Wer es immer noch nicht glauben will, dem ist nicht mehr zu helfen. Aber wir haben keine Wahl mehr, das Problem der Immigration, das derzeit angeblich sogar Wahlen entscheidet, ist NICHT MEHR LÖSBAR, es ist nur noch langfristig bewältigbar. Und den größten Teil davon, die Integration, kann man überhaupt nur noch aussitzen.
Das heißt: warten, bis sich aus diesem Konglomerat an Menschen, das sich in Österreich (und Europa) nun befindet, eine Art "neues Volk" gebildet hat. wir befinden uns mitten in diesen Geburtsprozessen, und was immer schmerzt - es sind AUCH Geburtswehen. Der Zug ist abgefahren.
Nicht nur deshalb ist das zu sagen, weil es nun schon bald täglich nächste Geschichten gibt, wo sich Abzuschiebende, die aufgrund endlos in die Länge gezogener (meist von Anfang an aussichtsloser) Asylanträge (mit Berufungen und Bescheiden und Berufungen ...) jahrelang in Österreich lebten, angeblich "voll integriert" sind, schlichtweg durch "Flucht" und vor allem medial hollywoodartig aufbereiteten Tränenargumenten einfach dieser Abschiebung entziehen. Die nunmehr notwendig gewesene Gewalt findet keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr, und ist wahrscheinlich überhaupt fraglich, auch weil es kein wirkliches Instrument grundsätzlicher Politik (sondern nur in Ausnahmefällen) sein kann.
Heute fehlt ein 14jähriges Mädchen. Es ist einfach nicht mehr aufzufinden, nach dem Schulbesuch "verschwunden". Ihre armenische Mutter soll nach Ungarn (dem Land, aus dem sie nach Österreich einreiste) zurückgebracht ("abgeschoben") werden.
Eine neue Methode also. Wetten, wer sie anwendet oder empfiehlt, werden gerne entgegengenommen.
Das Migrationsproblem, das Problem einer Überforderung der Integrationskraft Österreichs (und Europas), ist nicht mehr auf eine Art lösbar, die von bisherigen Denkansätzen ausgeht, und die eine Steuerung der Zuwanderung, um gewisse Grenzen der Integrationskraft nicht zu überfordern, um bedrohlichen Selbstverlust zu verhindern, für notwendig erachtet. Man kann sich den Fakten, die nicht mehr zu verändern sind, nur noch stellen.
Man muß das Problem in einem ersten Schritt wohl einmal teilen. In Zuwanderung - die auf jeden Fall klar gesteuert sein muß, was heißen wird: gestoppt (denn das "notwendige" Klientel wird niemals zuwandern - gut ausgebildete, leistungsbereite Menschen, die die bestehenden Schulden über immer höhere Steuerlasten abzutragen helfen ...) und in Umgang mit den mittlerweile rund 1,7 Millionen Zuwanderern in erster oder zweiter oder gar schon dritter Generation, ob Staatsbürger oder nicht. Auch hier gibt es dramatische Integrationsprobleme, und zwar abhängig vom jeweiligen Kulturgap, um ein modernes Wort dafür zu verwenden.
Wahrscheinlich sogar führt an der klaren, bewußten Organisierung (!) von Parallelgesellschaften, die aufgrund der räumlichen Nähe in Jahrhunderten, manchmal vielleicht gar nicht (wie bei den Juden), zusammenwachsen werden, kein Weg mehr vorbei. Darüber JETZT zu jammern ist regelrecht kindisch. Wir sollten nur - das ist sehr ernst gemeint - darauf achten, daß wir gute Militärkräfte haben. Deren Aufgabe wird es sein, in zehn, zwanzig Jahren die Volks- und Weltanschauungsgruppen samt deren "Bürgerwehren" daran zu hindern, sich gegenseitig zu zerfleischen. Der Staat hätte darin tatsächlich eine Kernaufgabe.
