Während des Zweiten Weltkrieges war John Kenneth Galbraith für einen zentralen Bereich der amerikanischen, ganz den Erfordernissen der Kriegsführung eingegliederten Wirtschaft zuständig - Güterrationierung und Preiskontrolle. Nach Kriegsende war er verantwortlich für die Auswertung der Einsatzberichte des Strategischen Bomberkommandos, und leitete einen großen Stab von Wirtschaftswissenschaftlern, die die Auswirkungen der Bombenangriffe auf die japanische und die deutsche Industrie und Militär bewerten sollten.
Die Ergebnisse waren so ernüchternd, daß es Galbraith untersagt wurde, sie öffentlich zu diskutieren. Dabei stützten sie sich auf das Urteil der fähigsten Wirtschaftswissenschaftler in den USA und Großbritannien, und waren gestützt von Berichten deutscher Wirtschaftsfunktionäre und - typisch deutsch - gründlichsten Statistiken des Dritten Reichs selber. Von Albert Speers Berichten nicht zu reden. Das Oberkommando der US-Luftwaffe sowie dessen Verbündete in Wissenschaft und Politik (Diktion Galbraith) wischten die Ergebnisse vom Tisch, und schafften es sogar, Galbraiths Berufung nach Harvard ein Jahr zu blockieren.
Was war herausgekommen? Der Krieg wurde durch die Bombenangriffe nicht ein bißchen verkürzt. Angriffe auf Fabriken, in denen scheinbar so unersetzliche Teile wie Kugellager hergestellt wurden und später auch auf Flugzeugfabriken blieben völlig wirkungslos. Nach der Verlagerung von Anlagen und Maschinen sowie Verbesserungen im Management nahm die Produktion von Kampfflugzeugen Anfang 1944 trotz schwerer Bombenangriffe sogar wieder zu.
Der unberechenbare Schrecken, schreibt Galbraith, den der Luftkrieg in den deutschen Städten verbreitete, und der gewaltige Blutzoll, den er unter der Zivilbevölkerung forderte, wirkten sich nicht nennenswert auf die Kriegsproduktion oder den Verlauf des Krieges aus.
Man muß deshalb davon sprechen, daß die amerikanische Kriegsführung, geht man von ihren Effekten aus, die Kollateralschäden zum eigentlichen Mittel der Kriegsführung macht. Auch und gerade weil sie das Gegenteil behauptet. Deshalb MUSZTE regelrecht auch das "gesamte deutsche Volk schuldig" an den Ereignissen bis 1939-45 sein. Das ganze Volk wurde genau mit derselben Strategie zu Terroristen erklärt (und nach 1945 gezielt "umerzogen"), wie die USA jeden ihrer Gegner heute zu Terroristen erklärt. Wer den Zweiten Weltkrieg oder Vietnam oder den Balkan oder den Irak, ja den ganzen "Krieg gegen den Terror" hernimmt, kann zu überhaupt keinem anderen Schluß mehr kommen. Auch hier herrscht dieselbe militärische Ineffizienz. Mit einer Art der Kriegsführung, mit entsprechenden das Töten anonymisierenden Waffen, die das Abendland bis ins späte Mittelalter als barbarisch, unmännlich und feige bezeichnete. Eine rein technizistische Zivilisation, eine Nicht-Kultur schafft es eben nicht, den Krieg zu kultivieren.
Natürlich könnte man nun einwenden, daß die Umwandlung jedes Krieges in einen Volksvernichtungskrieg, wie man das nennen muß, auch von den Gegnern provoziert wurde und wird. Aber dieses Argument hält nur auf den ersten Blick. Denn wenn die USA gar keinen "Staat" mehr als Gegner kennt und anerkennt, sondern ihren Feind nur noch nach ideologischen Kriterien bewertet, die sie nach Gut und Böse (und nützlich oder nicht) einteilt, setzt sie selbst den ersten Schritt. Dann läßt sie die Feinde zerfließen, macht sie gar nicht mehr faßbar, und trägt den Krieg von der staatlichen Ebene, ja von der Ebene der juristischen Person und damit von der völkerrechtlichen Ebene weg - ins undefinierbare, ins Einzelne aufgelöste Volk.
Und dann passiert genau das, was so lange schon passiert: daß im Tagesrhythmus (jüngstes Beispiel: Syrien) gestrige Freunde zu Feinden, gestrige Feinde zu Freunden werden, und gleich wieder umgekehrt. Möglich, weil gar nie deklariert wird, wer nun und ab wann Freund, wer nun und ab wann Feind ist. Das wird "moralischen Kriterien" überlassen, gegen die zu verstoßen sie nicht einmal mehr zum Menschen macht. Die Strategie der Amerikaner besteht schlicht und ergreifend darin, jede Gestalt aufzulösen. Und das basiert auf deren Volkscharakter.
