Das mystische Erlebnis kann befruchten, zur Poesie, wenn der Mystiker Poet ist, den Verstand um zu lehren, wenn der Mystiker dafür begabt ist. Nie jedoch hat ein mystisches Erlebnis eine "neue Gabe" vermittelt. Und es gibt keinen, keinen einzigen Weg, um zu einem solchen mystischen Erlebnis an sich zu führen.
Das Erlebnis selbst ist - anders als in der Poesie, im Kunstwerk, das oft so tief hinabsteigt - nicht übertragbar, nicht nachvollziehbar für den Leser oder Zuhörer oder Betrachter. Und es ist an sich nicht einmal schilderbar. Was erzählt werden kann sind manche Wirkungen, soweit sie in "irdische" Kategorien passen, und Erinnerung bergen. Es selbst bleibt (in dieser Aussage stimmen alle Mystiker überein) unzugänglich.
Oder soll sich der Dichter, der Berichtende, gekleidet ins Gewand intellektueller Worte, ein Erlebnis nachschaffend selber geben, das zuvor reine Gnade war?
*251010*