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Samstag, 10. Oktober 2020

Die Neurose "Neuzeit" abzuwerfen als Rückkehr (3)

Teil 3)


Das ist der Grund, warum praktisch sämtliche Visionen, die der holländische Filmemacher Marijn Poels in "Return to Eden" vorstellt, Vorstellungen einer Welt ohne Menschen sind - Kulturlosigkeit ist also die Utopie, die hier verfolgt wird. Und das ist nicht nur schade, das ist einfach grober Unfug. Und es ist letztlich genau das, was die Welt tatsächlich zerstört. Denn sie ist auf den Menschen ausgerichtet, die gesamte Schöpfung "ächzt und stöhnt", und "wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes."

Wir können deshalb nicht "im Paradies bleiben", indem wir uns quasi "der Natur" unterordnen. Natur sein heißt nämlich, auf den Menschen, also auf die Vernunft, ausgerichtet zu sein. Es ist grober Unfug zu sagen "humans safe nature by not using it." DAS GEGENTEIL ist der Fall! Nur muß der Mensch die Natur vernünftig, also dem logos gemäß, nutzen. Und das MUSZ er. 

Er kann sie nicht "lassen wie sie ist", um sie zu retten, oder auch nur besser sein zu lassen. Sie wird ohne Menschen nicht besser. Sie wird ohne Menschen darwinistisch-brutal, in dem ohne Rücksicht auf das Ganze der Welt eine Herrschaft der Oligarchie, also der rücksichtslos Stärkeren, aufgebaut wird. Jedes Stück "Natur", das sich selbst überlassen ist, bezeugt das. Es bewirkt Artenreduktion, bewirkt die Schreckensherrschaft einiger weniger über den Rest.

Deshalb ist es gar nicht so leicht, über dem faktischen Zustand der "Natur", wie sie sich heute bietet, vor allem an manchen Orten bietet, das herauszufiltern, was wirklich "Paradieseszustand", also "ursprünglicher Zustand" ist. Denn das wäre dann der Verweis auf das, was "gemeint" ist, und das gewirklicht werden soll, um den Willen Gottes - und damit "Paradies" - zu ermöglichen. 

Worin der Film aber eindeutig "gut" ist, ist, wenn er (woher immer dann diese Impulse stammen, und sie sind quasi der Intuition, nicht der Stringenz der Argumente geschuldet) auf die Möglichkeit hinführen will, die direkten Zusammenhänge durch Lokalität, durch Regionalität nicht zu zerreißen. Als bessere Alternative, ja als Notwendigkeit, um Weltzerstörung zu vermeiden, was sich aber wiederum gegen Auswüchse und Fehlentwicklungen der Kultur wendet. Damit aber in mangelnder Differenzierung GEGEN KULTUR GENERELL ausufert. 

Ja, das ist sie, die bessere und sogar die einzige Alternative. Denn es geht um das Schaffen von Verbindlichkeit zwischen lebenden Wesen. Das ist überhaupt erst Kultur. Und hier scheiden sich auch alle sozialistischen Ideen und Experimente! Die genau das nicht tun, die genau das vermeiden wollen, was zu solcher Verbindlichkeit IN FREIHEIT führt. Denn ohne Freiheit ist Verbindlichkeit Terror und Zwang, nicht Verbindlichkeit weil Humanität!

Zwischen diesen bislang versucht auszuführenden Marken bewegt sich der gesamte Film von Marijn Poels, bewegt sich "Return to Eden." Der die eindreiviertel Stunden wohl wert ist, von denen man aber nur profitiert, wenn man diese Marken auch einhält und immer wieder scheidet. Gut gemeint ist nicht gut, und Emotion kann Sachlichkeit niemals ersetzen, ja ist gefährlich. Die Bösen (wenn man so will) entscheiden letztlich ja genau so!

Dann sieht man aber auch, daß Poels "Sachlichkeit" meint, anhand gewisser "wissenschaftlicher Kriterien" das Gute zu finden und als Gesolltes zu orten. Ist einem das bewußt, schmeckt man dieses bittere Korn mit jeder Einstellung und jeder Szene mehr und deutlicher. Naturwissenschaft hat aber gar nicht die Instrumente weil Kriterien, wonach sich das, was Poels in Wahrheit sucht, detektieren ließe. 

