Jaaaa, wenn es darum geht sich für die Taten anderer zu entschuldigen, wenn es darum geht Ereignisse von vor 50, 80 oder 100 oder 1000 Jahren plötzlich "richtig" und damit das Vergangene und Andere als falsch zu bewerten ist man auch gleich bei der Hand mit der zur Reue schlagenden Hand auf der Brust. Wenn es aber um das Nächstliegende geht, um eine Korrektur eigenen Verhaltens, dann wird die Sache freilich anders.
Denn wenn jetzt so gut wie alle Staatslenker Europas, selbst manche Kardinäle und Bischöfe zur Ansicht kommen, daß die Migrationsfrage "doch etwas differenzierter" anzugehen sei, als man zuerst dachte (wie Kardinal Schönborn), dann ist das ja bei weitem nicht einmal die erste Hälfte, der zumindest noch die Taten fehlen. Aber was zu dieser Tag dazugehört ist noch etwas, und das begegnet einem heute so gut wie überhaupt nicht:
Denn wo bleibt die Entschuldigung bei den vielen vielen, die vom ersten Moment an etwa im aberwitzigen Zuwanderungs-Dammbruch des Jahres 2015 gesehen haben, was sich nun bewahrheitet, die man aber kollektiv und in einer regelrechten medialen Hetze, in der jedem Klarsichtigen das Wort im Mund umgedreht wurde, als rechtsradikal, geistig wie moralisch minderbemittelt und sowieso als Auswurf und Mob hingestellt hat? Wo bleibt die Korrektur des Keils, den das Establishment selbst in Freundeskreise und gar Familien getrieben hat, wo so manche von neuer Moraldoktrine verwirrten Kinder plötzlich mit öffentlicher Autorität gestärkt die Erfahrung, Vernunft und Klugheit der Eltern als Ausweis von deren Irrelevanz bespuckt haben?
Die Kanzler Ungarns und Österreichs im Juli 2016 |
Wo bleibt etwa seitens der SPÖ die Entschuldigung beim Österreicher, nachdem der jetzige Bundeskanzler endlich wieder Verstand genug hat, das Verhältnis mit den Ungarn, die man ja überhaupt als die Nazis der Welt brandmarkte, auf "normal und vernunftbereit" zu schalten?
Wo Kern sogar tatsächlich die Äußerung tätigt, daß man Ungarn die vorläufige Beruhigung in der Migrationswelle verdanke, weshalb man es als selbstverständlich sehe, nun mit österreichischer Grenzexekutive an dessen Außengrenze zu helfen. Bei jenen Maßnahmen, deretwegen Ungarn noch vor einem halben Jahr als Aufdämmerung des Faschismus verleumdete.
Wo bleibt auch die Entschuldigung bei jenen, die vor der Unberechenbarkeit und Bauernschläue der Türkei und schon gar unter Erdogan gewarnt haben? Wo die, die sofort bei Auftreten der Griechenland-Krise genau das vorhergesagt haben, was nun eingetreten ist - ein Faß ohne Boden, das mit jeder Milliarde mehr, die man sinnlos hinterherschiebt, nur noch schwieriger zu lösen wird? Alleine in den letzten zehn Jahren haben sich die großen und gravierenden Fehlentscheidungen ins Dutzendfache gehäuft, und eine Blase nach der anderen platzt auf.
Oder wird das Unrecht und Leid, das man so vielen zugefügt hat, das Opfer der anderen, auf die altbekannte Art der Pharisäer zum "Korban" erklärt, zur Gottesgabe, verfügt von anderen, damit man selber keine Gutmachung zu leisten hat? Gleich einem heute so weit verbreiteten Verhalten, wo die Gabe des anderen weil "ohnehin seine (moralische) Pflicht" keinen Dank verdient, im Gegenteil, der Diebstahl gar zur unausweichlichen Notwendigkeit erklärt wird, provoziert vom güterbesitzenden Bestohlenen, das Opfer gar zum Täter wird, nach dem Motto "Ha, hättet ihr euch nicht möglicherweise bösen Bildern gemäß verhalten, hätten wir euch kein Unrecht zugefügt"?
