Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Frau


Gesehen auf everyday_i_show





*311214*

Wenn aus Worthülsen Humor wird





Es liegt nur an der Politik. Dann werden die Träume der vereinigten Traumtänzer wahr. Selbst die von einer demokratischen Energie. Auch eine solche gibt es scheinbar. Na, wenn das keine Herausforderung ist? Die obigen Aufnahmen (2 min.) sind irgendwie herrlich, und so übersteuert, daß das Gesetz der Komödie bereits schlagend wird: die aus dem Überziehen des Tragischen folgt. Der Stoff, aus dem auch Kabarett gemacht wird, bietet sich ja gerade dort, wo das Bemühen um Ernst, das Rascheln des Handwerks, deutlich wird, und ein Ziel am Willen zum Ziel selbst scheitert, also seine ontologische Wahrheit verliert, ohne daß es der Handelnde merkt, und damit eine ganz andere Aussage zustande kommt.

Am 23. November 2014 schreibt die FAZ aber folgende (ernste) Zeilen:

Hunderttausende Geldanleger sind mit viel zu hoch gegriffenen Windprognosen zu Investitionen in Windparks bewogen worden. Das geht aus einer Auswertung des Bundesverbands Windenergie hervor, die dieser Zeitung vorliegt. Mit anderen Worten: Der Wind hat viel weniger geweht als in den Prospekten versprochen…

…Bei 37 Prozent der Windparks reichten die Erlöse nicht, um die Darlehen zu tilgen, geschweige denn um Dividenden auszuschütten. Nur ein Drittel der Windparks leisteten sich Ausschüttungen von zwei Prozent und mehr.

Der (Wind-)Index vernachlässige zum Beispiel, so sagen Kritiker schon länger, dass Windparks immer häufiger wegen überlasteter Stromtrassen vom Netz gehen müssen – und dass bei dicht gestellten Windparks große Anlagen die kleinen in den Windschatten stellen, womit sie deren Erträge mindern.





***

Dienstag, 30. Dezember 2014

Die Sicht einer Minderheit

Daß der Klimawahn eine typische Neurose der Wohlstandslangeweile impotenter Schwächlinge, und deshalb sehr spezifisch für Europa und entsprechende Bevölkerungsschichten generell ist, ist an dieser Stelle ja schon lange behauptet und argumentiert worden. Diese Sichtweise wird nun auch gestützt durch eine Umfrage, die die UN durchführen ließ. Und zwar weltweit, mit über 6 Millionen Probanden. Das Ergebnis ist wenig überraschend.

Quelle: Eike (Anklicken zum Vergrößern)
Befragt nach den ihrer Ansicht nach drängendsten Problemen der Welt blieben die Antworten sehr handfest und lebensnah. An den vordersten Stellen rangieren nämlich die Sorge um Bildung (4,4 Mio Nennungen), Arbeitsplätze, Sicherheit und politischer Stabilität (=ein starker Staat), Gesundheit und die ausreichende Versorgung mit (auch qualitativ guter) Nahrung. Ganz weit abgeschlagen (mit nur noch 1,4 Mio Nennungen) erst findet sich das nach der Politik hierzulande angeblich drängendste Problem, der Klimawandel.

Wenn also in Europa moniert wird, daß die USA oder China mit ihren Klimaschutzmaßnahmen hinterherhinken, von anderen Ländern ohnehin gar nicht zu reden, so kommt dem mit der Weltrettung befaßten Europäer nur zu wenig zu Bewußtsein, daß dies auch dem Stimmungsbild und der Einschätzung des bei weitem überwiegenden Teils der Bevölkerung in den Ländern außerhalb Europas entspricht. Und das sind 9/10 aller Menschen der Erde.

Was natürlich wenig bedeutet. Denn gerade in den Eliten der restlichen 10 % beweist sich ein sehr traditionsreiches Überlegenheitsdenken, das sich allen Beteuerungen um Demokratie zum Trotz gerne anmaßt, besser als alle anderen zu wissen, was Sache ist. Sodaß dann, wenn diese Elite von "Bildung für die Welt" spricht, selten mehr gemeint ist als die Implementierung ihrer Sichtweisen, die ihnen damit die Deutungshoheit nicht nur stärkt, sondern über die Welt ausdehnt.

Dennoch macht diese Studie nicht recht froh. Denn ein beträchtlicher Teil der als Sorge definierten Zukunftsängste deutet auf ein insgesamt bereits sehr fortgeschritten verbreitetes neurotisches, pseudologisches und ideologisiertes Weltverständnis hin. Dem beruhigend freilich entgegensteht, daß solche Meinungserhebungen generell äußerst beschränkten Wert, und noch weniger absolute Aussagekraft, dafür leider aber umso mehr das Sprach- und Denkbild überhaupt erst fundierende Kraft haben. Also gar keine Umfragen sind, sondern Methoden der Verbreitung von Denkhorizonten.




***

Versuch einer Kultursimulation

Aber im umgekehrten Verfahren könnte man Vieles in Amerika dahingehend deuten, als hier mit enorm viel Aufwand und nahezu ängstlicher Stimmungsmache versucht wird, ein einer Kultur ähnliches Gebilde zu halten, das nur eines nicht darf: nach unten, nach den wirklich menschlichen, über jedes psychogene Stimmungsgehabe weit, um Dimensionen sogar hinausgehende Wurzeln hin durchbrechen. 

Deshalb der unentwegte Appell an Sentimentalität, deshalb Werbungen wie diese, die nicht auf Mythos hinweisen, sondern Mythos über Gewohnheit voluntaristisch zu schaffen versuchen - Scheinkultur, die den Menschen aber spaltet, in ein pseudologisches Gebäude treibt, aus dem kaum noch Auswege zu finden sind. Und dabei auf eine Weise verständlich, weil in ein positivistische Streben nach Kultur eingebettet sind. In dem sich das Wissen um einen fundamentalen Mangel der meisten Zuwanderer in die USA, von Anbeginn an, besonders aber im Osten, dem Hort des Puritanismus, der selbst diese Spaltung bereits ist, der als Protestantismus die Flucht in selbstevozierte Gefühle als Hort der Erlösung, ausdrückt.







***

Montag, 29. Dezember 2014

Zusammenhänge der Schuld

Die Kronen Zeitung berichtet, was ohnehin klar war, worüber man aber nur ungerne spricht: Der Anteil der Migranten an den Empfängern von Sozialleistungen durch das AMS (Arbeitsmarktservice/Arbeitsamt), mit besonders hohem Anteil von Mindessicherungsempfängern, ist weit überproportional hoch. Die Krone bringt Zahlen.

Muslime - Entfleischlichung der Welt - Arbeitslosigkeit besonders hoch, phänomenologisierte Folgen von Arbeit und schöpferischem Leben als der wahre Grund des kulturellen Stillstands des Islam seit vielen hundert Jahren.

Doch schon bei oberflächlicher Psychologie läßt sich daraus ein direkter Zusammenhang erkennen: Viele Zuwanderer erleben ihre Chancenlosigkeit im zum Konkurrenzkampf heruntergebrochenen hiesiger Marktbedingungen. Sie erleben sich hier als nicht gebraucht. Darunter fällt auch und gerade eine Meldung, in der Österreich durch EU-Institutionen vorgeworfen wird, daß man hierzulande das "Potential" der Zuwanderer zu wenig nutzt.

Niemand stellt aber die Frage, warum jemand in ein Land auswandert, in dem er nicht gebraucht wird! Immerhin ist jedes Land, jedes Volk ein aus historischen Prozessen entstandenes, mehr oder weniger harmonisches Zueinander von Bedarf und Aufgabe. Ist es wirklich die Aufgabe des Gastlandes, sich darum zu kümmern, daß jemand, der in ein Bedarfsgefüge hineingewachsen ist, aus dem er sich wieder herausriß, nun einen solchen Bedarf vorzufinden hat, der sich ja beileibe nicht auf bestimmte Funktionalitäten, "Qualifikationen" beschränkt?

Derselbe Grundsatz: soziale Zuwendung wird institutialisiert, zu einem Recht, findet aber im individuellen Gewissen diese Rechtfertigung gar nicht. Also sucht sich der Empfänger der Wohltat Auswegventile. Der Sozialstaat SCHAFFT damit das Gefühl der Ungerechtigkeit, und öffnet das Tor zur Argumentation, daß die anderen an der eigenen, mit Ersatzargumenten bewiesenen Misere schuld sind.

Schlechtes Gewissen - Rechtfertigungsdruck - Schuld auf andere verlagern (Vorwurf der Migrantenfeindlichkeit) - Aggression als Folge. Wir züchten mit den Sozialzuwendungen an Zuwanderer den Radikalismus.

Udo Ulfkotte in einer Doku über die Kosten der Zuwanderung. Heir bleibt alles auf der Ebene der Phänomene. Hier greift alles aber zu kurz, und trifft so gut wie nie den wahren Kern der Probleme.







***

Nur so nebenbei

Das Potsdamer Alfred Wegener-Institut hat nun weltweit Meeressedimente auf Hinweise für Klimaveränderungen in den letzten 7.000 Jahren untersucht. Denn etwa an Korallenstöcken läßt sich nicht weiter als 400 Jahre zurückgehen. Und sie haben die daraus ablesbare Meeresoberflächentemperatur auf Übereinstimmung mit 20 Klimawandel-Rechenmodellen überprüft. Das Ergebnis ist recht deutlich.

Während für Jahre oder Jahrzehnte die Übereinstimmungen zwischen Sediment-Analysen und Klimawandelmodellen recht gut seien, so das Institut (was vielleicht mit dem Umstand zu tun hat, daß die Modelle ja an vergangenen, vorliegenden Meßdaten der letzten Jahrzehnte geformt wurden; Anm.), würden sie je länger sie zurückgingen und je größere Zeitspannen sie umfaßten, umso weniger mit historischen Wassertemperaturveränderungen übereinstimmen. Und zwar nicht etwas, sondern um den FAKTOR 50; also ganz gewaltig. Vor allem unterschätzten sämtliche Modelle die Bandbreite natürlicher - regionaler - Temperaturveränderungen. Die in viel größerer Variabilität und viel rascher vor sich gingen, als man vielfach zu meinen scheint. 

„Wir haben zunächst einmal festgestellt, dass die natürlichen Schwankungen der Meerestemperaturen überraschend groß sind und um so stärker waren, je länger die analysierten Zeiträume sind“, so ein erstes Fazit der beiden Wissenschaftler. In einem zweiten Schritt haben sie dann rund 20 Klimamodelle in mehr als 100 Testläufen untersucht um festzustellen, wie gut die Modelle diese Temperaturschwankungen simulieren können. Ergebnis: Über Zeiträume von Jahren und Jahrzehnten stimmten Mess- bzw. Klimaarchivdaten und Modellläufe recht gut überein. Doch je länger die Zeitskalen, desto größer wurde die Diskrepanz – am stärksten in tropischen Meeresregionen. Auf tausendjähriger Zeitskala unterschätzten gängige Klimamodelle die aus den Klimaarchiven rekonstruierten Schwankungen der Meeresoberflächentemperaturen um den Faktor 50.

Es gibt auch keinerlei Hinweise, daß solche Klimawandel, auch keine so raschen, zu einem erhöhten Artensterben geführt hätten. Selbst der IPCC muß ja in seinem tausenseitigen Langbericht konstatieren, daß es dafür keinerlei Evidenz gibt. Man könnte es sogar als reine Spekulation bezeichnen. Im aktuellsten Bericht wird auf eine diesbezügliche Prognose (nachdem bislang Horrormeldung auf Horrormeldung als wissenschaftlich evident publiziert wurde; Anm.) deshalb erstmals auch verzichtet. Es seien doch zu große Unsicherheiten ob der enormen Bandbreite (1 % bis 50 % der Arten ...) wissenschaftlicher Befunde von Zusammenhängen mit Klimaveränderungen zu verzeichnen, ist dort zu lesen. Allfällige Aussterberaten, die im 20. Jhd. erhoben wurden, sind so gut wie ausschließlich auf direkte menschliche Einwirkung zurückzuführen. Freilich, in den zusammenfassen sollenden "Handouts für die Politik" des IPCC kommt das nicht mehr vor. Wie so manches andere auch nicht, das auf die geringe wissenschaftliche Evidenz (von "settled" kann da keine Rede sein) der Klimaprognosen hinweisen könnte. Wo Risiken phantasievoll konstruiert werden, anstatt - wie behauptet - wissenschaftlich belegt sind.




