Treibgut - Wo am breiten Strome die Ufer stehen, sind Schwarzerlensamen aufgegangen, und schäumen als saftige Büsche die Ränder der großen Lethe, die alles ins Dunkele Meer trägt; ihre weichen Äste, die noch nicht ahnen lassen, welcher später als kahler Stamm reife Blätter hoch in der Sonne wiegen wird, tauchen in die Wasser, wie Kinderhände. Dann und wann greifen sie, denen alles noch ernstes Spiel ist, nach Treibgut. Oder es bleibt hängen, lädt zum Tanze, haucht im Kusse Lebwohl
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Montag, 31. Mai 2021
UFOs gibt es stets zu bestimmten Zeiten
Sonntag, 30. Mai 2021
Erst im Darstellen isset Welt
Das 19. Jahrhundert hat vom Museum gelebt; auch wir tun dies noch, ohne dabei zu bedenken, daß es dem Besucher eine vollkommen neue Beziehung zum Kunstwerk aufgezwungen hat. Ihm ist es zum guten Teil zuzuschreiben, wenn die Kunstwerke [...] ihrer eigentlichen Funktion enthoben und dafür in Bilder verwandelt sind: selbst die Bildnisse sind diesem Verwandlungsprozeß nicht entgangen.
Sind Cäsars Büste oder Karl V. zu Pferde immer noch Cäsar und Karl V., so ist der Herzog von Olivarez nur noch Velazquez. Was kümmert es uns noch, er der Mann mit dem Goldhelm, wer der Mann mit dem Handschuh gewesen ist? Sie heißen für uns Rembrandt und Tizian. Ein Portrait ist nicht mehr in erster Linie Abbild eines bestimmten Menschen.
Samstag, 29. Mai 2021
Neues von der Gestaltsicht (3)
Teil 3) Und wir? Wir sehen einen Vatermörder, der als Lebenssituation mit Aufreißerschmäh um halb zwei an der Bar hängt
QR Stefan Verra |
Denn Evolutionisten müssen ja (sonst fehlt das unbedingt notwendige Prinzip des Fortschritts, des "warum" sich etwas entwickeln soll) das Leben als Kampf klassifizieren. Den sie selbst ja tatsächlich führen. Evolutionisten künden also (wie alle) nur von sich.
Dennoch rezipiert Verra manches gut. Das tun Liberale bekanntlich, die heute gerne diesen Zug zum "Konservativen" haben, wir haben oft schon darüber gehandelt. Was er übers Verkaufen sagt ist völlig richtig! Verkauf ist ein Seinsübergang, hat der VdZ (der ja nicht wenig Erfahrung mit dieser menschlichen Handlung hat) hier schon öfter formuliert.
Der Kunde stimmt im "Verkaufsgespräch" einem Produkt zu, weil er es letztlich als in seine Seinssphäre zugehörig einstuft. Und somit ist sein "Kaufwille" als Wille, der als Verteidigungsgestus eines bereits Besitzenden (bzw. bereits Besessenen) am allerbesten beschreibbar ist.
Freitag, 28. Mai 2021
Neues von der Gestaltsicht (2)
Teil 2) Der eine liest, der andere sieht die Gestalt
In eine ähnliche Kerbe, sogar noch direkter die des Gestaltsehens, schlägt dieses Gespräch desselben Senders mit dem Osttiroler, dessen Vater (nanonana, wie der Wiener da sagen würde) Bildhauer ist. Und was ist ein bildender Künstler mehr und anders als ein Gestaltseher!
Was ist überhaupt ein Künstler mehr als ein Gestaltseher, der von dieser nur dem geistigen Menschen sichtbaren "Unsichtbaren" so gefangen ist, daß sie seine Lebensgrundlage ausmacht. Wenn sich also der im ersten Teil dieses Beitrages vorgestellte Eric Standop als Gestaltleser vorstellt, so stimmt umso mehr, wenn sich Stefan Verra als Gestaltseher bezeichnet. Er sieht, der andere liest, je nach Medium, in dem er tätig ist, aber immer ist es dieselbe Archetypik der Stellung zur Welt.
Donnerstag, 27. Mai 2021
Neues von der Gestaltsicht (1)
QR Eric Standop |
Mittwoch, 26. Mai 2021
Staunen trotz Grenzen (2)
Teil 2) Es ist doch alles Reden ein Reden von uns. Und alles Denken ein Denken aus uns. Nur wir, wir stammen im innersten Ich aus Gott.