Oder wird das Unrecht und Leid, das man so vielen zugefügt hat, das Opfer der anderen, auf die altbekannte Art der Pharisäer zum "Korban" erklärt, zur Gottesgabe, verfügt von anderen, damit man selber keine Gutmachung zu leisten hat? Gleich einem heute so weit verbreiteten Verhalten, wo die Gabe des anderen weil "ohnehin seine (moralische) Pflicht" keinen Dank verdient, im Gegenteil, der Diebstahl gar zur unausweichlichen Notwendigkeit erklärt wird, provoziert vom güterbesitzenden Bestohlenen, das Opfer gar zum Täter wird, nach dem Motto "Ha, hättet ihr euch nicht möglicherweise bösen Bildern gemäß verhalten, hätten wir euch kein Unrecht zugefügt"?
Nein. Solange sie alle nicht in der Lage sind, sich auch zu entschuldigen, und das heißt: Um Entschuldigung zu bitten (denn "sich" kann man nicht entschuldigen, dazu braucht es beide Seiten), können sie den Menschen doch einfach nur gestohlen bleiben, sind sie raus aus dem Spiel, und nur lästiges, vernunftloses Übel, das es möglichst bald abzuschütteln gilt. Denn nichts stellt sicher, daß nicht demnächst wieder alles andrees als das Vernünftige gemacht und gesagt wird. Ein Wiedereintritt in eine Vertrauensposition, einer Zugehörigkeit ist nur auf der Grundlage der Sühne möglich. Barmherzigkeit und Vergebung ist kein Recht.
Auch und gerade nicht eines des Establishments gegenüber hunderttausend-, ja millionenfach Verleumdeten. Die nur einen Fehler begangen hatten: Klarer zu sehen. Und einen nach dem anderen muß man da zitieren, diese Schuldfront geht quer durch unsere Völker. Es war ein Kollektivversagen des gesamten Establishments unserer Gesellschaften, bis hin zu den Medien, dem nur noch ein letztes Aufbäumen des Volkes wenigstens die Furcht in die Knochen getrieben hat, es könnte seine Pfründe verlieren.
Weil seine Gedanken nicht nur nicht die der Menschen waren (und sind, machen wir uns doch nichts vor), die klarer sehen und auch noch alles auszubaden haben, sondern sogar die Realität völlig verkennen, ja - und das ist ja das schwerste Verbrechen, das 2015 wie im Kollektivrausch begangen wurde - völlig jede Vernunft ignorierten. Sogar die Vernunftlosigkeit als Maßstab des Guten und Wahren anpriesen, voll und direkt und bösartig willens, die Menschen in die Verwirrung zu führen, nur um die eigene Stellung zu sichern, ja die Autorität zu mißbrauchen, um sich darin durch Freiheitsverlust der Menschen zu sichern und weiter sein eigenes Süppchen zu kochen.*
Welch tiefe Gräben wurden da gegraben. Und alles sieht danach aus, als würde man schlicht zur Tagesordnung zurückgehen, um nur ja nicht eingestehen zu müssen, daß man Unrecht tat, daß man so vielen Unrecht getan hat, die man sogar im Stich lassen wollte, hätte die Wirklichkeit nicht doch noch so klar durchgeschlagen.
Welch tiefe Gräben wurden da gegraben. Und alles sieht danach aus, als würde man schlicht zur Tagesordnung zurückgehen, um nur ja nicht eingestehen zu müssen, daß man Unrecht tat, daß man so vielen Unrecht getan hat, die man sogar im Stich lassen wollte, hätte die Wirklichkeit nicht doch noch so klar durchgeschlagen.