***

Sonntag, 28. Dezember 2014

Der Moment der Weltentstehung

Eine schöne, romantische Filmgeschichte, deren Link wir Leser P verdanken. Das Filmchen ist eigentlich eine Werbung für Cornetto-Eis, und man müßte über die Budgets, die am und für den Bosporus offenbar zur Verfügung stehen, staunen. Denn neben der Produktion, sind ja die Ausstrahlungskosten für mehr als vier Minuten beträchtlich. Aber Cornetto hat dieses Filmchen, eines aus einer ganzen Reihe mit ähnlicher Botschaft, wohl nur fürs Internet und in zahlreichen Sprachen produziert. Der u. a. Film ist also zwar auf türkisch besungen, auch die Darsteller sind Türken, der Hintergrund dürfte aber Spanien zeigen.

Aber über das vermittelte Lebensgefühl wirbt man darüber hinaus für ein Lebensgefühl der Gegenwart, das man einfach einmal auf sich wirken lassen sollte. Man vergißt dabei einfach gerne einmal jede Opposition, jeden Kritikastergeist. Und für wenige Stunden, oder Tage, ist das nicht nur gestattet, es ist notwendige geistige Hygiene, um nicht zu erstarren, und im Bejammern des Niedergangs auch das Gute zu übersehen, von dem wir aber doch leben.

So ist für diese Stunden auch die Frage gestattet, was dort ist, wo die Welt einfach schön, und voller Zauber wäre? Muß es das nicht sein, auch sein, und mehr als wir oft glauben, nur sehen wir es nicht? Braucht nicht jeder auch dieses Aufblühen, das zuweilen mit enormer Kraft, die alles sonst wegschiebt, das Heft in die Hand nimmt? Dieses Gefühl der Verliebtheit in Welt und Menschen, in der sich das Leben in seine vielleicht schönste Klause zur intimen Beratung zurückzieht, um sich ganz neu zu ordnen? Ist nicht jedes Schaffen ein Ergebnis der Verliebtheit, wie sie uns am Tor zum ernsten Leben als Erwachsener so gerne überfällt? Macht nicht das den Zauber der Jugend aus, der jener eros-trunkene Zauber der Weltschöpfung ist, in dem sich eine neue Gestalt wie von Magie gelenkt formiert, im Tanz der Schmetterlinge über allem, das nun versinkt, Blume im Garten der Welt? Sieht man Gott denn nicht manchmal auch glücklich lächeln, übermütig springen wie Füllen, brennen wie alles verzehrende sanfte Feuer der Verwandlung, in den die schöpferische Gnade stößt?

Anderes als oft gesagt wird, ist die Verliebtheit keine "Trübung des Blicks". Sie ist vielmehr die gnadenhafte, nicht machbare Fokussierung auf das reine Gut, in seiner transzendenten Dimension, denn sie zielt auf Zukunft. Wo Welt sich in eine Sphäre des Schöpferischen hüllt, um Welt entstehen zu lassen. Selbst der böse Mensch wird gut wenigstens in dem Moment, wo er sich verliebt. Kaum ein Welterleben, das so nach Tat und Zukunft drängt.

Die auch den Eros in die Harmonie des Menschenganzen stellt und beweist, was "Sexualität" überhaupt ist, zeigt, wie gar Pornographie dem Hohen und Schönen des Menschseins entgegensteht. Stattdessen nimmt die Schönheit selbst den Menschen an der Hand, und stellt ihn in die Spitze seiner Erfüllung. Es braucht keine Aufklärung, und schon gar keine Verhütung - solche Prägungen und Gedanken zerstören das Heilige, sind Formen des Mißbrauchs, und wer sie zu verbreiten sucht ist ein Übeltäter schwerer Art. Das Sein übernimmt die Gestaltung selbst, und einzig. Der Rest ist Geheimnis, das Ehrfurcht verdient: Gott zeigt sich!







***

Frau



Gesehen auf everyday_i_show




***

Samstag, 27. Dezember 2014

Sie liegen an der Sonne

Eine Vertiefung der Analyse von Datenreihen, mit dem Ergebnis, daß sich Zyklen aufweisen lassen. Nichts an unserem heutigen Wetter ist besonders. Und auch aus diesen Analysen läßt sich prognostizieren: Es wird in den nächsten 100 Jahren deutlich kälter werden, ja es ist damit zu rechnen, daß die nördlichsten Zonen der Erde nicht mehr länger bewohnbar bleiben werden. Auch die Daten der Sonne deuten darauf hin, die höchstwahrscheinlich auch Ursache dieser Zyklen ist.

Prof. Dr. H. Lüdecke über Klimazyklen in den letzten 2.500 Jahren.





***

Wirtschaft muß Spiel sein

Die Amerikaner verstehen es mittlerweile immer besser, in ihrer Werbung das Produkt in eine Sphäre des humanen Spiels zu stellen. Durch einen Humor, dem man hierzulande noch lange nicht traut, weil man im Bierernst festsitzt und sich selbst zu ernst nimmt. Wenn man also der amerikanischen Wirtschaft Zutrauen entgegenbringen könnte, dann wäre es, weil sie das Spiel immer mehr entdeckt. Nur, wer sein Tun als Spiel entdeckt, kann es in seine höchsten Möglichkeiten führen.







***

Freitag, 26. Dezember 2014

Ich aus dem Ganzen

Nicht nur, daß wir [...] mit der Entdeckung der Gegenwart des Seins unser Dem-Sein-gegenwärtig-Sein entdecken, sondern auch unser eigenes Sein begründet sich nur durch die Erkenntnis vom Sein des Ganzen. Daher existierte das Sein des Ich nicht ohne dieses Sein des Ganzen, in dem es Platz findet und mit dem es unaufhörliche Beziehungen unterhält. Mehr noch, das Sein des Ich schließt potentiell das Sein des Ganzen in sich, aber um es aktualisieren zu können, darf das Sein des Ganzen nicht aufhören, ihm Halt zu geben und ihm mit dem inneren Auftrieb seines Tuns zugleich die Materie, aus der es schöpft, zu liefern.

So erkennen wir durch die philosophische Reflexion die Welt nicht als einen fertigen Anblick, sie läßt uns vielmehr das Werden dieses Anblicks erleben. Sie ist eine dem Sein innewohnende Erkenntnis. Sie offenbart uns eine höchst wirksame Aktivität, an der sie unser Bewußtsein teilhaben läßt. Dank dieser Teilhabe gestattet sie uns, uns selbst zu schaffen, unsere eigene Wirklichkeit in das All einzuordnen und sie, statt sie zu erleiden, hervorzubringen.

Louis Lavelle, "Die Gegenwart und das Ganze"



***

Mehr ist es nicht

Eine der wichtigsten Lebensregeln ist, den Rhythmus zwischen Detail und Prinzip nie zu vergessen. Das heißt, daß über allem Detailhandeln und -reden immer wieder nötig ist, zu den Fundamenten abzutauchen. Sie sind es ja, die aus dem Sinnhorizont heraus das Detail bestimmen und ausrichten. Das gilt auch für Kritik. Es ist nicht nur notwendig, die eigenen Fundamente zu kennen, sondern auch ihre Antinomien. 

Insofern ist dieses oberflächliche Geplaudere (1/2 Stunde) mit der aktuellen deutschen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks recht interessant. Denn sie entfaltet hier einmal in einer Überschau das derzeitige "ökologische" Denken, und spinnt hier ein Gesamtbild der deutschen, aber auch der weltweiten Umweltpolitik, wie es jedem politischen Streit um CO2, Erneuerbare Energien oder Kohlekraftwerke zugrundeliegt.

Mehr, möchte man sagen, ist es nicht, was dahintersteht, als was sich hier offenbart. Und es offenbart sich, in welchem Ausmaß die Politik zu einer Zimmerflucht im Luftschloß geworden ist, wo natürlich ein Raum in den anderen mündet. Aber das Schloß, das Schloß selbst - das gibt es nicht. Vielmehr ist Umweltpolitik als Notwendigkeit definierbar geworden, dieses Luftschloß zum Heim aller zu machen. Denn die Grundannahmen, die Implikationen dieser Weltbilder, auf deren Grundlage hier so dramatisch in unsere Lebenswelt eingegriffen wird, sind sämtlich schon in ihren ersten Prinzipien falsch, ja sind zu einem guten Teil Traumbilder, die man nur fassungslos bestaunen kann. Nur, wenn man die prinzipielle Fundamentlosigkeit - und alles in der Welt ist von seinen Prinzipien her bestimmt - aber zu erkennen vermag, läßt sich über Sinn oder Unsinn von Umweltpolitik heutigen Zuschnitts diskutieren.

Da haben sie aber sogar bereits wieder eine Faszination: Im Betrachten dessen, was Menschsein ist und sein kann, auch und gerade in höchster Politik. Das mildes Lächeln mehr verdient, als Kampf mit todernstem Gesicht. Denn ist das, was Menschen - aus sich heraus - produzieren, denn jemals mehr gewesen als ein grotesker Elfenbeinturm? Wie schnell hat man sich doch auch selber einen gesponnen.

Man sollte eben nicht vergessen, dann und wann diese Naivität auch gebührend durch mildes Lächeln zu beantworten, und zu verzeihen. Gerade zu Weihnachten. Es geht um ganz Anderes als um den Unfug der Politik, in dem sich manche so wichtig nehmen.* 
  







*Wer sich dennoch mit Aussagedetails dieses Gesprächs herumschlagen möchte, der sei auf die inhaltliche Replik verwiesen, die EIKE auf seinen Seiten veröffentlicht hat. Der VdZ hält aber nicht mit seiner Ansicht hinterm Berg, daß etwas mehr Gelassenheit allen Seiten gut täte.





***

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Im Anfang war das Wort

Natürlich ist es ungenügend, ja falsch, die Evolutionstheorie als MYTHOS zu bezeichnen. Warum? Weil ein Mythos bedeutet, daß es eine hypothetische Erzählung gibt, die die Entstehung, das Werden und das zukünftige Werden von etwas erklärt.

Aber das tut die Evolutionstheorie nicht. Denn es gibt sie gar nicht. Es gibt vielmehr eine große Menge von Einzelthesen, die im Volksglauben der absurden Bildungsbemühungen der Gegenwart zu einer "Evolutionstheorie" zusammengeklittert werden, ohne das auch nur im entferntesten zu erfüllen, was sie zur Absicherung dieses neblichten Etwas dringend braucht und deshalb behauptet: Wissen und Wissenschaft zu sein.

Darauf weist ein recht lesenwerter Artikel auf genesisnet wieder einmal hin, in dem die Diskussion innerhalb der Evolutionisten aufgerissen wird. Denn gerade dort, wo sich Evolutionsbiologen und -theoretiker endlich einmal bemühen, auch wissenschaftlich zu sein, kommen sie zur notwendigen Annahme, daß es recht fundamentaler Überlegungen braucht, um die Widersprüche, die sich innerhalb der Evolutionisten auftun, endlich zu klären. Denn - geklärt sind sie keineswegs. 

Evolutionismus ist ein irrationaler Glaube, eine Neurose deshalb, weil man nur Plausibles glauben kann. Seine Verbreitung als Meinungsinstrument verdankt er deshalb seiner emotionalen Verankerung, nicht aber der Wissenschaft. Sie ist weder plausibel, noch erhellt sie alltägliche Beobachtungen. Es sei denn, man ist bereit, sich dieser Neurotisierung des Denkens, dieser Massenpsychose, zu öffnen.

