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Montag, 25. Januar 2016

Die Ruhe vor dem Sturm?

Was Steve Skojec auf OnePeterFive schreibt wirkt nicht nur wegen der Person die es berichtet plausibel, sondern weil es sich exakt in das Charakterbild des Menschen fügt, von dem die Rede ist - Papst Franziskus. Zuerst einmal muß man schon Skojec' düstere Vorahnung teilen, daß es kein gutes Zeichen ist, daß sich der Bergoglio-Papst nun schon eine gewisse Zeit sichtlich zurückhält. Der VdZ teilt diese Befürchtung, denn dessen Charakterbild legt nahe, daß er nicht lange leben kann, ohne Unruhe, um nicht zu sagen Rebellion gestiftet zu haben.

Und dann berichtet Skojec doch noch von etwas Seltsamem, über das zu berichten er lange hintangehalten habe. Denn im Vatikan wollen die Gerüchte nicht verstummen, daß Bergoglio nicht nur für seine cholerischen Anfälle gefürchtet ist, in denen er auch vor sehr deftiger Sprache nicht zurückschreckt, daß er auf Kritik mitunter mit heftigen Ausbrüchen reagiert, sondern daß es einen öffentlichen Vorfall dazu gegeben haben soll, der bislang von den Dabeigewesenen zwar nie bestätigt, aber auch nie eindeutig dementiert wurde. Der Amerikaner bezieht sich in seinem Bericht auf etliche andere Quellen, und alle sind gleichlautend, was die Vorfälle betrifft, für die es dutzende Zeugen gab. Worum ging es?

Zu Beginn der Familiensynode Anfang Oktober 2015 hatte es eine bemerkenswerte Initiative gegeben: 13 Bischöfe und Kardinäle, allesamt höchste Ehren- und Amtsträger und aus allen Teilen der Welt, darunter der Präfekt der Katholischen Glaubenskongregation, hatten in einem öffentlich gemachten Brief die überfallsartige Änderung des Procederes der Beschlußfassung beklagt. Was da geändert worden war möge der geneigte Leser nachschlagen, es findet sich auch an dieser Stelle. Damit, so die Mahner, hätte man aber das Ergebnis der Synode schon vorweggenommen, die Synode zum leeren Scheintheater degradiert.*

Als der Papst davon erfuhr, soll er sich gerade im Speisesaal des Hauses Santa Maria aufgehalten haben, wo er ja zu logieren pflegt. Und sein Ausbruch sei schockierend und so heftig gewesen, daß er einem Herzinfarkt nahe gewesen sein soll. Ohne Rücksicht auf die anwesenden dutzenden Zeugen - Bischöfe, Priester, Seminaristen und noch zahlreiche andere Personen - soll er sich in einem Ton über die an der Kritik Beteiligten geäußert haben, den die Erzählung als regelrecht ausfällig bezeichnet. Solche Leute hätten in der Kirche nichts zu suchen, er werde ihnen die Hüte vom Kopf reißen und sie aus dem Vatikan werfen, soll er (sinngemäß) geschrieen haben. Er sei der Papst, ihm sei die Macht gegeben, habe er herumgebrüllt, er sage, wo es langgehe, was glaubten denn diese Kardinäle, wer sie seien?  

Solche Ausbrüche seien aber alles andere als Ausnahme bei diesem Papst. Nur in diesem öffentlichen Rahmen und in dieser Heftigkeit sei der berichtete Vorfall außergewöhnlich. Denn im Vatikan herrsche längst ein Klima angstvoller Vorsicht vor der Willkür und Cholerik des obersten Chefs. Selbst wenn die Atmosphäre im Zentrum der Kirche nie die Ungezwungenheit von Absolvententreffen der Strunzakademie in Wiesbaden gehabt haben mag: So sei es noch nie gewesen. Niemand wage mehr ein offenes Wort. Das hört man nicht selten. Erst vor kurzem wurde ein nächstes (anonymes) Schreiben eines Kurialen öffentlich, in dem dieser von der Atmosphäre der Angst im Vatikan berichtete. Denn wer kritisiert - der wird bestraft.**

Die beizeiten etwas freie, ungemessene Plapperei des Argentiniers ist hingegen etwas anderer Natur. Sie ist auch keineswegs vereinzelbare Einzeleigenschaft oder einfachhin liebenswürdige Sonderheit, die lächelnd Nachsicht verdiente. Sie verweist vielmehr auf Probleme im Bereich der Sittlichkeit der Gesamtpersönlichkeit, die Kennern der menschlichen Seele (von denen es heute leider nur noch sehr wenige gibt) mehr erzählen, als dem Papst lieb sein kann.***

Und so manche seiner "weisen Worte" haben den ganz eigentümlichen Geschmack, daß sie nur dazu dienen, jenen, die ihn erkannt (um nicht zu sagen: durchschaut) haben, so rasch als möglich und unter Zuhilfenahme der päpstlichen Autorität den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nicht selten, indem das geistige Rüstzeug, das zu diesen Sichten befähigt, und das im wesentlichen schlichte katholische Tradition und Weisheit der Menschenkenntnis in sich birgt, als fragwürdig weil "dogmatisch enggeführt" dargestellt wird.

