Treibgut - Wo am breiten Strome die Ufer stehen, sind Schwarzerlensamen aufgegangen, und schäumen als saftige Büsche die Ränder der großen Lethe, die alles ins Dunkele Meer trägt; ihre weichen Äste, die noch nicht ahnen lassen, welcher später als kahler Stamm reife Blätter hoch in der Sonne wiegen wird, tauchen in die Wasser, wie Kinderhände. Dann und wann greifen sie, denen alles noch ernstes Spiel ist, nach Treibgut. Oder es bleibt hängen, lädt zum Tanze, haucht im Kusse Lebwohl
Dieses Blog durchsuchen
Sonntag, 31. Oktober 2010
Beeindruckend gut
Das Ungesagte sprechen
In unserem Sprechen zeigt sich dieses Sein nur indirekt - aber es zeigt sich, und wir sprechen von ihm. Es zeigt sich als das Verborgene, das die Zeichen nur als Hinweise benutzt. Das Sagen aber verbirgt genau das, was sich zeigt, es ist Vorhang auf der Bühne des Seins.
Das Ungedachte ich kein blinder Fleck, den es auszufüllen gilt (übrigens: so dachte Meister Eckhart), sondern es ist das Sein selbst, die Weise seiner Präsenz, das wesentlich Ungedachtes ist. Der Rang des Denkens eines Philosophen bestimmt sich daher aus dem Maß, in welchem das Ungesagte in seinem Gesagten noch präsent ist.
Definition Aberglaube
Samstag, 30. Oktober 2010
Grauenloser Horror
Der heutige Mensch ist kein Liebhaber des Horrors. Dieser hat sich nämlich gespalten. In eine Zelebration des Dämonischen, einerseits, und das - auf Vernunft basierende - Grauen anderseits. Denn im Irrationalen, im sohin Widervernünftigen, zwingt sich das Widervernünftige dem Betrachter auf. Und wird somit wirkliche Dämonie.
Der "gute, alte Horror", der auf dem Grauen basiert, ist hingeben die Furcht vor dem Jenseitigen, das aber - weil das Diesseits transzendent ist - nie widervernünftig ist, sondern nur unerwartet. Es gehört eben nicht hierher. (Beispiel aus jüngster Zeit: "Der Exorzismus von Emily Rose")
Man ordnet also zu Unrecht ALLES einem Genre ein. Die meisten der heutigen Horrorfilme oder -werke (Stephen King zählt in fast allen seinen Werken zu ihnen) sind aber aktualistische Dämonenbeschwörungen: der Betrachter fürchtet sich vor realen (!) Dämonen, als Folge der Abwesenheit der Vernunft.
Weshalb diese Art des Horrors auch immer etwas "Dummes" hat, ihr Liebhaber entschließt sich nicht zur erhöhenden Poesie, selbst wenn sie sich auf Transzendentes, auf die Geisterwelt bezieht, sondern zur erniedrigenden Dummheit.
In unserer Kulturgeschichte zeigt Halloween mehr an, als es ist, wie weit wir uns bereits zurückentwickelt haben. Denn wir haben die Religion entsorgt, die diese Transzendenzahnung ergriffen und erfüllt hat, und die uns zu einer Größe geführt und befeuert hat, die beispiellos ist. Ob nicht deshalb Halloween zu feiern heißt, den Kakao, durch den wir gezogen wurden, auch noch zu trinken? Ob uns denn nicht auch schon jene letzte Transzendenz fehlt, und das ist anzunehmen, die uns Halloween überhaupt "feiern" könnte lassen? Ob nicht also das folgerichtig Einzige, das uns da noch bleibt, blanke Dämonie wäre?
Mut zur Eigenperspektive
Some sugar in my bowl
Bedenkliche Fakten
Jede zehnte Rente in Deutschland (also 2,2 Millionen) geht mittlerweile an einen Nicht-Staatsbürger. Mehr als die Hälfte dieser Renten (1,3 Millionen) werden dabei nicht innerhalb Deutschlands ausgezahlt, sondern gehen auf Konten im Heimatland des Rentenbeziehers, der Rest (908.000) geht auf Konten in Deutschland.