Deshalb tut sich jedes Festhalten am Schöpfungsgedanken im Disput so schwer. Denn sein Gegnübe rist keineswegs die Vernunft, der Verstand, keines wegs die Wissenschaft. Sondern ein Gebot, ja ein Dogma des Finalen. Um den Zentralpunkt, um den es dem Evolutionismus geht, zu zementieren: Die Gottlosigkeit des - in deren Sinn: hoffentlich, also: behaupteten - nicht geschaffenen Befindens der Welt.

Gehalten von der Drohung, daß - wer nicht dem Evolutionismus glaubt - aus der Welt falle.

Es ist nicht die Evolutionstheorie, die den Atheismus befördert oder gar verlangt. Es ist der Atheismus, der eine Evolutionstheorie verlangt, die ihm freilich nicht und nicht gelingen will.




***

Weihnachten 2014







Frohe, gesegnete Weihnachten!




***

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Als Weihnachten sich auf den Weg machte

Tatsächliche Geschehnisse in Teilen der Westfront Weihnachten 1914. An manchen Frontabschnitten dauerte die Fraternisierung sogar bis  nach Sylvester. In welchem Ausmaß es zu dieser Verbrüderung der feindlichen Soldaten kam, ist aber nur zu vermuten. Die Führung der Deutschen Reichsarmee verbot Meldungen, und ignorierte offiziell die Vorfälle. Die British Army versuchte es ähnlich, verhängte intern auch schwere Strafen, konnte dennoch nicht verhindern, daß in einigen Zeitungen darüber berichtet wurde. Einige Feldpostbriefe erzählten es, und so manche private Kriegserinnerung ließ dieses Weihnachten an der Front nicht aus. Deshalb weiß man, daß es auch in manchen Abschnitten, wo sich Deutsche und Franzosen gegenüberstanden, zu solchen Ereignissen gekommen sein muß.












***

Et incarnatus est - Die Wahrheit selbst

"Man begeht einen schweren Fehler, die Wahrheit auf Richtigkeiten von chemisch-physikalischen Operationen in Sätzen oder Dingen festzulegen. Man begeht gleichermaßen einen Fehler, sie vom Verstand zu trennen, unserem Instrument der Verantwortung. Man begeht einen schweren Fehler, läßt man sich in Fragen der Wahrheit, die Fragen um die Wirklichkeit der Welt sind, die uns umgibt, auf logische Operationen festnageln, man begeht einen nicht minderen Fehler, will man auf Logik verzichten, dieser Melodie des Herzens.

Wie sehr es aber um Wahrheit selbst geht, in allem und jedem, erweist sich nicht zuletzt in Gesprächen oder Diskussionen. Wo man bei auseinanderklaffenden Meinungen sehr rasch zum Punkt persönlichen Engagements gelangt. Es muß also um etwas gehen, bei der Wahrheit. 

Und das tut es. Es geht buchstäblich ums Leben. 

Wahrheit ist nicht Informiertheit und nicht argumentative Hochrüstung. Sie ist persönliche Antwort, die begegnet, die entgegen genommen wird. Was aber schützt den Einzelnen davor, nicht verrückt zu sein? Was beugt vor, nicht einfach zum Sonderling und Verrückten zu werden, inmitten aller Kritik, die Ausdruck eines großen Unbehagens ist, das keiner rationalen Operation entstammt, sondern einem Erleben, einem Erfahren (der Gegenwart)?

Hier begegnen sich zwei tragische Entwicklungen. Das eine ist der Ruf zur Autonomie, in der sich jeder selbst Wahrheit suchen solle, wie es das Zauberwort "Bildung" vielleicht gar verheißt. Das andere, damit zusammenhängende, ist die Ablehnung gewachsener Autoritäten, die Ablehnung von Hierarchien, um dann aber doch einer Autorität anheimzufallen. Denn ohne Autorität geht es nicht. Jeder hat sogar "seine" Wahrheit empfangen, auch wenn er ihr nur mehr oder weniger treu ist.

Fehlt die Verankerung in der Wahrheit, wird jeder Disput wortwörtlich lebensgefährlich. Nichts hält einen dann noch, zerstiebt die eigene Auffassung, würde vom anderen durchlöchert und durchsiebt. Dann werden aufgelöste Meinungen zu Bedrohungen, dann wird der andere, der anders denkt, zur tödlichen Gefahr. Die Wahrheit selbst muß uns halten, und wir können dann auf diese reale Erfahrung antworten, und uns treu in ihr halten. Dann ist auch zu ertragen, wenn alles Rundum anders denkt, anders redet, anders handelt. Und - nur dann sind wir geeicht vor der Gefahr, verrückt zu werden, auch wenn nur wir es sind, die so und so denken, sprechen, handeln. Die Wahrheit ist unsere Gewähr, unser Fels, unsere Garantie. Mehr haben wir nicht in unserer Ge- und Zerbrechlichkeit. Aber auch nicht weniger.

Wahrheit ist in jeder Hinsicht persönlich, sie ist ein personales Geschehen, so wie die Welt selbst ein Geschehen, ein Prozeß ist, den wir in unserem Wahrnehmen und Reflektieren wie mit Momentaufnahmen photographieren, über das wir aber immer hinausdenken und -gehen müssen, um diese Bilder wieder zu einem Prozeß, ahnungsweise, zusammenzuschließen, um sie zu deuten, um die Ordnung, das Wesen dahinter zu sehen. Um zu sehen, wie die Physik, daß es dieses Dahinter ist, dieses Vitale, das die Welt konstituiert: Wahrheit über die Welt als lebendiges Geschehen. Nicht als starre, eingegrenzte. beschränkte Kausalität, die die Wissenschaft zwar pflegen muß, um solcherart beschränktes, wie für sich stehendes Erkennen zum instrumentalen Wissen zu heben, das aber nicht die Wahrheit und Wirklichkeit über die Welt in ihrer Fülle ist.

Und sie muß gegeben werden, die Wahrheit, man kann sie nicht selbst machen. Denn sie ist für den, der hören will, eine Teilhabe an der Wahrheit selbst, die alle Dinge, ja die Welt umgibt wie das Wasser den Fisch. In ihr ist alles, und jede Begegnung mit einem etwas, ja mit uns (als ein Etwas), ist in sie eingebettet, aus ihr sind und leben alle Dinge und Lebewesen: Geist. 

Man unterschätzt, ganz gewiß, die Ernsthaftigkeit der Mahnungen Jesu Christi, der von dem schmalen Pfad zum Himmelreich spricht. Man unterschätzt gleichermaßen, wenn er die Sorge äußert, ob er bei seiner Wiederkunft am Jüngsten Tag überhaupt noch Glauben finden wird.

In Jesus Christus ist die Wahrheit selbst in die Welt gekommen. Das beantwortet alle Fragen, wenn auch die Details noch zu klären sind. Täglich, stündlich, sekündlich muß das, was einem begegnet, in diese Wahrheit getaucht werden, vor ihr geprüft, in ihr geläutert werden. Das ist schwere Arbeit, das ist sittliche Arbeit. Aber sie ist nur zu verrichten, wenn der Ort der Wahrheit unverrückbar steht. Und dieser Ort kann nicht selbst gegeben werden. Denn wer sich auf einem Weg zu einem Ziel begreift, kann dieses Ziel nicht selbst definieren. Er muß etwas außerhalb ihm Liegendes suchen, und es dann fest in den Blick nehmen.

Darin begründen gewiß auch alle Sehnsüchte nach Messiassen, nach Erlöserfiguren, nach Propheten und Wundertätern und Gurus und politischen Lichtfiguren, die die Menschheit kennt. Auch und gerade heute, in einer Welt, die außer Rand und Band scheint.

Man kann der Frage nach der Wahrheit und nach Gott weit folgen mit seinem Verstand. Aber nicht jedem ist es gegeben, diese Verstandestätigkeit vollziehen zu können. Dann nämlich, wenn er die Personalität der Wahrheit nicht begreift. Zu diesem Begreifen braucht es aber eben Sittlichkeit, keine logische Operation und keine informelle Summe.

Alles steht und fällt also damit, für welchen Anker der Wahrheit sich der Mensch entscheidet. Das gilt für ausgewiesene Rationalisten nicht weniger, eher sogar mehr, wie für dezidiert Religiöse. Aus dieser Verankerung erst, nicht aus der logischen Operation, ergibt sich Wohl und Wehe der Welt, Richtigkeit oder Falsches im Tun und Denken. Und hier stehen auch nicht diese oder jene Orte der Verankerung gleichberechtigt nebeneinander. Das kann gar nicht sein.

Christsein heißt, sich in Jesus Christus zu verankern. In einer Person. In Gott, der Mensch geworden ist, und in seiner Kirche, sakramental, weiter - im Symbol - auf der Erde ist. Mehr als jedes andere Symbol über Wirklichkeiten der Welt. Er ist das Schlüsselsymbol, denn in ihm hat sich das Jenseitige, das Reich des Geistes der Wahrheit selbst, in der Erde eingehaust. Real, historisch, fleischlich.

In jenem Stall in Bethlehem. In Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend, wie uns erzählt wurde, wie wir es erst nur unseren Vätern und Priestern und Schriften glauben können, in einer Haltung die wir unseren Müttern und Frauen entnehmen, um es dann zu erfahren. Aber eben erst dann erfahren. 

Nur sie ist der Verehrung wert, nur sie ist der Anbetung wert. Sie ist die Säule, auf der die Welt ruht, hier, im hilflosen Kind, das heranwachsen wird. Klein und angreifbar, wie unser Herz zu sein hat, will es sich dieser Wahrheit öffnen, aus der heraus alles lebt und west. Es macht damit alles irdische Streiten und Diskutieren, alles Überlegen und Argumentieren, jeden Figurenstreit der Welt zunichte, überragt alles unendlich. In ihm ist alles geschaffen. In ihm lebt alles. In ihm west alles. So unendlich, so wahrlich unendlich groß, daß wir erstaunt feststellen, daß jede unserer Vorstellungen dafür nicht reicht, ja daß wir diese Größe niemals fassen können, weil sie tatsächlich so groß ist. Plötzlich sind das alles mehr als Worte, mehr als logische Schlüsse. Es wird zum ungläubigen Staunen über diese Differenz, die die eigene Erbärmlichkeit und Kleinheit noch erbärmlicher und kleiner erscheinen läßt, als wir je wahrhaben wollten. Gott ist tatsächlich der ganz andere. Viel, ja sehr viel Mut braucht es zu dieser Einsicht, weil wir uns mit ihr aus der Hand geben, aufhören, uns selbst retten zu wollen. Aber dort liegt es. Und dort liegt sie auch, die Ruhe, der Friede, nach denen sich jeder so sehnt.

Sie ist keine der Wahrheiten, mit denen wir sonst hantieren. Sie ist - die Wahrheit selbst, die in der Krippe vor uns liegt, und vor der wir mit unseren Gaben knien. Venite adoremus!"

Aus Urs Leutmer, "Predigten zum fortdauernden Weihnachtstag"


*241214*

Dienstag, 23. Dezember 2014

Frau



Gesehen auf everyday_i_show




***

Geheimnisvolle Natur

Zu ewas anderen Erklärungen was die Eisbärenpopulation anbelangt (als lediglich Jagdgesetze, die die Bejagung regeln) kommt eine Studie, die EIKE jüngst thematisiert. Demnach ist es seit den 1960er Jahren, seit der Eisbärenbestand überwacht wird, bekannt, daß sich die Zahl der Eisbären im nördlichen Kanada in einem 10-Jahres-Zyklus bewegt. In diesem Rahmen bleibt sie aber stabil. Ohne daß man über die wirklichen Gründe dafür Bescheid wüßte. Alle 10 Jahre also gibt es viele, dann zu viele, und daraufhin wieder Eisbären in abnehmender Zahl. Die wiederum mehr Nachwuchs in die Welt setzen. Etc. etc. Dies könnte etwa mit dem Eis im Frühling zu tun haben, das 1974-76 oder 2004-2006 besonders dick war. In den aktuellen Alarmmeldungen der Klimanarren, die jedes Jahr auf den Weltuntergang warten, ist leider nicht einmal bekannt, wie sich das Frühlingseis verhalten hat. Mein Gott, das wären ja Fakten, die außerhalb der Blindbrillen liegen.

