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Samstag, 9. Februar 2013

Kindheit

Die Photographie in der Sowjetunion fängt freiwillig oder unfreiwillig Widerstand ein. Kaum wo ist das Leben derartig in seinem Durchbruchsstreben, seiner Unbesiegbarkeit zu sehen. Als Sehnsucht, in seinen Refugien, als explosive Kraft. Wer sich viel in ehemaligen Ostblockstaaten aufhält ist oft erstaunt, wie sehr immer noch der Alltag von Lebenswahrheit getränkt ist. Sodaß der Eindruck entsteht, die wirkliche, gefährliche Diktatur bestehe im Westen. Ich habe die Vision, daß eines Tages der Westen kommen wird, um aus unseren Quellen zu trinken. Später. Wenn die Oberflächenkrusten, die sich hier über den Boden gelegt haben, vom Wind verblasen sein werden. Dann wird sich etwas zeigen, auf das der Westen längst verloren hat. Seine Diktatur geht viel tiefer, sie greift tatsächlich an die Wurzeln, und hat alle erfaßt. Bei uns wissen wir um sie, und ertragen sie, und werden sie eines Tages abschütteln wie das Pferd die kratzende Decke. (Andreij Dwigajew)


Gesehen auf everyday_i_show






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