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Mittwoch, 13. Juli 2016

Aber sie bleiben

Einen sehr berührenden Bericht über die Lage in Aleppo (Syrien), das dereinst 2 Millionen Einwohner hatte, von denen 20 % christlich waren, konnte man jüngst auf katholisches.info lesen. Darin erzählt ein Franziskanerpater aus der Ruinenstadt, die von drei Vierteln der Bewohner bereits verlassen wurde. Praktisch der gesamte christliche Klerus aber - katholisch wie orthodox - ist geblieben, es fehlen nur die Enführten oder Getöteten. Aber die verbliebenen 95 % halten aus, und tun für die Menschen, was sie können, geistlich wie handfest, ergeben in den Glauben an die Vorsehung Gottes. Sie versuchen so gut es geht sogar etwas Normalität aufrechtzuhalten. Es sei eine Schule der Liebe, meint Pater Ibrahim dazu. Zwar hätten sich die Gemeinden ausgedünnt, aber ihr Glaubensleben sei weit intensiver geworden.

In Aleppo sind wir vom Bösen regelrecht umgeben. Wir erleben das jeden Tag, und dieses Böse erschreckt uns. Diese Erfahrung des Bösen führt aber auch zu einer Reaktion des Guten. Unsere geistliche Natur, die vom Bösen getroffen wird, bringt durch Gottes Gnade das Gute hervor. In dem Moment, indem wir uns Gott anvertrauen, wirkt Er in uns durch den Heiligen Geist. Er schenkt uns die Liebe, und die Liebe lehrt uns, was zu tun ist. Sie führt uns über unsere Begrenztheit hinaus. Sie erlaubt es, uns ganz der Vorsehung anzuvertrauen. 

Ich will ein konkretes Beispiel machen: Anfangs hatte ich große Angst, das uns anvertraute Geld auszugeben. Ich befürchtete, Fehler zu machen, so daß wir ohne Geld sein würden und nicht mehr kommende Notsituationen meistern können. Es kam dann ganz anders. Mir wurde es geschenkt, mich plötzlich der Vorsehung anzuvertrauen. Ich dachte immer, daß ich das ohnehin schon täte. Dem war nicht so, jedenfalls nur bedingt. Sobald ich mich der Vorsehung wirklich anvertraut und meine Taschen gelehrt habe, um den Menschen zu helfen, ohne nachzuschauen, wieviel mir noch bleiben würde, habe ich die Vorsehung wirklich kennengelernt. Wir haben geholfen, und es kam neues Geld. Und je mehr wir den Notleidenden halfen, desto mehr Geld hatten wir"






*070616*