Seine Autorität weil Berühmtheit hat sich der österreichische Kabarettist und Schauspieler Roland Düringer mit Programmen wie mit wirklich sehenswerten, höchst amüsanten Abenden, wie sie im angefügten Video aufgezeichnet sind, erarbeitet. Zweifellos ein Höhepunkt des Comedy-Kabaretts im deutschsprachigen Raum. Herrlich, wie Düringer da mit Erlebtem spielt, und es so zur Kunst erhebt.
QR Düringer Kabarettabend |
Denn natürlich ist es so, wie Martin Mosebach dem VdZ gegenüber einmal gesagt hat: "Seien wir doch ehrlich, in Wahrheit ist doch alles, was wir schreiben, autobiographisch."
Was so manchen Dummen zur Aussage verführt, daß Kunst mit dem "Erfinden" von etwas zu tun hätte, das dem Schöpfer völlig fremd gegenüberstehe. Daß es hingegen "keine Kunst" sei "von sich" zu erzählen (und jede Kunst ist Erzählung). Denn dann sei "der Künstler ja NUR ER SELBST." Gerade aus dem Kreis der dem Künstler Bekannten kommt solche Reaktion sehr gerne, Kollegen werden davon ein Lied singen können. Die da nämlich meinen, daß sie den Darsteller kennten, und auch im Dargestellten Wiedererkennungsfaktoren feststellten.
Dienstag, 25. Mai 2021
Staunen trotz Grenzen (1)
>>Wie er vor zehn, fünfzehn Jahren sein (echt lustiges) Komikkabarett abgebrochen und auf "Nachdenklich" umgestellt hat, habe ich ihn ausgelacht. Ich habe Roland Düringer nicht zugetraut, daß er das schafft, und gemeint, daß er sich übernimmt. Ich habe ihn unterschätzt.
QR Düringer RTV |
Vermutlich hat er viel gelesen, viel mit Leuten geredet, und noch vor fünf Jahren war er recht dürftig unterwegs. Aber wie ich ihn DA erlebe, das macht mich echt staunen! Jetzt ist es fast so, daß ich mir denke: Dem schicke ich ein Buch, wenn es herauskommt, und vielleicht ergibt sich etwas Gemeinsames. Wo er freilich noch einen schweren Defekt anzeigt ist, daß er immer noch dieser Appellcharakteristik hinterherläuft, "alle", "die Menschen" zu etwas zu bringen. "Wir müßten ..."
Montag, 24. Mai 2021
Nun geht es ans Stabilisieren
Zu dem, was wir in den Beiträgen von vor zehn Jahren durch Leser R aufmerksam gemacht wurden, ist an Aktualitätsverweisen nichts hinzuzufügen. Gerade wenn man die Beiträge der letzten Wochen ansieht, die hier zu lesen standen, wird dem Leser vielleicht deutlich, wie sehr dieses Blog einer Enzyklopädie gleichkommt. In der Stück für Stück eines Gesamtpanoramas aufgedeckt wird, das der VdZ zwar selbst noch nicht in allen Einzelheiten kennt, das aber mit dem, was die Arbeit des Künstlers als Seher eigentlich ausmacht, exakt erklärt ist.
Denn gefragt, was ein Werk ausmacht, läßt sich nur antworten "Der Termin", oder "Sich hinsetzen". Alles andere ist ein Entdeckungsprozeß, der den Künstler nicht weniger überrascht wie das Publikum. Beide entdecken etwas, das bereits da ist. Das Publikum, sonst könnte es gar nichts erkennen, der Künstler, sonst könnte er nichts schaffen.
