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Freitag, 11. April 2008

Stil als Weg der Weltüberwindung

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"Der Künstler scheint die Welt "auf dem Weg über" einen Stil auf ihren Sinngehalt zurückzuführen; jede Epoche sieht in den Zügen ihres Schicksals eine gewisse brüderliche Verwandtschaft mit sich selbst. Wir erkennen das Schicksal unserer Zeit nur darum so schlecht, weil es besser ist, "kein Fisch zu sein, wenn man sein Aquarium betrachten will." Stile, in denen der Zusammenhang einer Kultur zur Entfaltung kommt (alle großen religiösen Stile) geben sich klarer zuerkennen als ein Stil, dessen Ausdruck Protest ist; im 19. Jahrhundert gibt es zwar Stile, doch nicht DEN Stil des 19. Jahrhunderts, wie es den gotischen Stil gibt: Im Stil des Individualismus tritt die Vielfalt deutlicher zutage als in den Stilen des seiner selbst noch nicht bewußten Individuums." (A. Malraux)

Hier erhebt sich freilich die Frage nach einer universalen Sinndeutung der Kunst, die sie über eine Sinndeutung, die - wie in obigem Absatz - bereits die Grenzen zum "Symptom" (der Künstler also nicht mehr als Herausgehobener und Überwinder, sondern als Teil dessen, worunter er selber leidet - damit eigentlich im Sinne Malraux': Als Gefangener dessen, was seinen eigenen Stil sogar noch verdeckt ... denn der Mensch ist gefährdet von der Unfreiheit, ist zerbrechliches Gefäß und Konglomerat ...) nicht mehr kennt, hinaushebt.

Die Antwort darauf ist eher in Gedanken eines Hans Sedlmayer zu erwarten, der, was die Gesamtstellung der Kunst anbelangt, in die Gedanken Malraux' "hereinsticht" wie eine Nadel. Ich denke da an "Kunst - Nichtkunst - Antikunst" in "Kunst und Wahrheit"

"Kunst" bzw. was als Kunst definiert wird - also: Täuschung - als Betrieb ist ja heute oft die Krankheit selbst!




*110408*