Dieses Faktum ist deshalb so wirkungsvoll, weil aktuell erwirtschaftete Wertschöpfung, die auch die Rente beinhaltet, abgeschöpft wird. Es wirkt also wie eine "Sparquote" - Geld, das dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird, und damit jene Nachfrage dämpft, die erst Produktivität ermöglicht.
Auf die Spitze getrieben könnte man formulieren: Migranten schaffen hierzulande jene Sozialwertschöpfung, die sie, in Erfüllung "ihres" Generationenvertrags, zugleich an ihre eigenen Vorfahren in ihrer Heimat weiterleiten, wo diese Gelder Nachfrage und damit Produktivität generieren, die natürlich hierzulande fehlt.
Entscheidende Begrifflichkeiten
(Die sehr grundsätzliche Frage muß also sein, ob die seit den 1940er Jahren gegebene "Breitseitenbekämpfung" durch Penicillin, die heute zunehmend an ihre Grenzen stößt, genau daran scheitern muß: weil man sich zunehmend vom "was" der Krankheiten ab-, und nur noch dem "wie bekämpfen" zugewendet hat.)
An dieser Stelle sei dezent daran erinnert, daß - über die Gründe könnte man separat disputieren - von "Aids" erst seit wenigen Jahrzehnten gesprochen wird. Mit einem Federstrich wurde aus einer lange schon bekannten Symptomkollektion ein Krankheitsbild deriviert. (Weshalb ich jener Meinung anhänge, daß einer wirklich fruchtbaren Erforschung der Krankheit durch einen völlig verkehrten, begrifflich viel zu früh definierten Ansatz - hier der HIV-Erreger, dort die Krankheit - eiserne Riegel vorgeschoben wurden. Und finde mich bei Fleck bestätigt: denn er weist ebenfalls darauf hin, daß in jedem Fall ein offeneres, mehr Bindungen zulassendes Definitionsfeld vorzuziehen ist. Begriffe sind nur denktechnische Hilfsmittel.)
Ähnliches geschah (als zufällig herausgegriffenes Beispiel) in der Definition von "Schizophrenie". Ronald D. Laing, der "amerikanische Freud", hat sich immer gegen die schließlich einfach durchgesetzte Definition gewehrt, die führe am eigentlichen Problem vorbei.
Freitag, 29. Oktober 2010
Wiederkehr der alten Götter
Weil die heidnischen Religionen nicht wirklich eingearbeitet wurden, weil das Christentum sie nicht "durchdrang, hob und verwandelte", blieben sie unbewußt wirksam - und äußern sich heute in einer Renaissance alter Götter.
Betrachtet man die Erkenntnisgeschichte Europas so fällt auf, daß die alten heidnischen Grundideen nie wirklich "ausgerottet" (nur: unterdrückt) waren, und in mehr oder weniger großen (oder kleinen) Bereichen ständig fortschwelten, mal aufflackerten, mal glosten, mal brannten. Aber die Geschichte der Philosophie ist eine fortwährende Auseinandersetzung mit solchen alten, nur im Unterbewußtsein fortlebenden Auffassungen, deren Plausibilität (und hier hatte die Kirche eben versagt) in einer strukturell oft sehr richtigen, aber lediglich von der Potenz her "zu geringen" Wahrheit lag.
Heidnische Auffassungen von der Welt und den Göttern drücken ja (mehr oder weniger klar, zumindest meist aber ahndungshaft) Abschattierungen von Wirklichkeitsstrukturen aus, das heißt, daß sich in ihnen auch das Wirken des (christlichen) einen Gottes zumindest schattenhaft, wenn auch unvollkommen, abzeichnet. Das gibt ihnen auch die Chance (eventuell gereinigt) im Christentum in einer weit größeren Fülle aufzugehen. Ja in vielen Fällen - am deutlichsten im Judentum - erfüllt das Christentum heidnische, oder vorchristliche Ziele und Vorstellungen.