Sonntag, 23. Mai 2021
Wenn Kirchenretter in die midlife-crisis kommen
QR Skojec and Hoffer |
QR OnePeterFive |
Samstag, 22. Mai 2021
Man kann's auch übertreiben (2)
Teil 2) Wenn ein Sündenbock zum Sündenbock wird (Teil 1 am 14. Mai 2021)
Freitag, 21. Mai 2021
Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (3)
Donnerstag, 20. Mai 2021
Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (2)
Teil 2) Der stinkende Filz der Politökonomie
Mittwoch, 19. Mai 2021
Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (1)
Eigentlich könnte man meinen, es sei nur ein kleines, eher unbedeutendes Ereignis, das zum Anlaß zu einer Gedankenlawine wurde. Konkret geht es um die bevorstehende Schließung der LKW- und Motorenproduktion von MAN im Werk Steyr (Oberösterreich). Der ehedem deutsche Vorzeigekonzern "München - Augsburg - Nürnberg" (MAN), der heute ein Teil des VW-Konzerns ist, ist durch die weltweite und bereits weit fortgeschrittene Struktur- und Marktbereinigung des LKW-Sektors - weg von Verbrennungs-, hin zu Elektro-Mobilität - eigenen Aussagen nach so unter Ertragsdruck gekommen, daß er die Produktionsstätte in dieser Stadt verläßt.
Einer einst sehr reichen Stadt, die vom Gewerbefleiß der Bürger lebte, wovon ein viel zu wenig bekanntes weil großartig erhaltenes großes gotisch-barockes Zentrum Kunde gibt, weil Steyr über Jahrhunderte der oder einer der wichtigsten Eisen- und somit Industrieorte Mitteleuropas gewesen ist. In dem schon bei den ersten Kreuzzügen des 12. Jahrhunderts viele deutsche Ritter und Fürsten Halt gemacht haben, um ihre Waffen und Ausrüstungen schmieden zu lassen.
Dienstag, 18. Mai 2021
Als wär's nie dagelegen
Montag, 17. Mai 2021
Wissen durch Gewißheit
Wenn wir darüber sprechen, woher wir was wissen, und wie es abzuleiten wäre, was das denn wäre - das Gewußte, das somit in einer gewissen Gewißheit über die Wahrheit als Eigenschaft der uns umgebenden Welt steht, dann gibt es dafür keine Her- und Ableitung. Sondern das Wissen gehört zu den nicht mehr hinterfragbaren Tatsachen des Menschen. Zu denen, wie schon Aristoteles sagt, und worauf auch Thomas von Aquin sich bezieht, Dinge gehören, die "einfach so sind". Die weiter zu hinterfragen keinen Sinn hat, weil es uns nicht mehr hinterfragbar ist. Wie die Tatsache, DASZ ES ETWAS GIBT. DASZ ETWAS IST. DASZ ETWAS ES SELBST IST. Sie wissen, werter Leser, diese berühmten ersten drei Sätze, die man dann Syndeiresis nennt. Zumalen sie alle Menschen auf der ganzen Welt in gleicher Weise haben und kennzeichnen.
Somit ist auch das Wissen nicht aus Wissenschaft oder Gelehrtentum oder Vertrauen oder Autorität ableitbar. (Von den wie eine Feder auf den Hut gesteckten Wissensdingen, die sich auf Diktat beziehen, wollen wir hier natürlich gar nicht reden, zu widerlich sind sie.) Es ist auch nicht in erster Linie aus einer Beziehung zu Menschen, also sozial ableitbar. Es ist nur beschreibbar, und seine Bedingungen sind nur aus der Erfahrung, aus der Beobachtung ableitbar. So wie die Tatsache, daß das Wissen aus jenem Licht stammen muß, das uns gegeben ist, um eben die Welt ZU SEHEN.
Sonntag, 16. Mai 2021
Der Samstag Nachmittag Film - der sich mit der Betrachtungsdauer umstülpt (2)
der wie eine Versuchung in die Hosenbeine der
Interpretation gekrochen kommt. Wäre da nicht ...
Nun haben wir also gestern jene Seite des Films "Ein Herz kehrt heim" besprochen, die ihn mehr "für sich stehend" sieht. Aber das ist noch nicht alles, will man ein Ding sehen. Dazu gehört auch beim Kunstwerk der Ort, an dem es steht. Dazu gehört also die Gesamtsituation Deutschlands in jenen Jahren. Das oben schon zitierte Deutschland des Wirtschaftswunders.
