Teil 3) Der amerikanische Weg hat sich auf ALLES ODER NICHTS eingeschworen
Das ist einer der Hintergründe, warum die USA an Überwachungssystemen
so interessiert sind. Denn nur so kann diese - es ist: ihre, spezielle -
militärische Verwundbarkeit wenigstens minimiert und - so die Utopie - irgendwann ausgeschaltet werden. Und zwar indem
man ein System wählt, das nur "alles oder nichts" mehr kennt, weil sie sonst nicht funktioniert: die ganze
Welt zu beherrschen, zu kontrollieren, oder gar nichts. Man kann gar
nicht (mehr) anders, scheinbar, als Totallösungen anzustreben, die
Würfel dazu sind gefallen, die amerikanische Militärstrategie ist bereits
darauf ausgerichtet. Wobei man sagen müßte: Sie hat damit nur ein pragmatisches Fazit aus Geschichte und Eigenart der USA gezogen.
Die keineswegs ohne Beispiel ist, sondern in einer vielleicht seltsam anmutenden Tradition steht. Die über die Kriegsführung des "großen" Friedrich II., des Preußen, über Napoleon und die Entwicklung der deutschen Militärstrategie im 19. und 20. Jhd. zumindst bis 1945 reicht, aber keineswegs dort begann, sondern ein uraltes Gesetz der Kriegsgeschichte ist. Die meisten "genialen" Feldherren bauten auf genau diesen Prinzipien auf, und nahezu alle waren lediglich skrupellose "Überschreiter" bis dahin noch bestehender ethischer Grundsätze. Schnell und unter Ignoranz aller (auch ethischen) Konventionen zuschlagen, rasch und vernichtend, Feldvorteile durch zumindst punktuelle Überlegenheit schaffen. Nicht auf eine längere Kriegsführung ausgerichtet, weil logistisch zu anfällig, und deshalb rasch erschöpft.
Die Geschichte des Angriffs der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion erzählt diese Geschichte wie aus dem Lehrbuch. Jeder General mit Hausverstand und deutscher strategischer Schule wußte, daß mit dem Nichtgelingen des Coups vor Moskau der gesamte Krieg bereits verloren war. Die Kriegsmaschinerie war zu einseitig ausgerichtet. Sie funktioniert nur, wenn man sämtliche Bedingungen - vor allem auch die psychischer Art - total beherrscht. Aber diese Kontrolle geht bei längerer Dauer zwangsläufig verloren.²
Die Geschichte des Angriffs der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion erzählt diese Geschichte wie aus dem Lehrbuch. Jeder General mit Hausverstand und deutscher strategischer Schule wußte, daß mit dem Nichtgelingen des Coups vor Moskau der gesamte Krieg bereits verloren war. Die Kriegsmaschinerie war zu einseitig ausgerichtet. Sie funktioniert nur, wenn man sämtliche Bedingungen - vor allem auch die psychischer Art - total beherrscht. Aber diese Kontrolle geht bei längerer Dauer zwangsläufig verloren.²
Darauf baut auch die USA. Bis ins Detail. Ihr Ziel: "God's eye". Sie brauchen diese Gesamtbilder, und sie brauchen sie für ihre Strategie lebensnotwendig. Erst dann kann sie zumindest theoretisch einmal aufgehen.
Und sei es, daß in jedem der hunderttausende Container weltweit Chips angebracht werden, mit denen ihre Verwendung (etwa für Waffenlieferungen) überprüfbar ist. Oder, ins Extrem verlängert, indem jeder Mensch der Erde mit Gesichtserkennung erkennbar, überwacht, und mit Emotion-Scanner eingeschätzt werden kann. Wobei das gar kein wirkliches Extrem ist, denn längst wird an Systemen gearbeitet, in denen eine ganze Stadt auf dem Bildschirm der Militärs in 3D abrufbar wird, samt allen Menschen, die sich darin aufhalten. Hierein, in solche Systeme, wird über kurz oder lang der gewaltige Datenstrom fließen, der sich weltweit längst - auf scheinbar so harmlosem Weg - aufbaut. Das steht völlig außer Frage, wenn man die heutige strategische Ausrichtung der Kriegsführung der Amerikaner betrachtet, die ohne diese Daten gar nicht funktioniert. Schon heute, 2014, überwachen und analysieren die USA-Militärs welweit 3 bis 4 Milliarden Menschen, schätzt ein ehemaliger NSA-Mitarbeiter, und es ist defacto unmöglich, sich dem zu entziehen. So sollen Hebel aufgebaut werden, mit denen "jeder" zu bewegen sein soll. Auch das ist eine Form der Kriegsführung, die die ganze Welt als Feind betrachtet (auch potentielle Feinde sind ja bereits solche), und in die Gesamtstrategie paßt.
