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Mittwoch, 5. Januar 2022

Von falschen Propheten vor Troja (2)

Vom Giftmischen, vom Natürlichen, und vom Natürlichsein, dem das Übernatürliche aber fehlt. Das nur von Gott selbst vervollständigt werden kann. Nicht von falschen Propheten. - Man muß das ja verstehen, oder? Denn das Geistige ist halt nicht sichtbar, tut mir leid, Jesus. Und gehört halt wirlich nicht zu dem, das anerkannt wird, wo man täglich geliebt und gehätschelt wird, und vor allem "gesellschaftlich anerkannt relevant" ist, also auch zur gehaßten und kritisierten Minderheit gehört. Was alles sich leicht ertragen läßt, wenn man sich nicht allein weiß und wissen darf. Wenn man etwa einen ehemaligen Fernsehstar hört, der DAS JA AUCH SAGT.

Ich habe es häufig erlebt, wie bei einem Kennenlernprozeß das Gegenüber regelrecht eine Checkliste abarbeitete um zu prüfen, ob ich zum selben Stall gehöre wie er. Darunter eben Namen wie Herman. Oder Kelle. Und vor allem dieser ... na wie heißt dieser Ex-DDR-Junkie, mit seinem Blog und seinem schmierig-charmanten Glatzkopf-Schöngeistschmalz? Genau, Klokonovsky oder wie sich der schreibt. Die sagen doch alle dasselbe (wie unsereiner), und die sind sowas von, aber sowas von. Unlängst hat er zum Beispiel geschrieben ... genau, so ist es nämlich, endlich sagt es einer. 

Nun wäre daran noch gar nichts auszusetzen. Die Frage ist aber, wem wir folgen - Denn anders als die nächste Schwurblergeneration, die den Nebelsatz abwirft, es gehe für jeden darum, alles selbst zu denken - und damit allen Ernstes das Sprechen von Inhalten meinen, als käme je ein Inhalt von einem selbst, als wäre denken nicht eine sittliche Leistung, keine der Inhalte - so nehmen wir gleich darauf Bezug, daß in einem Gesellschaftsgefüge es die Priester, die Denker und Dichter sind, die die geistigen Voraussetzungen für Einheit schaffen (die real-fleischlichen stammen vom König, der wiederum an die Priester und Dichter gebunden ist), und insofern in jedem Fall das Zustimmen (oder Ablehnen) eines Denkinhaltes auch die Eingliederung (oder Abspaltung) von einem Kopf ist. 
Insofern also ist das Zustimmen zu (den falschen, willkürlich gewählten oder gewaltsam bestimmten) Personen auch bereits die Apostasie selbst - der Abfall von Gott. Oder: Der Abfall ist nicht primär eine Frage von Inhalten, sondern der Haltung bzw. der Wahl der Autorität, der ich folge. (Ich denke jetzt an das Gleichnis von den beiden Söhnen und dem Weinberg. Der eine sagt ja zur Arbeit, geht aber nicht, der andere nein, geht aber dann doch. Wer hat gearbeitet? Wer ist mit dem Vater eins? Richtig.)
Während die Zuschreibung von Autorität in Denken oder Moral ZU DEN PRIESTERN UND DICHTERN und Philosophen (letztere beide sind allerdings kaum unterschieden; während Priester und König ebenfalls kaum unterscheidbar sind, ergo: Alle sind im Grunde nicht unterscheidbar, nur in einer bestimmten Arbeitsweise) völlig richtig und eine natürliche Reaktion der Menschen ist. Weshalb etwa Dinge wie "Aufforderung an Sie, aktiv zu werden" oder "suchen Sie selbst die Argumente" eine Zumutung und falsch sind. Der Mensch LEGT sich fest, WEM er glaubt, also an wen er sich bindet, und wem er folgt. Jeder. Die Sache geht nur auf, weil die Spitze ... Gott selbst ist: Der Gottmensch Jesus Christus.

Insofern ist auch das Prüfen nach Übereinstimmung (mit den Urbildern; Anm.) Zeichen einer bereits disparaten Gesellschaft bzw. einer zerfallenen (die aber immer nur eine uneingestandene andere Wahl von Gemeinschaft MIT jemand anderen als dem Vorgegebenen ist) Gemeinschaft, in der erst einmal die Zugehörigkeiten und Einheiten verbalisiert werden müssen, weil die realen Bindungen nicht mehr existieren. 