Erstaunlich
Henri Thode macht auf die Parallele aufmerksam, daß auch in diesem Punkt eine gewiß nicht zufällige Spur zu den als Ketzer verurteilten Waldensern - aus deren subjektiver Frömmigkeit der Heilige Franz sich in vielerlei Weise herleitet - führt. Denn einer deren Streitpunkte war - genau diese Kreuzform. In diesem Zusammenhang also ein apokalyptisches Symbol, so wie der Heilige Franz als Figur der Apokalypse des Johannes gesehen wurde. Die zur damaligen Zeit - aber auch heute! - nicht zuletzt unter Berufung auf höchst populären Prophezeiungen des Joachim von Fuore eine große Rolle im Glaubensleben der Menschen spielte. Denn Schwärmerbewegungen beziehen ihren letzten Ersten in hohem Maß von der Ernsthaftigkeit der historischen Situation - unter Hinweis auf das Jüngste Gericht wird so die Analogie (in Gott gibt es keine Zeit, der Zeitbegriff muß also anders gesehen werden, wo die Geschichte sich in die unendlich kleine Gegenwart komprimiert - Geschichte ist ja nur eine Aufeinanderfolge eines Ganzen, das in Gott und der Ewigkeit ein einziges Ganzes ist) durch eine höchst konkrete Anschaulichkeit verdrängt: die Not der Lage rechtfertigt dann auch "neue" Wege, rechtfertigt den Ungehorsam, auf den letztlich alle solche Bewegungen aufbauen.
Und hier entscheidet sich der Heilige Franz eben entscheidend. Weil sich damit erst seine Heiligkeit nicht auf "besserer Technik", auf "richtigerer Ansicht" oder gar "besserem Wissen" aufbaut, sondern eben wirklich auf Gnade.
Die wissenschaftlichen Tatsachen
Eine wunderschöne Geschichte
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Nur noch enttäuschend
Monica Bellucci; über Achtzehn! |
Silvio Berlusconi - Mit Mädchen; alle über 18! |
Wissens(chaftlichkeits)psychose
Ludwik Fleck (1896-1961) |
Vereinfacht: Wir leben heute im Zeitalter weltweiter Dämonien, weltweiter Massenpsychose, und nicht weltweiter (realer) Probleme.
*281010*
Ertragsberechnung
Unlöschbarer Brand
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Selbstzerstörung
Angst vor dem Teufel
In die eigene Vorstellung verlegt
Fettwanste
Geheimnis Werk
William Wordsworth
Dienstag, 26. Oktober 2010
Heilsordnung - Lebensordnung
Gespenster
Nicht mehr erfüllbare Aufgaben
Darin sagt Spath:
Wie sehen Sie die Aufhebung der Wehrpflicht aus ethischer und gesellschaftspolitischer Sicht?
Ihre Meinung: Neutralität aufgeben oder beibehalten?
Schicksal
Bis in den Tod
Die Stellung Österreichs
Höher als Österreichs Beruf nach dem Osten Gesittung und Aufklärung zu tragen, stehe Österreichs Beruf, eine Pulsader zu sein im Herzen Deutschlands. "Man sagt," fuhr er fort, "die alten Mauerwerke seien darum so unzerstörbar, weil der Kalk mit Blut gelöscht sei. Österreich hat sein Herzblut gemischt in den Mörtel zum Neubau der deutschen Freiheit. [Der Aufstand gegen Napoleon, der diesen dann stürzte, ging von der Erhebung Österreichs aus, die zur gesamtdeutschen Erhebung wuchs und damit den Grundstein zu einem geeinten Deutschland legte; Anm.] Österreich muß mit uns sein und bleiben in der neuen politischen Paulskirche."
Falsche Idole
Montag, 25. Oktober 2010
Katharsis
Legenden
„Der Staat wird kaputt gespart“. [...] die Republik heuer hundertvierundvierzig Milliarden Euro unter die Leute bringen wird. Das ist nicht nur so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Landes, sondern auch um neun Prozent oder zwölf Milliarden Euro mehr als im Jahr 2007. Das wiederum war das letzte Jahr der Hochkonjunktur. [...]
