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Mittwoch, 5. April 2017

Angst, nicht geliebt zu werden (2)

Teil 2) Warum geschwärzte Stellen abgedruckt werden 
 - Nicht Gute Menschen, nein: Angst nicht geliebt zu werden.
Dafür kann man schon mal unmenschlich sein.





Die Berichterstattzung der Journaille aber ist nur noch das Pharmakon, von dem sie meinen, daß es dem Volk "zuträglich" wäre, um gesollte Ansichten und Haltungen anzunehmen. Pressekonferenzen wirken wie harmonsiche Picknickveranstaltungen, und jede kritische Frage wird professionell abgewimmelt. Einer der Höhepunkte des Buches sind deshalb einige Seiten geschwärzter Stellen, die dem Leser deutlich machen, daß es viel zu riskant ist, ein Interview mit Volker Beck zu bringen, es könnte in Klagen münden. Der lieber auf Veranstaltungen für "queere Flüchtlinge"- wo unter hunderten Teilnehmern ganze zwei (!) "Betroffene" auftauchen, die "zufällig" schon länger hier leben - seine "Menschlichkeit" Gassi führt. So ganz nebenbei zeigt Tenenbom sogar, wie sich manche Politiker hilflos widersprechen, wenn man nur ein wenig nachhakt.

Aber wie soll das geschenen, bei einer Presse, die eilfertigst und gerne davon berichtet, wie Mercedes bei der Frage der Politik unter die Arme greift und Flüchtlinge in Massen aufnimmt und ausbildet ... um dann zwei, ganze zwei "Flüchtlinge" in Sindelfingen vorzeigen zu können, von denen einer seine "Ausbildung" beweist, weil er nun am Fließband die Sterne auf die S-Klasse-Karossen anzuschrauben vermag, und der andere auf einem inszenierten Schreibtisch beweist, daß er weiß, wie man eine Hand an der Tastatur hält, um mit der anderen die Computermaus zu bedienen. Niemand aber berichtet darüber, niemand will das Risiko auf sich nehmen, die Realität abzubilden. Und die ist im Grunde schockierend. 

Umso schockierender, als es Tenenbom tatsächlich gelingt, die zahlreichen interviewten "Flüchtlinge" zwar sehr realistisch und durchaus kritisch - nein: einfach differenziert weil realistisch! die meisten lügen daß sich die Balken bieten, und das ist sogar Teil der Kultur ihrer Herkunfstländer! und nicht wenige sind nicht vor Bomben auf ihre Heimat geflüchtet, sondern weil sie sich zum Beispiel hier kostenlos ihre Krankheiten kurieren lassen wollen, was sie sich zuhause nicht leisten konnten, hier aber "ist alles gratis" - aber auch höchst sympathisch darzustellen. Die hier auf eine völlig durchgeknallte öffentliche Situation treffen, die als dilettantisch zu bezeichnen eine maßlose Untertreibung wäre. 

Kein Mensch hat eine Ahnung, was nun passieren soll. Kein Mensch hatte eine Ahnung, was man mit diesen Millionen, die man ins Land läßt, ja regelrecht einlädt und gar holt, überhaupt anstellen soll. Und es strotzt vor empörender Faktenverleugnung und Unkenntnis, aber noch mehr von tiefer Menschenverachtung, diese Zuwanderungswellen damit zu rechtfertigen, daß man "demograpische Lücken" schließen müsse - mit diesen Migranten. Von denen sich auffallend viele übrigens zu wünschen scheinen, so schnell als möglich wieder in ihre Heimat zurückzukehren, denn was sie hier erleben ist menschenunwürdig.

Sie sind deshalb nicht die Bösen. Die Bösen, die ihnen derartige Bären aufgebunden haben daß sie selbst daran geglaubt haben, sitzen woanders. Und ihre Motive, mit denen sie sich sogar angehalten sahen, jede Menge Gesetze zu brechen, sind nicht Mitmenschlichkeit, wie sie vorgeben, sondern im allergünstigsten Fall ... ANGST, NICHT GELIEBT ZU WERDEN. 