Die Ergebnisse waren so ernüchternd, daß es Galbraith untersagt wurde, sie öffentlich zu diskutieren. Dabei stützten sie sich auf das Urteil der fähigsten Wirtschaftswissenschaftler in den USA und Großbritannien, und waren gestützt von Berichten deutscher Wirtschaftsfunktionäre und - typisch deutsch - gründlichsten Statistiken des Dritten Reichs selber. Von Albert Speers Berichten nicht zu reden. Das Oberkommando der US-Luftwaffe sowie dessen Verbündete in Wissenschaft und Politik (Diktion Galbraith) wischten die Ergebnisse vom Tisch, und schafften es sogar, Galbraiths Berufung nach Harvard ein Jahr zu blockieren.
Was war herausgekommen? Der Krieg wurde durch die Bombenangriffe nicht ein bißchen verkürzt. Angriffe auf Fabriken, in denen scheinbar so unersetzliche Teile wie Kugellager hergestellt wurden und später auch auf Flugzeugfabriken blieben völlig wirkungslos. Nach der Verlagerung von Anlagen und Maschinen sowie Verbesserungen im Management nahm die Produktion von Kampfflugzeugen Anfang 1944 trotz schwerer Bombenangriffe sogar wieder zu.
Der unberechenbare Schrecken, schreibt Galbraith, den der Luftkrieg in den deutschen Städten verbreitete, und der gewaltige Blutzoll, den er unter der Zivilbevölkerung forderte, wirkten sich nicht nennenswert auf die Kriegsproduktion oder den Verlauf des Krieges aus.
Man muß deshalb davon sprechen, daß die amerikanische Kriegsführung, geht man von ihren Effekten aus, die Kollateralschäden zum eigentlichen Mittel der Kriegsführung macht. Auch und gerade weil sie das Gegenteil behauptet. Deshalb MUSZTE regelrecht auch das "gesamte deutsche Volk schuldig" an den Ereignissen bis 1939-45 sein. Das ganze Volk wurde genau mit derselben Strategie zu Terroristen erklärt (und nach 1945 gezielt "umerzogen"), wie die USA jeden ihrer Gegner heute zu Terroristen erklärt. Wer den Zweiten Weltkrieg oder Vietnam oder den Balkan oder den Irak, ja den ganzen "Krieg gegen den Terror" hernimmt, kann zu überhaupt keinem anderen Schluß mehr kommen. Auch hier herrscht dieselbe militärische Ineffizienz. Mit einer Art der Kriegsführung, mit entsprechenden das Töten anonymisierenden Waffen, die das Abendland bis ins späte Mittelalter als barbarisch, unmännlich und feige bezeichnete. Eine rein technizistische Zivilisation, eine Nicht-Kultur schafft es eben nicht, den Krieg zu kultivieren.
Natürlich könnte man nun einwenden, daß die Umwandlung jedes Krieges in einen Volksvernichtungskrieg, wie man das nennen muß, auch von den Gegnern provoziert wurde und wird. Aber dieses Argument hält nur auf den ersten Blick. Denn wenn die USA gar keinen "Staat" mehr als Gegner kennt und anerkennt, sondern ihren Feind nur noch nach ideologischen Kriterien bewertet, die sie nach Gut und Böse (und nützlich oder nicht) einteilt, setzt sie selbst den ersten Schritt. Dann läßt sie die Feinde zerfließen, macht sie gar nicht mehr faßbar, und trägt den Krieg von der staatlichen Ebene, ja von der Ebene der juristischen Person und damit von der völkerrechtlichen Ebene weg - ins undefinierbare, ins Einzelne aufgelöste Volk.
Und dann passiert genau das, was so lange schon passiert: daß im Tagesrhythmus (jüngstes Beispiel: Syrien) gestrige Freunde zu Feinden, gestrige Feinde zu Freunden werden, und gleich wieder umgekehrt. Möglich, weil gar nie deklariert wird, wer nun und ab wann Freund, wer nun und ab wann Feind ist. Das wird "moralischen Kriterien" überlassen, gegen die zu verstoßen sie nicht einmal mehr zum Menschen macht. Die Strategie der Amerikaner besteht schlicht und ergreifend darin, jede Gestalt aufzulösen. Und das basiert auf deren Volkscharakter.
Morgen Teil 2) Amerika zu folgen ist kein Weg, sondern der Fall in die Barbarei -
Es gibt aber Alternativen. Aus dem Blut der Sühne.
Es gibt aber Alternativen. Aus dem Blut der Sühne.
*190914*