Und sei es, daß in jedem der hunderttausende Container weltweit Chips angebracht werden, mit denen ihre Verwendung (etwa für Waffenlieferungen) überprüfbar ist. Oder, ins Extrem verlängert, indem jeder Mensch der Erde mit Gesichtserkennung erkennbar, überwacht, und mit Emotion-Scanner eingeschätzt werden kann. Wobei das gar kein wirkliches Extrem ist, denn längst wird an Systemen gearbeitet, in denen eine ganze Stadt auf dem Bildschirm der Militärs in 3D abrufbar wird, samt allen Menschen, die sich darin aufhalten. Hierein, in solche Systeme, wird über kurz oder lang der gewaltige Datenstrom fließen, der sich weltweit längst - auf scheinbar so harmlosem Weg - aufbaut. Das steht völlig außer Frage, wenn man die heutige strategische Ausrichtung der Kriegsführung der Amerikaner betrachtet, die ohne diese Daten gar nicht funktioniert. Schon heute, 2014, überwachen und analysieren die USA-Militärs welweit 3 bis 4 Milliarden Menschen, schätzt ein ehemaliger NSA-Mitarbeiter, und es ist defacto unmöglich, sich dem zu entziehen. So sollen Hebel aufgebaut werden, mit denen "jeder" zu bewegen sein soll. Auch das ist eine Form der Kriegsführung, die die ganze Welt als Feind betrachtet (auch potentielle Feinde sind ja bereits solche), und in die Gesamtstrategie paßt.
Diese Auffassung versucht also, großen Feldschlachten aus dem Weg zu gehen, und setzt auf Informationsvorteil. Im Feld sind die materiellen Waffensysteme, die auf Hochtechnik angewiesene Kampfweise am wenigsten effektiv. Die
auf massiven, raschen Schlägen basiert, meist unter Einsatz eines
gewaltigen materiellen Overkill, um große Auseinandersetzungen gar nicht aufkommen zu lassen. Doch genau darin liegt ihre Verwundbarkeit, wie sich seit
vielen Jahren beweist. Die USA können massiven Schaden anrichten, im
raschen Schlag, aber dann wird es schwierig. Ein Land besetzt zu halten, die auf die Vereinzelung aufgelösten Gegner auszuschalten,
verlangt ganz andere Fähigkeiten. Wenn man aber gegen gar kein Land, keinen Staat mehr Krieg führt - wie will man dann zu einem Frieden und damit zu einem Ende des Krieges kommen? Man hat nicht einmal Verhandlungspartner.
Anders vorzugehen entspricht aber nicht der Eigenart des amerikanischen Charakters, der längerer
menschlicher Inanspruchnahme, die nur durch hohen Vernunft- weil Abstraktionsgrad möglich ist, nicht gewachsen ist. Das durch Technik zu
kompensieren gelingt nur teilweise. Im letzten sind es Menschen, auf die
es ankommt. Aber auch die Hoffnung darauf, diese Kampfweise zukünftig zu perfektionieren, geht fehlt. Denn dazu wird, so die Ansicht des VdZ, die Problematik wie mit der Komplexität exponentiell wachsende Verwundbarkeit
hochkomplexer Systeme unterschätzt. Die meisten Visionen
amerikanischer Kriegsführung stecken dementsprechend immer noch in Kinderschuhen, funktionieren nach wie vor nur partiell.
Aber
in dem bisher schon Gesagten ist der wahre Grund zu suchen, warum die
USA gar keine feindlichen Heere mehr zur Kenntnis nehmen, keinen
völkerrechtlichen Krieg mehr kennen wollen. Ihre Feinde sind immer im
Status eines "Terroristen", weil alles, was außerhalb der USA ist, eben nicht "Bürger" ist. Analog zu früheren, primitiven Stufen und Zeiten (man denke ans "dunkle Mittelalter" nach der Völkerwanderung) wo alles, was außerhalb der Haus-, Dorf-, Stadtmauer- oder Landesgrenze war, nicht Mensch und damit rechtlos war. Nur noch seine Körperkraft hatte.
In langen Kriegen geht der amerikanischen Armee in jeder Hinsicht der Saft aus. Diese Militärstrategie korrespondiert dabei mit dem Grundcharakter des amerikanischen Volkes, vollendet ihn. Wo sich ein Volk als auserwähltes Volk begründete und nachhaltig sieht. In der Mission, die ganze Welt zu bekehren.
