Teil 2) Körperliche Züchtigung als Erziehungsmaßnahme
In eine ähnliche Richtung
fällt auch eine Zeitungsdiskussion um einen bemerkenswerten Vorfall: Da
hatte ein (gelegenheitlicher) Kolumnenschreiber der Presse es gewagt,
der berühmten "gesunden Watsche", der vollzogenen Strafe an sich, ihr
Recht, ja ihre Notwendigkeit zuzusprechen. Damit wir uns richtig
verstehen: Er hatte nicht gefordert, daß Kinder regelmäßig verprügelt
gehörten. Er hatte nur davon gesprochen, daß es ein Elternrecht sei,
Kinder auch, wenn sie meinen, es sei angebracht und notwendig, als
Erziehungsmittel durchaus einmal härter anzufassen.
Na mehr hat er nicht gebraucht ... ein wahrer Shitstorm, in dem sich die Creme des österreichischen Heiligentums bemüßigt sah, seine eigene Gutheit zu beweisen, brach los, der von Twittermeldungen überaus maßgeblicher Stimmen der Öffentlichkeit bis zu zurechtrückenden Artikeln in der Baseler Zeitung reichte. Und überall überbot man sich nicht nur mit Beweisen einer xden Menschen erst zum Guten formenden Gewaltfreiheit (wie immer natürlich unter häufiger Berufung auf angebliche Wissenschaft, die einem - Gottseidank! nun wissen wir, wofür die Steuermilliarden für Bildung verbraten werden - jedes eigene Denken erspart), und machte en passent den Autor (und alle, die solche Meinungen zu stützen wagten) nieder, daß einem Hören und Sehen verging. Daß solchen Wagemutigen dabei jeder Verstand abgesprochen wird, ist gar nicht mehr erwähnenswert, welches Kompliment natürlich gerne zurückgereicht wird.
Die Presse selbst fühlte sich aufgrund dieser Reaktionen bemüßigt, gleich am nächsten Tag einen Widerruf zu veröffentlichen, demgemäß diese Ansicht NICHT die Linie der Tageszeitung, und schon gar nicht zeitgemäße Pädagogik sei. Der Autor selbst wurde noch zu einer Absage an das Teufelswerk genötigt (vermutlich wird seine nächste Kolumne, sofern es überhaupt dazukommt, von einem Redaktionskommittee eingehend vor Veröffentlichung studiert, ob sie auch die gewünschte Meinung ausdrücke), und wand sich schließlich mit "in der Eile der Verfassung unterlaufener Fehler, niemals hätte er es so verstanden, wie es zu lesen war" unglaubwürdig, aber der offiziell vorgeschriebenen Sprechweise damit Genüge tuend, heraus.
Na mehr hat er nicht gebraucht ... ein wahrer Shitstorm, in dem sich die Creme des österreichischen Heiligentums bemüßigt sah, seine eigene Gutheit zu beweisen, brach los, der von Twittermeldungen überaus maßgeblicher Stimmen der Öffentlichkeit bis zu zurechtrückenden Artikeln in der Baseler Zeitung reichte. Und überall überbot man sich nicht nur mit Beweisen einer xden Menschen erst zum Guten formenden Gewaltfreiheit (wie immer natürlich unter häufiger Berufung auf angebliche Wissenschaft, die einem - Gottseidank! nun wissen wir, wofür die Steuermilliarden für Bildung verbraten werden - jedes eigene Denken erspart), und machte en passent den Autor (und alle, die solche Meinungen zu stützen wagten) nieder, daß einem Hören und Sehen verging. Daß solchen Wagemutigen dabei jeder Verstand abgesprochen wird, ist gar nicht mehr erwähnenswert, welches Kompliment natürlich gerne zurückgereicht wird.
Die Presse selbst fühlte sich aufgrund dieser Reaktionen bemüßigt, gleich am nächsten Tag einen Widerruf zu veröffentlichen, demgemäß diese Ansicht NICHT die Linie der Tageszeitung, und schon gar nicht zeitgemäße Pädagogik sei. Der Autor selbst wurde noch zu einer Absage an das Teufelswerk genötigt (vermutlich wird seine nächste Kolumne, sofern es überhaupt dazukommt, von einem Redaktionskommittee eingehend vor Veröffentlichung studiert, ob sie auch die gewünschte Meinung ausdrücke), und wand sich schließlich mit "in der Eile der Verfassung unterlaufener Fehler, niemals hätte er es so verstanden, wie es zu lesen war" unglaubwürdig, aber der offiziell vorgeschriebenen Sprechweise damit Genüge tuend, heraus.
Daß
die Presse sich hiemit offiziell in einer prinzipiellen Bereitschaft
zum Verstoß gegen den Ethos des Journalismus geoutet hat, macht ihr
sowieso kein Problem mehr. Das vor fünfzig Jahren einmal Rolf Augstein
so zusammengefaßt hat: Es sei notwendig und für Journalismus
unerläßlich, daß sich ein Blatt "mit "niemandem gemein" mache, auch
nicht mit dem Guten, wenn es von etwas berichte. Und nur das habe es zu tun. Aber das gilt in einer Zeit nicht mehr, wo es allen um Humanität und nur um Humanität geht.