Es liegt in den Augen des VdZ sogar nahe, die Poupulation an Eisbären im Rahmen eines Naturgesetzes - deren größtes die Erde als Ganzes, im Rahmen des Kosmos, ist - zu sehen. Richard Woltereck beschreibt schon vor 80 Jahren in seinem großartigen Werk über "Philosophie der Lebendigen Welt - Allgemeine Biologie", daß jedes Lebewesen in einem gewissen Biotop zahlenmäßig immer in einem äußerst stabilen Gesamtrahmen existiert, der mit der Zueinanderordnung der Lebewesen - mit dem Ziel des Bestandes - genauso, wie mit der Größe des Lebensraumes zu tun hat. Dieser Lebensraum hat nun eine bemerkenswerte Harmonie in seinem faunatischen wie floratischen Bestand.

Das führt so weit, daß Beutetiere zum Teil sogar in zwei Schüben Nachwuchs produzieren - der erste Schub wird aufgefressen, und der zweite großgezogen, weil "erstaunlicherweise" nicht mehr gefressen. Keineswegs fressen Raubtiere also so viel, wie sie können, um sich dann überproportional zu vermehren (schon das widerspricht jeder Darwin'schen, materialistischen Phantasie) - im Ganzen erhält sich eine äußerst stabile Verhältniszahl aus Räubern und Opfern.

Mit Klimawandel hat der rückläufige Eisbärenbestand von 2001 bis 2010 jedenfalls nichts zu tun. Denn seither steigt er wieder, was Klimanarren natürlich verschweigen, deren Grundproblem ja die rationalistische Linearität ist, in jeder Hinsicht. Es hat u. a. einfach mit der Geschlechtsreife der Bären zu tun, die sich mit Zeitverzögerung auf den Bestand auswirkt. Seit 2011 jedenfalls steigt dieser nämlich wieder. 

Wie immer.




***

Montag, 22. Dezember 2014

Wesen des Festes

Eine kleine Perle unter den Werbefilmchenist dieser Nescaffe-Clip. Seine Botschaft ist wahr und schön, und weist dem Genußmittel - einer kultiviert eingenommenen Tasse Kaffee - seinen wichtigen und richtigen Platz zu: Als Hilfe zur Rückführung auf den tragenden Boden des Lebens, Regeneration, wenn zuvor alles danebenging, eingebettet in ein Ritual, in dem sich Mittel und Ritus nicht mehr scheiden läßt, und beides in seine je anderspolitge Wirklichkeit - hier Geist, dort reales, materielles Mittel - hebt. 

Insofern geht nicht nur jedes Leben vom Fest aus, sondern das Leben, der Kult, hat die Aufgabe,  das Leben selbst zu sich zu holen, und das ist - zum Fest.

Die "neu belebende" Wirkung des Kaffees prinzipiell auf bestimmte chemisch-physikalische Wechselwirkungen von Materie und Organismus zu reduzieren ist nicht nur kulturlos und technizistisch, es geht einfach an dem vorbei, was der Mensch ist. Weshalb sie vor allem dort kennzeichnend ist, wo der Mensch sich selbst (wie in der Notfallmedizin) bereits verloren hat, es nur um die Wiederherstellung bestimmter körperlicher Bedingungen (nicht: Ursachen!) zum Menschsein selbst geht, in dem erst der materiale Organismus zum Menschsein zurückgeholt werden kann.

Das kann man von Genußmittelherstellern sehr gut lernen. Die wissen, daß ein eingeblendetes EKG vor und nach Kaffeekonsum an ihrem eigenen Produkt vorbeiginge, und keinen müden Hund hinter dem Sofa hervorholen würde. Sie schlagen vielmehr Wege zu einem Kulturganzen vor, in dem ihr Produkt, das mehr ist als chemisch-mechanisches Mittel, das dem Menschsein zugedacht ist, eingebettet werden kann. Indem sie das Produkt vom technischen Zweck zum Sinn heben.







***

Wenn wir schon einmal dabei sind

Udo Ulfkotte - "Ich war selbst Mittäter!" - plaudert aus dem Nähkästchen des deutschen Journalismus. Genährt nicht aus Vermutungen, sondern aus eigenen Erlebnissen. "Unsere Leitmedien nutzen klassische Propagandatechniken." Der deutsche Journalismus ist in den obersten Etagen eingebunden in elitäre und geheimdienstlich unterhaltene Netzwerke. "Sie verfälschen, tricksen, täuschen und tarnen, etwa indem sie Informationen von Geheimdiensten, die man gar nicht nachprüfen kann, übernimmt." Das geht so weit, daß das US-European-Command/Atlantikbrücke Journalisten zu geheimen Treffen einlädt, in denen auch künftige Kriege medial vorbereitet werden. Schon lange vor der eigentlichen Ukraine-Krise waren etwa US/NATO-Manöver in der Ukraine geplant, und der deutsche Journalismus wurde gebrieft, darüber positiv zu berichten.

Dabei läuft die "Arbeit" gar nicht direkt und offiziell, sondern über NOC (Non Official Cover) -Leuten. Der BND alleine unterhält nicht nur 6.000 eigene Mitarbeiter, sondern 17.000 NOCs. Über jene, die nicht mitmachen, werden Akten angelegt, um Erpreßbarkeiten herauszufinden. Sehr professionell organisiert, loben die Amerikaner sogar Prämien für bestimmte US-affine Kampagnen bei Journalisten aus.

während der BND regelmäßig die Redaktionsstuben - auch der FAZ - aufsucht, um dort "Anregungen" für bestimmte Artikel (auch mit vorgefertigten Textbausteinen) zu deponieren.







***

Sonntag, 21. Dezember 2014

Wo kein Glaube, da kein Wissen

Keineswegs ist Glauben und Wissen ein sich Widersprechendes. Vielmehr ist es untrennbar ineinander verschränkt. Es gibt kein Wissen ohne Glauben, so wie es aber auch kein Glauben ohne Wissen gibt. Franz von Baader vergleicht den Glauben mit der Motivation, die hinter jedem Willen steht. Und nur aus solchem Willen heraus wird auch Glaube und Geglaubtes real und zum Bestand des Verstandes (in der Vernunft).

Glauben ist aber nur als persönlicher Akt des Übernehmens (tradierens; Tradition) von Personen möglich. Als Haltung, als Motivans, das mit der Welt der Erscheinungen umgeht. Ein Sehen gibt es also nur im Lichte des jeweiligen Glaubens. Deshalb steht der Wissensstand einer Gesellschaft, die Wissenschaftlichkeit einer Kultur (treibt man es weiter), in direktem Zusammenhang mit dem, was eine Gesellschaft glaubt. Ein Irrtum im Glauben führt unweigerlich zu einem Irrtum im (quasi: natürlichen) Wissen.

Somit ist es selbst bereits ein Irrtum, ein falsches "Gewußtes", eine Vorentscheidung im Geglaubten, wenn man heute meint, es sei gleichgültig, welcher Religion sich ein Mensch befleißigt, denn das Einigende, das Gemeinsame, ließe sich dennoch über das Gewußte, über das Wissen finden, und so an der Welt in einem Sinn arbeiten. Selbst, wo das Gewußte nominell übereinstimmt, und das kann es dann nur in Einzelpunkten, wird es im Ganzen, in der Gesamtrichtung des Wirkens eines Menschen, in die Richtung der Religion geführt, und damit zu einem völlig anderen Ziel.*

Was Baader in dem äußerst luziden Satz zusammenfaßt: Wenn man ein Schwinden des Glaubens feststellt, so nicht, weil zu viel gewußt wird im Verhältnis zum Geglaubten, sondern IM GEGENTEIL: Wo der Glaube schwindet zeigt das an, daß ES MIT DEM WISSEN IM ARGEN LIEGT.

Das eine Kultur einende Band kann also auch nur EINE Religion sein. Nur so auch findet sich jene Basis, auf der Wissensinhalte (wie in der Wissenschaft) überhaupt "diskutiert" und weiter entwickelt werden können. Gleichzeitig kann es zu einer völligen Erblindung einer Kultur, eines Volkes (etc.), einer Subkultur/Gesellschaft in allen möglichen Formen, kommen. Genau so, wie es zu einer kulturellen Blüte kommen kann, wenn das Geglaubte wahr ist bzw. die Haltung der Menschen einer solchen Societät wahrhaftig ist.

Aber nun kommt es zum entscheidenden Punkt: Man glaubt nur demjenigen, VON DEM MAN SICH GEWUSZT weiß. Das macht alles Wissen (und Glauben) zu einer Teilhabe am Glauben und Wissen EINES ANDEREN**. Keineswegs bildet der Mensch also quasi autochthon seine Auffassungen und Überzeugungen, er führt sie höchstens weiter, im Sinne einer stabilitas, eines Selbststandes.*** Denn nur so kann sich Wissen und Glauben (in ihrer zusammenhängenden Natur) als wahr erweisen, und fließt mit der Selbsterfahrung der Wirklichkeit zusammen. Ein langer, lebenslanger Prozeß, im übrigen. Auch Glauben und Wissen sind deshalb fragile Gebilde, die sich nur im Fortlauf der Zeit (dem Hintereinander der Erscheinungen der Welt und Wirklichkeit) allmählich fester und fester bilden. (Hier zeigt sich somit auch der Zusammenhang von Glaube, Wissen und - Bildung, letzterer wirklich als Persönlichkeitsprozeß.)

Hier schließen sich weite Kreise - hin zur Bedeutung des Namens, im wahrsten Sinn. Ja, der Stand des Wissens einer Gesellschaft läßt sich am direktesten an der Rolle ablesen, den die "Ehre" in ihr spielt. Wissens- und Glaubenskreise schließen sich nur in Kreisen dieser Glaubwürdigkeit, nur dort, wo an der Spitze der Glaubwürdigkeit Personen stehen, VON DENEN MAN SICH GEWUSZT WEISZ.



*Man übersieht heute gerne, daß der Begriff der Wissenschaft, wie er immer noch weithin anerkannt wird, wenn er auch schon schwer kränkelt, in einem genuin christlich-katholischen Wahrhaftigkeitsbegriff gründet, der sowohl von einer objektiv vorauseilenden Wirklichkeit ausgeht, an dem man anderseits nur durch Teilhabe teilhaftig wird - durch Gleichförmigkeit des Denkens mit einer objektiven Welt, die aber nur ausschnitthaft offenbar wird, aber auch durch Übernahme von Begrifflichkeit. Interessanterweise steckt gerade darin auch die (aus der Angst vor der sich auftuenden Unsicherheit geborene) heute zu beobachtende Verabsolutierung und Dogmatisierung der Wissenschaft, der genau deshalb auch größter Irrationalismus und Ideologismus gegenübersteht. Nicht alles, was "Wissenschaftler" tun, ist dabei Wissenschaft, aber nur wenn ein Wissenschaftler Wissenschaft in diesem Sinne treibt, ist er Wissenschaftler. Nur eine Welt aber, die GEDACHT ist, ist auch den Menschen - in dem Akt der Teilhabe - denkbar. (Weshalb Gehorsam - "hören" - der Grund allen wahren Denkens ist.) führt man diese Gedanken konsequent und logisch weiter, so steht und fällt die Wissenschaft mit dem Begreifen der Welt als Schöpfung. Anders wird sie zur phantastischen Mythologie, die jedes (auch: logische) Denken mit der Zeit auflöst.



