Dieses kleine Rest-Österreich, das 1919 von den Siegermächten gegen seinen Willen gezwungen wurde, einen eigenen Staat zu bilden, war einem Gespensterhaus vergleichbar, was nur verstehbar wird, wenn man die historische Situation fertigdenkt: Österreich war das Herz und Hirn eines Vielvölkerstaates, enthielt also die Synapsen, die Schaltstellen im Gehirn für eine Weltmacht, dem sein Rumpf abhandengekommen war.
Also kam es in diesem Land zu einer geistigen Explosion, die einen heute nur noch wundern machen könnte: denn von Wien, von Österreich aus, wurden fast sämtliche maßgeblichen geistigen Grundlagen gedacht und in die Welt transportiert, später auch unfreiwillig, aber nicht weniger schicksalshaft, die bis zum heutigen Tag fortwirken.
In Österreich mußte die Welt neu erfunden werden, was natürlich zu allererst ein Bergen der Grundlagen aller Gebiete verlangte, und natürlich in den angestammten charakterlichen wie historischen Gebieten geschah - in der Musik (Zwölftonmusik) oder im Film (Hollywood!), in der Literatur, wie in der Malerei (die den Zusammenbruch vorwegnahm), in der Seelenkunde (von Wien nahm die Psychoanalyse ihren Ausgang), in der Philosophie (in den Polen Gödel - Wittgenstein, dem "Wiener Kreis", der später die scientistisch-rationalistische Philosophie der Neuzeit grundlegen sollte, dabei aber weit unterschätzt: in der Naturphilosophie und Naturrechtslehre, mit Namen wie Johannes Messner), und nicht zuletzt - in der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Nationalökonomie.
Auch hier spricht man von der "Wiener Schule". Und sie ist deshalb von so hoher Relevanz, weil sie bis zum heutigen Tag fortwirkt, ja in den USA eine regelrechte Renaissance erlebt, wo man wörtlich von "Österreichische Schule" und "österreichisch sehen" spricht, und damit die Thesen der Nationalökonomen Mieses oder Hayek oder Schumpeter, meint. Die Nationalökonomie nicht als Naturgeschehen sieht, sondern als Sozialwissenschaft begreift. Markt ist also wesentlich eine Resultante subjektiver Wertschätzungen, und deshalb in höchstem Maß im sittlichen Stand eines Volkes rückgebunden - und damit eine Frage der Freiheit.
Gerade jetzt, wo sich innerhalb der Republikaner die Parteiung der "Tea-Party" gebildet hat, deren Programm sich aus den Schlüssen der Österreicher speist, haben diese österreichischen Thesen (die in ihrem Herkunftsland aber leider keinerlei Rolle mehr spielen) neue Relevanz. Diese haben eine Nationalökonomie gepredigt, die auf der Freiheit des Individuums aufbaut, und auf diese nicht verzichten kann. Deshalb läuft ihr Fazit auch auf den Punkt hinaus, daß der Staat sich aus allen Prozessen heraushalten soll, die der natürlichen Lebensäußerung eines Volkes zugehören. Jeder Eingriff des Staates bewirkt ein Verschieben des Gleichgewichts, in dem sich dialektisch die Volkswirtschaft des freien Marktes selbst reguliert.
Sämtliche Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, beginnend von den 1930er Jahren an, belegen, daß ab dem Moment, wo sich ein Staat als "Hersteller", als Erzeuger der Lebensweise seiner Menschen versteht, das Ergebnis unweigerlich in Totalitarismus ausartet - ob in offener Form, wie es sich in Deutschland und Rußland, China, Italien, Spanien, Südamerikanischen Staaten, etc. etc., oder in der verdeckten Form einer "Demokratur", wie sie die "mildere" Form staatlichen Interventionismus in Form heutiger "Sozialstaaten" darstellt.
Das führt zu einer Deformierung der Selbstverwirklichung der Menschen, und langfristig überhaupt zu einem Ersticken jeder wirklichen Privatinitiative und Motivation. Besonders die Gleichheitsideologien werden als immense Gefahr erkannt, weil sie zum Verlust der Freiheit der Menschen führen, schon gar in Zusammenhang mit staatlichem Interventionismus.
