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Donnerstag, 21. Januar 2016

Erstaunliche Exaktheiten

Graphik wattsupwiththat
Eine durchaus amüsante Rechnung stellt David Middleton auf Wattsupwiththat an. Er knüpft an eine Meldung an, die im gewohnheitsmäßigen Katastrophenton verkündet, daß Grönland im 20. Jhd. 9.000 Milliarden Tonnen Eis verloren habe. Und weil des Menschen Fähigkeit, zahlenmäßige Größenordnungen auch begriffich zu fassen kaum über die Finger an seinen beiden Händen hinausgeht, geschweige denn Milliarden oder Gigatonnen vorzustellen vermag, bleibt aufs erste nur eines: Erschrecken. 


Aber Middleton legt dann diese Zahlen auf Vorstellbarkeiten um. Erst einmal rechnet er das Eis in Kubatur um. Und zeigt, daß es sich bei diesem gewaltigen Eisvolumen um einen Würfel mit der Kantenlänge von 20 km handelt. Damit wird es schon einmal greifbarer. 20x20x20 km ist schon vorstellbarer. Umgerechnet in metrische Maße. Denn es ist ja eine amerikanische Meldung, und so entspricht dieser Masseverlust von 8.165 Gigatonnen auch (ungefähr) 8.genau so vielen Kubikkilometern.



Nun geht er her und sagt: Grönland hat 1,7 Millionen km2. Die Satelliten schätzen aus ihren Messungen (die ja auch den Eisschwund ergaben) die Gesamtmasse des Grönlandeises auf 2.600.000  Kubikkilometer. Das Eis hat somit eine durchschnittliche Dicke von ca. 1,5 Kilometern. Umgelegt auf die gesamte Eismasse Grönlands ergeben diese 8.165 Kubikkilometer somit .... 0,3 %. Null komma drei Prozent. 

Oder, anders und noch anschaulicher dargestellt: Bei 1.500 Metern Eisdicke hat Grönland im 20. Jhd. durch den katastrophalen Klimawandel ... 5 (fünf) Meter Eis verloren. Anschaulich gemacht schaut das dann so aus wie in der Graphik. Noch anschaulicher in der noch kleiner aufgelösten Graphik.


Nun sollte man aber vielleicht noch wissen, wie diese Menge überhaupt gemessen wird. Und sie wird es durch Satelliten. Die durch verschiedene Methoden hochrechnen. Dabei weisen diese Methoden eine Ungenauigkeit von 10 % auf. Genauer läßt sich das nicht hochrechnen. Sodaß schon recht erstaunlich ist, wie man aus diesen Rechnungen überhaupt auf eine Genauigkeit der Verlustansage von 0,3 % kommt. Weil 9.000.000.000.000 Tonnen zu schreiben so beeindruckend wirkt?

Ein Verlust, der sich natürlich regional sehr unterschiedlich aufteilt. Denn in Nordost- und Mittelgrönland nimmt die Eismasse seit Jahren zu, nur im Süden-Südwesten ab.* Genau. Das ist dort, von wo man die beeindruckenden Bilder an die besorgte Weltöffentlichkeit liefert, die die Rückgänge der Gletscher so augenfällig machen, daß sie doch alles beweisen. Jetzt braucht man nur noch einen abgemagerten Eisbären, und Venedig bei Flut.**

Denn wer will es denn schon genau wissen, wenn es ums große Ganze der Weltrettung geht?



*Richtig, so könnte man es vielleicht sehen, so erleben wir Festlandeuropäer es nämlich in den letzten Jahren: Die durch die Kälte Atlantik-Grönland-Kanada-USA angesaugte wärmere Luft aus dem Süden (die zugleich Festlandeuropa mit wärmerer Luft versorgt), wie sie dann über Nordpol und Nordgrönland eintrifft, nimmt mehr Wasser auf. Dieses kondensiert im Kontakt mit der kühleren Luft und fällt als Niederschlag - also: Schnee, der ja, wie jeder weiß, ausbleibt, wenn es zu kalt wird - wieder zur Erde. Und dort wird es zu Eis, durch den Eigendruck des Gewichts, und kühlt wiederum die Luft bzw. das Wasser, und vermehrt die Eisdecke. Bis sich das Spiel wieder dreht, oder nicht unbedingt ein El Nino wieder einmal durch den Pazifik surft. Deshalb hat auch die wasserbedeckende Eisfläche der Arktis in den letzten Jahren wieder zugenommen. Wunderbare Regulationskreise könnte man das nennen, trotz der sich jeder Berechenbarkeit entziehenden Chaotik, in der diese hochkomplexen Gemengelage sich abspielen. Zyklen.

**Übrigens gibt sogar ein Herr Schellnhuber zu, daß es zu keinem gesteigerten Anstieg des Meeresspiegels in den letzten Jahrzehnten gekommen ist. Und das will etwas heißen! Denn auf die Steigerung kommt es ja an, wenn man beweisen will, daß der Mensch in den letzten Jahrzehnten alles ruiniert. Sonst wäre ja alles ganz natürlich, und nix da wäre es mit höheren staatlichen Einnahmen durch die Besteuerung des natürlichsten Stoffes, den es gibt, ohne den es sogar überhaupt nix Lebendiges gäbe: Kohlenstoff, Kohlendioxyd. Zu sagen, man würde "das Leben" bzw. die Lebensvorgänge besteuern, würde bei den Bürgern nicht so gut ankommen.




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