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Donnerstag, 31. Oktober 2013

Nein, nicht die Gegenwart. Oder?

Wenn wir auf die Geschichte vergangener Kulturen zurückblicken, so fällt uns auf: lange vor dem äußeren Zusammenbruch setzte ein innerer Verfall ein. Von einem gewissen Punkt an gab es fast nur noch Mißerfolge. 

Die Wirtschaft geriet ins Stocken und die Finanzen des Staates, der Städte und Gemeinden gerieten immer stärker in Unordnung; die Zahl der Unterstützungsempfänger stieg von Jahr zu Jahr, obwohl jede neue Regierung mit dem erklärten Ziel antrat, diese Zahl und die Staatsverschuldung zu senken. Die Sicherheit der Bürger war gefährdet, das Auftreten von Mann und Frau hatte sich ebenso verändert wie das Verhältnis von Jung und Alt. 

Die gesamte Gesellschaft schien wie von einer Krankheit befallen zu sein und unfähig geworden, richtige Entscheidungen zu treffen und auszuführen. Obwohl keiner den Niedergang wollte, steuerten die Staaten und ihre Menschen mit innerer Folgerichtigkeit auf einen Abgrund zu, so als wäre es ihr eigentliches Ziel, in den Abgrund zu stürzen.


Pitirim Sorokin




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