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Samstag, 15. August 2015

Der veruntreute Himmel

Es hat seinen Grund, diesen ganzen Spielfilm aus alter österreichischer Meisterschule hier zu bringen. Er wird etwa ab 1:20 h endgültig deutlich. Ab da berührt er endgültig zutiefst. Es ist Zeit, sich manche Dinge wieder bewußt zu machen, und dazu sind die Erinnerungen wesentlich. Die zumehmend alleine eine Sehnsucht beantworten müssen, die im tiefsten Herzen jedes Katholiken brennt. 

"Der veruntreute Himmel" mit der großartigen Annie Rosar, in einer ihrer wenigen tragischen Rollen, in der sie aber die Nähe von Komödie und Tragödie zeigt. Die Werfel'sche Metapher hat enorm viel zu sagen, gerade heute.

Es gab einmal ein unglaublich dichtes, katholisch-kulturelles Klima in diesem Land Österreich, das den kleinsten Alltag prägte. Dessen letzte Ausläufer der VdZ das Glück hatte, noch zu erleben, in seiner Kindheit davon geprägt zu werden. Deo Gratias. Der Papst als Stellvertreter Christi. Jede Berührung mit ihm war ein Einbruch des Himlischen. Alles brach zu Anfang der 1970er Jahre völlig zusammen, der VdZ hat es genau so erlebt. Mit der aufgelösten Form (die ihm als Ministrant auferlegt wurde) verschwand alles, binnen ganz weniger Jahre. Ab da wurde alles lächerlich. Es wird nicht mehr wiederkommen.

So nebenbei: Der heutige Film ist nicht einmal mehr in der Lage (!), solche Themen zu behandeln. Von Drehbuchautoren wie Regisseuren wird weder das Wesen des Religiösen, und schon gar nicht das Wesen des Katholischen verstanden, und heutige Schauspieler machen alle möglichen sinnlosen method acting Seminare, können aber nicht einmal ein Kreuzzeichen oder ein Vaterunser, und halten den Glauben ohnehin für eine Psychopathologie - wie also sollten sie das spielen? Der VdZ hat hier schon die phantastischesten Dinge erlebt. Bis hin zur Verleumdung, einfach weil er WUSZTE, was weder Regie noch Kollegen wußten, und dennoch "darstellen" wollten - in der Wahrheit, die sie meinten daß hier zuträfe; das reicht schon in der Szene, um politisch verdächtig zu sein. Ein Film wie dieser wäre heute in mehrer Hinsicht unmöglich. Es gäbe keine Schauspieler, die diese Situationen überhaupt wahr spielen könnten, und es gäbe keine Regisseure, die sie wahr inszenieren könnten.

Als Bernd Eichinger seinen "Päpstin"-Film ankündigte, hat ihm der VdZ sogar geschrieben, weil er ahnte, was passieren wußte. Obwohl er wußte, daß keine Antwort erfolgen würde, weil die angekündigte Deutung - Feminismus - zu stark als Dämonie wirkte. Der Film ist entsprechender Dreck, mißlungen bis ins Detail, weil man die Sache nicht verstand. Schade um den erfahrenen fachlichen Könner Bernd Eichinger, der unbefangener so großartige Werke schuf. Technische Fachkenntnis reicht aber nicht für die Kunst. Die Intention, die Aussage ist entscheidend. Noch nie ist ein Film, der keine Wahrheit enthält, auch auf lange Frist erfolgreich gewesen.








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