„Budgetkürzungen töten die Unis“. [...] Allein heuer fließen rund 2,8 Milliarden Euro in die Unis. Gegenüber 2004 ist das ein Plus von fünfundvierzig Prozent. Nicht schlecht – die übrigen Ausgaben des Staates sind im selben Zeitraum nicht einmal halb so schnell gewachsen. Gemessen an der Wirtschaftsleistung liegt Österreich mit seinen Bildungsausgaben zwar noch immer im unteren Mittelfeld. Zudem müsste man wohl auch einwenden, dass es reichlich absurd ist, wenn dem Staat andere Bereiche noch wichtiger sind als die Bildung. Etwa die Finanzierung der defizitären ÖBB oder der Landwirtschaft.
„Gespart wird auf dem Rücken der Ärmsten“. {...] Tatsächlich entnehmen zwei von drei Wahlberechtigten in diesem Land mehr Geld aus dem Sozialsystem, als sie in dieses einzahlen. Laut Wifo bezieht das untere Einkommensdrittel vierundachtzig Prozent seines verfügbaren Einkommens vom Staat.
Dem Nacherleben entzogen
Veränderung des Bekannten
Zu wenige echte Probleme
Ängstigt Sie der Vormarsch der Rechten in Europa?
SCHWARZENBERG: Ich würde eine Partei wie die Freiheitlichen nie als rechts bezeichnen. Nie. Weil rechts basiert für mich auf dem Gedanken des Rechtes. Und das Recht muß die Grundlage jeder konservativen Partei sein. Von Recht ist bei denen da aber nicht die geringste Spur.
Was sagen Sie zur Selbstauslöschung der ÖVP in Wien?
SCHWARZENBERG: Das tut weh. [...] Aber den Busek, den hat man ja rausexpediert. Dabei wollte der noch was, hatte ungewöhnliche Ideen, eine Vision.
In ganz Europa brechen die Volksparteien ein, die Ränder drückt es nach oben. Warum?
SCHWARZENBERG: [...] Das sind in Wahrheit alles nur mehr Apparate, die sich selbst verwalten und reproduzieren. Von tragenden Gedanken findet sich da keine Spur mehr. Ab dem Moment, wo eine Partei keine Idee mehr verkörpert, verliert sie aber an Attraktion.
[...] Die Grünen sind ja nur ein Mosaikstein. Man hat das Gefühl, Österreich bewegt sich politisch im Kreis. Teilen Sie den Befund?
SCHWARZENBERG. [...] Das Problem ist, daß wir uns immer mehr mit uns selber beschäftigen. Politik verkommt zur reinen Innenpolitik. Und das ist entsetzlich. Wir sind Betrachter des eigenen Nabels geworden.
Andere Länder, Großbritannien etwa, bringen sehr wohl die Kraft auf, sich neu zu erfinden. Warum schafft Österreich das nicht?
SCHWARZENBERG: {...] Wenn es einem zu gut geht, dann wird man faul. Das ist mir ja auch passiert.
Heißt das, dem Land geht es zu gut, als daß es den Antrieb hätte, sich noch einmal zu erneuern?
SCHWARZENBERG: Ja, nur nix ändern, nur nix ändern. Wo sonst auf der Welt gibt es Autobahnraststätten, die einer Mischung aus kitschigem Schubertfilm und dem "Rosenkavalier“ entsprungen sein könnten? Österreich verkitscht sich selbst.
Sonntag, 24. Oktober 2010
Quelle der Kunst
San Francesco, Bologna, Ende 14. Jhd. |
Die französischen Einflüsse waren sogar in der Ordensregel des Heiligen Franz unübersehbar: Man kann als gesichert annehmen, daß er sie von den Zisterziensern (dem unter dem Heiligen Bernhard reformierten Benediktinerorden) übernahm.