Man könnte deshalb mit gutem Grund davon sprechen, daß das Internet das Medium einer Menschenmenge ist, in der jeder ständig auf See ist oder so tut als wäre er es, aber Hafen finde möchte (oder so tut als ob er suchte, die aber bereits gewählten nicht preisgibt. Deshalb auch läßt er sich unter der Kleidung, dem Kostüm tätowieren, um wenigstens in intimem Rahmen über seine "Geschichte" erkennbar zu werden, weil es keine realen Gestalten - kein Stand hat noch "Uniform" - mehr gibt. Die Kostüme der Figuren auf der Bühne der Welt werden versteckt bzw. nicht getragen.
Wir folgen immer einem Symbol, also einem Namen.
Aber diese Verbalisierung macht gar nicht möglich, was sie leisten soll. Nicht nur, weil 99 Prozent der Menschen (auch die mit "Schulbildung") funktionale Analphabeten sind, die mit Sprache blindwütig um sich schlagen, sodaß jedes Kommunikationsergebnis auf dieser Ebene zufällig wird, sondern weil das Wesentliche des Zueinander fehlt: Die physische Gestalt, und zwar die erkennbare, also "kostümierte" physische Gestalt.

Einheit als Grundsuche des menschlichen Dasein: Nur der, der dazugehört, ist überhaupt - Somit werden neue Gestalten gebildet, ja fast panisch gesucht - und das sind dann Namen. Unter denen sich dann die Menschen sammeln. Aber sie sammeln sich unter Schlagworten, unter den erwähnten Triggern. "Der sagt das" wird dann zum Ausweis einer Zugehörigkeit.
Und so wird aus dem Personalen - dem Namen, dessen Benanntes ich aber nicht kenne - ein Trojanisches Pferd. Es ersetzt die physische, formierte Gestalt.
Einzelaussagen werden somit zu Geldscheinen, zur Währung für das Ganze einer (gar nicht mehr gekannten, aber mit Autorität bedachten) Person, der ich folge, mit der ich also Einheit habe. Worte von und unter Menschen werden somit zur Fiat-Währung auf ein Zugehörigkeits-Syndrom.

Somit gerät die Checkliste der Namen, mit der das Gegenüber auf Einheit geprüft wird, zur völligen Wirrnis. Die sich vor allem dort (und zuerst) offenbart, wo scheinbar die Übereinkunft mangelt. Der gehört nicht zu mir, hört man dann schon unausgesprochen (oder manchmal sogar ausgesprochen). Und im einen oder anderen Fall dann sogar: Der ist NICHT KATHOLISCH. Der ist NICHT KONSERVATIV. Oder nicht dies. Oder das. Was in meinem Fall dazu geführt hat, daß ich mich bislang nur ZWISCHEN ALLEN, wirklich allen STÜHLEN wiederfand, um das auch einmal gesagt zu haben.

Was uns aber fehlt ist die sozial bedingte Gewähr der Namen, dem wir bereit sind zu folgen, wenn er nur die richtigen Wimpel (Triggerworte) in den Wind hängt. Wir schauen nicht mehr auf die Richtung des Schiffs, wir springen auf, wenn es gewisse Farben zeigt, in denen wir uns Daseinsstärke erhoffen. Wir kleben uns an Details, und sehen nichts Ganzes mehr.

Es stimmt, Christus sagt, man solle alles prüfen, und durchaus behalten, was wertvoll ist. Es ist auch richtig, daß Jesus an zwei Stellen erwähnt, daß nicht "gegen uns ist - für uns ist", daß "wer nicht zerstreut, sammelt." Aber sammeln Trojanische Pferde? Sammelt jemand, der in Wahrheit nach dem Polarmeer unterwegs ist (dabei sollte ich doch nach Süden), und nur am Widerrist die schöne Bortenzier "aber echt wahrer Kritik" zeigt? 

Morgen Teil 3) Was Wagner, Nietzsche, Hitler und Julius Apostata mit Evchen Herman gemeinsam haben ist derselbe Fehler im Verständnis von Natur. Der Rest ist Lüge.