"Die Armen (Chinas) besitzen nun die Wertpapiere der Reichen (in den USA)!" Auf diesen nur auf den ersten Blick grotesk wirkenden Satz spitzt der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Dr. Manfred Jäger (Deutsches Institut für Wirtschaft, Köln) in einem Interview zu, was sich in den letzten Monaten in der Weltwirtschaft abspielte. China, so Jäger, habe sein Wirtschaftswachstum zu einem sehr hohen Grad exportgestützt erreicht. Damit haben die Chinesen zugleich in einer hohen Sparquote Kapital geschaffen, das umgekehrt in jene Wertpapiere floß, die zur Stützung der amerikanischen Krise aufgekauft wurden.
Die Sparquote in China - etwa vierzig Prozent der Einkommen - ist hoch?! Jäger begründet das: es gibt in China kein Rentensystem, und auch kein wirkliches Gesundheitssystem. Gleichzeitig ist die Geburtenrate so niedrig, daß die Demographie zum drohenden Wink wird.
Derzeit muß sich jeder Chinese mit eigenen Ersparnissen absichern, sofern ihm das gelingt. Immerhin nämlich hat die Weltwirtschaft in hohem Maß von den niedrigen Preisen in China "profitiert", die sämtlich zu Lasten des niedrigen Lohn- und Sozialniveaus gingen.
Wieso hat die Welt davon "profitiert"? Weil das Wirtschaftswachstum der westlichen Welt in hohem Maß von jenen Geldern gestützt war, die durch Preissenkungen bei herkömmlichen Warengebieten frei wurden.
Die chinesische Währung sei also nun höchstwahrscheinlich sehr unterbewertet. Das hat vermehrt dazu geführt, daß von weltweiten Investoren chinesische Wertpapiere zu immer höheren Preisen gekauft wurden. Damit wurde der Kapitalmarkt in China überhitzt - denn man hat auf die erwarteten hohen Kursgewinne spekuliert!
China hat bisher - quasi als "Geschäftsmodell" - mit einer billigen Währung (zu festen Wechselkursen) ein Wirtschaftswachstum evoziert, das eben vom Export getragen war. Das hat sich durch die Wirtschaftskrise zwar etwas nivelliert, aber nach wie vor könnte man es so sehen, daß China absichtlich den Währungskurs niedrig hält. Das führt mit höchster Wahrscheinlichkeit aufgrund der zu hohen Nachfrage zu einer Inflation. Und China hat auch derzeit schon eine relativ hohe Inflationsrate, die gezähmt werden (oder bleiben) muß, schon gar, weil - siehe oben - der Kapitalzufluß aus dem Ausland hoch ist.
Gegen diese Gefahr muß also etwas geschehen, und das geht nur über eine Steigerung der Inlandsnachfrage, einer Erhöhung der Reallöhne. Das geht nur über Senkung der Sparquote, und/oder Erhöhung der Löhne, um mehr Kaufkraft im Land zu schaffen. Und das wiederum ZWINGT zur Einführung öffentlicher sozialer Einrichtungen, wie Rentenkassen. Die Lohnnebenkosten (und damit die Stückkosten der Waren) werden also steigen.
Damit sind "Umstrukturierungen" bei chinesischen Unternehmen zu erwarten: denn die wirklichen Unternehmensdaten Chinas sind gar nicht glaubwürdig, weil sie langfristig zu solch niedrigen sozialen Standards nicht funktionieren können.
Und das könnte sehr rasch eintreten, denn die demographischen Verwerfungen durch die radikale Bevölkerungspolitik werden sich in China viel rascher auswirken, als man derzeit meinen könnte. China wird also zu weit höheren Sozialausgaben gezwungen sein, und zwar sehr bald!
Deshalb ist davon auszugehen, daß das hohe Kursniveau chinesischer Unternehmen zumindest tendenziell einer Blase gleichkommt, die irgendwann - und das könnte bald sein - platzt. Das hohe Wirtschaftswachstum Chinas, so Jäger, steht auf sehr tönernen Füßen, und es könnte bald zu ziemlichen Veränderungen kommen. Geschieht das in einer Krise, also nicht beherrscht, sind wahre Mega-Kursstürze zu erwarten.