Politisch aus manchen heutigen Blickwinkeln gesehen, wird dieses unaufhaltbare Geschehen ohnehin einem Schuß gleichen, der nach hinten losging, und die Verursacher, die das Land preisgegeben haben, Heulen und Zähneknirschen einbringen. Die Welt findet sich immer in "Harmonien", die mit Gerechtigkeit gewisse Parallelen haben. Denn nachdem die Wertestruktur der Einwandernden, vor allem aus islamischen Kulturkreisen, außerordentlich voluntaristisch-naturrechtlich ist (das Wort "konservativ" drückt es nicht richtig aus), werden sie maßgeblich zu einem gesellschaftlich-staatlichen Umbau beitragen, der ohnehin in vollem Gange ist. Hin zu einer Wertediktatur, vor der selbst der VdZ die Hosen voll hat.
Denn den Migranten geht es nicht um Freiheit im abendländischen Sinn, weit gefehlt. Es geht ihnen aber lediglich genauso wenig um Freiheit, wie denjenigen Gruppierungen im Lande, die das Desaster zu verantworten haben. Es geht ihnen um einen Ort, an dem sie ihr Leben leben, nein: durchziehen können, gleichgültig, wo der ist. Sie sind ortlos, wollen auch keine Österreicher sein. Und weil sie fast sämtlich aus nicht oder nicht mehr existenten Kulturen kommen, wird die einzige Form, die sie organisiert sein läßt, sehr an Totalitarismen erinnern.
Aber von "Integration" zu sprechen ist schlicht lächerlich. Selbst wenn man mit der Sprache anhebt, und wenn, muß man dort anheben - jeder bringt Erbe mit, jeder bringt eine völlig andere Seele mit. Es dauert Jahrhunderte, es braucht langsam wachsendes Vertrauen, braucht nach und nach entstehende verwandtschaftliche, engere, familiäre Verbindungen ... Und wer weiß, in vier-, fünf-, achthundert Jahren formt sich in diesem geographischen Raum so etwas wie ein neues "Volk", das tatsächlich Gemeinsames hat, als Basis für ein Vaterland, das mehr ist als eine "Idee". Das ist ohne jeden Sarkasmus gemeint.
Man wird vielleicht eines Tages mit jenen, die diese historisch einmalige Selbstzerstörung und -auflösung politisch zu verantworten haben, abzurechnen haben. Nur: es wird dann höchstwahrscheinlich niemanden mehr geben, der Klage erhebt. Die derzeitigen Politiker, zum Teil sogar unschuldig zum Handkuß gekommen ob der Erblasten ungelöster vergangener Probleme, müssen alles nur aussitzen.
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Was tun? Über ein Staatsmodell nachdenken, das in einer Art Föderation, die nicht unbedingt auf territorialem Prinzip aufbaut, auch wenn es das nicht beseitigen wird können, aber den Staat akzeptiert, ja will, mit hohem Selbstverwaltungsgrad (aufgrund der sehr unterschiedlichen Identitäts-, Religions- und Weltanschauungsprinzipien). Die Schweiz hat Ähnliches seit fünfhundert Jahren vorexerziert, übrigens: beileibe nicht friktionsfrei! Aber die Klammer hat immer gehalten. Und die Monarchie hat es im 19. Jahrhundert noch (erfolglos) versucht: Staatsföderation ohne nationale Teilungen.
Auch die Römer übrigens haben das so gehandelt: Gebiete zugewiesen, oder aber - im 5. Jahrhundert - über einen "Drittelerlaß" Besitzer größerer Ländereien enteignet, die solcherart gewonnenen Gebiete den Zuwanderern (Langobarden) zugeteilt.
Das wird zweifellos heißen - und ich wüßte nicht, was es verhindern sollte, wir befinden uns in allen europäischen Großstädten auf dem besten Weg dazu - daß man Bezirke von Wien Gruppierungen in Selbstverwaltung zuteilt, das wird heißen, daß man neue Ländergrenzen (vielleicht sogar aus heutiger Sicht Staatsgrenzen überschreitend) definiert, auch hier Gebiete zuweist. Daran sollte wahrscheinlich weitergedacht werden, es gibt historisch zweifellos Parallelen, man denke an die Juden (deren Integrationswille vor allem ab dem 18. Jahrhundert sogar ausgesprochen hoch war) - wir sollten uns der Angelegenheit also nüchtern stellen, um bereits bekannte Probleme nicht erneut hoch zu beschwören, um vor allem aber dem Unterbewußten nicht die Chance zu lassen, sich (neuerlich in bekannten Formen) zur Dämonie auszuwachsen! Vielleicht findet der Österreicher so sogar noch zu sich.