QR Doku Nazis und Geld |
Samstag, 15. Mai 2021
Der Samstag Nachmittag Film (1)
Natürlich ist es schon an sich ein Vergnügen, Willy Birgel, den jungen Maximilian Schell (in noch ganz ungewohnter heller Stimmlage!) und den noch jüngeren Heinz Reincke, den wunderbaren Hans Nielsen und jede Menge anderer Filmsterne in derartiger Zusammenballung zu sehen. Aber eine gut gemachte Schnulze (und Schnulzen konnte man in jener Zeit gut machen, gewissermaßen sogar im staatlichen Auftrag, meine Herren, denn es mußten ja ganze Völker im Gemüte wieder aufgerichtet werden!) ist "Ein Herz kehrt heim" aus dem Jahre 1956 gewiß nicht, die unter der Regie von Eugen York entstanden ist.
Vielmehr werden sogar Themen angerissen, die für so einen Publikumsfilm, der unter der Schiene der Stimmungsfilme der Anfänge des Wirtschaftswunderlandes lief, ganz erstaunliche Tiefe haben. (Übrigens: Adenauer war einer derjenigen, die davor gewarnt haben, dem Volk aus scheinbarem "Stimmungsbedürfen" schlechte Kunst zu bieten; das Gegenteil sollte seiner Ansicht nach stattfinden!) Und "Ein Herz kehrt heim" wird seinen Erfolg gehabt haben, er erlaubt auch (war für seine Qualität spricht), ein paar Stufen drunter gelesen zu werden. Aber das war damals gar nicht so notwendig. Auch von der eigenen Mutter mit nicht mehr als der damals üblichen achtjährigen Grundschulausbildung weiß der VdZ, daß der Sinn für echte Tragik und Substanz der dramaturgischen Konflikte weit ausgeprägter war, als die Medienmacher jener Zeit manchmal meinten, den Leuten zumuten zu dürfen. Denn die seien ja dumm.
Freitag, 14. Mai 2021
Man kann's auch übertreiben (1)
Es ist ein wenig seltsam, daß über weite Strecken dieselben Kräfte, die für sexuelle Befreiung eintreten, die Pornographie ablehnen. Und nicht nur das, diese Ablehnung trägt teilweise bereits aggressive Züge. Ganz so, als würden alle Schranken, hier den Archetyp eines Sündenbocks zu konstituieren, zunehmend fallen. Sodaß sich (ähnlich wie in der #metoo-Bewegung) ganz andere, elementarere und vor allem komplexere Dinge zu einer Ersatzabführung bündeln. In die hinein dann der Wille (zusätzlich aus dem Verstand genährt) Energie lenkt.
So wird die Ablehnung der Pornographie sogar zu einer Art Gleitmittel, zu einem nächsten Trojanischen Pferd, um im Kampf gegen dieses "na wohl auch von Ihnen abgelehnte Zeug!" auch die Zustimmung zu Totalitarismen einzuholen. Denn wenn schon nicht beim Klima, wenn schon nicht bei Corona, dann ist doch wenigstens bei der Pornographie gerechtfertigt, das Verhalten der Menschen bis zum Gang auf die Toilette zu regeln. NICHT WAHR?
Eben. Nicht wahr.*
Donnerstag, 13. Mai 2021
Einer neuerlichen Vergegenwärtigung wert (2)
Teil 2) Das Recht auf Wucher ist das Schmiergeld, um das Schweigen zur Geldbeschaffung der Politik zu erkaufen
QR Petr Bystron |
Somit entpuppt sich das Ganze als seichte Komödie. Man hat nur drei Jahre gewartet, das war alles. Und holt nun den "gerechten Grund" aus der Schublade, wo jener Kasperl für alles wartet, der für so viel schon hat herhalten müssen. Und noch heute taugt, um das Maul des Volkes mundtot zu schlagen: Die Verbrechen und ein zur Untat verabsolutierter Krieg des Dritten Reiches, mit dem sich jeder anständige Deutsche ja gehörig bis in alle Ewigkeit identifiziert.
Aber was damals geschehen ist, werte Leser, das sollte hier wieder einmal in aller Präzision vor Augen gestellt werden: Daß der Staat seit je und auch in diesen unseren Jahren nicht weniger einen Pakt mit dem Großkapital heilig hält. Wofür die Bürger gerne und nach Belieben am Nasenring in der Arena herumgeführt werden. Die aus ihren Steuern bezahlen, was die Großfinanz in Wahrheit eingesackt hat. Die gar nie ein Risiko trägt. Den sie werden auf jeden Fall gerettet.