**Hier übrigens liegt die Abzweigung zu dem fatal irrtümlichen Rückschluß, daß alles, was der Mensch denke, deshalb auch Gedanke Gottes sein müsse. Es ist jener, ja ganz genau jener Fehlschluß, der die gesamte Entwicklung des Denkens und Sehens des Abendlandes seit der Renaissance, über manche explizite Eckpunkte wie Luther - Descartes - Hegel, in jene Sackgasse geführt hat, in der wir heute in so hohem Maße stecken. 

***In allen sonstigen Verschränktheiten, drückt sich diese innere Logik, ja Gesetzmäßigkeit des Wissens als Teilhabe in der Diebstahlsmentalität im Internet ganz deutlich aus: Man plündert regelrecht, um sich zusammenzusetzen, was als dichtes Bild einer Weltanschauung dienen soll. Wo kein Glaube, wo keine Wahrheit als Person, da eben Denkschwäche.




***

Non progressio est degressio

Wo es zur Revolution (in der Religion) kommt, schreibt Franz von Baader, zeigt dies unzweifelhaft an, daß aus den Kreisen der Orthodoxie heraus gegen das einzige wahre Element der Entwicklung verstoßen wurde: Auf die Zeit zu hören, zu reagieren, indem auf deren Veränderung ("non progressio est degressio") nicht durch entsprechenden Widerstand, durch entsprechende Leitung und Lenkung reagiert wurde. 

Jedes Dogma ist ja nur die Darstellung eines Prinzips, und nur innerhalb dieses Prinzips wahr. Und das gewährleistet wie verlangt die ständige Evolution in die Geschichte hinein. Was sich natürlich niemals gegen das Prinzip wenden kann.

Deshalb ist es Unsinn zu meinen, Dogmen könnten veralten, oder die Kirche könnte irgendwann nicht mehr zeitgemäß sein. Ein Prinzip der Wahrheit kann niemals veralten. Es kann nur darunter leiden, daß es in der Darstellung nicht mehr ausreichend zum Ausdruck kommt bzw. auch im Denken, im Wort vermittelt wird.

Wo sich eine Zeit gegen ein Dogma der Kirche - was für jede Revolution gilt - auflehnt zeigt sie an, daß sie ein gestörtes Verhältnis zum Wissen - nämlich ein Nicht-Wissen - in allen Ebenen der möglichen menschlichen Erkenntnis hat.




***

Samstag, 20. Dezember 2014

Ablösung vom Ursprung

Wo sich aus einem Ding - Karl Christian Planck führt in seiner naturphilosophischen Summa, dem "Testament eines Deutschen", die Planetensysteme, namentlich auch das Verhältnis Erde zu Mond, als Analogie an - ein Teilding absondert, so tut es das als nicht lösliches Zubehör zu seinem Ursprungsgesamten. Das ist es, was sich in der Schwerkraft ausdrückt, in der sich die Zubehörigkeit jedes Teiles zu einem Ganzen (das selbst in einer Mitte ankert, aus der es hervorgeht wie in die es zurückstrebt, letzteres aber im Außen, in der Teilung) darstellt.

Löst sich das Besonderte (zum individuellen Teil Gewordene) daraus, verneint es seine Zubehörigkeit zum ihn selbst Umfassenden, so fällt es in Regellosigkeit und wird zur Analogie der Sittenlosigkeit, wird zufällig und zerfällt schließlich, weil auch seine Teile wesens- weil ordnungfremd (und anders, für sich seiend, damit erkaltend) werden.

Dies läßt sich bis in das Verhältnis des Menschen zu seinen Ahnen - seinem Ursprung innerhalb der Welt - weiter deuten, und findet sich im 4. Gebot nicht zufällig als erstes jener Gebote, die (nach dem Verhältnis der ersten drei Gebote, dem zu Gott, zum Sein selbst) die grundlegenden Verhältnisse zur Welt beschreiben. "Auf daß Du lange lebest und es Dir wohlergehe auf Erden," wie es in alten Texten hieß.

Die erste Individualisierung freilich kann nur aus einem Pol des Gesamtaktes des Seienden herstammen, dem der Negation, der Ablösung, des "Nicht-das-Ganze" sein - um dann doch wieder, aber als Individuum, dorthin zu streben, woher es seine Hingeneigtheit erhalten hat, der Ursprungsordnung, der sie zubehört, die sie definiert (und benannt, zum geistigen Individuum gemacht) hat (in der Namens-rufung).

Wo dieser Negationsimpuls aber erstarrt ("störrisch"), etwa in einer diesem Pol entsprechenden Phase des Lebensrhythmischen (im Heranwachsen, das ja je nach Stufe mehrere solcher Phasenpole kennt und kennen muß), wo Nachfahren sich aus dem Geist der Eltern (und dort wiederum in deren Polarität und Ordnung - Geist : Mater-ie, die die Form des Geistes aufnimmt, austrägt und gebiert) - diesen negierend - lösen, müssen sie scheitern. Das Bild ihrer geistigen Konstitution, aus der heraus sie denken, urteilen, handeln, spiegelt diese Grundverworfenheit mit dem Ganzen auch entsprechend und sehr real. Sie können nicht mehr zur Ruhe finden, weil ihnen der Stuhl (als Symbol der ontologischen, natürlichen, im Sein ruhenden Herrschaft über sich selbst) fehlt, auf dem sie sonst säßen.

Sie sind damit den Kometen ähnlich, die Planck dem Versuch gleichstellt, in Losgerissenheit aus ihrer Ursprungsordnung ganz eigenes Zentrum ihrer selbst zu werden. Nicht zufällig hat die Menschheit Kometen deshalb immer als außergewöhnliche Boten, ja meist als Warnung, Hinweis auf Ordnungsstörung und -verletzung, interpretiert. Sie stehen außerhalb der kosmischen Ordnung, und sind die unreifste Anfangsform aller individuellen Entwicklung, und damit außerhalb des Zieles des gesamten Kosmos - dem Geist, der nur aus der Eingliederung des Individuellen (das zugleich in das Ganze zurückstrebt, im Individuellen erst recht zum Repräsentanten des Ganzen - dem Universalen - wird) ins Insgesamt, in die Ordnung spricht. Bis es in den individualitätslosen Grund zurückfällt und darin unterschiedslos aufgeht.




***

Unangenehme Tatsachen

Da reicht kein Blabla, keine Wichtigmacherei - wenn es um investiertes Geld geht, wird es ernst. Dann muß Klartext geredet, die Wirklichkeit auf Herz und Nieren erfragt werden. Denn wozu viele Millionen und Milliarden in den Wintersport investieren, und worein, wenn die Klimaerwärmung in wenigen Jahren und Jahrzehnten grüne Hochlandschaften bringt? Die Investoren-AG der Schmittenhöhe, einem der größten zusammenhängenden Schigebiete der Alpen, etwa zwischen Zell am See und Kitzbühel, die auch Gletscherzonen wie das Kitzsteinhorn einbegreift, hat nun eine Studie anfertigen lassen, wie es denn wirklich aussieht mit der Erwärmung in den Salzburger Alpen. Denn für Seilbahngesellschaften u. ä. ist es ja eine existentielle Frage. Da interessiert moralische Weltverbesserung nicht, oder nur in nächster Linie. Spätestens, wenn es um Bankenkredite geht, muß Tacheles geredet werden, denn niemand investiert in ein sterbendes Pferd.

Und sieh da, was kam heraus, als eine der Seilbahngesellschaften - als sie überlegte, sich aufzulösen oder zu verkaufen, ehe es zu spät wäre - die Entwicklung der Winter in den letzten Jahrzehnten einmal genauer von unabhängigen Meteorologen unter die Lupe nehmen ließ?

Die Winter im Salzburger Land rund um die Schmittenhöhe mit ihren 2-3000 m Seehöhe wurden seit 1984 nicht nur nicht wärmer, die Durchschnittstemperatur FIEL in diesen letzten Jahrzehnten  sogar um 0,9 Grad, und beträgt heute 4,7 statt 3,8 Grad. Mitten in aufgeheizten Gefühlen hat niemand bemerkt, daß es dabei kälter wurde. Auch die Betreiber sind überrascht.

Natürlich ist das kein Widerspruch zur dräuenden Klimakatastrophe, bestätigen umgehend Experten, die es ja wissen müssen. Seit 100 Jahren haben sich die Temperaturen deutlich erhöht, und die Erderwärmung aufgrund des CO2 geht weiter voran. Fragt sich halt nur: wo? Neben den LKW-Raststätten-Parkplätzen, die heute dreimal so groß sind wie 1984, und garantiert eisfrei?

Auf der Schmittenhöhe jedenfalls wird man weiter investieren, weitere Schneekanonenanlangen aufbauen, um die Saison weiter zu verlängern.  Denn nun ragt ja eine Kälteinsel aus dem See der Erwärmung. Wenn das kein Alleinstellungsmerkmal ist, das als Touristenmagnet fungieren kann?

Vermutlich aber kaum. Denn das Fatale ist: Die Meßdatenreihe der HISTALP, einer koordinierten wissenschaftlichen Temperaturvermessung in sämtlichen Alpenbereichen, ergibt, wie man hört, daß die Temperaturen in den GESAMTEN Alpen seit dreißig Jahren gesunken sind, sich seit 1970 aber völlig gleichbleibend verhalten.

Der VdZ hat dabei den Verdacht, daß die Beschneiungsanlagen als Kühlschränke solcher Kleinräume fungieren. Auf die absolute Aussage solcher Meldungen gibt er also auch recht wenig. Hier nicht, und umgekehrt auch nicht. Aber amüsant ist so eine Meldung allemal. Schon deshalb, weil es noch vor kurzer Zeit hieß, daß die Alpen gerade im Salzburger Land so aufgewärmt wie noch nie seien. Aber was ist heute nicht so warm wie noch nie? Sogar die Kälte. Zumindest, solange man nicht ernsthaft prüft.*




*Der VdZ hat an dieser Stelle ja schon vor Jahren geschrieben, daß an sich eine wissenschaftliche Befassung mit der Behauptung der Klimakatastrophe durch CO2 mehr als zu begrüßen wäre. Würde sie nur wirklich und endlich überall stattfinden! Die bemerkenswerte Mäßigung in den Katastrophenwarnungen, die selbst IPCC-Berichte in den letzten zehn Jahren aufweisen, ist ja bereits diesem Umstand zu verdanken. Schon alleine eine Standardisierung und Reflexion dessen, was wie gemessen werden kann, vertreibt die düsteren Zukunftswolken. Denn auf welches Ziel hin gemessen werden soll, steht ja erst seit gar nicht so langer Zeit fest! Und immer noch gibt es jede Menge "Erwärmungen", die rein auf geänderte Datenauswertungen und die Eigendynamik statistischer Methoden (etwa, daß Datenglättung, wie sie betrieben wird, aus sich selbst heraus Datentrends verstärkt), besonders auch in der Auswertung historischer Messungen, zurückzuführen sind. 

Seit das unter dem stillen Druck wirklicher Wissenschaft (die ihrem Wesen nach bescheiden ist) mehr und mehr passiert, werden ja auch die Temperaturkurven oft gar seltsam horizontal. Längst spricht man von "Erwärmungsstop". Wenn ein solcher also seit mittlerweile 18 Jahren vermerkt wird, so schreibt das der VdZ (wahrscheinlich zur Gänze) seriöseren, auch ihre Relativität reflektierenderen Mess- und Auswertungsvorgängen zu. "Weltklima" ist eben KEIN Objekt der Empirie, und schon aus Gründen der Kybernetik unvorhersagbar. Mit einer ganz kleinen Menge von Variablen kann man noch berechenbar arbeiten. Aber nicht mit einer derartigen Fülle, wie es Klimamodellvertreter, trunken von technisch machbar gewordenen Computer-Rechenkapazitäten, tun. Mit Modellen, in die von Menschen an unzähligen Stellen mit antizipierten Zielvorstellungen eingegriffen werden muß, damit sie am Schluß noch irgendetwas (von Menschen als solches klassfiziertes) Sinnvolles ergeben. 

