Im Geschichtsgang des Denkens hat das Denken das Sein des Seienden verloren, schreibt Gustav Siewerth einmal, und es ist einer seiner zentralen Gedanken. Das philosophische Denken eines gesamten Zeitalters ist damit erloschen oder hat sich verwirrt, weil die Systeme in ihrer logischen Entfaltung sich von der Erhellung des Wirklichen entfernen. Das skeptisch und kraftlos gewordene Denken erschöpft sich im Kommentieren, im Tradieren oder in seinslos gewordener Formalistik
Damit sind wir nicht mehr in der Lage, die Fragestellungen, die sich aus den exakten und empirischen Teilwissenschaften ergeben, philosophisch aufzuhellen.
Denn nicht Bildung tut unserer Zeit not, schreibt Heidegger, sondern denkende Besinnung.
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