Wie diese sogenannte zeitgemäße Pädagogik
aber aussieht, illustriert perfekt das Narrenspiel, das sich aus den
Leserkommentaren (und einem Schwall an nachfolgenden, natürlich allesamt
nur noch "guten" Artikeln in der Presse, in denen die Zeitung erklärt,
wie sehr sie Kinder liebe) erschließt. Es lohnt nicht, auf die Kommentare (und Artikel) der Guten und Gerechten einzugehen, deren damit erwiesenes Maß an Dummheit ja kaum noch zu überbieten ist. Sodaß
den Beteiligten nicht einmal auffällt, daß sich in dieser von ihnen
verlangten Abfolge ganz genau jene Abfolge erkennen läßt, und zwar mit
einer sehenswerten Vehemenz, gegen die hier angeblich Stellung bezogen
wird: Untat - demütigende Ahndung als Sühne und Strafe -
Wiedergutmachung und Reintegration, sofern der Übeltäter dazu demütig
bereit ist und darum - rituell, übrigens - bittet. Sie verlangt also
mit höchster Brutalität (man lese manche Stellungnahme, die der
Forderung nach Todesstrafe nicht fern steht!) genau das, was sie
anderswo bestreitet: Das Ritual um Sühne und Vergebung. Es kann also gar
nicht ums Ritual, um das Wesen der Strafe gehen. Es kann nur um das
Recht von Strafe im Rahmen familiärer Integrität gehen. Und hierin zeigt
sich, wie weit der Begriff von Familie bereits zerstört ist, und das
ist das einzige wirklich Erschütternde an diesem "Fall".
Strafe
- auch in diesem Rahmen - kann man nämlich nur begreifen, wenn man das
begreift, was Familie (und Nachwuchs) an sich sind und bedeuten. Denn
weil diese Naturwahrheit vergessen, ja dem heutigen Gehirngewaschenen
gar nicht mehr begreifbar ist, wird auch Sinn und Wesen von Strafe nicht
mehr verstanden. (Leider spricht auch die Kirche nicht mehr davon,
sondern flüchtet sich, um ärgere Kalamitäten mit dem Zeitgeist zu
vermeiden, in leeres Geschwafel von "Liebe" etc., da kann man nie etwas
falsch machen. Wer aber soll - gerade hier! - Natur und damit Schöpfung
noch verteidigen, wenn nicht deren Ursprung, Gott, die Religion? Aber
zurück, wenden wir uns lohnenderen Ausführungen zu.) Dies wiederum
ist eingebettet in ein prinzipielles anthropologisches Mißverständnis
über das Wesen des Menschen, in eine ontologisches Unverständnis über
das Wesen des Seieneden aber überhaupt.
Denn
dieses Seiende ist in sich eine aktuierende und aktuierte Dynamik aus
Idee (als Urbild der Harmonie innerhalb bzw. als Gottes Vernunft),
Fleischlichkeit (als Inkarnation in der Schöpfung, in seinem realen
Zueinander, in dem es an der Realität Gottes teilnimmt, eben "Welt"),
und dem beides verbindenden, ineinander wie auseinander lebendigen Geist
(der Liebe, des Lebens, der Wahrheit, der Klugheit, etc. etc.)
Das
gibt (vereinfacht) der Familie ihr Gesicht. Weil nämlich Familie selbst
nur dann real sein kann, nur dann Bestand haben kann, wenn sie sich als
"Haus" konstituiert. Nur so übergreift sie die Generationen zu einer
Menschheit, und nur so erfüllt sie ihren weltlichen Auftrag. Das heißt,
daß sich innerhalb eines Hauses alle seine Bewohner auf dieses Haus
selbst beziehen, sich in ihrer puren Subjektivität auf dieses Haus hin
transzendieren, selbst überschreiten, und SO erst zu jenen
schöpferischen Menschen werden, mit weiter gegliederten, hierarchischen,
internen Ordnungsverhältnissen, die sie als freie Menschen
konstituieren bzw. real machen.
Wird
diese Selbstüberschreitung als eigentliches Tor zur (analogen)
Fleischwerdung der Gottebenbildlichkeit von Gottes Schöpfung nicht
verstanden, wird auch Familie gar nicht Realität, bzw. lebt wo sie
"lebt" nur noch von unbewußt, aber wie es aussieht gerne abgestreiften
Rudimenten jenes "Hausbegriffs", der auch erst dem einzelnen
Familienmitglied (in seiner jeweiligen Position innerhalb einer Ordnung,
des Zueinander) Inhalt und Konkretion und damit Verwirklichung gibt.
Denn Freiheit ist zuerst einmal ein potentielles Vermögen. Sie wird erst
in dieser Bindung an die "Idee Gottes" aber wirklich.
Nur
so kann Familie als das wirkliche Fundament eines Staates verstanden
werden. Und nur so ist ihre (generationenübergreifende) Dauer sinnhaft
und logisch. Ihr, diesem "Bild" von Familie, diesem "Haus", diesem
"Namen" muß deshalb das Wollen und Tun jedes einzelnen Gliedes dieser
Hausgemeinschaft gewidmet sein. Nur so kann Familie jeden Einzelnen
stärken, dessen Leben mit Sinn (und damit mit Konkretion, mit
Handlungsauftrag, mit Identität) füllen. Und zwar ganz real. Als Quelle
der Kraft anderseits, ja als Vermögen, als Depositum, aus dem jedes
dieser Hausmitglieder zu schöpfen vermag.
Morgen Teil 3) Nur als Haus kann Familie überhaupt sein, regiert in Gerechtigkeit
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