Der Glaube an die (menschengemachte) Weltklimakatastrophe, wie er sich aufgebaut hat, gründet eben in Weltanschauung und Religion, und in politischen Absichten. Gründet damit - wie diese alle - in oft sogar höchst individuellen Schicksalsverhältnissen und Charaktergestalten, wie sie sich in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen gehäuft finden. (Der VdZ hat längst die Beobachtung gemacht, daß Klimapropheten bestimmte problematische Charaktereigenschaften, oder die Neigung dazu, aufweisen.) Alleine rechte Selbsterkenntnis (zu der sich aber wesentliche Teile dieser Gruppe die Wege immer weiter erschweren, je mehr sie nämlich ihr existentielles Schicksal, ihre Ehre, ihren Namen an die Antwort heften) wäre deshalb schon die halbe Miete auf dem Weg, das Thema endlich seriös zu machen. Auch, um den Begriff "Wissenschaft" nicht noch mehr zu beschädigen.

Aber noch mehr: Diese - durch identitäre Verquickung beschädigte - Form der Diskussion um den "Klimawandel" hab bewirkt, daß die Kernfrage nicht diskutiert wird, die als kleiner wahrer Kern dahintersteckt. Und das ist der alte Ruf, wie ihn die Kirche jedem Einzelnen und jedem einzeln (!) kündet: "Kehre um!"

Der Klimaerwärmungswahn ist wie so viele Anschauungen und Weltbilder aber Ausfluß des Versuchs, genau dieser höchst persönlichen, in die Tiefe der subjektiven Existenz vor dem Sein, vor Gott zielenden Frage nach Wahrheit auszuweichen. Indem man sie virtualisiert, in abstrakte, scheinrationale Höhen schiebt und ihren Rang autoritär absichert. Sie dabei zu einer Scheinfrage stilisiert, die mit Scheinantworten zu befrieden wäre, aber ein richtiges inneres Fühlen umlenkt und hintanhalten hilft.  

Diese tiefe innere Not, diese daraus tatsächlich subjektiv empfundene Dringlichkeit, mit der das existentielle Problem sich heute (und gerade in diesen Personengruppen s. o.) meldet, wird in eine nur noch rational dringliche Frage mit einer aus rationalen Gründen dringlichen Antwort umgelenkt. Die die Vergewisserung bringen soll, daß das fehlende Gut in einem selbst durch eine Scheingutheit ersetzbar ist. 

Die argumentierbar in jedem Fall heiligen kann, weil sie aufgrund eben dieser Dringlichkeit - es ist ja die Dringlichkeit, auf die es in allen Diskussionen um Gegenmaßnahmen ankommt; die Argumente sind sekundär, das kann der VdZ belegen - keine Alternative läßt. Mit Rechtfertigungsgarantie vor dem Ganzen: der Welt (als Analogie zu Gott), dem Kosmos, soweit er empirisch feststellbar ist, und damit "beweisbar das was Ist ist." 

Aber das was ist, ist dem Menschen, der Person nur erkennbar, wenn er selbst mit den Augen des Seins zu sehen vermag - und das ist eine individuelle sittliche Aufgabe. 




***

Freitag, 19. Dezember 2014

Frau



Gesehen auf everyday_i_show





***

Wenn man einmal die Daten genauer untersucht

Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert in einem hörenswerten Vortrag, 
der sich wohltuend absetzt von der "cui bono"-Wissenschaft.







***

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Frau


Gesehen auf everyday_i_show




***

Verwundungsspezifika

Deutsche Ärzte hatten ab 1914 lange gerätselt, warum Kopfschüsse bei den Getroffenen ganze Schädelpartien wegrissen. Ja, ganze (relativ unversehrte) Gehirnteile flogen aus dem zerberstenden Schädel. Lange vermutete man Sprengladungen in den Gewehrkugelspitzen, aber solche gab es nicht. Dann gab es Theorien über Longitudinalwellen, über Überdruck, etc. - aber sie alle scheiterten als Erklärung daran, daß der Kopf kein geschlossenes Gefäß ist, sodaß solche Wirkungen einträten. Sämtliche physikalischen Versuche versagten als Begründung. 

Genau solche Verwundungen hatte man ja durch technische Entwicklungen der Infanteriewaffen nicht vermutet. Denn seit der späten zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte durch entsprechende Industrieentwicklungen das Gewehr der Soldaten mit gezogenem Lauf ausgestattet werden. Hierbei gibt eine entsprechende spiralenförmige Führung im Laufinneren der Kugel einen Drall, und damit weit höhere Treffsicherheit, als bei den bisherigen Gewehren. Dazu kam die Entwicklung des TNT als Zündpulver, womit die Gewehrkugel auf die doppelte Geschwindigkeit beschleunigt, die Reichweite und die Durchschlagskraft vervielfacht wurde. Gleichzeitig hatten sich die Projektile der besseren Aerodynamik wegen zu Spitzgeschoßen entwickelt. Warum also ging die Kugel nicht einfach auch durch den Kopf, wie sie es bei bloßem Muskelgewebe tat? Verletzungen, die sogar bereits nach wenigen Wochen wieder ausgeheilt waren.

Bis man in photographischen Aufnahmen von Durchschüssen durch mit Membranen geschlossene Zylinder die Lösung fand. Und sie erstaunte, war aber eindeutig und gilt auch heute als Tatsache: Die Versuche zeigten nämlich, daß das Wasser des Zylinders bereits in dem Moment auf der Gegenseite austrat, in dem das Projektil die Zylinderwand durchschlagen hatte.

Beim Eintritt in den Kopf (bzw. in den Körper, die Erklärung gilt generell, wenn auch mit anderen Wirkungen, abhängig vom Gewebsaufbau) übernimmt die umschließende Gewebsmasse des Gehirns die Bewegung des beim Eintritt bereits deformierten, die Schubwirkung damit vergrößernden Geschoßes! Das heißt, daß das Gehirn bzw. der sich in seinem Umfang weiter vergrößernde, die Bewegung immer weiter seiner jeweiligen Umgebung mitteilende, die Gewebsmasse also in alle Richtungen (sogar rückwärts) vergrößerende Gewerbsklumpen (urspränglich im Umfang des Projektils) ab dem Zeitpunkt des Treffers quasi als selbständiges Projektil fortfliegt. Der Mensch stirbt bei der Schußverletzung in diesem Fall - durch sich selbst. Denn das Projektil alleine würde tatsächlich glatt durchgehen, dreht sich beim Eintritt in den Körper sogar noch ein- oder zweimal. 

So erklärt sich auch, daß die meisten Schußtreffer bei bleihaltigen Kugeln (anders als bei Stahlmantelgeschoßen) eine größere Austritts- als Eintrittswunde aufweisen: Sie platten ab, sobald sie auf das Gewebe treffen, womit sich der obige Effekt verstärkt. Später machte man sich diese Wirkung durch sogenannte "Dumdum-Geschoße" (vorne abgeplattet oder gar geschlitzt) sogar gezielt zunutze. Besonders tödlich, erklärte dem VdZ einmal ein Fachmann, wirken aber Patronen, deren Sprengladung besonders hoch dosiert ist, wie bei vielen Präzisionsgewehren. Hier wird der Angeschossene selbst bei eigentlich nebensächlichen Treffern, selbst bei Streifschüssen, durch die extreme Geschwindigkeit des Projektils getötet, weil durch einen ähnlichen Vorgang wie oben beschrieben ein Schock im angrenzenden Gewebe eintritt, der dann die eigentliche tödliche Wirkung darstellt.

Dem VdZ waren übrigens tatsächlich Polizeibeamte bekannt, die in ihrem Magazin ab der dritten Patrone solche mit vorne abgeplatteten Spitzen magaziniert hatten: Der erste Schuß war zur vorgeschriebenen Warnung, der zweite als Mannstopper gedacht. Wenn allerdings verfehlt wurde, genügte nun ein beiläufiger Treffer, um dem Flüchtenden oder Widersätzlichen schwerste und mannstoppende Verletzungen zuzufügen. Denn damals (es ist einige Jahrzehnte her) hatte die Polizei nur Handfeuerwaffen des Kalibers 7,65 mm, das einen Mann nur in unmittelbarer Nähe und bei präzisen Treffern aufzuhalten in der Lage war. (Heute wird in Österreich generell 9,00 mm Kaliber verwendet.)




***

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Aus den täglichen Heften

Nun würde aber dem hermaphroditischen Menschen, dem Androgyn, jenes Element fehlen, das seine Spezifizität, das im (Gott, dem Sein selbst als Akt analogen) Grundstreben der Schöpfung als Selbsterhalt, im Bestand aus Eigenem gründet, erst zur Gestalt führen könnte. Und das ist die Selbsthingabe, die Selbstüberschreitung. 

Die Polarität des Geschöpflichen, als Puls aus Wärme und Kälte vorstellbar, als Rhythmus aus Selbstauflösung ins Alleine und reiner Form, aus der sich im Grunde die gesamte Physik und Chemie erklärt, kann nur so - im Vereinen der Geschlechter - zum Analogon des Göttlichen werden. 

Durch Selbstüberschreitung auf das andere hin, als Handeln an ihm (ihm gemäß, nur durch Selbstvergessenheit möglich) wird das ihm Wesensgemäße (je Polare) zur Gestaltwirklichkeit "gehandelt" - die Liebe, die sohin alles zur Gestalt bringt, die die Schöpfung zutiefst begründet.

Fehlt dieses im Ergänzen zum Ganzen werdende, äußerst sich dieses Streben nach Selbstheit in hier einem Erkalten als tote, ordnungslose Endform (wie bei einem Kometen), und dort als Zerfließen in der Wärme des Rückstrebens ins Alleine, das Licht und Wärme selbst ist, die aber noch keine Form hat. Der Verstand als Persönlichkeitskonstituens erstarrt in der Mechanik der Logizismen, in der Kälte somit. Das menschlich "Warme" hingegen zerfließt in bestimmungslosem, indifferentem Verglühen als eben auch nicht Liebe, sondern Auflösung. Denn beide verfehlen die Liebe, beiden fehlt das Herz. 

So sehr beiden Teilen das ursprüngliche, aus tiefsten Seinsanalogien kommende Streben nach Einheit eingeschrieben, nie ganz auslöschbar ist. Der im kalten Verstand erstarrte Mensch versucht die Evokation von Wärme (als psychologischer Selbsttäuschungsvorgang, der eine Wahrnehmung imitiert), der in indifferenter Wärme zerfließende Teil aber rechtfertigt diese Wärme durch gedankliche, rationale Absicherung, die lediglich Schild zur Gegenwehr ist, weil er immer gefährdet ist, von anderer Form überwältigt zu werden.

Strebt das Eine Indifferente aber zur Besondertheit, die gerade in seinem Besondertsein des Indifferentseins besteht (Geist), so das Besonderte ins Eine Universale (Geist), an dem es im Maß (des selbstüberschreitenden Vollzugs, als Schritt auf das Zentrale, in gewissem Sinn, hier, indifferente Eine zu) seiner Besondertheit teilhat bzw. sich eint - aber nur ALS Besondertes.

Das nur in der Gesamtordnung besteht, sonst in sich zusammenfällt und erkaltet und tot und wirr durchs All schießt.

Und in dieser Polarität der Streben wirkt das eine als Schwere, das andere als Leichte. 

Wie es in der Erde, auf einer grundsätzlicheren Stufe betrachtet, selbst erkennbar ist, allem Erdhaften, Erdzubehörigen damit innewohnt. Die aus der Hitze des zum Besonderten Auseinanderstreben des geschmolzenen Kerns (immer mit einem gewissen Eigenlicht aus Selbstbestand) zum Differenzierten Erkalteteren an der Erdoberfläche - im Licht (bei der Sonne: als Licht) - steigt, in dieser Bewegung aber gleichfalls pulst. Sich aber in einem unermeßlichen, niemals teilhaft festhaltbaren, wirklich separierbaren Ineinanderwirken dieser Grundstrebungen wiederfindet. Niemals separierbar, niemals quasi bausteinartig vom Separierten, Aspekthaften her aufrichtbar, wie es eine mechanistische, immer dabei reduktive Weltauffassung versucht.

