Wie haben kommunistische Staaten, die nie aufgehört haben, die Etablierung des Kommunismus auf dem gesamten Globus zu betreiben, und deren Vertreter, deren Väter der Ideologie - die ein perfektes Instrument in den Händen ganz anderer Machtbestrebungen ist - es bis heute tun, weil es unabänderlicher, elementarer Bestandteil dieser Ideologie ist, wie also haben diese kommunistischen Interessensgruppierungen in der Vergangenheit operiert, wenn sie bei ihrem Todfeind, der christlich-abendländischen Kultur (die man einmal "der Westen" nennen konnte) eine Ansicht verankern wollten, die sie als ihnen nützlich ansahen?
Wenn die Kommunisten im Westen eine Gewißheit über die inner-kommunistische Welt (oder die Welt überhaupt) inszenieren wollten, schufen Sie Dissidenten.
Das haben nicht nur eine Reihe von abgesprungenen Agenten geoffenbart, die den fundamentalen Strategiewechsel des Kommunismus in den Jahren 1958 bis 1961 teilweise sogar mit zu verantworten hatten. Man hatte damals erkannt, daß es nicht zielführend war, den Kommunismus durch Feuer und Schwert in quasi offener Schlacht zum historisch unabwendbaren Endsieg führen zu wollen. Ab da stieg man auf intellektuelle, geistige Methoden um.
Weil man erkannte, daß der Westen (anders als - vermeintlich, also in den Augen der Chefideologen - der Osten!) auf Glaube und Idee aufgebaut war. Konnte man diese treffen, konnte man den Westen im Mark treffen. Ab diesen Jahren begann man, in erster Linie mit ungemein ausgeklügelter (Des-)Informationsstrategie vorzugehen. Man griff nach dem "Framing", wie man das heute kennt und nennt, nach dem nützlichen Interpretationsrahmen. Und dazu bediente man sich innerhalb des Abendlands etablierter Instrumente. Wie vor allem der Medien und deren Rolle innerhalb der westlichen Gesellschaften. Mit einem dem Pragmatismus entstammenden Realismus, der dem Westen nach und nach (und auch das nicht zufällig) abhanden kam.
Denn daß der Kommunismus in der Realität nicht funktionierte und furchtbar an die Wand fuhr, war den Führern der kommunistischen Organisationen sehr wohl klar! Das hat nicht zuletzt Vladimir Putin ganz frei von der Leber weg erzählt, als ihn Oliver Stone interviewte. Geheimdienstler haben ganz offen über die Systemmängel gesprochen, und sich kein Blatt vor den Mund genommen.
Wie gesagt: Wir sprachen oben von abgesprungenen Agenten, wie glaubwürdig solche waren, solche wie Anatoly Golitsyn. Seine Bücher "New Lies for Old" oder "The Perestroika Deception" sind noch (ja gerade) heute lesenswert. Denn wenn man mit diesem Hintergrund dann Bücher wie "Perestroika" von Gorbatschow (noch einmal) liest, das bei uns Mitte der 1990er Jahre millionenfach über den Ladentisch und unter die Leute kam, greift man sich an den Kopf, und stellt sich die Frage: Ja, hat das denn überhaupt jemand gelesen? Da steht doch alles ganz klar drinnen, Gorbatschow hat nicht ein einziges Mal gelogen! ES GEHT UND GING IMMER NUR UM DEN SIEG DES KOMMUNISMUS, auch mit der Perestroika!
Die bei uns als "grundlegende Systemänderung" angepriesen worden war. Auch das bereits ein Schlagwort, das kommunistischer Taktik zu verdanken ist, die noch dazu höchst erfolgreich war: Diesen "Kommunismus mit menschlichem Antlitz", oder "Sozialismus", halten heute Umfragen gemäß fast 80 Prozent der Menschen im Westen für ein wirklich erstrebenswertes politisches, gesellschaftliches Ziel! Auch diese "Perestrojka" aber war nie etwas anderes - und Gorbatschow hat nie etwas anderes geschrieben und gesagt - es war nur ein anderer Weg zum selben Ziel: Dem einer kommunistischen Gesellschaft, dem zu einem Sozialismus, also einem "Kommunismus mit menschlichem Antlitz".
Noch einmal also zurück zur Hauptlinie, und wie gesagt: Wirklich abgesprungen waren bei weitem nicht alle, die sich so gaben (und das waren in der Tat viele). Sogar abgesprungene Agenten waren heimtückische Danaer-Geschenke. Viele waren keineswegs "Bekehrte", sondern gezielt inszenierte Instrumente kommunistischer Spionage und Agitation.
Und DAS ist schon als Vorgang mehr als glaubwürdig. Man denke doch alleine heute an so viele Reaktionen in "konservativen" oder "katholischen" Kreisen, die wie auf Zuruf auf bestimmte Stichworte und Phrasen reagieren ("Trigger"), die also extrem leicht zu "triggern" und damit zu verwirren sind, weil sie mit dem luftigen Köder eine unverdauliche Kost schlucken, die ihre Fundamente auflöst und "erneuert" - "umbaut", denn das heißt auch Perestroika.
Weil so gut wie alle dieser medial rauf und runtergespielten Stichworte nur die Parole ist, die auf das Äußere von Trojanischen Pferden gemalt ist. Woraufhin der Westen aber mittlerweile planmäßig (und das wörtlich, denn genau das war auch geplant) die Mauern niederreißt, also sich selbst auflöst, um das Pferd ins Innere zu bringen und den Sieg zu feiern - während in der Nacht eben diesem Siegespfand die Feinde entsteigen, um ihr Gemetzel zu beginnen.
So, und noch einmal also: Was war die beliebteste und effektivsten Methode, im Westen eine "Wahrheit" zu etablieren, die auch alle glaubten? Man schuf Dissidenten. Die mit voller Inszenierung vom "bösen Regime verfolgt" wurden, denen jede Existenzgrundlage geraubt wurde, die man verhaftet und zum Schweigen gebracht (???) hatte, und so weiter.* Naja, und manchmal wurden sie ja auch tatsächlich um die Ecke gebracht, womit sie vermutlich nicht ganz gerechnet hatten.
Morgen Teil 2)
*Der Atomphysiker Andrei D. Sacharow - auf dessen Fahne sich die Welt heften darf, völlig sicher geworden zu sein, daß die Sowjetunion nicht nur wie die USA Herrin über die Wasserstoffbombe war, sondern damit nach wie vor gleichwertiger Partner im Rüstungswettrennen hier, im Volkstanz des "Kalten Krieges" und dem "Gleichgewicht des Schreckens" dort; ich meine: Welche PR-Agentur hätte diese Aufgabe verläßlicher für die UdSSR erledigen können? KEINE! - verbrachte nicht nur seinen Lebensabend genüßlich in einer eleganten Villa, sondern hatte auch hohe und höchste offizielle Posten in der UdSSR inne. Aber das nur nebenbei, und es war keineswegs ein Einzelfall; aber wen hat das noch interessiert, nachdem er "verfolgt" wurde?
*200820*