Endgültig die Franziskanerkirchen in Bologna - der Stadt des Heiligen Dominicus! - können dann als Vorbilder für Italiens Gotik angesehen werden. Auch hier ist der französische Einfluß - eben von den Zisterziensern her - unübersehbar. Auch etwas anderes macht sich bemerkbar: die Position und Art der Predigtkanzel. Denn Schwerpunkt der Bettelorden (die Dominikaner übernehmen von den Franziskanern auch deren Kirchenbaustil) ist das Predigtamt. Und mit ihrer Verbreitung verbreiten sie auch ihre Art des Kirchenbaus - zisterziensisch einerseits, gotisch anderseits.
Basilica San Petronio, Bologna; Ende 14. Jhd. |
Die Verehrung für den Heiligen Franz unterm Volk war groß, sodaß immer weitere und immer größere Kirchen gebaut werden mußten, um die Menschenmassen zu fassen, die seinen Beistand erflehten, ihm in der Selbstlosigkeit und im Gottesdienst nacheiferten. Während der Orden an Brüdern enorm zunahm und sich rasant ausbreitete.
Die Geldspenden flossen so reichlich, daß die persönlich völlig besitzlosen Franziskanerbrüder nach und nach den Widerstand aufgaben, und zumindest im Norden Italiens die von den Gläubigen bestellten Baumeister und Maler und Steinmetze gewähren ließen.
Doch im großen Ganzen wird es dieser schlichte franziskanische Bettelkirchenstil, wie er sich vor allem in der Toskana ausbreitet, der franziskanischen Maxime gemäß mit seinem aus Kostengründen viel einfacher als die gotischen Kirchen (vor allem des reicheren Nordens) gehaltenen Baukörper, die Schule des Bauens in Italien, der die aus der Romanik noch herübergewachsenen gewölbten Bettelmönchkirchen, wie sie von den Dominikanern her, von den Anfängen her noch stehen, völlig verdrängt. Und in der sich die einfachen Harmonien und Prinzipien der Renaissance ausarbeiten. Mit vielen großen und hellen, einsehbaren Wandflächen, die die Malerei in höchste Höhen katapultieren wird. Vor allem, als die bildende Kunst beginnt, die antiken Kunstwerke zu studieren.
Diese Art des (zunehmend einschiffigen) Kirchenbaus übernehmen schließlich auch die Jesuiten, und durch sie breitet er sich schließlich als prägender Stil über die ganze katholische Welt aus.
Völlig anders gelagert
Die Grunderscheinung der Mystik ist nicht die Gottesbegegnung, sondern die Bewußtheit der Gottesbegegnung.
Handeln um zu Erkennen
Im Anfang war das Wort
Samstag, 23. Oktober 2010
Ungarn
Politik ohne Idee
Sound der Zukunft
Welche Frau wollte nicht bluten
Nessun dorma
Wohin der Wahrsager blickt
Auch hier also eine scharfsichtige Entsprechung - als Verewigung dessen, was der Mensch in Wirklichkeit zu Lebzeiten tat. Sie dürfen nie mehr nach vorne schauen, und ihre Tränen laufen somit zwischen die Arschbacken.
Was Katharsis ist
Freitag, 22. Oktober 2010
Über dem Tellerrand
Aber hier revoltiert - und man bekommt die Lage offenbar gar nicht mehr in den Griff - eine Schichte der Perspektivelosigkeit. Beteiligung am Konsum ist eben keinesfalls ein Mittel wirklicher Sozialmaßnahmen, es schiebt das Problem nur auf. Der Mensch will Sinn!
Hat er den nicht, suchen chthonische, tief unten liegende Kräfte ihre Bahn (weil Bindung, weil Formung - Materie sucht im Eros Form! wird sie verschmäht, beginnt sie zu hassen), und finden keine Vernunft, die sie bändigt und formt, bleiben irrational, blind. Überall dort ist auch die Nähe des Bösen evident.
Das Zuwanderungsland Frankreich - das es schon aus kolonialer Vergangenheit war - bricht an diesen Nähten, die noch lange nicht verwachsen waren, in dem Moment auseinander, in dem der Staat seiner (angeblichen und aber auch verheißenen) Vollversorgerrolle nicht mehr gerecht werden kann. Aber das ist nur der Anlaß, das ist ein Scheinkonflikt.