Wie im Weltall die je besonderten, aber nirgendwo zu einem Ganzen wie bei der Erde in sich zusammengeführten Teil- und Einzelelemente existieren. Hier, im Kern der Erde also das (alles Seiende heraustreibende) Eine, Indifferenzierte, dort, als Gegendarstellung, das Besonderte aller jener Einzelelemente, die auf der Erde im Geist zur Ordnung der Gestalt und des Lebens - als alles im Bestand Erhaltende - geführt sind.

Während im Unorganischen die Welt noch in je Einzelaspekte auseinanderfällt, so sehr alles zueinander in Beziehung steht*, faßt sie der Organismus, je nach Höhe, mehr und mehr zusammen, um schließlich im Menschen die Einheit zu repräsentieren, und als Analogon (Gleichnis) zu Gott zu "sein". Und TRITT in Beziehung, führt in Beziehung, ordnend, als Selbstvollzug als Gestalt.

Als kosmische Nachbildung im Kult (der ja bis ins Brauchtum als quasi "kleinere Liturgie", ja selbst bis in jede, wirklich jede menschliche Handlung geht, deren Sinn sogar ist) vollzogen. Weshalb jede Kultur - als der menschlichen Lebensform selbst - im Kult beginnt. Denn alles Handeln, das ein Bewegen ist, geht von einem Symbol aus, ja das menschliche Innere ist letztlich selbst ein geistiges unbildliches Bild, das in der Bewegung zum Symbol wird, in dem sich Geist und Materie zur geschöpflichen, welthaften Gestalt verbinden. Teilhaft in seinen Aspekten, aber zum Ganzen geeint, noch sie selbst, aber in ein größeres Selbstsein eingefügt und untergeordnet als einzelne Organe, Nervensysteme in ihren Stufungen, Muskeln etc.

Denn im Menschen finden sich sämtliche Bedingungen des Kosmos wieder und vereint, und er wird in der Wahrheit (die weit mehr ist als bloße Ratio - sie ist personalisierter dreifaltiger Geist, im Menschen aber nur als Analogon, als Ähnlichkeit möglich) zum universalen In- und Wesensbild der gesamten Schöpfung selbst, ja zum Gestaltträger des Kosmos. Woraus sich sein höchstes Ziel - Gottähnlichkeit in Einheit wie Besondertheit, im Atem des Geistes - erfassen läßt.




*Es ist dieses Streben, diese Bezüglichkeit, die einerseits als Eigenschaft der Welt empirisch wahrnehmbar ist, anderseits aber, falsch gewichtet, zum Irrtum einer "Entwicklung aus sich heraus" (Evolutionismus) führt, Indem es dieses Streben (das gewissermaßen ein Inkarnationsaspekt des schöpferischen Geistes ist), eben entgeistet (Geist bleibt damit psychisch/psychologisch material). Oder, vom Personalen getrennt, zur (damit wiederum geistlosen, lediglich rationalen) Gnosis führt.

.


***

Der Blick aufs Ganze

Gerade ein Rückblick auf die Erdgeschichte, soweit sie rekonstruierbar ist, zeigt dasselbe Ergebnis: Nichts an den gegenwärtigen Wettererscheinungen ist ungewöhnlich, sondern bewegt sich absolut in den bekannten (zyklischen) Auf- und Abbewegungen der Temperaturen auf der Erde. Auch aus diesen Analysen ergibt ein hohes Maß an Wahrscheinlichkeit von Zusammenhängen mit Sonnenzyklen.

So nebenbei: Auch daraus ließe sich schließen, daß wir vor einem langen Abschwung der Temperaturen stehen.

Vielleicht ist der Tag gar nicht so weit entfernt, wo wir das ungläubige Kopfschütteln unserer Kinder mit verständnislosem Achselzucken beantworten: Wir konnte sich diese Zeit derartig in Wahnvorstellungen versteigen, das Nächstliegende, so Offensichtliche nicht sehen? Nicht nur den Klimawahn betreffend, sondern nahezu die gesamten Vorstellungen und Wissenslandschaften von Welt.

Dr. Sebastian Lüning in einem Vortrag.







***

Dienstag, 16. Dezember 2014

Ein typischer Fall? (1)

Wenn Doris Wagner nachweisen wollte, was sie als Behauptung verschiedentlich aufgestellt hat, nämlich die systembedingte Problematik der kirchlichen "Erneuerungsgemeinschaften" aufzuzeigen, so ist ihr das mit ihrem Erlebnisbericht als Buch - "Nicht mehr ich" - nicht gelungen. Das läßt sich gleich vorausschicken. Zu zwiespältig sind die Eindrücke, die man aus ihrem Buch gewinnt. Und man ist nie sicher, ob sich hier nicht der primitive Modernismus meldet, oder ein doch berechtigtes Hinweisen auf die Psychomethodik eben dieser Gemeinschaften, die sogar von Päpsten, vor allem aber von verschiedenen Bischöfen, gerne mit stets lächelndem Gesicht, als "Neuaufbruch der Kirche" hochgejubelt werden, in Wahrheit aber das genaue Gegenteil sind: ein subtiler, aber umso effektiverer Todesstoß. Man ist sich auch nie sicher, ob die Freiheit, von der Wagner spricht, nicht doch einfach die ist, die der primitive Liberalismus fordert. Und man ist sich auch nicht sicher, ob das, was sie da an Vorgängen schildert, wirklich bewirken kann, was sie als Folgen an ihr behauptet.
Daß Weiberherrschaften - und auffällig ist doch auch, wie viele dieser neuen Gemeinschaften von Frauen initiiert wurden - so gut wie immer in Höllen ausarten, ist eine alltägliche Erfahrung. Da erzählt das Buch recht wenig Neues, außer für den Geist der Gegenwart, für den ohnehin jede Realität "überraschend" ist.
Und daß deren erste Opfer vor allem wieder Frauen sind, noch mehr. Weininger spricht regelrecht von Kupplermentalität der Frau, und  man kann ihm diese Beobachtung keineswegs bestreiten. Entsprechend durchziehen auch Teile des Buches seltsame Anmutungen, als wären die jungen Mädchen, die sich hier dem gottgeweihten Leben widmen, wie Wagner, von den (weiblichen) Oberen regelrecht als Frischfleisch für die männlichen Ordensmitglieder - gemischte Orden und Gemeinschaften; auch das eines der Typika, und dazu läßt sich noch viel anderes sagen, zumindest offenbart sich darin ein Grundzug: die Entfleischlichung, die Virtualisierung des Glaubens, der zum Selbstzweck wird.

Alle Fraglichkeiten, die einem im Laufe der Lektüre über den Charakter der Autorin selbst auftauchen, müssen freilich sehr sehr relativ bleiben. Denn man sollte vermeiden jenem Zynismus zu verfallen, der die Kirche heute so auszeichnet, den NACH solchen Selbstauslöschungen ausgespieenen Menschen, der "seltsam" geworden ist, als Opfer sozusagen, dann eben WEIL er "seltsam" ist, zu diffamieren, womit sie dann ihre eigene Erbärmlichkeit zu vertuschen suchen. Bischöfe tun das bekanntermaßen sehr sehr gerne. Das ist im übrigen ja auch dem VdZ passiert. Ersparen wir es Doris Wagner.
So bleibt auch immer ein Zweifel, ob es sich bei ihrer Kritik nicht einfach um den primitiven Kritizismus derjenigen handelt, die ohnehin dem Katholizismus so fern stehen, weil sie ihn nie verstanden haben, und schon gar nicht glauben, daß er an sich für sie ein Übel ist. Ist Wagner also einfach eine Protestantin, die empört daran gescheitert ist, daß sich die protestantisch geprägte Erwartung nicht erfüllt hat? Die sich auch mal gerne zeitgemäßer political correctness bedient - etwa in dem ganzen Bereich der Stellung der Frau - wenn es nützt?

Wenn das Buch also wenig erklärt, wenig wirklich darstellt, umso mehr behauptet, so ist das mit großer Wahrscheinlichkeit genau jenem Schaden zuzuschreiben, den solche Methodiken und Verbrechen am Opfer bewirken. Das posttraumatische Belastungssyndrom kennzeichnet sich ja genau dadurch, daß in ihm das Erlebte verdrängt wird. Man vermeidet genau darüber zu sprechen, was den Schaden bewirkt hat. Deshalb läßt sich aus dem Buch von Doris Wagner auch nicht die Systematik dieser Gemeinschaften erkennen. Leider. Und hier hatte sich der VdZ doch mehr erwartet, immerhin heißt es im Klappentext, daß die Autorin an ihrer Promotion in Philosophie arbeite. Gut, das bietet das Buch nicht. Man kann es also bestenfalls in die Regale der zweiten oder dritten Indizienreihen stellen, die dann AUCH belegen, was man aber auf anderem Weg an Thesen formuliert und logisch beweist.

So wird der Bericht auch zum Indiz dafür, was für geistige Perversion es bereits voraussetzt, Gemeinschaften zu gründen, die überhaupt keine konkrete Aufgabe haben. Dafür Kongresse veranstalten (für Wagner ein Schlüsselerlebnis, das sie selbst vielleicht gar nicht schwer genug bewertet), in denen "Freude am Glauben" durchgehechelt wird. Aha, Freude am Glauben ... bravo. Freude war es dann ja auch, die Wagner vor allem bewog, sich für "Das Werk" zu entscheiden. Denn daß es sich darum handelt, ist aus dem Buch leicht herauszulesen, auch wenn dort jeder Name vermieden wird, und im übrigen aus anderen Reaktionen längst bekannt.

In denselben Rahmen der Perversionen gehört es, wenn sich solche Gemeinschaften auch noch gemischtgeschlechtlich (im allerschlimmsten Fall sogar als Gemeinschaft von "Familien") konstituiert. Wer so etwas genehmigt, dem muß ernsthaft eine Schraube im Gehirn nachjustiert werden. Und seien es Päpste. Und "Das Werk", 1938 gegründet, ist seit 1978 päpstlich approbiert! Da hat Wagner schon recht, wenn sie meinte, daß dies doch Gewähr sein sollte? Aber es wäre nicht der erste Irrsinn, den Päpste aus Schwäche oder Geistesschwäche veranstalten, ja manchmal muß man sich fragen, ob sie - sieht man von ihren ex-kathedra-Aussagen ab - zu den meisten Zeiten der Kirchengeschichte etwas anderes getan haben. Dante jedenfalls sah es so. Seine Hölle ist voll mit Päpsten und Bischöfen, von Priestern gar nicht zu reden. Und, so nebenbei, diese Kontingent ist in den Augen des VdZ noch nicht aufgefüllt.
Aber, wie gesagt, aus dem Buch alleine läßt sich nicht wirklich zu einer Aussage über "Das Werk" kommen. So manches, das Wagner ein wenig in das Licht des "Skandals" stellt - so könnte man es jedenfalls deuten, wobei sie im Text tatsächlich sehr vorsichtig mit Verurteilungen ist, das muß man ihr zugestehen - macht "Das Werk" sogar interessanter, als es möglicherweise verdient.  Während sie ihre eigenen Gegenargumente in einem Licht jenes Modernismus darstellen könnte, den man einfach schon satt hat, weil er schlicht und ergreifend ... dumm ist.

Da hilft auch das Vorwort eines früheren Theologiedozenten, Wolfgang Beinert, nicht viel weiter. Es bleibt genauso verschwommen "betroffen", ohne diese Betroffenheit nachvollziehbar zu machen. Und wenn dort das Wort "Freiheit" recht markant auftaucht, als eigentliche Berufung des Menschen, so ist man sich als Leser nicht sicher, ob Beinert nicht eben diesen depperten Liberalismus meint, der von Freiheit in Wahrheit keine Ahnung hat, weil sein Menschenbild bestenfalls vom Charakter der Verkünder erzählt, aber nicht vom Menschen an sich.