Denn Poels sucht wie jeder, der das Paradies sucht, nicht eine technische Perfektion. Vielmehr verwechselt er das eine mit dem anderen! Er handelt damit genau so, als litte auch er an jener Grundkrankheit unserer Kultur, die sie zum Tode führte. Die meinte, Geistiges verdinglichen zu können. 

Aber Poels Leiden ist echt. Und deshalb findet er immer wieder "Echtes", Wirkliches, so wenig er es letztlich einzuordnen, zu gewichten vermag. Was den Grundton der Verzweiflung, dessen sich der Film gegen die Behauptung des Titels "Return to Eden" nicht zu entledigen vermag, verständlich macht. Denn die Vernunft kann nicht explizieren, in eine Ordnung und damit in Sinn einbetten, was das menschliche Empfinden oft genug richtig an Information liefert. 

Deshalb ist der Film wahr, wo er einfach aufnimmt, der Linie des ersten Teils der Trilogie treu bleibt. Was immer man damit dann anfangen möchte. Er erzählt von den Tatsachen, die warum auch immer so sind wie sie heute sind. Ohne den Totprügel "Klimawandel durch CO2-Erderwärmung" auszupacken, schildert er die Trockenheit von 2019, die viele Bauern der deutschen Ebenen wirklich schwer getroffen hat. 

Die von "noch nie dagewesenen" (also, in ihrer Erinnerung) Zuständen sprechen, was natürlich höchst verführerisch ist, allen diesen Arten von Klimakatastrophiken beizutreten. In denen es aber nie um Zustände geht, sondern um Ursachenbestimmungen und Handlungskonsequenzen. Darin irren sie nämlich dann alle. Darin sind sie sogar gefährlich, und offenbaren sich als gewalttätig und kulturfeindlich, weil hinter diesen Klimakatastrophiken etwas ganz anderes steht: Ein Grundimpuls gegen diese Kultur, und ein Versuch, die Herrschaft an sich zu reißen. 

Niemandem in der gesamten Klimakatastrophik geht es um Natur. Die Gegenmaßnahmen generell, die Energiewende im Exemplarischen ist der offensichtlichste Beleg dafür. In der die Natur so zerstört wird wie noch nie. Diese Zerstörung wird aber unter anderes Etikett gestellt. 
Die Klimakatastrophik BENÜTZT also die realen Natur- und Wetterphänomene, ja benützt sogar einen allfälligen Klimawandel, soferne der wirklich stattfindet (und als beobachtbare Tatsache immer eine Veränderung regionalen Klimas mit zumindest sehr komplexen und vielschichtigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen ist).
Was festzustellen diese ganze Hysterie noch gar nicht möglich macht. Denn dazu müßte man einmal wirklich "beobachten" und "sehen" können, in Ruhe, in Freiheit des Blickes, in Wahrheit der Daten. Aber weder "erklärt" die Klimahysterie etwas, noch analysiert sie sie richtig. Sie will etwas ganz anders als "Bewahrung der Schöpfung", das täuscht sie nur vor, und dazu ist ihr keine Lüge zu gering, um sich nicht dafür zu bücken.

In diesem nach wie vor neutralen Blick von Poels kommen deshalb auch so wichtige Zusammenhänge ans Tageslicht. Wie die Rolle der Banken, des Geldes, die (mit ihren Krediten) die unter viel zu niedrigen Produktpreisen leidenden Bauern extrem unter Druck setzen.  

Und das in einem Jahr wie 2019, das aufgrund der Trockenheit ein wahres Katastrophenjahr für norddeutsche Bauern war. Das besonders die Milchwirtschaft unter extremen Druck setzte, denn ohne Regen kein Gras, ohne Gras keine Nahrung für das Vieh. Würde das so weitergehen, würden weite Teile Deutschlands versteppen bzw. sogar verwüsten. So, wie es in Spanien bereits seit vierhundert Jahren geschehen ist. Oder in Ägypten, vor zweitausend Jahren.
 
 
Morgen Teil 4)


*280920*