Hayek sagt übrigens einmal, daß man sehr überrascht war, als sich Keynes aus "unerfindlichen Gründen" so durchzusetzen begann. Denn sämtliche Nationalökonomen waren eigentlich der Auffassung, daß die Vermehrung der Geldmenge als Mittel der Wirtschaftsstimulation, wie Keynes sie anpries, weil sie wie die Vergangenheit (die Krisen rund um 1880!) bereits gezeigt hatte automatisch zu Inflation und Arbeitslosigkeit führte, endgültig obsolet sei. (Was ja nicht oft genug gesagt werden kann: bereits die Krise 1929-1933 war eine solche Krise, die sich nur durch den Krieg unterbrochen, bis heute perpetuiert hat.) Aber man hat wohl die politische Brauchbarkeit des Keynes'schen Ansatzes unterschätzt ...
Freiheit bedeutet natürlich, daß es zu sozialen "Reibeverlusten" kommt, weil eine freie Volkswirtschaft in einem fortwährende Anpassungsprozeß verläuft, der sich erst dort anpaßt und dialektisch entwickelt, wo es eben zu "Verlusten" kommt. Dies kann punktuell - und erneut im wesentlichen auf einer Basis privater Initiative immer persönlicher Wohlfahrt - aber durch Wohlfahrt im jeweils adäquaten Maß aufgefangen werden. Denn auch eine Wohlfahrt kann nicht statistisch stattfinden, sondern braucht immer individuelles Eingehen, will sie nicht mehr zerstören, als beheben.
Nimmt man aber den Menschen diese Angewiesenheit auf die Wirklichkeit des Wirtschaftens selbst, zerstört man mittelfristig die Lebensfähigkeit einer Volkswirtschaft, die unweigerlich in einer Form von Staatssozialismus endet.
Die "Teaparty" - und damit die Aktualität und Brisanz der "Österreichischen Schule" (die FAZ schreibt, daß man in den USA sogar wörtlich von "to think austrian" oder "Austrian perspective", von "Österreichischer Sichtweise" spricht) - baut auf exakt dieser Erfahrung auf: daß sich immer deutlicher zeigt, daß ein Staat die Aufgaben, die er an sich zu reißen zu müssen meinte, nicht nur nicht erfüllen kann, sondern sich dabei ruiniert.
Bereits Ayn Rand (ausnahmsweise keine Österreicherin, sondern vor der Revolution geflüchtete Russin) hat ja in den 1930er Jahren schärfstens kritisiert, daß mit den Anti-Trust-Gesetzen um die Jahrhundertwende ein Damm staatlichen Eingreifens geborsten ist, der sich dann im fabulös gescheiterten "New Deal" Roosevelts in seinem zerstörerischen Ausmaß gezeigt hat. Nein, hätte. Denn der Krieg in Europa bewahrte die USA vor einem Desaster, denn Staatsinterventionismus "funktioniert" nur in Zusammenhang mit Ausweitung, mit Imperialismus, mit einer Steigerung der Anzahl der Bürger als Bürgen und Leistungsversprechen.
Aber auch die Weltwirtschaftskrise der Gegenwart ist tatsächlich eine Krise der Staatsstrukturen, der politischen Doktrinen, und zwar weltweit. Das Gerede von "reichen Spekulanten" etc. ist eine Lüge, die natürlich gerne verwendet wird, um zu verschleiern, in welchem Ausmaß die Staaten der Welt - und damit das alltäglichste Verhalten der einfachen Bürger - bereits auf reinen virtuellen Werten aufbauen.
Das haben österreichische Nationalökonomen schon vor 90 Jahren vorhergesagt. Damals, als in Österreich die Welt neu erfunden, und dazu in ihren tiefsten Tiefen erforscht werden mußte. Weil nur noch der Geist einer Kultur und Gesellschaft übrigblieb, der seinen Leib verloren hatte, und notgedrungen einen neuen suchte. Also zog er aus, sich eine Heimstätte zu suchen ...
