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Dienstag, 8. Oktober 2013

Nur im Einander sein

Natürlich stehen Mann und Frau auf gleiche Weise vor Gott und in derselben Position - als Personen. Aber sie tun es nur, wenn sie in ihrer Konkretion zu wahren Symbolen werden, und das heißt: zu Wirklichungen ihres Wesens. Das aber nicht primär in festen Bildern auszumachen ist (so sehr, weil im Fleisch ein Außen, Bilder daraus hervorgehen), sondern in der jeweiligen Selbstranszendenz besteht. Die aber nicht die konkrete Fleischlichkeit quasi auflöst, sondern in ihrer Zueinandergeordnetheit, der Verwiesenheit aufeinander immer konkreter wird.

Und hierin sind sich Frau und Mann jeweils wesentlich unterschiedliche und einander notwendige Ergänzung. Erst im Leben dieser Ergänzung zur Einheit hin also erfolgt jene Konkretheit, in der der einzelne Mensch zum Symbol des Menschen selbst wird. Zur Ganzheit geworden durch den Wirklichkeitsknoten selbst: das Kreuz des Selbstopfers, in dem alleine der Mensch Mensch - "alter Christus" - wird. Nur so kann unsere Seele ganz wirklich werden, und damit ganz heil - erlöst in und aus der Wirklichkeit Christi.*

Als Analogie zum Gottesopfer, aus dem der Geist hervorgeht, in dem auch die Vollwirklichung des Menschen lebt und atmet. So werden wir in Christo zu wahrhaftigen Söhnen Gottes.

Und eben nicht als selbsterlösender, automatisierter Vollzug einer Methodik**, sondern im Gottesopfer selbst, aus dem heraus (!) unser Selbstopfer "himmlisch" wird.



*Auch hieraus erhellt sich, warum Homosexualität an sich (nicht: "nur bei Betätigung") ein Heilsdefekt ist. Denn sie ist genau das: ein Defekt des Selbstopfers (und hierin einer der Persönlichkeit). Ihre "Heilung" läge deshalb auch nur in der Selbsttranszendenz, und das deckt sich auch mit allen Beobachtungen, die der Verfasser dieser Zeilen, der sehr viele Homosexuelle kannte und kennt, gemacht hat. Und das nimmt auch allfällige Vererbtheit solcher Neigungen (die Neigungen zur Selbstbehaltung sind) mit hinein, der gewissermaßen "sachliche Anspruch" ist derselbe, wenn vielleicht auch schwerer zu erfüllen. Und nur hierin steht niemandem eine Verurteilung zu, weil niemand den Grad der notwendigen Mühe des anderen wirklich kennt. Aber das spricht nur für den übergreifenden Zusammenhang der Generationen, die in Erfolgen, aber auch in Verfehlungen miteinander verbunden sind. Dieses generationenübergreifendenen Wesens des Menschseins war sich die Menschheit immer und überall bewußt, ja er ist das Wesen des Totenkults.

**Jedes methodische, und damit auch jedes moralistische Denken bleibt weltimmanent, es durchbricht nicht die Dimension der "maya", der bloßen "Weltmechanik". Weil alles nur aus sich heraus sein kann, kann also der Mensch aus sich heraus auch diese Dimension nicht durchbrechen. Denn Gott (und damit göttlicher Geist) kann nur der "ganz andere" sein. Es braucht dazu das wirkliche Heilsgeschehen - das Sakrament (Taufe), das diese Dimensionen zusammenschließt. Erst wenn der Mensch deshalb diese Notwendigkeit, diese Selbstungenügendheit erkennt, kann sein Leben im Geist Gottes - als Kirche, als Glied der societas perfecta - beginnen. Erst dann beginnt aus ihm die geschichts- und zeitschaffende Wirklichkeit Gottes zu wirken, im Maß seiner (ganzheitlichen) Selbstverwirklichung, sodaß er zum weltspendenden Symbol der wirklichen Wirklichkeit wird. Deshalb kann das Heil auch nur in der Kirche, und von ihr ausgehend, wirklich werden. Jede andere Relgion hat - bei allem, was in ihr richtig und richtig geahnt und der katholischen Heilslehre gleich oder ähnlich ist - prinzipiell einen Defekt. Weil ihr die personale Dimension Christi fehlt. Denn Geist ist eben keine Methodik, kein "Gesetz" das sich bei richtiger "Bedienung" vollzieht, kein Zustand in den man sich methodisch (oder durch Heraustreten aus der Welt-Zeit) bringen könnte, sondern ein personaler und immer gegenwärtiger Akt der Gnade. Im empirischen Selbstopfer Gottes ist die Welt in diese Dimension wieder hineingehoben, sodaß sich das "Es war sehr gut" der Genesis im "Es ist vollbracht" zur neuen Schöpfung erfüllt. Weil Christus (gnaz Mensch - ganz Gott) das Prinzip ist, in dem das Analoge (ganze) Wirklichkeit hat, so ist er wirksam gegenwärtig in allen analogen Verhältnissen.



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