Mittwoch, 12. Mai 2021
Einer neuerlichen Vergegenwärtigung wert (1)
E. Michael Jones faßt den Kapitalismus einmal zusammen mit: "State sponsored usury." Also als "vom Staat finanzierter Wucher." Der Leitsatz, der seit dem späten Mittelalter unausgesprochen, verschwiegen bis heimlich, aber immer selbstverständlicher Platz griff, wird an anderem Ort auch mit "Privatisierung der Gewinne - Öffentlichkeitshaftung für Verluste", also als Umlage von Verlusten auf den gemeinen Steuerzahler beschrieben.
Dieser Grundsatz herrscht bis zum heutigen Tag. Selbst in der Corona-Krise bleiben die Klagen vieler vieler Klein- und Mittelstandsunternehmer weitgehend ungehört. Denn es sind lauter Einzelfälle, lauter Komplikationen, die aus irgendwelchen Umständen eine Zuerkennung von Ausgleichszahlungen (die vom Staat direkt verursachte Schäden wenigstens soweit gutmachen sollen, als die Existenzgefahr der Mittelständler verringert wird) leider unmöglich machen.
Dienstag, 11. Mai 2021
Filmempfehlung - Im Fluß des Lebens enthalten (2)
Montag, 10. Mai 2021
Filmempfehlung - Im Fluß des Lebens enthalten (1)
Sonntag, 9. Mai 2021
Neulich vor einem Jahr (3)
Teil 3) Kapitalismus wird oligarchisch wie der Kommunismus
Samstag, 8. Mai 2021
Neulich vor einem Jahr (2)
Teil 2) Ein gemeinsamer Feind - die bürgerliche Ordnung
Freitag, 7. Mai 2021
Neulich vor einem Jahr (1)
QR Schießt Reiche tot |
Donnerstag, 6. Mai 2021
Warum die Gegenwehr gegen Impfpflicht unmöglich wurde (2)
Teil 2) Der Staat hat leichtes Spiel. Er steht nun schon direkt vor unserer Haut.
Gleichzeitig wird das für einen Staat bedeutend, das dieser als Mittel seiner eigentlichen Macht - die die Macht von Polizei und Militär ist, lasse sich der Leser nichts anderes einreden! - am meisten braucht, und das ist ... Geld. Das er in der Steuerpflicht ebenso schafft, zum Zwangsmittel, vor allem aber (warum kann man das nicht sehen!) zum Ziel sämtlicher Arbeit und wirtschaftlichen Tätigkeit macht. Denn die Menschen MÜSSEN nicht UM GELD arbeiten, und alles tun, um ausreichend Geld zu beschaffen, weil sie sich "etwas kaufen" wollen. Sondern sie MÜSSEN es tun, weil sie ihre Steuern nur mit Geld bezahlen können.
Was alles für den Normalbürger völlig verschwimmt.
Mittwoch, 5. Mai 2021
Warum die Gegenwehr gegen Impfpflicht unmöglich wurde (1)
QR Gerl-Falkovitz |
Dienstag, 4. Mai 2021
Vielleicht hat der Leser eine Antwort (2)
Teil 2) Woher aber kommt das Geld?
Aber das ist noch nicht alles, werte Leserschaft. Es hat sich noch etwas anderes gezeigt, und das ist nun wirklich spannend, und der VdZ kann sich auch keinen so wirklichen Reim daraus machen. In derselben Zeitung vom 13. April dieses Jahres ist nämlich etwas über das Sparverhalten der ungarischen Familien zu lesen. Ausgehend von der Nachricht, daß der ungarische Staat eine nächste Anleihe begeben wird, die in Ungarn "Superanleihe MAP+" heißt. Und nun bei einem Gesamtvolumen von 5.500 Milliarden Forint (rund 15,6 Milliarden Euro) anlangt.
QR Defizit Ungarn |
Diese Anleihe muß man als Teil einer Strategie sehen, die Orban seit Jahren verfolgt. In den mittlerweile zehn Jahren seiner Amtszeit hat sich die Verschuldung des ungarischen Staatshaushaltes immer mehr ins Inland verlegt. Insgesamt, so die Budapester Zeitung, betragen die staatlichen Anleihen, die vorwiegend Familien halten, bereits 9.300 Milliarden Forint (rund 26,5 Milliarden Euro). Seit 2010 hat sich die Verschuldung des ungarischen Staates bei seinen eigenen Bürgern (also: Familien) von 3 Prozent auf stolze 25 Prozent seiner Gesamtverschuldung erhöht. Und das, so die Zeitung, habe in der Corona-Krise wesentlich dazu beigetragen, daß der ungarische Staat so stabil gewesen sei.** Immerhin sind alleine 2020 die gezeichneten Superanleihen um 1.000 Milliarden Forint (rund 2,8 Milliarden Euro) gestiegen.