Also kam es in diesem Land zu einer geistigen Explosion, die einen heute nur noch wundern machen könnte: denn von Wien, von Österreich aus, wurden fast sämtliche maßgeblichen geistigen Grundlagen gedacht und in die Welt transportiert, später auch unfreiwillig, aber nicht weniger schicksalshaft, die bis zum heutigen Tag fortwirken.
In Österreich mußte die Welt neu erfunden werden, was natürlich zu allererst ein Bergen der Grundlagen aller Gebiete verlangte, und natürlich in den angestammten charakterlichen wie historischen Gebieten geschah - in der Musik (Zwölftonmusik) oder im Film (Hollywood!), in der Literatur, wie in der Malerei (die den Zusammenbruch vorwegnahm), in der Seelenkunde (von Wien nahm die Psychoanalyse ihren Ausgang), in der Philosophie (in den Polen Gödel - Wittgenstein, dem "Wiener Kreis", der später die scientistisch-rationalistische Philosophie der Neuzeit grundlegen sollte, dabei aber weit unterschätzt: in der Naturphilosophie und Naturrechtslehre, mit Namen wie Johannes Messner), und nicht zuletzt - in der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Nationalökonomie.
Auch hier spricht man von der "Wiener Schule". Und sie ist deshalb von so hoher Relevanz, weil sie bis zum heutigen Tag fortwirkt, ja in den USA eine regelrechte Renaissance erlebt, wo man wörtlich von "Österreichische Schule" und "österreichisch sehen" spricht, und damit die Thesen der Nationalökonomen Mieses oder Hayek oder Schumpeter, meint. Die Nationalökonomie nicht als Naturgeschehen sieht, sondern als Sozialwissenschaft begreift. Markt ist also wesentlich eine Resultante subjektiver Wertschätzungen, und deshalb in höchstem Maß im sittlichen Stand eines Volkes rückgebunden - und damit eine Frage der Freiheit.
Gerade jetzt, wo sich innerhalb der Republikaner die Parteiung der "Tea-Party" gebildet hat, deren Programm sich aus den Schlüssen der Österreicher speist, haben diese österreichischen Thesen (die in ihrem Herkunftsland aber leider keinerlei Rolle mehr spielen) neue Relevanz. Diese haben eine Nationalökonomie gepredigt, die auf der Freiheit des Individuums aufbaut, und auf diese nicht verzichten kann. Deshalb läuft ihr Fazit auch auf den Punkt hinaus, daß der Staat sich aus allen Prozessen heraushalten soll, die der natürlichen Lebensäußerung eines Volkes zugehören. Jeder Eingriff des Staates bewirkt ein Verschieben des Gleichgewichts, in dem sich dialektisch die Volkswirtschaft des freien Marktes selbst reguliert.
Sämtliche Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, beginnend von den 1930er Jahren an, belegen, daß ab dem Moment, wo sich ein Staat als "Hersteller", als Erzeuger der Lebensweise seiner Menschen versteht, das Ergebnis unweigerlich in Totalitarismus ausartet - ob in offener Form, wie es sich in Deutschland und Rußland, China, Italien, Spanien, Südamerikanischen Staaten, etc. etc., oder in der verdeckten Form einer "Demokratur", wie sie die "mildere" Form staatlichen Interventionismus in Form heutiger "Sozialstaaten" darstellt.
Das führt zu einer Deformierung der Selbstverwirklichung der Menschen, und langfristig überhaupt zu einem Ersticken jeder wirklichen Privatinitiative und Motivation. Besonders die Gleichheitsideologien werden als immense Gefahr erkannt, weil sie zum Verlust der Freiheit der Menschen führen, schon gar in Zusammenhang mit staatlichem Interventionismus.
