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Sonntag, 9. Juli 2017

Die konkreten Folgen der Sünde (1)

Es geht bei der Sünde nicht einfach nur darum, daß sie, einmal begangen, erkannt, bereut und gebeichtet werden muß. (Muß, nicht "vielleicht kann"; es gibt keinen anderen Weg aus der Schuld vor dem Sein als durch das Sein selbst, im Sakrament, also der realen Präsenz des Seins, Gottes, im Welthaften.) Was meist vergessen wird sind auch nicht einfach der Nachlaß von Sündenstrafen, wie sie der Ablaß gewährt. Was meist vergessen wird sind die konkreten Folgen einer Sünde. Wer einen Baum fällt steht anschließend vor einem schattenlosen Vorgarten, und alle Barmherzigkeit Gottes wird auch diese Schattenlosigkeit nicht beheben. Es geht deshalb, sagt P. Chad Ripperger in dem ganz zum Schluß angehängen Video, auch und vor allem um die konkreten Folgen der Sünde auf die eigene Seele, natürlich noch mehr, wenn sie noch nicht wirklich bereut und vergeben sind. 

Hinweis: Wir haben diesen Text auf dem 50mintügigen Vortrag von P. Ripperger aufgebaut und seine Ausführungen sinngemäß übertragen. Das Video folgt am Ende dieser Serie. Diese aber fallweise ergänzt oder zusammenfassend formuliert, vor allem, wenn es nach Auffassung des VdZ dem leichteren Verständnis der Sache dienen könnte. Man beachte dabei, daß das Anhören der Video-Vorträge des amerikanischen Philosophen, Theologen und Exorzisten "Penanceware" sind, er also darum bittet, mit jedem Anhören entweder Geldzuwendungen, oder Gebete für seine Anliegen zu verbinden.

Jede Sünde hat Folgen

Jede Sünde hat aber nunmehr eine spezifische Folge, die mit ihrer Natur zusammenhängt. Und Sünde ist ja immer ein Verstoß gegen die Natur, also das gestalthafte Ziel, auf das hin ein Ding, ein Wesen angelegt ist. Diese Spezifika orientieren sich an den drei Formen der Seinsgesetze (die ja zugleich Gesetze, also Ordnungsprinzipien der Vernunft Gottes sind.) Darin kann man unterscheiden in:

1) positiv gesetzte Gesetze, also Gesetze, die Jesus Christus direkt aufgetragen hat; wie das, den Glauben unter allen Völkern zu verbreiten. Sie ergeben sich nicht einfach aus der Natur der Dinge, sondern auf einen diesen zwar nicht widersprechenden, aber doch übergeordneten Sinn, der freilich die Dinge selbst betrifft.
2) die Gesetze, die sich aus der menschlichen Natur ergeben. Aus der Verfaßtheit der menschlichen Natur läßt sich ableiten, was Gott mit dem Menschen vorhatte, und was diesem deshalb zur Selbsterfüllung "auferlegt" ist.
3) die zivilen Gesetze, die sich ja in ihrem Wesen auf Wesen und Ordnung der Schöpfung beziehen, wenn auch nicht direkt und einfach aus dieser ableitbar sind.




Morgen Teil 2





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