Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 20. September 2014

Immer dieselben Ergebnisse (2)

 Teil 2) Amerika zu folgen ist kein Weg, sondern der Fall in die Barbarei - 
Es gibt aber Alternativen. Aus dem Blut der Sühne.




Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist noch lange nicht fertiggeschrieben. Wir befinden uns nach wie vor erst im Nachkriegs- und Kriegsstadium der Propaganda, die die "Sieger" diktiert haben und diktieren. Aber die geschichtliche Wahrheit könnte VÖLLIG, ja (für das amerikanisierte Europa) schockartig anders aussehen. Diese Offenheit und damit beginnende Befreiung zur Wahrheit zu erreichen - und nicht der (dabei: verständlichen) Versuchung zu erliegen, über plumpen Revisionismus und Simplizissimus abzukürzen - bedeutet für Europa, und vor allem für Deutschland und Österreich, noch einen sehr weiten Weg. Aber er muß bald beschritten werden, wollen wir nicht in unschöpferischer Lähmung endgültig ersticken.

Das einzige Land, das diesen Prozeß bereits begonnen hat - begonnnen, nicht einfach hineingeschlittert ist -, ist ... Rußland (und einige wenige Staaten des ehemaligen Ostblocks, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß). Begonnen, und noch lange nicht abgeschlossen, gewiß. Denn wenn an Rußland etwas fasziniert, so sind es nicht diese oder jene konkreten Formen, die dieses oder jenes gefunden hat. Da mischt sich noch viel Schlacke mit Erz. Rußland muß sich erst finden. Aber - es hat damit begonnen. Und es baut auf dem Blut des Martyriums des Volkes auf, das dieses so lange erlitten hat. 

Es wird auch noch viel Sühne zu leisten haben, wie Alexander Solschenizyn 1998 so erhellend die jüngere Geschichte seines "heiligen Rußland" deutete. Wo er auf die Folgerichtigkeit hinweist, wenn ein Land, das lange jeden freien Erwerbssinn unterdrückte, im nächsten Schritt zur regelrechten Beute der Raffgier einiger Oligarchen wird. Und Peter Scholl-Latour schließt daran an, wenn er 2006 die "autoritäre" Politik Putins als mutigen und notwendigen Schritt sieht, diese Beutezüge nach und nach wieder zurückzudrängen, um so das Land allmählich wieder zu einer ausgewogeneren gesellschaftlichen Ordnung zurückzuführen. Aber nicht wie bei Gorbatschow und Jelzin, die unter der Fahne simpler Schlagworte das Land und seine Strukturen regelrecht auflösten und sein Vermögen verschleuderten, sondern im versuchten Rückgriff auf die lebendigen Wurzeln der eigenen Kultur. Das geht nicht ohne Religion, ja es setzt dort an. Nur vor diesem Hintergrund kann aus dem Geist, der Böses will, Gutes werden. Und das Ergebnis ist nicht wirklich vorhersehbar.

Aber der amerikanische Weg, und das ist gewiß, ist ein Fall in die Barbarei.




*200914*