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Samstag, 9. Juli 2016

Von den Lügen der Lügner (1)

Angeblich ist es sein "Lieblingsprojekt", das schreibt zumindest der italienische Publizist Sandro Magister. Und der VdZ kann es sich gut vorstellen, denn da paßt alles zusammen, meint er. Der schon wenige Monate nach der Übernahme des Papstamtes durch J. M. Bergoglio diesem aus der Struktur schon seiner ersten Amtshandlungen und vor allem Wortmeldungen, zusammen mit Bergoglio's einziger eigener Publikation, "Schizoidität" als Handlungsstrategie vorwarf. Wozu dient diese heute fast allgemeine Pathologie? Sie dient der Lüge. Deshalb ist sie auch eine Umschreibung eines einfachen Umstandes: Wer schizoid handelt, lügt. Dieser Papst lügt also.²

Denn die Lüge ist ja keineswegs eine einfache Vertäuschung von Fakten, nein, die weit ausgefeiltere, heimtückischere Lüge - zugleich die Lüge der Propaganda - ist die, die mit richtigen Details vorgeht, aber diese in einen ganz anderen Zusammenhang stellt. Damit lähmt sie den gutmeinenden Adressaten, weil sei einen Gesamtblickwinkel erfordert. Sie erfordert ein "hartes Gesicht", um sich dagegen zur Wehr setzen zu können. Was bei einem Papst natürlich besonders schwierig und heikel ist, weil die Frage nach der Unfehlbarkeit des Amtes so problematisch hineinspielt.

Man könnte die Schizoidität, mit der sich nicht zufällig so viele Geister der Mitte des 20. Jhds. - von den Größen der amerikanischen Psychologie (allen voran: R. D. Laing) angefangen bis zu Künstlern als Chronisten eines vergehenden Kulturvolkes wie H. v. Doderer - auseinandersetzten, die sie als monströs anwachsende Zeiterkrankung konstatierten, auch mit einer Kluft zwischen der wirklichen Wirklichkeit des Handelns eines Menschen und seiner Sprache bezeichnen. Man redet so - und tut anders. Der schizoid Lügende will den Interpretationshorizont des Adressaten lähmen, er will seine Wahrnehmung manipulieren, damit dieser aufhöre, seinen unbewußten Urteilskriterien, seiner eigenen, autochthonen Vernunft zu vertrauen. Denn der Verstand sagt ihm ja: Das stimmt, was der sagt, das kann ich nicht entkräften. Also muß das, was ich fühle, falsch sein. 

Damit gibt er aber die Freiheit auf, denn hinkünftig kann er sein Urteil über eine sinnlich erfaßbare Sache, ein Erkenntnisobjekt, nicht mehr in eigener Verantwortung und damit Vernunftbasis gründen, sondern ihm bleibt nur noch das Vertrauen auf den anderen. Besonders schlimm eben, wenn es durch objektiv nicht auszuhebelnde Autorität begründet ist. Wohinein in diesem Fall natürlich die unselige Schwierigkeit spielt, die mit der Verkündigung des Unfehlbarkeitsdogmas etabliert wurde, weil sie den absolut wahren Kern, auf den sie sich bezieht, von der Person fast ununterscheidbar macht. Aber auch das normale Menschsein spielt hier seine tragische Rolle, denn es liegt in der Natur des Menschen und seiner Konstituiertheit als Person in Persönlichkeit, daß er sich nie einer Autorität entschlagen kann. Denn sie ist es ja sogar, von der er sich selbst als Selbst empfangen hat.

Als der VdZ vor mittlerweile drei Jahren an dieser Stelle schrieb (und seither in zahlreichen weiteren Artikeln ausführte, belegte, vertiefte), daß dies bei diesem Papst eindeutig Schozoidität als Taktik (denn anders als die Schizophrenie ist Schizoidität keine Krankheit, zumindest  nicht zuerst, sie kann aber dazu führen, weil sie über die nie von Schuld befreite Haltung zur Pathologie der Persönlichkeitsdissoziation werden kann, ja langfristig auch immer wird, es bestehen eindeutige Linien zu Demenz und sogar Alzheimer) festzustellen ist, glaubte ihm kaum jemand. Dieser Papst wird enormen Schaden anrichten, schrieb der VdZ schon im Mai/Juni 2013, und er wird unermeßliche Verwirrung anrichten, und er wird viele mitreißen. Wenn man einmal das Wesen des Schizoiden erfaßt hat (zu welcher Durchdringung der VdZ von frühester Jugend an gezwungen war, wollte er in seinem familiären Umfeld nicht verrückt werden), erkennt man sie blitzschnell. Und man weiß (theoretisch), wie man sich verhalten muß: Man muß sein Gesicht verhärten.

