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Mittwoch, 13. Januar 2016

Unwort des Jahres 2015 - Mängel am System

Allen offiziös getauften Unwörten des Jahres zum Trotz, hat der VdZ einen eindeutigen Favoriten bei der Wahl des "Unwortes des Jahres 2015" - und es ist das Wort "Flüchtlinge". Selten wurde mit einem Wort derartiger Unfug getrieben, und zwar von so vielen Seiten.

Wie die UNHCR nämlich bestätigt, sind nur ein Bruchteil der Bevölkerungsbewegungen der Gegenwart wirklich mit dem begründbar, was als "Flüchtling" überhaupt gemeint ist. Die Zuwanderungswelle, die Deutschland 2015 endgültig freisetzte, geht zu zwei Dritteln auf reine Wirtschaftswanderung zurück. Das mag, wie Robert Spaemann richtig sagt, im Einzelfall verständlich sein, aber es kann niemals einen Grund darstellen, hierzulande auf "christliches Gebot der Mitmenschlichkeit" zu pochen, um alle diese Menschen in das hiesige Sozialsystem einzuschleusen. Denn das ist es, ohne jeden Zweifel. Bei wirklichen Flüchtlingen ein ohne Wenn und Aber akzeptiertes Gebot, ja, das sieht auch der VdZ so, aber sonst ...?

Deshalb sind alle jene, die unbegrenzte Zuwanderung verlangen und fordern und sogar eine Umvolkung befürworten - vielleicht gar noch im Namen des Rentensystems! - bei ihrem Wort zu nehmen, und persönlich in Verantwortung und Eigentumshaftung zu stellen. Das betrifft politische Bewegungen, Politiker persönlich, bezügliche NGOs und Zivilgesellschaftsbewegungen genauso wie ... die Kirchen. Sie haben alle mit ihrem Vermögen direkt und unzweifelhaft dafür gerade zu stehen, das heißt: die Kosten dafür zu tragen. Das Entkoppeln von persönlicher Verantwortung und Politik ist ohnehin eines der Hauptübel der Gegenwart. Macht kann immer nur durch Verantwortung bilanziert und ausgewogen werden.

Gerade die Kirchen haben sich deshalb um das letzte gebracht, was ihnen der VdZ immer zugestanden hätte: Vermögen, Anlagevermögen, aufgrunddessen sie ihren Unterhalt selbst bestreiten könnten. Der ist spätestens jetzt verfallen. Denn der Schaden, den sie den Völkern zugefügt haben (man denke nur an die Kimaabkommen und ähnliche Dinge) übersteigt ihr direktes Wirken. So nebenbei ist dann auch mit dem unfaßbaren Vergeuden von Vermögen, das die Kirche wo man (noch dazu als Unternehmer- und Controller-geprüft wie der VdZ, der diese Dinge noch deutlicher sieht als andere) hinblickt betreibt, zu ihrem Nutzen - das ist auf jeden Fall gewiß - ein Ende gesetzt.

Zumal dieses Wirken von zweifelhaftem Wert ist, weil es in diesem Vermögensrahmen zweifelhaft ist. Die Forderung des jetzigen Papstes ist deshalb wörtlich und direkt zu nehmen. Armut. Anders geht es nicht. Direkte Abhängigkeit von den Menschen. Bettelkirche. Es ist auch spirituell der einzige Weg, sie zu ihrer eigentlichen Sendung zurückzubringen.

Nur so kann auch die Re-Regionalisierung des Klerus, der verantwortlichen Seelenhirten, ihre Rückverortung in der Wirklichkeit der Welt und damit ihr soteriologischer Auftrag erfüllbar werden. 

Und nur so kann das wieder zurückgewonnen werden, das das Abendland überhaupt erst gegründet und stark gemacht hat: Die persönliche Verantwortung der verantwortlichen Politiker. Denn die Demokratie wie sie derzeit gehandhabt wird entpuppt sich immer mehr als das, was in ihr angelegt ist: Als Spielwiese der Verantwortungslosigkeit. NIEMALS darf jemand das Schicksal eines Volkes, einer Gemeinschaft bestimmen, der nicht direkt und perösnlich daraus alle Konsequenzen zu tragen imstande ist. 

Worin sich eine fundamentale Schwäche der heutigen Demokratie offenbart: Denn in jedem monarchisch-autokratischen System (seltsamerweise weiß man das auch heute noch, genau dort, wo Autokraten regiert haben und etwa durch Revolution abberufen werden; man denke nur an das Schicksal Gadhaffis) war der Herrscher auch persönlich haftbar. In der Demokratie heutigen Zuschnitts werden zwar unfähige Politiker abberufen, aber sie bleiben Maden in jenem Speck, den bessere Politik gerade noch zu wahren vermag. Sie sind sogar dezitiert Politiker, WEIL sie für nichts verantwortlich zu machen sind. Die heutigen Demokratien mangeln deshalb prinzipiell - mangels Verankerung in einem Absoluten - an einem "Abrechnungsmechanismus", der JEDEM Regierungswechsel selbstverständlich folgen müßte.

Und das Erstaunliche - die Politiker WISSEN DARUM. Denn das sind ontologische Tatsachen. DESHALB tun sie alles, um ihr Tun durch mißbrauchte BEGRIFFE zu verwischen, indem sie sie zur göttlichen Sendung - damit: legitim, unantastbar - ummünzen.

Wenn die Politik also Rechtfertigung suchte und sucht, weil sie um der "Flüchtlinge" willen das völlige Außerkraftsetzen der Rechtsordung verlangt (die diese Unterscheiung nämlich sehr genau kennt), obwohl es eine jedem Normalmenschen offenbare Tatsache ist, daß nicht einmal ein Drittel diesen Begriff verdienen, so versucht sie genau diese ontologische Tatsache zu verschleiern, um ihr zu entkommen: Daß jeder Politiker PERSÖNLICH haftbar sein muß. Sonst zeigt sich zu offensichtlich, daß wir unsere Staaten zu Spielcasinos umerklärt haben, in denen nämlich die Bank nie verlieren kann. 

Und dassselbe trifft auf die Kirchen zu, die hierzulande Systemnützer der ersten Grade geworden sind.




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