Das Potsdamer Alfred Wegener-Institut hat nun weltweit Meeressedimente auf Hinweise für Klimaveränderungen in den letzten 7.000 Jahren untersucht. Denn etwa an Korallenstöcken läßt sich nicht weiter als 400 Jahre zurückgehen. Und sie haben die daraus ablesbare Meeresoberflächentemperatur auf Übereinstimmung mit 20 Klimawandel-Rechenmodellen überprüft. Das Ergebnis ist recht deutlich.
Während für Jahre oder Jahrzehnte die Übereinstimmungen zwischen Sediment-Analysen und Klimawandelmodellen recht gut seien, so das Institut (was vielleicht mit dem Umstand zu tun hat, daß die Modelle ja an vergangenen, vorliegenden Meßdaten der letzten Jahrzehnte geformt wurden; Anm.), würden sie je länger sie zurückgingen und je größere Zeitspannen sie umfaßten, umso weniger mit historischen Wassertemperaturveränderungen übereinstimmen. Und zwar nicht etwas, sondern um den FAKTOR 50; also ganz gewaltig. Vor allem unterschätzten sämtliche Modelle die Bandbreite natürlicher - regionaler - Temperaturveränderungen. Die in viel größerer Variabilität und viel rascher vor sich gingen, als man vielfach zu meinen scheint.
„Wir haben zunächst einmal festgestellt, dass die natürlichen Schwankungen der Meerestemperaturen überraschend groß sind und um so stärker waren, je länger die analysierten Zeiträume sind“,
so ein erstes Fazit der beiden Wissenschaftler. In einem zweiten
Schritt haben sie dann rund 20 Klimamodelle in mehr als 100 Testläufen
untersucht um festzustellen, wie gut die Modelle diese
Temperaturschwankungen simulieren können. Ergebnis: Über Zeiträume von
Jahren und Jahrzehnten stimmten Mess- bzw. Klimaarchivdaten und
Modellläufe recht gut überein. Doch je länger die Zeitskalen, desto
größer wurde die Diskrepanz – am stärksten in tropischen
Meeresregionen. Auf tausendjähriger Zeitskala unterschätzten gängige
Klimamodelle die aus den Klimaarchiven rekonstruierten Schwankungen der
Meeresoberflächentemperaturen um den Faktor 50.
Es gibt auch keinerlei Hinweise, daß solche Klimawandel, auch keine so raschen, zu einem erhöhten Artensterben geführt hätten. Selbst der IPCC muß ja in seinem tausenseitigen Langbericht konstatieren, daß es dafür keinerlei Evidenz gibt. Man könnte es sogar als reine Spekulation bezeichnen. Im aktuellsten Bericht wird auf eine diesbezügliche Prognose (nachdem bislang Horrormeldung auf Horrormeldung als wissenschaftlich evident publiziert wurde; Anm.) deshalb erstmals auch verzichtet. Es seien doch zu große Unsicherheiten ob der enormen Bandbreite (1 % bis 50 % der Arten ...) wissenschaftlicher Befunde von Zusammenhängen mit Klimaveränderungen zu verzeichnen, ist dort zu lesen. Allfällige Aussterberaten, die im 20. Jhd. erhoben wurden, sind so gut wie ausschließlich auf direkte menschliche Einwirkung zurückzuführen. Freilich, in den zusammenfassen sollenden "Handouts für die Politik" des IPCC kommt das nicht mehr vor. Wie so manches andere auch nicht, das auf die geringe wissenschaftliche Evidenz (von "settled" kann da keine Rede sein) der Klimaprognosen hinweisen könnte. Wo Risiken phantasievoll konstruiert werden, anstatt - wie behauptet - wissenschaftlich belegt sind.
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