Und wenn wir schon bei Zahlen sind: Im ersten Quartal 2021 hat der ungarische Staat (ohne Kommunen) ein Haushaltsdefizit von 1,144 Millliarden Forint (800 Millionen Euro) eingefahren.
QR Inflation Ungarn |
Nun nehmen wir noch ein paar Eckdaten her.
Montag, 3. Mai 2021
Vielleicht hat der Leser eine Antwort (1)
Daß aber nicht einmal das mit der Belastung stimmt, darüber werden wir zu gegebener Zeit hier noch handeln. Denn es ist ein dramatischer Irrtum, der mit der subjektivistischen Wende der letzten 200 Jahre der Weltbegegnung zu tun hat, die die abendländische Kultur auf Verdunstungstemperatur gekocht hat. Davon ist natürlich auch Ungarn nicht ausgenommen, denn Orban hin und Jobbik* her - das genuin Individuelle ist immer in ein übergeordnet Größeres eingebettet. Das heißt, daß ERST das Abendland in seiner Gesamtentwicklung steht, und DANN die Variierung durch "die Magyaren" erfolgt.
Aber wir greifen heute das Thema auf, weil sich außer den großen Schlitten (achja, SUVs sind "familiengerechte Wagen", das hat der VdZ ganz vergessen, die da als Trostpreis und Spielzeug für die Männer bei der "Familienförderung" rausspringen, und so mancher wird damit sogar zufrieden sein, zumindest bis die Kiste auseinanderfällt) in weiteren Bereichen ein Zuwachs abgezeichnet hat. Der nicht schwer zu prognostizieren war.
Das ist zum einen der rasante Anstieg der Immobilienpreise im Land. Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Einwohnerzahl von Jahr zu Jahr sinkt, weil die Abwanderungsrate einfach zu hoch ist, wirkt das etwas befremdlich. Und in den Gesprächen mit Ungarn hat sich in den letzten zehn Jahren offenbar wenig geändert. Sie sehen nach wie vor das Leben im Westen (mit besonderer Liebe zu Österreich und Deutschland) als Lebensziel.
Und das ist zum zweiten der dramatische Anstieg der Kosten für Neubauten. Alleine 2020 sind die Kosten für neuerrichtete Wohnhäuser um zehn Prozent
QR Budapester Zeitung |
Genau das, Wohnraum, sollte mit der in manchen rechten und katholischen Kreisen im Kampf gegen die demographische Katastrophe des Abendlandes hoch gepriesene Familienförderung aber gefördert werden. Daß Familien gerne mehr Kinder wollen, weil damit dann auch ein leichter weil großzügig vom Staat geförderter oder gar bezahlter Zugang zu ausreichend und qualitativ schönem (weil neuem) Wohnraum verbunden ist. (Und, natürlich, zu einem Auto, das genug Platz für alle hat.)
Und die Förderungen sind wirklich hoch, wir haben schon berichtet. Da springen schon mal 100.000 Euro und mehr raus, nicht rückzahlbar, wenn sich ein Pärchen vertraglich verpflichtet, zu heiraten und binnen etlicher Jahre drei Kinder in die Welt zu setzen; wobei wie gesagt es explizit die Frau ist, die diese Gelder lukriert.
Wer in dieser eigentümlichen Vernutzung von Kindern und Menschen (ein Mensch ist immer Selbstzweck; Kinder zu "züchten", weil man sie zum Gesellschaftserhalt braucht und deshalb für sie "bezahlt", ist für einen katholischen Staat nicht zulässig) ein ethisches Problem wittert, sollte das lieber für sich behalten, wenn er in konservative(re)n Kreisen akzeptiert werden sollte.
