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Dienstag, 4. Januar 2022

Von falschen Propheten vor Troja (1)

Auf der Suche nach einem Buch von Madeleine Delbrel fand sich seltsamerweise als Empfehlung in einer Nebenspalte (Spiritualität und so irgendwie Rechts- und Nationalistentum, denkt wohl der große Bruder amazon in den Algorithmen, die ihm zu mir einfallen, und sucht Dazupassendes aus seinem Angebot) stieß ich auf ein Buch von Eva Herman. Die sich in den mittlerweile über 10.000 Blog-Beiträgen nicht zufällig nicht einmal als Stichwort niedergeschlagen hat; zumindest fand ich nichts.
 
      QR Buch Eva Herman      
Und wohl nicht zufällig. Denn das Nordblondchen, das nun die Mutteraufgabe neu entdeckt hat (nur ist sie dazu leider schon ein bissel alt; zur Umkehr ist es zwar nie zu spät, denn Herman war früher ein Nüttchen am NDR-Strich, bis sich ihr die Augen öffneten, und sie aus dem Sender rausflog, was zur "Partei der diesmal aber wirklich Guten weil Verfolgten" der Kritiker und Contradenker endgültig qualifiziert). Sie ist in meinen Augen immer das gewesen, was sich in diesem Buch zu entdecken scheint: Ein Trojanisches Pferd. 

Lesen Sie dazu einmal, was zu ihrem Erguß aus dem schönen Nova Scotia als Inhaltsangabe und Kaufanreiz steht. 
>>*Blutgericht Europa - Karl der Große als Ursache für den Untergang Deutschlands und Europas* 
Große Sorge: Deutschland bricht unter der Last nicht mehr zu bewältigender Herausforderungen zusammen: Schwerer Geburtenschwund bei der einheimischen Bevölkerung seit nunmehr einem halben Jahrhundert kennzeichnet das Bild, seit dieser Zeit findet ebenso die stete Einwanderung fremder Kulturen statt, welche 2015 ihren Höhepunkt nahm. Deutschlands Grenzen sind gefallen, Millionen Migranten fluten nach wie vor bedingungslos ins Land. Die ohnehin stark belasteten Sozial-und Versorgungssysteme laufen zielgerecht auf einen Kollaps zu, ebenso wie das globale Finanzsystem. Die einst hochqualifizierten deutschen Dichter, Denker, Ingenieure und Erfinder sind weitgehend verschwunden, es gibt kaum noch Potential für wirklich segensreiche, nachhaltige Entwicklungen. Wie abgeschnitten scheinen einstiger Wohlstand, Bildung und Erfolg, verschwunden aller Reichtum geistigen Wissens. Deutschland blutet aus, Deutschland stirbt!
Ebenso Europa, die alte Welt, das Christliche Abendland: Auch hier zeigen sich vergleichbare Untergangssymptome. Wachsende Armut, politische Unruhen, tägliche Bürgerproteste und Massendemonstrationen kennzeichnen die düstere Lage. Was ist los mit Europa?

Es gibt triftige Gründe für den Niedergang, andere jedoch, als auf rein irdischer Basis erklärbar. Wir müssen die Ursachen in der Vergangenheit suchen, in der Entstehungszeit Europas, und dürfen bei der Analyse niemals die Schöpfungsgesetze außer Acht lassen. Die Konturen des heutigen Kontinents wurden gezogen von dem einst mächtigen Herrscher, Kaiser Karl dem Großen, heute auch Vater Europas genannt. Im achten Jahrhundert hatte er die Länder christianisiert, allerdings mit roher Faust und blutigem Schwert. Bewährter Naturglaube wurde seither streng verboten, die Wurzeln der Identität sämtlicher Volksseelen roh herausgerissen: Gewaltsam wurde den Menschen die Grundlage ihres natürlichen Urwissens über die überlebenswichtigen Schöpfungszusammenhänge geraubt. Das alles geschah auch noch »im Namen Gottes«. Die blutige Saat, die vor über 1 200 Jahren in die europäische Erde gelegt wurde, geht nun auf. „Was der Mensch sät, das wird er vielfach ernten,“ sagte Jesus Christus vor über zweitausend Jahren. Wer Blut sät, wird also Blut ernten: Europa steht im Gericht.

Um diese vielfach noch verborgenen Ursachen geht es in dem neuen Buch der Journalistin und Ex-Tagesschausprecherin Eva Herman. Ebenso um die unheilvolle Rolle der Kirche, die maßgeblich am Niedergang Europas mitbeteiligt ist: Millionen Menschen heute können Gott nicht mehr ohne die Kirche denken. Doch während die Kirche den Schöpfer bis heute als „Geschäftsmodell“ benutzt und benötigt, so braucht Gott die Kirchen doch niemals.