Charakter? Hätte der VdZ nicht dieselbe Doris Wagner, die hier ein Buch vorlegt, auch in "Maischberger" (TV) gesehen, er hätte im Versuch, das Vorliegende zu ordnen, eher auf einen problematischen, narzißtisch schwer angeschlagenen Charakter getippt, dessen Probleme im "Werk" nur Blüten einer längst vorgebildeten Charakterstörung waren. Narzißmus ist ja ein, vielleicht sogar DAS Kernproblem der meisten dieser Erneuerungsgemeinschaften, je "charismatischer", desto mehr. Sie sind deshalb alles anderes als ein "Frühling" der Kirche. Frühling? Ach ja, das Wort ist heute ohnehin so strapaziert, und ist seit Arabien zum Ausweis des wahnhaften Zeitgeistes geworden (im übrigen: Waren Revolutionen je mehr?)

Sodaß das im Buch zitierte Urteil ihrer Vertrauten, daß sie von Anfang an die Probleme hatte, die nun aufgebrochen sind, gewisse Plausibilität hat. Aber Wagner bei Maischberger war ein anderes Kapitel. Da wirkte sie aufgeblüht (Schwangerschaft ist das Aufblühen der Frau, egal wo, egal wie! nur: ist es hier besonders "verräterisch"?), klar im Kopf, und persönlich recht sympathisch, nicht nur schön als Fraufrau.

Vielleicht hätte sie nie egal welchem Orden beitreten sollen. Hier betreten wir den nächsten Problemkreis der gegenwärtigen Erneuerungsbewegungen, die ein Verkennen und Fehldeuten der Wirklichkeit fast prinzipiell zu ihrem Programm erhoben haben, ja dieses selbst sind. Entsprechend ist die Zahl ihrer Opfer beachtlich lang, Wagner weist zurecht darauf hin. Auch dem VdZ selbst sind gar nicht wenige Opfer bekannt, auch wenn sich diese zum Teil zumindest gar nicht als solche begreifen. Aber auch das ist ja Wesensmerkmal des Mißbrauchs - der auf das Einverständnis des Opfers abzielt, um es so zu korrumpieren. Das Opfer macht sich am Schluß auch noch selbst verantwortlich für das, was ihm angetan wurde.

Das alles könnte also auch bei Wagner zutreffen. Aus dem Buch ist es aber nicht direkt ableitbar.


Demnächst wahrscheinlich Teil 2) Was man mit in den Fall 
mit gewissen Plausibilitäten hinein-, 
mit ähnlichen Plausibilitäten aber auch herausinterpretieren könnte. 

Der VdZ ist derzeit nicht sicher, ob der Fall weitere Beschäftigung verlohnt, 
ob sich daran wirklich etwas so unwiderstehlich aufzeigen läßt, 
wie Doris Wagner das zu können vermeint.




***

Frau


Gesehen auf everyday_i_show




***

Montag, 15. Dezember 2014

Ein denkwürdiger Gast

Das Werbefilmchen ist köstlich gespielt und hervorragend konzipiert. Sodaß sich sehr gut beobachten läßt, wie ein Inhalt - die Erzählung, die Bilder die daraus entstehen - jeweils auch einen, nämlich seinen kulturellen Rahmen braucht. Das Wesen der Diskretion, des Geheimnisses, die als Ebene des Menschen unerläßlich sind, wird hier greifbar. Auch und gerade beim Thema Sexualität. Denn Schönheit (und Eros) ist eine Frage des Lichts, nicht des Inhalts. Kultur heißt, bereit sein, Licht und wechselnde Bühnen zu unterscheiden, und das jeweilige Rahmenbild zu wahren und zu tragen. Sie ist ohne Diskretion eine Illusion, weil der Mensch sonst ins Nichts vulgärer, geistloser Nacktheit fällt.






***

Anhaltende Verblendung

Tatsache war, daß die deutsche Wehrmacht für einen Kriegsbeginn 1939 nicht gerüstet genug war. Die Aufrüstungspäne, die keineswegs eine Erfindung von Hitler waren, sondern als Notwendigkeit der Militärs angesehen wurden. Um Deutschland zum einen überhaupt verteidigen zu können (was wie erwähnt nur durch die bewegliche, schnell Schwerpunkte bilden könnende Angriffstaktik möglich gesehen wurde), zum anderen natürlich, um die der Selbstsicht der meisten Deutschen (und natürlich auch der Militärs) entsprechende Stellung in der Welt behaupten zu können. Nicht DURCH militärische Operation, sondern die Möglichkeit dazu wurde dafür als notwendig gesehen. Getragen von dem Wissen, daß man sowohl an Menschen wie auch an Ressourcen den Gegnern unterlegen war. 

Daß Hitler von "Lebensraum im Osten" samt rassischen Gesichtspunkten träumte hatte einen Einschlag, der keineswegs den rein militärischen Überlegungen und strategischen Notwendigkeiten entsprach. Freilich kamen sie darin zur Deckung, daß eine Position als Weltmacht nur möglich war, wenn man das Ressourcenproblem lösen konnte. Und diese Lösung sah man in den Rohstoffen im Ural, in der Ukraine als Getreidekammer, und im Öl des Kaukasus. Genauso wie es fast Zufall war, daß der deutsche Angriff in einen sowjetischen Aufmarsch - als eigene Angriffsvorbereitung - hineinstieß, auf einen Gegner traf, der gar nicht mit Verteidigung, sondern mit Angriff gerechnet hatte. Denn längst hatte auch Rußland die Militärstrategie Deutschlands übernommen (und es im erfolgreichen Grenzkrieg gegen Japan 1939 am Chassansee sogar bereits bewiesen, und es sollte es später erst recht noch beweisen.)

Um zu illustrieren, wie groß - die eigentliche militärische Strategie unterlaufend - die Rohstoffknappheit wirklich war, reicht ein Blick auf den Angriff auf Frankreich im Mai 1940. Während Deutschland sich spätestens seit Friedrich dem Großen, spätestens aber im 19. Jhd. militärisch aus dieser Unterlegenheit in einem Mehrfrontenkrieg heraus auf diese bewegliche Strategie eingeschworen hatte, stand man 1940 vor demselben Problem wie 1914 bei Kriegsbeginn. Nur 10 % aller Truppen waren als mobil einzustufen. Wie 1914 waren 90 % der Soldaten auf ihre Füße und Pferde angewiesen. Deutschland hatte im Mai 1940 kaum 120.000 Militär-Lastkraftwagen, und mehr war auch gar nicht möglich, weil es nicht mehr Gummi für Reifen gab.

Dennoch wurde das Logistikproblem im deutschen Generalstab nach wie vor (und auch das also eine Tradition) ignoriert. Man erwartete buchstäblich, daß die Soldaten und Logistiker improvisieren, "zaubern" sollten. Als man den Rußlandfeldzug plante, rechnete man allen Ernstes damit, daß die angreifenden 3 Millionen deutschen Soldaten sich wie unter dem Preußenkönig Friedrich im 18. Jhd. aus dem Land versorgen sollten. Denn Lastwagen waren nur für die technische Logistik der kämpfenden Truppe ausreichend vorhanden, nicht für Lebensmittel. (Ein schienenunabhängiges, funktionierendes Logistiksystem ist erstmals den USA im 2. Weltkrieg gelungen.)

Und weil man sich nach dem 1. Weltkrieg durch Personalisierung der Schuld, durch Dolchstoßlegenden und Weigerung, die Wirklichkeiten zu sehen, erfolgreich in den Mythos der überlegenen Kampftaktik hineingesteigert hatte, dazu unter haarsträubenden Risiken speziell in Frankreich zwei Teilkriege (1939 und 1940) im Blitztempo gewonnen hatte, überschätzte man sich selbst, und unterschätzte schwer den nächsten Feind, Rußland. 

Hitler und der Generalstab rechneten tatsächlich damit, die Sowjetunion in 4, höchstens 6 Monaten niederzuwerfen. Zu Weihnachten wollte man wieder zu Hause sein. Wie im 1. Weltkrieg. Nach den ersten Angriffen, Anfang Juli 1941, meinte der deutsche Generalstabschef Halder tatsächlich, in 14 Tagen den Krieg gewonnen zu haben. 

Wozu also, so die deutsche oberste Heeresleitung, sich mit störenden Logistikfragen beschäftigen? Die für die bewegliche Kriegsführung notwendige Logistik existierte also gar nicht. Da brauchte es noch gar kein durch Witterung bald unbefahrbares russisches Straßennetz. Man verließ sich oft allen Ernstes auf "Glück".

Und war dann völlig überrascht, es nicht nur mit zunehmend tapfer kämpfenden Soldaten, sondern mit einer gigantischen Materialübermacht zu tun zu haben. Die durch Fabriken in Sibirien, von denen man gar nichts gewußt hatte, sowie durch die später über den Iran eintreffenden Hilfslieferungen durch die USA, auch nachhaltig aufrechterhalten werden konnte. Auch hier war der Krieg bereits am Anfang verloren worden, nur hatte Hitler es nicht gemerkt. Trotz beeindruckender Anfangserfolge und manchen gelungenen Einkesselungen (Bialystok/Minsk oder Smolensk, Schlachten, in denen jeweils mehr sowjetische Panzer vernichtet wurden, als Deutschland zum Beginn des Feldzugs zur Verfügung gestanden waren; oder Kiew, mit 650.000, Vjasma/Briansk mit 670.000 Gefangenen) war es nämlich nicht gelungen, die Rote Armee zu einer Entscheidungsschlacht zu stellen. Geschickt entzog sie sich immer wieder deutschen Umgehungsversuchen, und erhielt so im Wesentlichen ihre Kampfkraft. Die Wehrmacht hatte die Russen zurückgedrängt, aber nicht besiegt.

Während Rußland eine Division nach der anderen neu aufstellte, gingen nun Deutschland Soldaten und Material aus. Schon beim Angriff auf Moskau hatten die deutschen Divisionen nur noch 50 % ihrer ursprünglichen Kampfkraft, und in den Vorstädten von Moskau war die Angriffskraft erstmals wirklich erschöpft. Den sowjetischen Gegenangriff durchlitten die Soldaten bei minus 20 Grad in Sommeruniformen und unterernährt. Bis Jänner 1942 hatte das deutsche Ostheer 90 % seiner Panzer und ein Drittel seines Personalbestandes verloren. Mit einem Heer, das in seiner Substanz getroffen die taktischen Vorgaben der Großstrategie schon gar nicht mehr erfüllen konnte, ging es - Hitler hatte mittlerweile das Oberkommando an sich gezogen - in die nächsten Großoffensiven, an deren Ende Stalingrad steht. Ehe General Paulus nach Stalingrad abreiste, arbeitete er noch allen Ernstes an Operationsplänen mit, denen gemäß über die Türkei und Libyen nach Ägypten, und über Afghanistan nach Indien einmarschiert werden sollte.

Deutschland hatte auch im 2. Weltkrieg seine Ressourcen völlig überschätzt. Und sich einer Militärstrategie verschworen, deren Voraussetzungen es schon rein materiell gar nicht leisten, deren Menschenverluste es nicht ersetzen konnte. Nie konnte sein Heer so motorisiert werden, wie es für diese Strategie nötig gewesen wäre. Den schnell vorstoßenden Panzerverbänden folgten zu Fuß und langsam nachmarschierende Infanterieverbände, die jene Lücken schließen mußten, die zu einer Einkreisung notwendig war, was das Tempo des Vormarsches insgesamt hemmte, während der Nachschub durch die Lücke Panzer - Infanterie durch noch unbeherrschte, unsichere Zonen, unter hohen Verlusten, geführt werden mußte. Noch mehr sogar als im 1. Weltkrieg, war die Deutsche Wehrmacht eine Pferde- und Marsch-Armee. Und wie im 1. Weltkrieg ging die Gesamtstrategie deshalb neuerlich nicht auf.



***