Die Familienförderung mit der Ungarn (und Polen, übrigens, da ist es angeblich ähnlich, zumindest hat Orban es gerne als Vorbild zitiert**) ist aber gar keine. Und das wollen wir hier sagen und zeigen. Die Statistiken, die voriges Jahr von einem riesigen "Erfolg" zeugten, sind Einmal- und Nachzieheffekten geschuldet. Langfristig hat man NOCH NIE MIT GELD Familien "gefördert." Nirgendwo in Europa.
Die ungarische Familienförderung ist also ein Schuß ins Ofenrohr. Und zwar aus mehrfachen Gründen, die nicht nur komplex sind, wie sich bereits jetzt zeigt, sondern auch noch ganz andere Fragen aufwerfen. Auf die vielleicht der Leser eine Antwort findet. Denn der VdZ sieht vor allem aufgeworfene Fragen.
Zuerst einmal, weil das Fördergeld vom Markt sofort aufgesogen wird. Der auf höhere Solvenz der Kunden und steigende Nachfrage ganz einfach mit höheren Preisen reagiert.
Wobei wir gar nicht darüber spekulieren wollen - und das plausiblem Hintergrund - daß die Paare mit diesem geschenkten Geld auch etwas "lockerer" umgehen, um es so rasch als möglich loszuwerden.
Denn immer ist mit willkürlich zugeführtem Geld, das das Niveau übersteigt, das dem sozio-ökonomischen Geflecht entspricht in dem ein Mensch eingewoben ist (und mit dem sein Rechts-, Wert- und Selbstgefühl untrennbar verbunden ist), unmittelbar das Gefühl von Schuld verbunden. Wo im Nebeneffekt der "Geförderte" versucht, dieses ihm nicht "gehörende" Geld rasch wieder loszuwerden.*²*
Damit ist nur eines erfolgt: Eine Umverlagerung. Keine "Förderung". Eine Umverlagerung der Familienordnung. Und das ist die in Wahrheit mittel- und langfristig familienzerstörerische Zeitbombe, von der hier bereits die Rede war. Nicht in Zeiten, wo alles eitel Wonne ist, sondern wenn das Wetter umschlägt, die Sorgen größer werden, der Mann mit dem Rotz kämpft, und das tut jeder immer wieder, der schöpferisch tätig ist.
Dann stellt sich plötzlich heraus, daß die Frau das existentiell stabile Element ist, die ist, an der das Bestehen der Familie hängt und durch sie gesichert ist.
Also schauen wir uns an, erste Reihe fußfrei, was mit einem Großteil der Ehen passieren wird. Weil die Ehe nur Ehe ist, wenn sie das hierarchische Zueinander von Mann und Frau berücksichtigt. Das wird mit der Verlagerung der realen weil finanziellen, existentiellen Macht zu den Frauen, die "die Männer gar nicht mehr brauchen", gewaltig erschüttert.
Weil es eine ontologische Spannung grundlegt, die sich auch immer zum Ausdruck bringt. In der der Mann den Druck fühlt, um die Vorherrschaft zu ringen, während die Frau die Vorherrschaft über den Mann tatsächlich ausübt weil in der Hand hat. Auch wenn sie bei "viel gutem Willen" (vielleicht stammt sie aus einem sehr traditionellen christlichen Umfeld, dort soll es ja Zauberer geben) so tut, als könne sich trotzdem der Gehorsam dem Manne gegenüber ausreichend verwirklichen. Lachhaft. Der Mann kann auf den Ämtern ja nicht einmal alle Verträge "namens seiner Familie" (die unter seinem Namen firmiert) unterschreiben.
Naja, und weil die Kredite auf die Frau gehen, hat der Staat Ungarn unter Viktor Orban (der, werter Leser, seinerzeit mit dem Stipendium einer George-Soros-Stiftung an einer Londoner Wirtschaftsuni studiert hat) seine liberale Modernität unter Beweis gestellt -
"Leute, der IST doch gar nicht "konservativ-rückständig-rechts!" (denn so gut wie jeder "Rechte", der in Wahrheit liberal ist, hat diesen enormen Druck, sich als "ich bin doch gar nicht so" zu beweisen, was die paradoxe Situation gebracht hat, daß so gut wie überall und immer "rechte" Parteien in unsren Ländern sozialpolitisch am progressivsten und radikalsten waren)
- indem nun die Frau (die die Kinder hat) auch locker eine "neue Ehe" eingehen kann. In der sie es mit einem anderen Mann und Vater probiert. Klingelt es noch immer nicht? Na dann vielleicht morgen.
