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Sonntag, 4. Dezember 2022

Der erste Schritt ist Heiligkeit

Spricht man vom Heiligen, vond erHeiligkeit, spricht man nichtnur automatishc von Gott, dem Ganz Heiligen, der Heiligkeit selbst, sondern man muß es auch in gewisser Weise von Eigenschaften trennen, die gerne sogar als Ersatz für Heiligkeit (und damit ALS Heiligkeit selbst) gesehen werden, es abrer nicht sind. Und das heißt: Trennen von Gerechtigkeit, von Rechtschaffenheit, und so weiter, ja in gewisser Weise sogar von der Nächstenliebe. Denn durch diese Eigenschaften alleine ist Heiligkeit nicht zu erreichen.

Das Alte Testament, weist Scott Hahn in seinem Buch "Holy is his Name" hin, verwendet bis auf eine Stelle im Buch Daniel, wo aber der Sohn Gottes selbst gemeint ist, nicht ein einziges mal den Begriff von Heiligen! Da ist von Gerechten die Rede, von (als moralisch, alle Gesetze beachtrend gesehener) Gottwohlgefälligkeit, und so weiter. 

Aber das Heilige selbst ist eine eigene Qualität, und sie erschließt sich erst durch die Inkarnation des Heiligen selbst, den Sohn Gottes. Erst von hier an - und im Alten Testament hat alles darauf sehnsüchtig gewartet, weil es um die Notwendigkeit wußte - werden Menschen wieder in den Himmel gefügt, in die himmlische Ordnung gestellt, und zwar durch den Heiligen selbst, den für alle stellvertretend Opfernden, Jesus Christus. Wer sich dem Heiligen dann zugesellt, wer sich ihm unterstellt, der wird mitgenommen, kann an dieser Bereitmachung des Heiligen für die Menschheit profitieren, weil er Teil der Menschheit ist.*

Aber Ausgangspunkt der Erlösung der Menschheit ist - die Heiligkeit selbst. Und diese wiederum wird durch die Begegnug mit dem Heiligen im Heiligen Opfer real und wirksam. Man kann also durchaus in der HInsicht vereinfachen, in dem man sagt, daß ZUERST die Heiliigkeit kommt, und DANN die Werke, die man als Eigenschaften der Heiligkeit zuschreiben könnte. Aber keineswegs AN SICH HEILIGKEIT SIND. Wie eben Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Caritas, gute Werke und so weiter. Das können nämlich auch gottferne Menschen, die nie heilig werden, also auch nie in den Himmel kommen.

Es muß also die Heiligkeit selbstl sein, die wie ein verzehrendes Feuer - so ist sie noch am besten erfaßbar - alles ergreift, das sich ihm nähert und sich vor ihm niederwirft, sich also ihm unterordnet, vergeht vor Ehrfurcht und Scheu und unaussprechlicher Unterordnung. Denn Heiligkeit ist zuerst dann eine Hineinnahme in die Heilige Ordnugn in Gott. Erst muß also die Ordnung sein (im ontologischen Sinn, also als seinshafter Vorrang), weil dann die Sünde nicht zu einer bloßen "schlechten Tat" wird, sondern begriffen werden kann: Als Verstoß gegen die Orndung!

Das ist der Akt, der sich auf das Sein des Menschen auswirkt. Wenn er aus der Heilsordnung - also der Ordnung aus und in der Heiligkeit - heraustritt. Dann sündigt er. Was immer wir als Einzuelsünden kennen, ist deshalb in erster Linie ein Ordnungsverstoß, ein Verstoß gegen die Geordnetheit des Heiligen.