Das wäre aber dann auch Kultur und eines christlichen Abendlandes würdig. So aber ist es brutal durchgesessene Unverfrorenheit, selbst wenn sie nun alles tun, um die Fehleinschätzungen möglichst zu korrigieren. So wirkt es nur als fahnenwenderische Notwendigkeit, um doch noch am Sessel bleiben zu können, auf dem man sich in der eigenen Furzschiete eingesuhlt hat.
Selbst, wenn Europa nun wirklich aufwacht, weil die Einschläge auch beim Establishment immer näher rücken - das ist noch lange nicht jener Neuanfang, der Europa so not täte. Er kann nur mit einer Entschuldigung beginnen. Als erstem Schritt, wieder Einheit und Vertrauensleihe einzuleiten.
Denn man irrt auch hier. Nichts hat mehr soziale Sprengkraft als ... die Schuld des Schuldigen. Man muß also Angst um jene haben, die sich NICHT ENTSCHULDIGEN. Denn sie sind es, die von dieser Schuld weil von der Selbstrechtfertigung getrieben werden. SIE sind es, die auch zukünftig die Vernunft als sittliche Offenheit zur Wahrheit ignorieren, ja aggressiv ignorieren werden.**
Denn man irrt auch hier. Nichts hat mehr soziale Sprengkraft als ... die Schuld des Schuldigen. Man muß also Angst um jene haben, die sich NICHT ENTSCHULDIGEN. Denn sie sind es, die von dieser Schuld weil von der Selbstrechtfertigung getrieben werden. SIE sind es, die auch zukünftig die Vernunft als sittliche Offenheit zur Wahrheit ignorieren, ja aggressiv ignorieren werden.**
*Wie beim "Kampf gegen Rechts", der überhaupt bereits zum Sammelbecken und Fuchtelstab aller Hirnlosen wurde. Der VdZ hat jüngst (vom Blog Michael Klonowskys ausgehend) eine gedanklich recht klare Replik auf die Statistiken über "Gewalt von Äusländern und Rechtsradikalen" gelesen. Es war ja nicht anders zu erwarten ... geht man nämlich den Zahlen nach, die angeblich zeigen, daß die Gewalt von rechts zu so einer großen Gefahr wurde, während die Ausländerkriminalität kaum der Rede wert ist, dann kommt man sehr rasch drauf, daß das Datenmaterial durch verordnete Zuordnungskriterien auf absurde Weise verfälscht wurde. Da wird sogar der Deutsch-Iraner der letzten Wochenattentate zu München frank zum Deutschen, und seine Tat "rechtsradikal" motiviert. Während niemand zur Kenntnis nimmt (weil es die Statistik eben nicht "sagt"), daß die wirklichen Gewalttaten der letzten Jahre so gut wie ausschließlich auf den Extremismus von Links zurückgehen, und in der Anzahl auch noch außerordentlich steigen.
**Dieser Fehleinschätzung unterliegt man heute auch, wenn es darum geht, vom aufkeimenden Gewaltpotential der Migrantenströme "durch Enttäuschung" zu sprechen. Denn NICHT die wirklichen Opfer werden aufbegehren, die um letzte Hilfe suchend hierher kamen. Sondern die, die mit Unrechtsbewußtsein bereits die Grenzen überrannten - die meinten und meinen, daß christliches Europa und Sozialstaat hieße, legal stehlen zu können. Und das ist die größte Mehrheit der Zukömmlinge der letzten Jahre und Jahrzehnte.
**Dieser Fehleinschätzung unterliegt man heute auch, wenn es darum geht, vom aufkeimenden Gewaltpotential der Migrantenströme "durch Enttäuschung" zu sprechen. Denn NICHT die wirklichen Opfer werden aufbegehren, die um letzte Hilfe suchend hierher kamen. Sondern die, die mit Unrechtsbewußtsein bereits die Grenzen überrannten - die meinten und meinen, daß christliches Europa und Sozialstaat hieße, legal stehlen zu können. Und das ist die größte Mehrheit der Zukömmlinge der letzten Jahre und Jahrzehnte.
*270716*