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Mittwoch, 5. August 2020

Von Wirtschaft, Drohungen und Wahrwerdungen (1)

Auch unsere Länder haben sich durch reines "Gelddrucken" finanziert. In Österreich hat der Staat ein Viertel, in Deutschland ein Drittel der Staatsschulden buchstäblich "von sich selbst" geliehen. Als Kredite bei der EZB, die wiederum von den Staaten selbst - durch Haftungen - "finanziert" werden. 

Ein wunderbarer Zirkel, der nur von der Illusion eines reinen Wortspiels lebt, daß eine Bank (EZB) dazwischengeschaltet ist. Genau deshalb ist das eigentlich verboten, ausdrücklich! Aber Papier ist offenbar auch in Brüssel geduldig. Wenn man also fragt, warum die EU so wenig Glaubwürdigkeit besitzt muß man sich nur umschauen, was ihr Wort (siehe ihre Verträge) wert ist. Wer so mit Sprache umgeht muß sich nicht wundern, wenn man ihn nicht mehr ernst nimmt. 

Weil aber dieses Geld defacto beim Fenster hinausgeschmissen wird (weil in Projekte vergeudet, die völlig sinnlos und wirtschaftlich kontraproduktiv weil Produktivität sogar zerstören, und zwar massiv), wird es sehr rasch (und rascher als sonst zu erwarten wäre; durch Schulden "gut" investiertes Geld muß nicht zwangsläufig zu einer Inflation führen) das Geld entwerten. Was die Politik derzeit ankündigt ist also eine gefährliche Drohung, die sie auch wahr machen wird. 

Denn durch dieses (völlig unethische) "Kreditaufnehmen bei sich selbst" ist die Finanzierungsmöglichkeit noch einmal erweitert worden. Deshalb, werter Leser, braucht die Politik die Weltrettungsphantasien (Klima, Corona, Tierwohl ...), denn sie liefern die "moralische Begründung" für unmoralische Verschuldung, ohne die mittlerweile die Volkswirtschaften zusammenbrechen würden.

Was wird kurzfristig durch diesen nächsten Verschuldungsschritt passieren (der zugleich von einer Globalisierung der Kreditmechanismen gekennzeichnet sein wird, was alles die Wirklichkeiten verschleiern soll, weil vor allem für den Normalbürger - wozu im übrigen auch die meisten der Hochpolitiker unserer Länder gehören, machen wir uns nichts vor: Völlig durchschnittliche, ja unterdurchschnittliche Kleinbürger allerschlimmster Sorte! - Ursachen und Wirkungen noch schwieriger nachzuvollziehen sind)? 

Die Preise werden "steigen", und Fluchtwährungen Konjunktur haben. Wie Gold, Kryptowährungen, Fluchtinseln und -währungen. Nicht aber Immobilien. Die sind ausgereizt und stehen so kurz vor einem Niedergang, daß man es schon förmlich riechen kann. Bezieht man nun noch die sinkende Nachfrage durch Unsicherheit (Corona!) in die Überlegungen mit ein, steuern wir auf das Schreckgespinst der Ökonomen zu, die Stagflation. Also steigende Preise - allerdings nur sektoriell, nicht generell! - bei sinkender Nachfrage. 

Das wird in den offiziellen Zahlen aber nur wenig Niederschlag finden. Nicht nur, weil es politisch nützlich ist (man wird mit "niedriger Inflation" beschwichtigen), sondern weil der Warenkorb, nach dem die Inflationsrate berechnet wird, nicht mehr relevant ist. Reisen etwa, oder bestimmte Unterhaltungselektronik, die einen hohen Anteil an dieser Preissteigerungsrechnung haben, werden im Preis sinken. Während Produkte, die mit ihrem absoluten Betrag wenig Auswirkungen auf den Warenkorb haben - Lebensmittel, Dinge des alltäglichen Bedarfs - weit überproportional im Preis steigen werden. 

Auch die stagnierenden oder gar fallenden Benzinpreise haben dieselbe Eigenschaft: Sie treffen tendenziell eher die Gruppe der gutverdienenden Haushalte. Die sich das Leben im Status quo immer noch leisten können. Und die auch politisch und ideologisch hinter dieser Geldverbrennung stehen.

Da geht es einer anderen Gruppe ganz anderes. Die Ärmeren nämlich, Menschen mit niedrigerem Einkommen, werden die derzeitigen Entwicklungen am meisten spüren. Selbst wenn man berücksichtigt, daß tendenziell die Mieten stagnieren werden, so wird schon die absurde, direkt ("Infrastrukturprojekte") oder indirekt (durch "Anreize" und "Förderungen") staatliche Investitionspolitik ("erneuerbare Energien", "Öko-Politik") vor allem die Energiepreise weiter nach oben schießen lassen. 

Schon heute zahlt der Verbraucher den doppelten Strompreis wie noch vor zehn Jahren, und das wird noch erheblich mehr werden. Schon jetzt kann eine halbe Million Haushalte in unseren Ländern die Energie, die sie für ihr Wohnen und Leben benötigen, nicht mehr bezahlen. Das trifft sie deshalb so wuchtig, weil die Lebensweise, der man gar nicht ausweichen kann und sich längst in der grundsätzlichsten Infrastruktur ausdrückt. Wie beim öffentlichen Verkehr oder bei der Nahversorgung durch mittelständische und regionale Unternehmen.


Bild Agenda Austria

Teil 2) Von Nichten, Töchtern und weiteren Wahrwerdungen


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