Als Moses dem Brennenden Dornbusch nahte, erklang eine Stimme: ZIeh die Schuhe aus, denn du betrittst Heiligen Boden. Es ist also das Tremendum, das Zittern vor diesem Heiligen, das als "Gottesfurcht" gesehen wird, von der doie Schrift selbst sagt, daß sie der Anfagn der Heiligkeit ist. Also braucht es auch ZUERST die Erfahrung des Heiligen, und die ist im Geschehen real, das im Tempel vollzogen wird bzw. dort beheimatet ist. Diesem Ort des Heiligen selbst.
Und dort erfahren wir das Heilige zuerst einmal als furchtbar, als schreckenerregend, so groß und unbegreiflich. Wenn es sich nähert, nähert es sich aber durch ein Außen, durch ein objektives Geschehen eines fascinosum tremendum, eines schrecklichen Faszinosmums, das uns nicht mehr aus seinem Bann entläßt und unendlich viel größer ist als wir. So stehen die Seraphime - die Entzündeten, die die gesamte Schöpfungsordnugn entzünden, die flammentragenden Engel - Gott am nächsten, dessen sie vornehmste Eigenschaft sie ohnentwegt singen: Sanctus, Sanctus, Sanctus!
Heiligkeit ist also in diesem Sinn verstanden der Ausgangspunkt des Menschen, um in den Himmel zu kommen. Man darf es nicht umgekehrt verstehen wollen, wie man oft den Eindruck haern könnte, ganhz so, als könnte eine menschliche Tat heiligen. Das kann sie niemals. Sondern Gott selbst ist es, der als flammendes Feuer den Menschen ergreift, der daraufhin in die Furcht vor dme Unbegreilfichen, unendlich Hohen, Großen, Mächtigen jene seelische Disposition hat, in der er von Gott ergriffen und heilig gemacht werden kann. Indem er sich von der Flamme ergreifen und brennen gemacht werden läßt. 

Heiligkeit ist das erste, es ist as prinzipielle Bild, in das wir dann gefügt werden, und zwar in unserem in der Welt-Stehen. Heiligkeit ist deshalb nicht primär ein seelisches Geschehen, ein privatimes seelisches Getriebe. Sie ist ZUERST eine öffentliche, in allem Sozuialen wirksame Flamme, die dann die Welt in das Himmlische mit hineinehmen kann, weil sie die Welt entzündet. Auf daß diese DANN "gut" werde.
Heiligkeit ist also ein objektives Geschehen, das den in Flammen gesetzten Menschen, den Heiligen sohin, real macht. An diesem Abglanz vom Glanz Gottes erfaßt man deshalb zuerst das Heilige und den Heiligen. 
Die Tat ist dann nur noch Ausfluß, nie ist sie somit "in den Himmle tragende Leistung." In den Himmel trägt sie nur indirekt, als Akt des Gehorsams gegen das, was den Heiligen seinen Platz in der Hierarchie der Schöpfung erfüllen läßt.
Erst wenn man das begreift, erschleißen sich auch Stellen wie die des Hl. Paulus, wo er davon spricht, daß alles wertlos ist, wenn es nicht von der LIebe ausgeht. Denn diese Liebe ist nicht als menshcliches Wohlwollen oder soziales Nettsein zu begreifen, sondern als Flamme der Heiligkeit, die sich am großen Feuer Gottes - der den Dornbusch brennen ließ - entzhündet hat und jedes Hl. Messopfer wieder neu entzünden läßt. Wo wir mit zitternden Gliedern und barfuß dem Heiligen selbst näher kommen dürfen. Das uns zum Zeichen der Entzündung dann mit dem Brot der Eucharistie - das selbst zur Heiligkeit verwandelt wurde - speist.. Auf daß wir sinnlich zu begreifen beginnen, wie uns die Flamme des Göttlichen erfaßt.

Dann wird uns auch die Sünde neu bewußt. Denn es ist nicht die Sünde einer "falschen Tat", sondern es ist der Verstoß gegen diese Heiligkeit, die uns geschenkt wurd,e die wir aber mit Straßenschuhen zertreten. So können wir die Sünde als Verstoß gegen die Heiligkeit begreifen, zu der wir berufen und kraft der Sakramente befähigt sind. Um dann uns und die uns zubehörige Welt in dieser Heiligkeit am Brennen zu halten, und nicht als "Schar der Heiligen" Gott - weil die Heiligkeit selbst, an der wirdurch die Sakramente eilhaben - zu beleidigen, und aus dem Himmel auf die Erde gestürzt werden, weil wir den Zorn des Heiligen selbst erregen.
Zusammengefaßt kann mn sagen, daß es immer darum geht, die Heiligkeit zu erlangen, die ein Seins-Übergang vom Heiligen selbst ist, eine Anähnlichung an deren Wesen. DARAUS erst leitet sich ein Handeln ab, das ontologisch Nachrang hat, wenngleich (!) sich Heiligkeit IM Handeln dann realisiert. ABER nicht durch ein für sich stehendes Handeln nach (ideologisch) postulierten Werten oder phänomenologisierten Zielen, sondern ALS Ausfluß der Heiligkeit, die wiederum fast ausschließlich als Eingliederung in die Ordnugn Gottes ist. 

