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Mittwoch, 27. Februar 2013

Auf den Punkt (8)

"Der Sinn des ganzen menschlichen Seelenlebens läßt sich kurz in folgender Weise bestimmen: 

Er besteht darin, durch zweckmäßige Verwendung und Verbesserung der eigenen leiblich-seelischen Ausstattung und der gegebenen Lebenslage, in angemessener Auseinandersetzung mit der jeweiligen, vermeintlich realen, Umgebung und mit dem vermeintlich realen Geschehen und Tun in der umgebenden Natur, in den umgebenden Menschen, den sozialen und kulturellen Verhältnissen trotz aller ungünstigen Schicksale und subjektiven Zustände eine bestimmte persönliche menschliche Seele stufenweise und mit zunehmender Beihilfe der eigenen Freitätigkeit so auszuzeugen und zu erweisen, daß diese Seele zugleich in eine bestimmte Lebensgemeinschaft mit anderen Wesen auf der Erde und mit den letzten Wesens- und Seinsgrund aller Wesen eingegliedert ist. 

Damit hat auch die angemessene Zuwendung zum Äußeren, die Erwerbung einer bestimmten äußeren Macht, die Ausübung bestimmter äußerer Tätigkeiten und Wirkungen, die Ausführung bestimmter äußerer Leistungen, die Erwerbung bestimmter äußerer Güter und die Vermeidung bestimmter äußerer Übel ihren verständlichen Sinn.

Als gegebene Faktoren [...] sind daher hinzunehmen die Tatsache, daß die einzelne Seele gerade diese leiblich-seelische Ausstattung mitbringt; daß sie gerade in diese besondere Umgebung auf der Erde eintritt, in der während ihres Lebens grade dieses Geschehen stattfindet; daß ihr Leib und sie selbst grade diese Schicksale erleiden und schließlich daß ihr Ich nacheinander grade diese Reihe von freitätigen Akten ausführt."


Alexander Pfänder, "Die Seele"









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