Es wurde hier längst umfassender gehandelt, aber aus immer wieder gegebenem Anlaß sei es wiederholt: Beio der Ehe auf "subjektives Gewissen" zu appellieren ist nicht nur grotesk, sondern pervers. Denn die Ehe ist an sich ein öffentlicher Akt, das heißt, daß die Öffentlichkeit für die Ehe (mit-)konstitutiv ist.
Nun kommt noch dazu, daß es eine absolute subjektive Gewißheit gar nicht gibt. Jeder Akt eines Urteils ist immer auch ein Akt des Schöpferischen, des Mutes, des Wagens zur Welt. Welt selbst ist Mut zur Schöpfung ex nihilo, das Halten über dem Nichts. Das nur in der Wahrheit - das heißt: in der Offenheit zur Wahrheit hin, die alles umgibt, insofern alles schafft und konstituiert - jene Vertrauenswwürdigkeit besitzt, in der es dem Menschen erlaubt ist, sich darauf "zu verlassen". In aller Ungewißheit, denn völlige,absolute Gewißheit gibt es auf Erden nicht. Ein eigenes Thema.
Damit wird es zum Zynismus des "Werde selber damit fertig!", wenn die Kirche hier die Sicherheit des Objektiven verläßt und den armen Menschen ihre Entscheidung überläßt. Sie überläßt in Wahrheit nichts, sie VERläßt nur die Menschen. Denn sie ist selbst konstituiv für das Gewissen, jener Urteilsbasis, auf der sich dann subjektives Gewissen aufbauen kann. Und - das sucht und will.Auf Prälaten die solches wie "Befreiung" verkünden kann man deshalb nur spucken. Das kann nur stinkenden Beamtenfettsäcken einfallen.
*180417*