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Freitag, 22. Oktober 2010

Der Losschläger

Warum es einen Mittler im Verhältnis zu Gott braucht? Spaemann formuliert eine der Antworten, und es ist eine der am leichtesten nachvollziehbaren: Weil der Umkehr, der Öffnung des Herzens nach der Lösung von der Sünde, dem Irrtum in ihre Gepäck, die Gnade VORHERGEHEN muß. Die stellvertretende Sühne, das stellvertretende Opfer erbittet diese Gnade.

Wie im Kinderspiel also: man muß von einem anderen abgeschlagen werden, um sich aus der Erstarrung wieder lösen zu können. UND dieser andere muß die Lösegewalt - die Autoritsierung von höchster, alle beide überragender, für alle beide gültiger Stelle braucht! - haben.

Wir empfangen, was uns befreit. Hätten wir es, wären wir frei, hätten wir keine Sehnsucht nach mehr Freiheit. Erlösung heißt: Freikauf durch einen Losschläger.

Weil aber dieser Losschläger, wäre er nur irdisch, wiederum einen bräuchte, muß es ganz am Anfang einen Losschläger gegeben haben, der sich selbst Anfang war, der ... Gott war.

Jesus. Auf den alle gewartet haben. Und der in der Kirche leiblich präsent blieb. Dem Losschläger.

 
*221010*