Hayek sagt übrigens einmal, daß man sehr überrascht war, als sich Keynes aus "unerfindlichen Gründen" so durchzusetzen begann. Denn sämtliche Nationalökonomen waren eigentlich der Auffassung, daß die Vermehrung der Geldmenge als Mittel der Wirtschaftsstimulation, wie Keynes sie anpries, weil sie wie die Vergangenheit (die Krisen rund um 1880!) bereits gezeigt hatte automatisch zu Inflation und Arbeitslosigkeit führte, endgültig obsolet sei. (Was ja nicht oft genug gesagt werden kann: bereits die Krise 1929-1933 war eine solche Krise, die sich nur durch den Krieg unterbrochen, bis heute perpetuiert hat.) Aber man hat wohl die politische Brauchbarkeit des Keynes'schen Ansatzes unterschätzt ...
Freiheit bedeutet natürlich, daß es zu sozialen "Reibeverlusten" kommt, weil eine freie Volkswirtschaft in einem fortwährende Anpassungsprozeß verläuft, der sich erst dort anpaßt und dialektisch entwickelt, wo es eben zu "Verlusten" kommt. Dies kann punktuell - und erneut im wesentlichen auf einer Basis privater Initiative immer persönlicher Wohlfahrt - aber durch Wohlfahrt im jeweils adäquaten Maß aufgefangen werden. Denn auch eine Wohlfahrt kann nicht statistisch stattfinden, sondern braucht immer individuelles Eingehen, will sie nicht mehr zerstören, als beheben.
Nimmt man aber den Menschen diese Angewiesenheit auf die Wirklichkeit des Wirtschaftens selbst, zerstört man mittelfristig die Lebensfähigkeit einer Volkswirtschaft, die unweigerlich in einer Form von Staatssozialismus endet.
Die "Teaparty" - und damit die Aktualität und Brisanz der "Österreichischen Schule" (die FAZ schreibt, daß man in den USA sogar wörtlich von "to think austrian" oder "Austrian perspective", von "Österreichischer Sichtweise" spricht) - baut auf exakt dieser Erfahrung auf: daß sich immer deutlicher zeigt, daß ein Staat die Aufgaben, die er an sich zu reißen zu müssen meinte, nicht nur nicht erfüllen kann, sondern sich dabei ruiniert.
Bereits Ayn Rand (ausnahmsweise keine Österreicherin, sondern vor der Revolution geflüchtete Russin) hat ja in den 1930er Jahren schärfstens kritisiert, daß mit den Anti-Trust-Gesetzen um die Jahrhundertwende ein Damm staatlichen Eingreifens geborsten ist, der sich dann im fabulös gescheiterten "New Deal" Roosevelts in seinem zerstörerischen Ausmaß gezeigt hat. Nein, hätte. Denn der Krieg in Europa bewahrte die USA vor einem Desaster, denn Staatsinterventionismus "funktioniert" nur in Zusammenhang mit Ausweitung, mit Imperialismus, mit einer Steigerung der Anzahl der Bürger als Bürgen und Leistungsversprechen.
Aber auch die Weltwirtschaftskrise der Gegenwart ist tatsächlich eine Krise der Staatsstrukturen, der politischen Doktrinen, und zwar weltweit. Das Gerede von "reichen Spekulanten" etc. ist eine Lüge, die natürlich gerne verwendet wird, um zu verschleiern, in welchem Ausmaß die Staaten der Welt - und damit das alltäglichste Verhalten der einfachen Bürger - bereits auf reinen virtuellen Werten aufbauen.
Das haben österreichische Nationalökonomen schon vor 90 Jahren vorhergesagt. Damals, als in Österreich die Welt neu erfunden, und dazu in ihren tiefsten Tiefen erforscht werden mußte. Weil nur noch der Geist einer Kultur und Gesellschaft übrigblieb, der seinen Leib verloren hatte, und notgedrungen einen neuen suchte. Also zog er aus, sich eine Heimstätte zu suchen ...
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Ein Filmchen, das die Gegensätze zwischen den unterschiedlichen ökonomischen Schulen - Freiheit vs. Staatswirtschaft, Hayek vs. Keynes - illustrieren soll. Naja.
*191010*