"Nicht, daß [die Philosophen] sich je geweigert hätten, die Dichter zu den Weisen zu rechnen. Es gibt vielmehr nichts Weiseres. Nur - sie können ihre eigene Weisheit nicht erklären, sie kennen sie nicht. Die schönen Dinge, die sie sagen, verdanken sie einem irrationalen Etwas, einer Art Instinkt.
Nun ist aber der Instinkt das schwarze Schaf der Grammatik, der Dialektik und der Moral, des gestrengen Kleeblatts, das man damals 'sophia' nannte. Daher der trennende Graben [zwischen Philosophie und Poesie]. Auf der einen Seite die Vernünftigen, die bewußten Weisen; auf der anderen die weisen Narren."
Henri Bremond, in "Mystik und Poesie"
*031010*