Noch einmal Hans Rosling mit interessanten statistischen Einsichten in Zusammenhänge um Armut auf der Welt. Erstaunlich: Die Wohlfahrt entkoppelt sich weltweit von der ökonomischen Entwicklung. Gesundheit und Lebenserwartung entwickeln sich rascher als die Produktivität der Volkswirtschaften. Auch interessant: Während wir Länder als "schlecht" (gewissen Parametern gemäß) klassifizieren sind sie in einem Zustand, der dem unsrigen vor 100 oder 150 Jahren entspricht. Sehen wir unsere Vergangenheit mit diesem Blick? Die Gegenwart? Oder, anders gefragt: Hat uns unsere "katastrophale Unterentwicklung" (die wir weiten Teilen der Welt konzedieren) vor 150 Jahren gehindert, uns zu entwickeln?
Und Rosing weist auch darauf hin: Es besteht kein Grund, etwa Afrika in Grund und Boden zu sehen! Vielmehr hat es der Kontinent in den letzten 50 Jahren geschafft, sich auf einen Standard hochzuwirtschaften, der dem Europas von vor 100 Jahren entspricht! Sie werden noch etwas Zeit brauchen, gewiß, aber sämtliche statistische Entwicklungslinien weisen darauf hin, daß sich Afrika weit dynamischer entwickelt, als wir wahrhaben wollen. Zumal gewisse Entwicklungen (v. a. in der Technologie) sprunghaft vor sich gehen. Noch ist Afrika dabei, seine Grundbedürfnisse zu organisieren. Ist das aber geschehen, ist das etabliert und gefestigt, folgen garantiert die nächsten Sprünge.
Und Rosing weist auch darauf hin: Es besteht kein Grund, etwa Afrika in Grund und Boden zu sehen! Vielmehr hat es der Kontinent in den letzten 50 Jahren geschafft, sich auf einen Standard hochzuwirtschaften, der dem Europas von vor 100 Jahren entspricht! Sie werden noch etwas Zeit brauchen, gewiß, aber sämtliche statistische Entwicklungslinien weisen darauf hin, daß sich Afrika weit dynamischer entwickelt, als wir wahrhaben wollen. Zumal gewisse Entwicklungen (v. a. in der Technologie) sprunghaft vor sich gehen. Noch ist Afrika dabei, seine Grundbedürfnisse zu organisieren. Ist das aber geschehen, ist das etabliert und gefestigt, folgen garantiert die nächsten Sprünge.
Und sie werden das aus eigener Kraft schaffen. Zumal ihre Voraussetzungen weit günstiger sind als sie Europa vor 100 oder 150 Jahren hatte, das sich seine Technologie erst entwickeln mußte. Auf die Afrika bereits zurückgreifen kann. Aber sie müssen es auch aus eigener Kraft schaffen und schaffen wollen. Schon seit vielen Jahren gibt es jede Menge afrikanischer Stimmen (Lesetip dazu: Axelle Kabou; aber auch die afrikanischen Bischöfe schlagen in dieselbe Kerbe) die dasselbe sagen: Afrika ist kein komatöser Dauerpatient, der Geld und Hilfe von außen braucht. Und auch Auswanderung ist keine Lösung, im Gegenteil, sie schwächt die Herkunftsländer, weil nicht die Schwachen, sondern genau die Kräftigen, Gebildeteren auswandern. Die Menschen in Afrika müssen vielmehr begreifen, daß die Art wie sie leben und leben werden - an ihnen liegt. Daß niemand anderer an ihrem Schicksal schuld ist, sondern daß ihr Schicksal (in gewisser Weise, aber als Voraussetzung unumgänglich, so zu denken) in ihrer Hand liegt. Die Mythen von Ausbeutung und Knechtung sind da nur hinderlich, weil sie eine Haltung des Selbstmitleids stärken, die Afrika seit 100 Jahren mit dem Image eines Sozialhilfeempfängers umgeben hat, das gar nicht zutrifft.
Weiteres von vielen Details, die man in eigener Interpretation noch zu sehr erhellenden Einsichten weiterführen kann: Was entwickelt Länder? Es ist zuerst - die Wirtschaft, es ist gewisse Rechtssicherheit. Es sind nicht Menschrechte oder Gesundheit oder Bildung, und es ist sxchon gar nicht "Ökologie". Das sind Ziele. Und Untersuchungen anderer Art belegen, daß sich ab einem gewissen Wohlstand überhaupt erst diese Bedürfnisse erheben. Ab gewissem Wohlstand wendet manseine Interessen auch einer schöneren, kultivierteren Umgebung zu. Aber nicht übersehen werden darf, daß dies deshalb primär ist, weil es zu allen anderen Tätigkeiten beseelt und motiviert. Das wird bei bloßer statistischer Betrachtung alleine nicht deutlich, sie zeigt aus sich heraus keine Wirkzusammenhänge, sondern Koinzidenzen, Zusammenfälle, Korelationen. Das aber sind sehr oft gar keine Ursache-Wirkungszusammenhänge.
Also auch diese oder solche Fakten und Tatsachen brauchen viel Interpretation. Aber Rosling macht deutlich, daß wir uns wieder einmal genauer anschauen sollten, auf welchen Daten und Fakten unsere Überzeugungen, die unser Wollen und Handeln tränken, überhaupt aufruhen. Denn da würde es manche Überraschung geben.
Unsere Sichtweisen der Welt bedürfen nämlich in vielerlei Hinsicht dringender Korrekturen. DAS ist die Lehre aus diesem Video. Nicht, was Hans Rosling im Einzelnen an Schlüssen zieht. Sowie die Ermunterung, mit Mut jeden Tag zu einem gelungenen und schöpferischen Tag machen zu wollen.
*070616*