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Mittwoch, 12. August 2020

Eine geheime Leidenschaft

Zugegeben, der VdZ hat eine sehr geheime Leidenschaft, die durch dieses ihm von Leser K zugespielte Video aufgedeckt werden könnte ... Autos. Vor allem alte Autos. Aber nicht nur. Schöne Autos. Schöne Linien, elegante Innenraumgestaltung.

Welche Kategorie fast immer zugunsten alter Autos urteilen läßt, denn noch vor fünfzig Jahren hatte jede Otto-Normalverbraucher-Kutsche einen Innenraum, den die Gegenwartsautos nicht annähernd erreichen.

Genieße der Leser (sofern er diese Leidenschaft ein wenig teilt) einfach diese Bilder von einem Veteranentreffen im 21. Wiener Gemeindebezirk. Und vergesse er all das Sprachsurren, das so unsinnig ist, aber mit "Auto" verbunden wird.

Und schwelge er in Erinnerungen, wie es der VdZ tut, an Zeiten, in denen Autos einfach schön und aufregend sein durften. Und somit (wie jeder Besitz) in die Welt ragender, Welt herstellender Teil der Persönlichkeit allgemein verstanden und begriffen war. Sodaß auch Technik dann SCHÖN sein kann.
Und der Leser möge nicht kirre werden. Nach wie vor (wie denn anders!?) gilt, daß das Gute und Wahre im Schönen sichtbar wird. Daß es also keine Trennung von Gut und Schön gibt. Sondern daß der sicherste Weg zum Guten der über die Schönheit ist. Schönheit wiederum ist aber kein ästhetisierendes Irgendwie, vielleicht gar relativ niedergequatscht, sondern der Glanz, das Aufblitzen des Himmlischen auf der Erde. An dem nichts, wahrlich nichts falsch sein kann! 
So wie ein Häßliches, so wie etwas, das nicht von der Idee des Schönen AUSGEGANGEN ist, wo also nicht irgendeine Behübschung für ein vorgeblich und umso dringlicher durchzusetzendes Gutes gesucht werden mußte, niemals GUT sein kann. 
Fällt dem Leser denn nicht auch auf, daß (deshalb) Gutmenschen ausnahmslos häßlich oder in (oft lächerlich getarnten) kleinbürgerlichen Schönheitsbehauptungen erstarrt sind? 
Heutige Automarken - und ach, wie viele wunderbare Automarken sind in den letzten fünfzig Jahren verschwunden! welch' Unternehmensgeist, welch' schöpferisches Potential wurde dadurch zerstört! - können hingegen nur noch durch die Aufschriften unterschieden werden.
Welch' Tod des Unternehmertums, zugunsten eines abstrakten, technizistischen Geschäfts- und Gewinnmodells. Das mehr von Politikwünschen via Bestechung denn durch Hingabe an das eigene Tun geprägt wird.
Der VdZ hat den Verdacht, daß Automobilvereine mehr, ja weit mehr für das Durchstehen des Abendlandes tun als jede noch so durchtrieben auftretende Renovations- und Aktions-Initiative. Denn sie reformieren - im wahrsten Sinn! - die Fundamente, weil sie an der wahrlich fleischlichen, realen, konkreten Basis des Menschseins ansetzen und für dessen Durchblutung sorgen.

Oder spürt es der Leser nicht auch so seltsam warm im Bauch werden, wenn er solche Bilder sieht?




Hier noch mehr. 



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