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Ich habe mich bei meinem heurigen Zypernbesuch (im türkischen Norden) mit Entsetzen ob des dort Gesehenen gefragt, was man damit bezwecken kann, hunderttausende Anatolen, Bauern, in zyprische Städte und Siedlungen zu stecken. Ähnliches geschah ja in Europa - der weit überwiegende Teil (ein Export türkischer Sozialprobleme, übrigens!) der Zuwanderer aus der Türkei, und diese sind das wohl größte Problem, das wir mit Migration und Integration haben, auch zahlenmäßig, ein Kulturproblem, stammt aus dem anatolischen Hochland. Es sind Bauern. Sie finden bei uns keine Arbeit, werden hier nicht gebraucht, und leben zwangsläufig in hohem Maß von den bestehenden Sozialstrukturen, erhoffen sich eine bessere Zukunft vor allem über die - gleichfalls von den bestehenden Strukturen finanzierten - besseren Ausbildungen für ihre Nachkommen.
Gleichzeitig erleben wir seit Jahrzehnten einen Strukturwandel (so nennt man politische Desaster seit langem) in unserer österreichischen Landwirtschaft. Mit dem größten Problem: den fehlenden Nachfolgern.
Da also wandern Bauern zu - und dort fehlen sie. Aber das Problem findet keinen gemeinsamen Nenner ... Sogleich und dazu passend erinnere ich mich auch an eines der unsinnigen Seminare "Bewerbungstraining", die das auch mir vor Jahren einmal das AMS verordnete. Ich saß da unter dreizehn Jugoslawen und Türken, kaum einer, der mehr herausbrachte, als "Staplerschein", was seine berufliche Perspektive darstellte; dazu noch zwei Österreicher, Steinmetz der eine, die nur noch warteten, ihre Pension antreten zu können.
Aber: nach viel Mühe gelang es mir, mit einem der älteren Türken (sehr netten) Kontakt herzustellen. Wir wohnten ja fast Tür an Tür im 10. Bezirk, in einem Viertel, dem ursprünglich ältesten von Favoriten, originaler geht es kaum noch, das heute regelrecht von einer nagelneuen islamischen Infrastruktur gekennzeichnet ist.
Schließlich habe ich herausgefunden, daß er auf einem anatolischen Bauernhof groß wurde. Er erzählte mit gar glänzenden Augen von den Tieren seiner Kindheit, wie er das Landleben liebe, den Umgang mit Pflanzen und Tieren. Aber hier warte er nur noch auf die Rente - dann werde er in seine Heimat zurückgehen, um zu sterben. Ich riet ihm, das sinnlose Suchen nach Hilfsarbeiterstellen in Lagern (zu mehr reichte seine Qualifikation nicht) zu beenden, und stattdessen zum Beispiel in Gärtnereien zu suchen, in Betrieben jedenfalls, die doch seinen Qualifikationen und offenbar seinen Neigungen entsprächen.
Sie meinen, die EU wäre das Problem? Ja, dann müßte man wirklich sagen: wozu haben wir Politiker? Da besteht ein Problem? Ja, es ist ein Problem der EU-Gesetzes- und Förderstrukturen - also müssen DIESE umgebaut werden, weil sie an den Wirklichkeiten vorbeigehen, und reale Probleme einfach ignorieren: die Länder den Gesetzen anpassen wollen, anstatt umgekehrt. Und die Problemformulierung lautet: Wir haben hier hunderttausende Landwirte, Kleinlandwirte! Lassen wir doch wieder eine Landwirtschaft zu, in der wir diese wieder brauchen?!
*141010*