Eva Herman schildert hochspannende Zusammenhänge, wie die jeweils herrschenden politischen Systeme der Vergangenheit Karl den Großen seit Jahrhunderten für ihre eigenen Zwecke stets aufs Neue instrumentalisierten, und welchen gigantischen, allerdings unheilvollen Einfluss der einstige Machthaber bis heute auf Europa hat. Kein Wunder, dass der Karls-Preis heute als umstrittene Auszeichnung angesehen wird.

Eva Herman ist überzeugt: Das Erkennen der wahren Zusammenhänge des Untergangs wird kommen, der Mensch wird in naher Zeit schon dazu gezwungen werden. Die Macht der unsichtbaren Schöpfungsgesetze bricht sich Bahn: Ein gewaltiger Wandel steht der Menschheit bevor. Wohl dem, der sich dafür gerüstet hält.<<
Das also als eine der (mittlerweile recht selten gewordenen? ich verfolge das nicht wirklich) Wortspenden aus dem schönen Nova Scotia. Wohin sie ihrer neuen späten Liebe Andreas Popp gefolgt ist, einer nächsten Lichtfigur der großen Zunft der Kritiker gegen den Zeitgeist. Popp und Herman sind mit dabei vor allem durch zwei Dinge aufgefallen (neben der seltsamen Idee, vor der Diktatur der Moderne ausgerechnet nach Kanada zu flüchten). Da ist einmal ein gewisser Panikmodus, in dem ihre Meldungen daherkommen, in denen sie von nächsten Entdeckungen berichten, daß die Uhr schon auf fünf nach zwölf steht. Und dann ist der "spirituelle Ton", in den beide, vor allem aber Eva Herman in den letzten Jahren verfallen sind. Ganz frank und frei wird da von Gott und Liebe und Spiritualität und Gebet gesprochen, sodaß man meinen könnte, daß sich jedes Katholikenherz um fünf Zentimeter aus dem Brustkorb hebt.

Und das dürfte seit etlichen Jahren auch der Fall sein, folgt man der Rezeption von Eva Herman in sehr prononciert katholizistischen Kreisen. Die sich über jeden und alle freuen, wo die Schurkerei des Genderismus angeklagt wird, oder wo es um Teufel und Böses geht, das jedem Herzen Guten Willens ans Leder will. 

Aber meine Vorsicht in der Sichtweise solcher Frauen (bei Popp ist es ja sachlich-argumentativer möglich) war nicht grundlos, und eine Reihe weiterer Jubelfrauen fällt da hinein, die ebenfalls von Katholizisten gerne herangezogen werden, geht es um Zeit und Kritik, um Mainstream und Gegenwehr, um Kultur und Religion. Als Versammlung von Menschen, die sich wirklich als unverstandene und benachteiligte - dabei aber ganz sicher von Gott selbst besonders geliebte - Minderheit begreifen, ist zwar verständlich, aber bedauerlich, daß es unglaublich leicht ist, hier zu punkten. Denn man muß nur einige Triggerworte benutzen, schon laufen die Schäflein des römischen Alleinstellungsmerkmals in Scharen nächsten Fahnenträgern nach. Gender, wie bei Herman gehört dazu, und da geht sie im selben Schrittsystem wie etwa eine Birgit Kelle, um nur einen der Namen zu nennen. Wer den Genderismus angreift, der muß doch gut sein? Und was nicht schlecht ist, das muß man doch nützen? 

Denn offenbar fühlt sich der katholische Mensch der Gegenwart derartig schwach - derartig schwach! - daß er allem dankbar die Füße küßt, der ihm beweist (sic!), daß er doch nicht zu den Doofköppen gehört, und daß Familie und Kinderkriegen und Gender und Abtreibungsgegnerschaft etc. etc. sehr wohl - jawohl, sehr wohl! - zum "Aktuellen" gehört. Und vor allem zum Wahren, sagt es doch auch ein Promi. Wie Herman. Oder Kelle. Oder wer war das, der da unlängst in der Zeitung war? Wer, der da sogar in einer Talkshow endlich endlich die Wahrheit gesagt hat?

Morgen Teil 2) Vom Giftmischen, vom Natürlichen, und vom Natürlichsein, dem das Übernatürliche aber fehlt. Das nur von Gott selbst vervollständigt werden kann. Nicht von falschen Propheten.