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Samstag, 1. November 2014

Einfach nur tragisch (1)

Es ist in Wahrheit erschütternd, und man muß eigentlich resignieren. Daß die Wissenschaften heute zu einem überwiegenden Teil bestenfalls noch einzelne richtige Fakten produziert, sich ansonsten aber in der Sackgasse eines Totalversagens findet, in Summe fast nur noch Unsinn produziert, dämmert allmählich manchen.

Soweit, so gut. Erschütternd aber ist, daß sich deshalb neue Strömungen etablieren, die allesamt einen fundamentalen Fehler haben. Das betrifft auch den im zweiten Teil eingefügten Vortrag von Armin Risi. Vieles von dem, was er kritisiert, fast aber nur dort, ist sehr richtig. Soweit kann der menschliche Verstand aus sich herauskommen: zum Schluß, daß das was sich als (Natur-)Wissenschaft darstellt, viel zu kurz greift. Und das liegt an ihrem materialistischen, rationalistischen Grundansatz. Also ersteht die Forderung nach Transzendenz, denn nur von dort her läßt sich Welt überhaupt verstehen.

Aber eigentlich ist die Replik auf einen Film entstanden, in dem Armin Risi im Alpenparlament-TV den Evolutionismus der Gegenwart kritisiert. Und in dieser Kritik hat er zweifellos in fast allem recht. Das sagt einem der Hausverstand, der jedem (sittlich) gesunden Menschen die Lichtquelle ist, die aus der Wahrheit in sein Leben reicht. Da braucht es keine wissenschaftlichen Kenntnisse, die dann natürlich im Detail erst recht den Hausverstand stützen.

Was aber in diesem Film, der leider nur über externen Link zu erreichen ist, erst noch nur anklingt, kommt in dem Interview im zweiten Teil dieses Artikels deutlich zum Vorschein: Ein völlig verfehltes Menschenbild, über das sich im Einzelnen zu verlieren ... einfach nicht lohnt. Denn wenn es auch Esoteriker gerne hätten, ihre Gedankenwelt ist langweilig und unintelligent und lohnt keinen ernsthaften Diskurs, und das müßte man ihnen sehr deutlich sagen. Ihre Gedanken gehen nie am Bande einer Logik, sondern sind willkürliche Eklektizismen, die ihre Unlogik mit "Mystik" und "Geheimnis" verbergen. Keine wahre Mystik ist unlogisch, im Gegenteil. Aber Logik alleine schon ist eine Frage der Sittlichkeit, deren Mangel nämlich - schon die Kenntnis der Acedia (Trägheit des Geistes) alleine genügt, um sie zu erklären - Esoterik hervorbringt.

Der Mensch "ist" kein Geistwesen, er ist auch kein Lichtwesen, ohne noch darauf eingegangen zu sein, was diese Leute überhaupt unter Geist verstehen. Nämlich genau NICHT Geist. Dazu später. Im Menschen aber verbindet sich eben Geist mit Materie, verbindet sich Engel und Tier/Pflanze zu einem alles einschließenden personalen (!) Wesen. In dessen Wesensökonomie eines das andere prägt. Das Unten das Oben, das Oben das Unten. Während das Oben vom Reich der Ideen Gottes (und HIER und SO darf man Plato erwähnen) zehrt.

Und weil er eine Analogie zu Gott ist, ist in ihm auch das Leben der Dreifaltigkeit IN ANALOGIE (also: gleichnishaft, nicht seinshaft! der Mensch IST nicht Geist, sondern er HAT Geist, nämlich Teil am Geist, Teil am Leben, so wie ein Spiegelbild nicht das Abgebildete IST, sondern darauf hinweist, umgekehrt verschwindet, wenn das Urbild verschwindet) abgebildet. So, wie alles Werk die Eigenschaft des Hervorbringers in sich trägt, ohne der Hervorbringer aber zu sein. So durchdringt der Geist (in der Wahrheit - IN DER Wahrheit! er muß sich also "dort hinein begeben", und DAS - die Wahrheit, die nicht der Mensch IST - ist dann das Licht, das ihn und in ihm die Welt erleuchtet) die Materie, logisch nacheinander, ontologisch synchron, im Austausch durch den Geist (der Liebe), und nur in diesem Geist vermag er als Mensch ZU SEIN. Die Alternative ist Irrtum als progressive Anzahlung auf den Tod.

Da gibt es nix schwurbelig Irrationales, das Wesen des Menschen ist in sich zutiefst logisch. Und niemand wußte darüber besser Bescheid als die großen Mystiker, die eine Menschenkenntnis und Seelenkenntnis und Geistkenntnis hatten, gegen die jeder Esoteriker abstinkt wie ein vergammelter Nasenpopel.* Wer Theresia von Avila oder Johannes vom Kreuz oder Eckehart oder ... liest, wird sehen, welch klare Gedanken, welch klare Seelenkenntnis diesen wirklichen Mystikern geschenkt wurde, und auf welchem Grad der Sittlichkeit sie aufruht, und NUR aufruht. Das ist wie das Atmen von geistiger Hochgebirgsluft. Wie weit die Verfaßtheit der Welt, in allen Dimensionen, erkennbar ist, kann sich eben ein Esoteriker gar nicht vorstellen, der von "mystischem Geheimnis" faselt, was jedem katholischen Seelenkenner** klare, logische und wißbare, ja oft sogar primitive Struktur und Weltverfaßtheit ist.

Weil aber Esoterik in Wahrheit primitiver Technizismus ist, kann Esoterik - und Risi ist Esoteriker - diese Verfaßtheit gar nie verstehen, versucht er Geist auf Mechanik herunterzubrechen, und damit den Kosmos erst recht in den Arsch zu treten. "Ich bin mein eigener Gott" - sowas kommt dann raus. Na dann los, Ihr Fotzengefrieser, beweist es mal! Denn Eure Gedankenwelt ist so alt wie der Basalt unter den Füßen des VdZ - Narren dieser Färbung aber gab es immer.



Morgen Teil 2) Wie jeder Esoteriker die Welt und Gott in den Arsch tritt.



*Der Leser merkt schon - der VdZ hat diese Sippschaft schlichtweg satt, er weigert sich schon lange, diese Narren noch ernstzunehmen, er weigert sich, sie anders zu behandeln als sie verdienen bzw. adäquat zu dem, was sie sind: bösartige, verlogene Hunzwichser. Und solche Haltung ist keineswegs neu. Man lese einmal Reisebeschreibungen etwa eines Arsenjew über Schamanen durch, um zu staunen, welch verachtete Stellung Schamanen im Ganzen der Völker hatten.

**Daß es davon so wenige heute gibt, ist ein anderes Kapitel. Aber - es gibt sie, auch heute.




*011114*