Teil 2) Warum sich die USA wirklich für Syrien interessiert
Die Frage muß man sich also immer dringender stellen: Welche Interessen verfolgt die USA mit ihrer Außenpolitik, die dem amerikanischen Volk seit 100 Jahren Lasten und Opfer auferlegt, die ihm mit enormem Aufwand als "patriotisch und notwendig" verkauft werden, aber ganz etwas anderes sind: Blut für ganz andere Interessen, die es schaffen, die Amerikaner zu instrumentalisieren.
Dumas kritisiert hier offen Israel, das dieses Konzept für diesen Raum mit einer solchen Vehemenz vertritt und in welcher Regierung man auch offen darüber spricht. Er meint dabei, daß man solch ein politisches Konzept für den Nahen Osten ja durchaus verfolgen könne. Das sei nicht der Punkt. Der Punkt sei, daß man es wissen müsse, wenn man über diese Region nachdenke. Aber wie kann ein so kleines Land wie Israel diese Herkulesaufgabe stemmen? Wirklich aus "eigener Kraft"? Oder muß es seine Strategie nicht viel viel komplexer, subtiler und vor allem indirekter anlegen? Stark ist ja nicht der, der Stärke nominell "hat". Stark, also damit mächtig ist vielmehr der, der Stärke bewegen kann!
Deshalb sehen sich auch jene bestätigt, die keineswegs daran glauben, daß der Mythos vom Öl als ersten und wirklichen Grund für die Probleme im Nahen Osten die Ursache ist. Die erste Ursache ist das historisch-außenpolitische Konzept von Israel. In dem Öl zwar eine Rolle spielt, aber keineswegs die erste, sondern lediglich als Hebel und Instrument für ganz andere Interessen.
Der VdZ erlaubt sich, wieder einmal auf ältere, schon vor Monaten anläßlich des Brexit an dieser Stelle angestellte Überlegungen hinzuweisen, in denen er genau über diesen Hintergrund spekulierte. Daß nämlich England keineswegs "zufällig" in den Brexit gestolpert sei, sondern daß dies recht wahrscheinlich vor dem Hintergrund einer neuen Ausrichtung der Außenpolitik geschehe. Dafür gab es schon längst Indizien. England hat sich also nicht zurückgezogen, sondern sich wieder stärker in das politische Weltgeschehen einzumischen beabsichtigt, die von einer europäischen Ausrichtu8ng auf eine globale, gewissermaßen das Empire reaktivierende Rolle wechseln sollte. Und dazu brauchte es freie Hand in der strategischen Ausrichtung im Mittelmeer und im Nahen Osten.
Das führt sogar zu weiteren Überlegungen, die auf die alte Verbindung der US-Ostküste und London, dem Finanzzentrum der Welt, zurückverweisen. Denn keineswegs hat England im 20. Jhd. die Rolle des Verlierers oder gar Opfers gespielt. Vielmehr passierte auch in England eine Umorientierung auf den Universalismus der Oligarchen. Und diese sitzen in London. Seit Beginn Amerikas kämpfen sie um die Vorherrschaft in der Kolonie jenseits des Atlantik, und sie haben gewonnen, haben die Kontrolle nie aus der Hand gegeben. Und damit die USA in jene Desaster geführt, als die man das amerikanischen 20. Jhd. außenpolitisch, aber auch in den innenpolitschen, geesellschaftspolitischen Weichenstellungen bezeichnen muß. Die Amerika das raubten, was seine einzige Basis gewesen wäre: Die ethnisch-religiösen Verwurzelungen seiner Menschen. Stattdessen hat speziell seit dem 2. Weltkrieg ein beispielloser Universliamus eingesetzt, der ein wurzelloses, rationalistisches Staatsvolk schaffen sollte, das seiner sozialen Solidaritätsanker beraubt, was jeden auf seine Vereinzeltheit zurückwirft, nunmehr problemlos steuerbar und jeder Zentralmacht hilflos ausgeliefert ist.
*120417*