Hören Sie den spannenden podcast. Ein Interview, in dem wie in einem Lichterbaum die Zusammenhänge und bemerkenswerten Logiken der Weltwirtschaft aufblitzen.
Die Sparquote in China - etwa vierzig Prozent der Einkommen - ist hoch?! Jäger begründet das: es gibt in China kein Rentensystem, und auch kein wirkliches Gesundheitssystem. Gleichzeitig ist die Geburtenrate so niedrig, daß die Demographie zum drohenden Wink wird.
Derzeit muß sich jeder Chinese mit eigenen Ersparnissen absichern, sofern ihm das gelingt. Immerhin nämlich hat die Weltwirtschaft in hohem Maß von den niedrigen Preisen in China "profitiert", die sämtlich zu Lasten des niedrigen Lohn- und Sozialniveaus gingen.
Wieso hat die Welt davon "profitiert"? Weil das Wirtschaftswachstum der westlichen Welt in hohem Maß von jenen Geldern gestützt war, die durch Preissenkungen bei herkömmlichen Warengebieten frei wurden.
Die chinesische Währung sei also nun höchstwahrscheinlich sehr unterbewertet. Das hat vermehrt dazu geführt, daß von weltweiten Investoren chinesische Wertpapiere zu immer höheren Preisen gekauft wurden. Damit wurde der Kapitalmarkt in China überhitzt - denn man hat auf die erwarteten hohen Kursgewinne spekuliert!
China hat bisher - quasi als "Geschäftsmodell" - mit einer billigen Währung (zu festen Wechselkursen) ein Wirtschaftswachstum evoziert, das eben vom Export getragen war. Das hat sich durch die Wirtschaftskrise zwar etwas nivelliert, aber nach wie vor könnte man es so sehen, daß China absichtlich den Währungskurs niedrig hält. Das führt mit höchster Wahrscheinlichkeit aufgrund der zu hohen Nachfrage zu einer Inflation. Und China hat auch derzeit schon eine relativ hohe Inflationsrate, die gezähmt werden (oder bleiben) muß, schon gar, weil - siehe oben - der Kapitalzufluß aus dem Ausland hoch ist.
Gegen diese Gefahr muß also etwas geschehen, und das geht nur über eine Steigerung der Inlandsnachfrage, einer Erhöhung der Reallöhne. Das geht nur über Senkung der Sparquote, und/oder Erhöhung der Löhne, um mehr Kaufkraft im Land zu schaffen. Und das wiederum ZWINGT zur Einführung öffentlicher sozialer Einrichtungen, wie Rentenkassen. Die Lohnnebenkosten (und damit die Stückkosten der Waren) werden also steigen.
Damit sind "Umstrukturierungen" bei chinesischen Unternehmen zu erwarten: denn die wirklichen Unternehmensdaten Chinas sind gar nicht glaubwürdig, weil sie langfristig zu solch niedrigen sozialen Standards nicht funktionieren können.
Und das könnte sehr rasch eintreten, denn die demographischen Verwerfungen durch die radikale Bevölkerungspolitik werden sich in China viel rascher auswirken, als man derzeit meinen könnte. China wird also zu weit höheren Sozialausgaben gezwungen sein, und zwar sehr bald!
Deshalb ist davon auszugehen, daß das hohe Kursniveau chinesischer Unternehmen zumindest tendenziell einer Blase gleichkommt, die irgendwann - und das könnte bald sein - platzt. Das hohe Wirtschaftswachstum Chinas, so Jäger, steht auf sehr tönernen Füßen, und es könnte bald zu ziemlichen Veränderungen kommen. Geschieht das in einer Krise, also nicht beherrscht, sind wahre Mega-Kursstürze zu erwarten.
Hören Sie den spannenden podcast. Ein Interview, in dem wie in einem Lichterbaum die Zusammenhänge und bemerkenswerten Logiken der Weltwirtschaft aufblitzen.
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