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Freitag, 25. Oktober 2013

Menetekel

Ein höchst depressives Bild zeichnet der Bericht in der FAZ über Japan. Zwar ist der nominelle Wohlstand so hoch wie noch nie, aber das Land überaltert rapide. Und mit dem Fehlen der Jungen fehlt ... der Optimismus. Man hat keine Zukunft, so der Tenor. Eine depressive Stimmung hat sich überall breitgemacht.

Zu wenige Junge, zu wenige Geburten, und noch weniger Geburten, Zerfall der Familie, extrem hoher Stand an Singles ohne Kinder, ohne Ehepartner, die ihr Leben lang alleine leben. Ausbildungen werden nicht mehr weitergeführt, wozu, es wird niemanden geben der sie braucht und die spezialisierte Tätigkeit bezahlt. Prekäre Anstellungsverhältnisse nehmen überhand, auch weil sich die Psyche der jungen Menschen verändert hat, die sichere Anstellungsverhältnisse und Firmenloyalität nicht mehr kennen, wie sie für Japan einst so typisch waren.

Ebenso Frauen die mit 40 von nichts anderem reden als von Mann und Kindern - die sie gerne hätten, aber nicht (mehr) erreichen. Noch dazu wo sie Probleme haben einen Mann zu finden, der "ihre Fähigkeiten akzeptiert", die sie sich beruflich erworben haben.

Geld, Erspartes (bei den Älteren) gibt es genug, und die Preise fallen, aber freuen kann sich niemand daran, denn es ist ein Krisensymptom, ein Symptom fallender Nachfrage. Derzeit versucht die japanische Regierung erneut, durch Gelddrucken Nachfrage auszulösen. Aber in Japan funktioniert kein Mechanismus mehr, zu viel wurde bereits versucht. Die Fundamentalkrise, die den Westen seit 2008 erfaßt hat, hat Japan bereits vor 20 Jahren durchlebt. Sie hat nicht mehr geendet.




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