Das aber heute nicht merkt und weiß, daß dabei seine Lebensweise immer schon darauf ausgerichtet war, zu keiner anderen Konsequenz auch militärisch führen KANN. Der prinzipielle Akt, den der Kriegseintritt 1917 darstellte, stand keineswegs außer dieser Linie. In der Folge, übrigens, auch das so typisch, haben bereits die Amerikaner (die nicht einmal dem Völkerbund beigetreten sind) zwar das europäische Handeln aus handfesten Gründen bestimmt, aber immer ohne offizielle und völkerrechtliche Konsequenzen zu ziehen. Was hat sich daran geändert? Wenn sie ihnen nicht passen, ignorieren die Amerikaner auch UN-Beschlüsse.
In langen Kriegen geht der amerikanischen Armee in jeder Hinsicht der Saft aus. Diese Militärstrategie korrespondiert dabei mit dem Grundcharakter des amerikanischen Volkes, vollendet ihn. Wo sich ein Volk als auserwähltes Volk begründete und nachhaltig sieht. In der Mission, die ganze Welt zu bekehren.
Das aber heute nicht merkt und weiß, daß dabei seine Lebensweise immer schon darauf ausgerichtet war, zu keiner anderen Konsequenz auch militärisch führen KANN. Der prinzipielle Akt, den der Kriegseintritt 1917 darstellte, stand keineswegs außer dieser Linie. In der Folge, übrigens, auch das so typisch, haben bereits die Amerikaner (die nicht einmal dem Völkerbund beigetreten sind) zwar das europäische Handeln aus handfesten Gründen bestimmt, aber immer ohne offizielle und völkerrechtliche Konsequenzen zu ziehen. Was hat sich daran geändert? Wenn sie ihnen nicht passen, ignorieren die Amerikaner auch UN-Beschlüsse.
Aber trotzdem ist derzeit
zumindest die amerikanische Militär-Infrastruktur noch lange
nicht darauf ausgerichtet. Die immer noch, und das ist eigentlich ein
prinzipielles Problem, auf einen konventionellen Krieg ausgerichtet ist. Weil es eigentlich militärischer Grundlogik entspricht. Und den gemachten Erfahrungen.
Die
USA gehen ihrer eigenen Behaviourismus-Schimäre auf den Leim - zu
meinen, menschliche Intelligenz, ja der Mensch selbst wäre ein bloßes
Produkt mechanischer Vorgänge, indem sie von sich auf andere schließen.
Deshalb wächst die amerikanische Angst vor dem Unbekannten als Angst VOR
DEM MENSCHEN ins Paranoide. Denn Technik ist nur Quantität - nicht
Qualität, nicht Geist, nicht schöpferisches Tun, nicht personal (als
sich selbst im Selbstsein haltend). Und nicht mechanistisch-reaktiv.³
Nächsten Samstag Teil 4) Die Zeit drängt - Ist der Dollar gefährdet, sind die USA in jeder Hinsicht gefährdet
²Der französische Historiker Marc Bloch, der übrigens ausgezeichnete Bücher über das Königtum verfaßt hat, schreibt dazu illustrierend in seiner frustrierten Analyse des so schnellen Zusammenbruchs der französischen Armee im Juni 1941, daß er nicht verstand, warum man die Stuka-Angriffe so fürchtete. Sie lebten nur von ihrer psychologischen Wirkung, die die Angegriffenen regelrecht in Panik ausbrechen ließ. In Ruhe betrachtet, waren sie ineffektive Materialverschwendung, und ihre geringe Zerstörungseffektivität stand in keinem Verhältnis zum Aufwand und zum psychologischen Schrecken. Deutschland hat eine Kriegsführung - wie die Amerikaner - aufgezogen, die auf grenzenlosem Materialeinsatz, Material"overkill", und dem Nimbus der technischen Überlegenheit beruhte. Das aber kann kein Land auf Dauer durchziehen, und hat sich schon in der Luftschlaft um England, die mit unendlicher Materialüberlegenheit begonnen wurde, deutlich gezeigt. Hitler und die meisten Generäle waren nicht einmal in der Lage, eine andere Kriegsführung zu DENKEN, wie sich bei der Invasion 1944 gezeigt hat. Darin ähnelt Deutschladn frappierend den USA, und nicht zufällig war Deutschland vor 1914 DER Hauptkonkurrent der USA am Weltmarkt, und das Land war in einen ähnlichen Technikrausch verfallen.
³Der Behaviourismus sieht immer
die Ursachen für das Tun als von außen bzw. von Umständen her kommend.
Er ist deshalb die logische und dialektische Reaktion auf den erlebten
Wirklichkeitsmangel der ersten Grundströmung, der die USA sogar ihre
Existenz verlangt, des Quietismus (Puritanismus) der
Gründergenerationen, dem überhaupt nur das solipsistische bewußte Selbst
gilt.
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