Eine Kunst, die nicht zuerst die Vollkommenheit der Vergangenheit sucht und an ihr sich mißt, ist meist keine Kunst mehr, weil sie zumindest aus einer wesentlichen Bedingung von Kunst heraustritt - aus der Gegenwart.
Neues zu schaffen ist nicht eine Frage des Neu-sein-wollens, sondern eine Frage des Künstlers an sich. Denn zu schaffen heißt nicht, sich selbst zu funktionalisieren und schlicht nachzuplappern. Wie alle Kunst der Vergangenheit zeigt, entstand Neues immer aus der Weiterentwicklung des Vorhandenen.
Vielleicht sind so viele heute einfach entmutigt ... denn ich kenne beileibe mehr Avantgardisten als Könner wie Kenner (eines steht für das andere, denn Erkennen bedeutet Nachbilden der Form, damit deren Beinhaltung, Können aber Gestalt von und aus der Form, so daß Werk nur Äußerung der Natur wird) dessen, auf dessen Schultern sie vorgeben zu stehen.
Genauso wie es kein Kunstwerk geben kann, das nicht auf eine Weise unnachahmlich vom Schöpfer erzählt.
*020408*