Auch das ja ein recht aktuelles und gewissen Charakterfärbungen eigenes Spiel: Wer eine unpassende Realität nicht ändern kann, versucht dann eben, die Kriterien ihrer Erkenntnis zu ändern und Autorität über die Fragestellungen zu erlangen. Dazu gehört, daß er die Kenntnisnahme der Realität selbst schon als unmoralisch diffamiert, oder ohne weitere Ausführung die Urteilsfähigkeit des Kritikers in Frage stellt, allfällig verstärkt durch den Hinweis auf ein zu hütendes Arkanum, das dem Kritiker ja gar nicht bekannt sei.





*Es gibt übrigens bis heute kein offizielles Schlußdokument zu dieser Synode zu Familie und Ehe. Das zu verfassen sich der Papst selbst vorbehalten hatte. So nebenbei: Auch die angekündigte offizielle vatikanische Entscheidung zu Medjugorje wurde nicht wie zuvor mehrfach angekündigt, ja verschoben, im Herbst veröffentlicht.

**Neuerlich sei an dieser Stelle auf die Analyse vom Frühjahr 2013 hingewiesen, die sich an dieser Stelle unter dem Stichwort "Schizoidität" findet. Das Thema wurde seither immer weiter präzisiert. Und an einer Stelle wird auch der Zusammenhang dargestellt, der zwischen dieser "Libertinität", die Bergoglio an den Tag legt, und der darunter latenten aggressiven Autoritarismusenergie besteht. Mit anderen Worten und aus anderer Richtung noch einmal zusammengefaßt: Wer die konkrete Gestalt auflöst, erlebt Machtlosigkeit über die Welt (wobei die Gestaltauflösung bereits aus Machtlosigkeit stammt). Daraus erwächst die Notwendigkeit, Bewegungen (die Bewegungen an Gestalten sind) mit impulsiver, willkürlicher Energie zu erzeugen, weil sie nicht aus dem Gestaltenspiel heraus mehr erfolgen. Wie es aber der Natur der Welt entspräche. 

Im Klartext:  Die Dienensposse (und mehr ist es nicht) Bergoglios, in der er "Formalitäten" ablehnt, bewirkt Macht- weil Wirkverfall, den er durch autoritäres und willkürliches Eingreifen (das sich auch gerne des Effekts der Verblüffung bedient, auf die immer erst mit gewisser Verhaltenheit reagiert wird, weil man sie ja erst einordnen, überlegen muß, die aber immer auf vordergründige Erlebensurteile abzielt) wieder wettzumachen gezwungen.

Man hüte sich deshalb vor jenen, die besonderen Wert darauf legen zu demonstrieren, daß sie liebten und gerne zur Schau stellen, wie sehr sie lieben. Es ist so gut wie immer Rauch, der das Mündungsfeuer in Nebel hüllen soll, um die Richtung zu verbergen, aus der das Geschoß kommt.

***Auch das wurde hier längst dargestellt: Die bei Bergoglio schon sehr lange und deutlich erkennbare Charakterfärbung und Persönlichkeitsstruktur lebt vom beliebigen Spiel mit den Ebenen der Gültigkeiten von Aussagen. Deshalb finden sich regelmäßig auch so viele - einander widersprechende! - Deutungen, denn nun ist einerseits Kritik abgeblockt, anderseits jeder bedient. Und sie lebt wie eben die Schizoidität (die bestenfalls ein Vorfeld der Schizophrenie ist, aber nicht wie jene bereits pathologisch, sondern ein nicht gerade lobenswertes Charakterverhalten der Täuschung) vom guten Willen, ja von der Liebesbereitschaft der Rezipienten: Der Unanständige kann nur durch den Anstand des Anständigen groß werden. Aber es wird sein, wie es seinerzeit mit Bischof Krenn war: Diese (bewußte wie unbewußte) Strategie verheddert sich irgendwann in sich selbst, und sei es, daß sie am Leidensdruck der Rezipienten zerschellt, der sich Luft verschafft. Der VdZ hat deshalb vorhergesagt, daß sich Bergoglio eines Tages (er sprach von 3 Jahren; naja, dies möge man nachsehen, Zeit ist am schwierigsten zu prognostizieren, weil jeder Moment Zukunft ändert; der VdZ hat aber 2013 nicht geglaubt, daß sich Bergoglio wirklich 3 volle Jahre halten wird, wie es derzeit aussieht, sondern geglaubt wie gehofft, daß sein Finale früher kommt) mit einem "kapitalen Bock", den er geschossen hat, abmelden wird. 





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