Morgen Teil 2) Woher aber kommt das Geld?
*²*Damit erklärt sich die Beobachtung von Ludwig von Mises, der genau diesen Effekt beschrieben hat: Geldzufuhr hat eine (Volks-)Wirtschaft noch nie befördert, sondern immer geschädigt. Es hat außer Inflation und beschädigten Preisgefügen (und: Korruption, wie sie sich im Sozialstaat als Sozialbetrug im Nebeneffekt der bald allgemein werdenden "Jagd nach Sozialleistungen als Einkommensquelle" äußert) nie etwas Positives bewirkt. Das gilt für Familien nicht weniger.
QR Demographie Polen |
Heiterkeiten zum Tag
"Die, die sagen, daß ich zu klein oder nicht hübsch genug bin, sind kontraproduktiv für unsere Welt, die immer diverser wird."
QR Leni Klum |
Dabei verfolgt offenbar Leni eine ganz eigene Linie. Denn jetzt hat sie angeblich sogar Bilder mit ihrer Akne auf Instagram zugängig gemacht. Warum auch nicht, schreibt sie sinngemäß dazu. SO BIN ICH EBEN. Und wie gesagt: In der Welt von heute muß nichts mehr irgendwelchen Anforderungen entsprechen. Weil einfach alles für alles reicht.
Na sicher, sie hat schon recht, wir leben tatsächlich in so einer Welt. Laufolympiaden der Beinamputierten gehören ebenso zum Alltag wie fettlose Fettcremes, zuckerfreie Süßlimonaden, cholesterinfreie Eier und gleich eierlose Biskuits, fleischlose Hamburger, nikotinfreie Zigaretten, glutenfreies Brot, koffeinfreier Kaffee und - seit jetzt - häßliche Models.
Sonntag, 2. Mai 2021
Im Brief weitergeführt und konkretisiert (3)
Es ist NICHT die Abgleichung über Rationalismus, wie die alle tun und behaupten. (Wenn ich das schon lese, wie die sich selbst bewerben: "Selbst denken" usw. usf.) Das ist alles die Irreführung der Menschen über die Aufklärung! Die wiederum ein Gnostizismus ist, Gnostik: Über "richtiges Denken" kann ich mich gewissermaßen erlösen. Und ich bin erlöst, wenn ich das Richtige WEISZ.
Dieses Wissen kann ich mir wiederum selbst aneignen. Da brauche ich keine Kirche! Da brauche ich genau diese direkte Anbindung an Christus IM GLAUBEN nicht. In der es AUF DEN GLAUBEN ankommt, als jene innere Haltung, in der ich auf Gott hin ausgerichtet bin. Und damit fehlt mir das positive Bild, das Seinsbild! Und gegen DAS muß alles gehen!
Und wirtschaften im Paradies (2)
Teil 2) Es hat etwas von Paradies
Samstag, 1. Mai 2021
Im Brief weitergeführt und konkretisiert (2)
Wahre Opposition kann sich nicht aus "Kritikastertum" ergeben, das ist das Entscheidende. Wahre Opposition ist ein FÜR sein, ein positives Konzept gewissermaßen, in dem man an der Wirklichkeit festhält, und alles was man tut daran ausrichtet: Am Unsichtbaren, das die Wirklichkeit eben ist.
Stattdessen "suchen" alle nach einem positiven Konzept. Was ist der Mensch, was ist der Sinn der Welt usw. usf. Und monieren, daß die Gegenwart nicht "erkenntnisoffen" ist, worunter sie meinen: Ergebnisoffen.
Sie sind nur "dagegen", eben - wo der Schuh drückt.
Und wirtschaften im Paradies (1)
Es sagt etwas über den Geist der Ungarn aus, worüber die Budapester Zeitung am 9. April berichtet: Dem Staat gehe, so schreibt die Zeitung, die Geduld aus. Deshalb würden die Strafen für Fahren ohne Führerschein, die bisher bis zu 400 Euro betrugen, nicht einfach erhöht, sondern durch die Drohung von Gefängnis definitiv verschärft. Eine Geldstrafe alleine wirkt nämlich nicht, wie die Statistik zeigt. Alleine in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 wurden über 3.000 Ungarn wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis angezeigt.