Und dazu dienen ihnen die Migranten. Denn an ihnen - nein, an den Wortmeldungen dazu, nicht an den Taten! - können sie "beweisen", daß sie zu den Guten gehören. Der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschen, stellt Tenenbom als These in den Raum, könnte deshalb nur der sein, daß die ehemaligen DDR-Bürger heute nur etwas freier ihre Meinung äußern, weil sie ohnehin schon nach dem Krieg "die Guten" gewesen sind.

Aber glaubt wirklich jemand der "Guten", daß die Zustände in den Flüchtlingsheimen und -unterkünften - Tenenbom hat viele besucht, mit vielen gesprochen, mit immer demselben Ergebnis; aber wo läge ein absehbarer Ausweg? Wo der Plan, der ihn vorzeichnete? Es gibt ihn ja gar nicht! - etwas mit Menschlichkeit zu tun haben?

Tuvia Tenenbom wertet in seinem Buch "Allein unter Flüchtlingen" nicht, höchstens dort, wo ihm ab und zu doch einmal der Hut hochgeht. Er berichtet nur, möglichst von allen Seiten, von einem Faktum zum anderen handelt er sich weiter. Und schreibt in lapidarem, ja manchmal distanziert-kühlem Stil, was er gesehen und erfahren hat. Aber das macht, daß einem ob des so entstehenden Bildes eines Staatsproblems die Gänsehaut aufsteht, denkt man an die Zukunft und die Bomben, die man nun bereits installiert hat und die irgendwann - das ist sicher - hochgehen werden.



Nachtrag: Es wird zwar  nicht in die Kategorie der großen Erhellungsliteratur fallen - die Autoren scheinen doch noch zu viel zu erhoffen, und zwar von jenem "System", das sie "kritisieren", in dem sie nur ihre Rolle weil ihren Preis etwas steigern wollen - aber ebenfalls in diesen Tagen ist in Wien ein Buch - "Brennpunkt Traiskirchen" - von Franz Schabhüttl erschienen, dem voriges Jahr in den Ruhestand getretenen langjährigen Leiters des Flüchtlingslagers in Traiskirchen, Niederösterreich. Traiskirchen ist immerhin das größte derartige Lager in Österreich, mit bis zu 4.700 Bewohnern. Die Zustände sind teilweise aber grotesk, so der Tenor eines Mannes, der es wissen muß, der einfach von seinen Erfahrungen berichtet. Wie davon, daß schätzungsweise 80 % der "mehrheitlich jungen, männlichen und nachtaktiven" Migranten der letzten Jahre ihre Papiere weggeworfen hätten, weil sie sich durch vorgetäuschte Angaben in einem Asylverfahren Vorteile versprechen. 

Man habe auch mit sinnlosen Spenden im Ausmaß von täglichen sattelzugweisen Entsorgungstransporten zu kämpfen gehabt. Warum? Diesmal nicht nur durch Realitätsferne und Fehleinschätzungen der Behörden. Sondern der Mann erhebt Vorwürfe gegen NGOs (samt Caritas), die durch gezielte Falschinformation die Lage 2015 ausgenützt haben, um über die öffentliche Meinung eine Stimmung zu erzeugen, die elegant den Zweck erfüllen sollte, öffentliches Geld in ihre Kassen zu spülen, weil die "armen Flüchtlinge" zu einer Geldquelle für sie wurden. Mit vielem Sinnlosem, das große Gelder verschlungen hat, haben sie sich dann einfach als die großen Retter präsentiert. Durch falsche Berichterstattung wurde ein Bild der "armen Flüchtlinge in Not" erzeugt und von den Medien gierig aufgegriffen, das aber zu keinem Zeitpunkt stimmte. Dafür wurden Tatsachen ausgeblendet, die das Bild etwas anders gefärbt hätten. Es macht sich nicht gut, wenn "arme Flüchtlinge" so überversorgt sind, daß sie gespendete Güter wegwerfen.





*270317*