(Was auch dem VdZ nicht immer gelang, weil er doch immer wieder Menschen sein Herz öffnete, sich angreifbar machte, trotz des Wissens um deren Neigung zu dieser Taktik, denn das ist es, eine Taktik, eine Kampftaktik. Das dürfte man aber in solchen Fällen nicht, das wäre ein Gebot der Klugheit. Aber es ist auch mit großen Gefahren - Paranoia, ja Autismus - behaftet, sodaß man fast nur das "geringere Übel" innerhalb eines solchen Kulturzustands wählen kann. Man kommt seiner Kultur eben nie aus. Nie. Weil Menschsein ohne distinkteste Verortung unmöglich ist.)

Mittlerweile wird es immer manifester, und weltweit beobachtbar für viele offenbar. Wenn es auch immer noch meist an Einzelheiten aufgehangen bleibt, in denen diese Unvereinbarkeit von Handeln und Wort zu offensichtlich wird. Was wie bei jeder Lüge nur eine Frage der Zeit ist, denn jede, ausnahmslos jede Lüge kommt irgendwann einmal ans Tageslicht, und sei sie noch so geschickt getarnt, und kollabiert, wenn auch an ganz anderer Stelle. Sie ist, wie der Seher Heimito von Doderer es einmal ausdrückt, der "Mündungsrauch, der verhindern soll daß man sieht, woher das Geschoß kommt."

Dabei gibt es ein gewisses Erkennungsmerkmal, mit dessen Kenntnis der Lügner meist nicht rechnet, denn ganz läßt sich seine Lüge ja nie verbergen - sein Handeln, seine Gestalt ist ja nicht wirklich zu verbergen. Und es ist oft sogar amüsant zu sehen, daß Lügner nicht damit rechnen, daß man alles, wirklich alles an ihrer Gestalt sieht (weshalb es Teil ihrer Strategie ist, diese Wahrheit ihrer Gesetalt durch jede Form relativierende Aussagen - wo der Ausnahmefall zur Regel wird - zu verhüllen.) Auf der Bühne nennt man das "outrieren" - ein Schauspieler, der outriert, zeigt wie er sich vorstellt wie sich ein inneres Gefühl, das er haben sollte, das ihm aber fehlt, im Äußeren ausdrückt.

Dann wird das Dargestellte tautologisch, ein reines Spiel mit den Konventionen (weshalb auch die Kleinbürgerglichkeit, die sich heute so geschickt tarnt, sogar als revolutionär tarnt, diese Form der Darbietung besonders goutiert.) Und darin findet sich heute ja ein überreiches Betätigungsfeld: Man bedient das, wie sich das Auditorium eben vorstellt, daß sich eine bestimmte Seelenlage zeigt. Dann wird das Gesicht besonders "freundlich-freundlich", die Geste besonders "lieblich-liebend". Weshalb immer gilt: Vorsicht vor jenen, die ihre Gefühle auf dem Silbertablett vor sich hertragen, und besonders Vorsicht vor jenen, die bei jeder Gelegenheit davon sprechen! Was natürlich in der Regel ein Sprechen von "positiv affirmierten" und rezipierten Gefühlen heißt, wie Liebe, Zuneigung, Freundschaft, Wohlwollen.

Das Besondere des Lügners über Schizoidität besteht darin, daß er dazu neigt, ja unwiderstehlich dazu neigt, die Orthodoxie, die Wahrheit seiner Worte zu betonen und durch assemblierte Detaile sogar zu "beweisen". Der Lügner zitiert etwa gerne zweifelsfrei orthodoxe Autoritäten. Dann wird sogar besonders dick aufgetragen, wen es - um wieder konkreter zu werden - um Ideologien wie den Genderismus geht. Der wird dann sogar explizit zum Satanswerk, zur Dämonie erklärt, und das bei möglichst jeder Gelegenheit. Der erklärt sogar den Feminismus zum Teufelswerk. Der Senf, der am Brot liegt, kann nicht dick genug sein. Und alle nicken zufrieden: Seht ihr, der Papst sagt es eindeutig!



Morgen Teil 2) Man muß Vater sein. 
Aber Vaterschaft heißt: Verantwortung "für die seinen"
 - Wer keine Verantwortung tragen kann, wer proprium (Das Eigene)
wer Eigentum ablehnt, kann nicht erziehen





*040616*