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Mittwoch, 23. Oktober 2013

Der Islam unterwirft (2)

Teil 2) Was die Germanen anders machten




Und diese Katastrophe war zuallererst ... der Angriff der Sarazenen, die Eroberungskriege des Islam. Die Byzanz, das römische Reich völlig unvorbereitet trafen. Niemand hätte damit gerechnet, Byzanz erwartete stets die große Gefahr im Norden und Westen. Sie kam aus dem Südosten. Und versetzte binnen weniger Jahrzehnte der zur Gänze die römische Antike weiterführende Kultur in Europa den Todesstoß. Aus Arabien, das Erschöpfungsphasen der Nachbarn - vorübergehend in Byzanz, definitiv in Persien - nutzt, um sich blitzartig und wie in einem Wunder kriegerisch auszubreiten. Verglichen mit diesem Angriff des Islam sind die Germaneneinbrüche Randereignisse gewesen.

Dazu kamen, aber nur in dieser Gemeinsamkeit und Gleichzeitigkeit so schwerwiegend, die Eroberungs- und Zerstörungsfeldzüge der Magyaren und Awaren, die Europa in Angst und Schrecken versetzten, und Handel und Wirtschaft, das gesamte Kulturleben nachhaltig auf niedrigstes Niveau zurückgehen ließen.

Was aber macht die Araber so erfolgreich? Warum assimilieren sie sich nicht auch, wie die Germanen, denn sie sind zahlenmäßig in etwas der Größenordnung wie die Germanen. Der Grund ist geistig. Die Germanen nahmen allesamt das Christentum an. Die Araber aber waren von einem neuen Glauben durchglüht. Und das, das allein hat sie unassimilierbar gemacht. Sie übernehmen genauso schnell die die Germanen die Zivilisationstechniken des römischen Reiches. Und sie sind erst auch keineswegs fanatisch darauf bedacht, daß die Unterworfenen ihre Religion annehmen. 

Aber ihre Religion ist ein nationaler Glaube. Alle müssen sich Allah unterwerfen. Die Araber verstehen sich als Diener Gottes. Sie wollen nicht Bekehrung, sie wollen Unterwerfung. Sie herrschen, wo sie einbrechen, und es gibt keine Verschmelzung mit den Unterworfenen, die sie als würdelose, niedrige Geschöpfe betrachten, die sie allerdings dulden. Wer in ihre Kategorie aufsteigen will, muß sich zu Allah bekehren, ihre Sprache annehmen, mit seinem Vaterland und Volk brechen, das Recht Allahs annehmen. Die Germanen romanisieren sich, assimilieren sich - der von den Arabern eroberte Römer aber muß zum Araber werden.

Als das römische Reich christlich wurde, hat es seine Seele verändert. Als es islamisch wurde, mußte es Seele und Leib verändern.

Mit einem male zerreißt die Einheit des Mittelmeeres, und zwei unvereinbare Kulturen stehen sich (feindlich) gegenüber. Das Meer, das die Mitte der Christenheit gebildet hat, einen Kulturraum, wird nun zur Grenze. Eine tausendjährige ganz reale und kriegerische Bedrohung bricht an, zu Land (Spanien, Südfrankreich, Italien/Sizilien hier, Byzanz, später Balkan dort) wie zur See. Die erst im 16. Jhd. zur See, im frühen 18. Jhd. durch die Siege der Österreicher gegen die Türken zu Land endgültig entschärft wird. Aber der Islam bringt einen seit urdenklichen Zeiten bis ins 7. Jhd. florierenden Kulturraum zum Erliegen.

Mit dem Einbruch der Araber also erst endet die Antike, die Germanen fast unverändert weiter bestehen haben lassen, ja übernommen haben. Das ist der große Kultureinschnitt, nicht die Völkerwanderung. In Europa beginnt erst jetzt eine neue Epoche, das Mittelalter. Und es muß ohne das gesamte westliche und südliche Mittelmeer beginnen, das für viele Jahrhunderte eine mohammedanische See bleibt. Aber fast könnte man sagen, daß es erst in dem Maß aufzublühen beginnt, in dem das Mittelmeer - und damit die Antike - wieder lebendiger Teil dieser Kultur wird.




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