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Montag, 31. August 2020

Man muß Roß und Reiter nennen (1)

Da hat E. Michael Jones schon Recht, wenn er sagt, daß man der Sache keinen guten Dienst erweist, wenn man die Geschehnisse rund um das Zweite Vatikanische Konzil nur mit anonymen Zuschreibungen bedenkt, die diffus von "Einfluß" und "Tendenzen" sprechen. Vielmehr lassen sich diesen Einflüssen Namen und konkrete Ereignisse zuschreiben, in denen versucht wurde, auf Dokumente wie Nostra Aetate Einfluß zu nehmen. Um sie zu noch viel klareren Auflösungsdokumenten zu machen, in denen der Katholizismus seinen Anspruch auf "die Wahrheit" aufgibt, und die Kirche neben andere Religionen stellt.

Die historische Gestalt dieses Dokuments war dann zwar viel abgemilderter, und noch mehr in diesem verwaschenen Jargon der gesamten übrigen Texte gehalten. Deren kirchengeschichtliche Einzigartigkeit nicht in expliziten Häresien besteht, sondern in einer Aufgabe einer positiven Formulierung zugunsten einer rhetorischen Haltung, gerade immer nur so viel zu sagen, daß zwar nichts falsch oder häretisch ist (wobei es manche Sätze doch sind), aber anderseits alles und vor allem jenes hineininterpretiert werden kann, das dann eine häretische Grundaussage ergibt.

Und eine davon ist eine Deutung von Nostra Aetate, die den Ökumenismus, also die Gleichstellung aller Religionen oder die Irrelevanz der Zugehörigkeit zu egal welcher in deren Heilsbedeutung, zum katholischen Anliegen macht. Aufgerichtet an einem Gerede von "Gespräch" und Verständigungsgebot, nicht nur gar nicht klar ist, mit WEM denn das vorgegebene Ziel des Friedens überhaupt erreicht werden soll (denn keine Religion außer dem Katholizismus ist eindeutig festlegbar, und schon gar nicht so organisiert, daß es Verhandlungsstellen gäbe, die für sämtliche Mitglieder verbindlich wären, sodaß alles Reden von Ökumene letztlich überhaupt leer und fiktiv bleiben muß).

Vielmehr aber ergibt sich eine fatale Schwächung der eigenen Position schon dadurch, als die christliche Haltung von einer Qualität und moralischen Verbindlichkeit des Disputs, der Worte ausgeht, die bei sämtlichen anderen Religionen nicht nur nicht gegeben ist, sondern brutal mißbraucht und ausgenützt werden kann. Und das auch tatsächlich wurde und wird. 

Wovon da konkret die Rede ist? Herrschaften, man nehme doch das bei Juden wie Muslimen wohl bekannte Gebot (sic!), im Umgang mit Andersgläubigen (die bei allen diesen Religionen vom Heil selbstverständlich ausgeschlossen sind) schamlos zu lügen, wenn es um eigene Vorteile geht.

Dieser seit 1965 bis in den gewöhnlichsten Alltag der katholisch (also auf die Kirche) Getauften wirksam gewordene Ökumenismus, der die Kirche zweifellos massiv geschwächt hat, ist aber keineswegs diffusen Strömungen zu verdanken, die bestenfalls durch Erklärungsmodelle im Rang von Verschwörungstheorien zu erhellen sind. Er ist ganz konkret von Feinden der Kirche betrieben worden, die diese Schwächung ganz konkret beabsichtigt und erreicht haben. 

Weil die Lehre, die Gebote, die Moral der Kirche ihren Interessen, vor allem aber ihren Vorstellungen von einer Zukunft der Welt (sic!), entgegen stand. Wie sollte man einen Interventionsversuch bei Papst Paul VI. durch Nelson Rockefeller persönlich denn anders deuten als das, was er war: Ein Versuch, den Papst umzustimmen, Humanae Vitae NICHT zu veröffentlichen, oder mit anderem Inhalt. 

Weil dieser Inhalt den Vorstellungen sämtlicher Vernetzungen widersprach, deren Vorstellungen von einer bessern, ja utopisch-guten Welt auf Reduktion der Weltbevölkerung ausgingen - und bis heute ausgehen! Bei den Maßnahmen, die Organisationen, die etwa Rockefeller-Stiftungen, oder die ach wie humanen Umtriebe eines Bill Gates meist unter salbungsvollen, heuchlerischen Titeln wie "reproduktive Gesundheit" verbergen, sind in Wahrheit und in ihren ideellen Wurzeln aufzeigbar Programme, die man seit Hitler halt nicht mehr "Eugenik" (also "Rassenverbesserung" nach eigenen Vorstellungen) nennt.

Diese Zusammenhänge belegen eindeutig Nachforschungen in historischen Archiven, wie Jones (aber nicht nur er) sie betrieben hat. Der unter anderem das riesige Diözesanarchiv von Chicago unter Kardinal Krol, einer Schlüsselfigur der damaligen Kirche der USA, und sogar in dessen Auftrag ausgewertet hat. Wonach sich ganz klar zeigt, mit welchen Methoden eine Rockefeller-Stiftung versucht hat, Einfluß auf die Kirche, ihre Universitäten, ihre Proponenten und ihre Medien zu gewinnen. Und die über eigene Medien (wie das in den USA und weltweit extrem einflußreiche LIVE-Magazin) die Rezeption in maßgeblichen US-Medien, in der US-Öffentlichkeit und in der Meinung der Menschen zu beeinflussen und zu lenken versucht haben. 

Und wenn der Eindruck entsteht, es handele sich bei der Nennung der Namen der Leute, die das betrieben haben, um Antisemitismus, nur weil das allesamt Juden und von Juden betriebene oder beeinflußte Institutionen waren, dann stellt sich die Frage, was man überhaupt noch sagen kann, darf oder soll.  

Aber die Folge des Umstands, daß man alles nur diffus hält, keine Namen nennt, keine konkreten, realen, historisch nachweisbaren Verbindungen und Ereignisse und Einflußnahmen und Personen nennen zu sollen oder zu dürfen ist katastrophal. Er wendet sich gegen die Kirche selbst: Diese Vernebelungstaktik bringt die Menschen nämlich dazu, DER KIRCHE generell nicht mehr zu vertrauen.

Morgen Teil 2) Aber auch die pauschale Kritik 
am Zweiten Vatikanum bewirkt das Falsche



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