Soda0 die gute Tat (wenn mn sie so nennen will) lediglich - cas Haneln folgt dem Sein - der Seinsvollzug des Heiligen als Realisierung in der Welt ist. Fehlt deshalb das Urbild des Heiligen, von dem aus die Durchformung des Menschen geschehen muß (letzltich soga rnur von odrt geschehen KANN, weil ad Nicht-Gute, das Üble, eine Deformaiton des Heiligen ist, keine Seinsqualität für sich hat) kann es auch zu keiner guten Tag kommen, die sich nur am absoluten Guten bemessen kann, das IM HEILIGEN SELBST liegt. 
Sodaß sich erst hier die gute Tat mit dem Seinsvollzug zur Deckung bringt - und das ist die Voraussetzung für eine gute Tat. Denn es geht für die Menschheit nicht darum, die Welt "zu verbessern", sondern  sich Gott anzuähneln. Das entspricht dann dem ersten Auftrag des Selbstseins, weil der Mensch Gott ähnlich geschaffen wurde.** 
Damit macht sich sich auch von dieser Seite her der Gehorsam als heilsbringende Bindung an das Sein Gottes erkennbar. Das Sein der Heiligkeit kann also ur von Gott ausgehen, der Mensch kann es sich nicht geben, weil alles Sein vom Sein selbslt ausgeht udn nur in ihm auch isset (actu), also von Gott.. 
Christus hat die Welt erlöst, WEIL ER GEHORSAM WAR. Nicht durch seine Lehren oder seine guten Taten. Nicht einmal die Anähnlichung an Gott ist durch "!gute Tagen" möglich***, das wäre nur Simulatoinn des Heiligen, sondern ist ein hingebendes Zustimmen zu Gott, dem Heiligen selbst. Während die Frage nach der Qualität des Tuns dann "nur noch" zur Frage der Vergebung DURCH GOTT wird. Die wiederum in den Stand der Heiligkeit zurückversetzt. 
Ohngeachtet noch dessen, daß es die "in sich schlechte Tat" gibt. Als Tat, die Heiligkeit selbst ad oc zerstört (wobei jeder Akt des nicht-guten Handelns als Akt des Gehorsams eine graduelles Abdriften weg von der Heiligkeit mit sich bringt) die ein Merkmal des Leiblichen ist, also in der Sphäre der Welt real iwrd - oder nicht. Und sie muß real werden, weil sie nur dann dem Wesen des Menschen , der von der weltlichen zur himmlischen Dimension "durchreicht", entspricht. Denn letztlich geht es eben um die Heiligkeit der Schöpfung.


*Wir haben es hier ganzu offenbar mit ienem uralten Wissen der Menschheit selbst zu tun. Denn es gibt praktisch keinen "Ich-"Begriff, keinen Selbstbegriff eines Volkes, das das "andere", ds nicht der eigenen Religion zuzgehörige vor allem, überhaupt als "Mensch" anspricht. Im islam findet sich das in großem Stil noch heute ganz explizit, und darin ist beileibe keine Abscheulichkeit zu finden, wie manche meinen: Nur was DAZUGEHÖRT kann auch erlöst werden. Und die Erlösung, die jede Religion zu (re-)konstruiern versucht, ist die Erfüllung des Menschseins. Bei der Gelegenheit darf daran eerinnert werden, daß die Stadtmauern auch bei uns bis in die Neuzeit die Grenze zwischen "Menschenland" und "Nicht-Menschenlang" kennzeichneten. Denn es ist das Recht als Ordnung Gottes, als Ordnung der Heiligkeit, die den Menschen ausmacht. Das ist durch Christus nicht aufgehoben worden, es wurde lediglich auf alle Menschen - als Möglihckeit, die durch den Vollzug der Zugehörikgkeit, die Taufe, ergriffen werden kann - erweitert

**So erklärt sich das Schriftwort, daß zwei scheinbar dasselbe tun, aber nur der eine in die Herrlichkeit berufen wird.

***Wie Gott eine "gute Tat" bewertet, ist uns freilich letztlich nicht einsehbar. Vorstellbar ist, daß sein Kriterium das dahinter stehende Sehnen nach der Anähnlichung mit ihm ist, also in einem hohen Grad von Reinheit von selbstsüchtigen Momenten )"Eritis sicut Deus") frei ist.


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Erstellung 30. November 2022 - Ein Beitrag zur