Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 7. Oktober 2020

USA. Der Weg, auf dem man zum Verlierer wird.

Der Mann ist ein wirklich tragischer Fall. Hat so viel Erfolg (gehabt) und hat keine Ahnung von Erfolg. Auch wenn es zu früh ist, und gewiß unangemessen, von "Spatzenhirn im Körper eines Riesen" - also buchstäblich wie ein Elephant - zu sprechen, so regt Arnold Schwarzenegger vor allem durch das, was er NACH seinen Erfolgen als Bodybuilder und Schauspieler machte, zu diesem Urteil höchst antreibend an.

Denn Schwarzenegger macht sein individuelles Schicksal zum technisch erreichbaren Weg für alle. Sieht nicht einmal, daß jemand, der besondere Sendung hat, auch den immanenten Antrieb hat - das Motiv, also, das er hier zu "vermitteln" sucht - sich nach dem auszustrecken, das er letztlich in den 1980ern erreicht hatte. Dabei hätte er es auch belassen sollen. 

Was Schwarzenegger erreicht hat, ist höchst spezifisch. Für Österreich, für Europa, für Amerika, für den Kalten Krieg, für die gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor allem für das Lebensgefühl, das von Amerika unter dem Etikett des "Glücks", des "Erfolges", der Weltbewältigung (auch und vor allem durch die militärische Macht, die übrigens ... vielleicht überhaupt nur ... zusammengestohlen war) in die Welt exportiert wurde. 

Das Arnold Schwarzenegger im damaligen Strom der Zeit erwischte, das Europa, der vor allem auch dieses arme, in der Steiermark von den Russen besetzte Österreich (schlimmer ist das alles nur in Italien abgelaufen und zu beobachten) nach dem Zweiten Weltkrieg erfaßte. 

Und das nicht einmal zufällig. Sondern extrem raffiniert von US-Strategen vorbereitet und ausgeführt (was soweit geht, daß man von Gehirnwäsche sprechen muß), die über Österreich und Deutschland ganz gezielt - maßgeblich von in den 1930er Jahren ausgewanderten Juden ausgedacht und durchgeführt; das ist keine Verschwörungstheorie, das ist ein nachweisbares geschichtliches Faktum - verhängt, ja, verhängt wurde. 

Aufbauend auf der These eines ebenfalls ehemaligen Österreichers, auf den Thesen eines Wilhelm Reich. Der (wiederum auf der Grundlage der Thesen eines emigrierten Österreichers, Sigmund Freud, wie Reich nun auf der Seite der Sieger gegen ihr Vaterland) der traditionellen Herkunftsgesellschaft das Vorurteil einer "faschistischen Struktur" umgehängt hat. 

Die alle wiederum, in größerem, globalem Maßstab, auf der Grundlage eines evolutionistischen, also relativistischen Menschenbildes "dachten". Und diese in Wahrheit für persönliche, höchst persönliche Ziele verwendeten, was ja überhaupt der innere, der wirkliche Sinn - und hier haben wir tatsächlich "Motivation", davon könnte Schwarzenegger viel lernen! - der Evolutionstheorien ist. Über die wir hier aber nicht weiter sprechen wollen.



Schwarzenegger mußte nach Amerika. Dorthin gehört seine stupide Theorie des "Vom Tellerwäscher zum Millionär", in der jeder alles werden kann, was er nur möchte. In einer (buchstäblich) guten, noch halbwegs fundierten, also strukturierten Gesellschaft wie dem Österreich der Nachkriegszeit hätte er eben keine Chance gehabt. So wie ganz Amerika sich gegründet hat, ist dieses Land eben ein Sammelpunkt für Versager, die aber ihr Versagersein insofern ablehnen und überwinden wollen, indem sie eine Gesellschaft der Skrupellosigkeit gründeten. Und forthin zum Anziehungspunkt solcher Charakterleichen - und, natürlich, Verzweifelten - wurde. 

Was Schwarzenegger als Erfolgsmodell vorstellt, ist aber nur die Deskription von Immanentem einerseits, die Erfolgsgeschichte eines Versagers anderseits. Insofern hat er phänomenologischen "Wert". Denn natürlich ist Selbstzweifel das zerstörerische Element per se. Aber das weiß nur jemand, der eine Sendung hat, die zu füllen er zu müssen weiß. Was auch immer er also hier erzählt, ist für ihn persönlich zutreffend, ist sein Weg, Widerstände zu überwinden, um "seine Vision" umzusetzen. Was auch immer der absolute Wert davon gewesen ist. 

Denn Schwarzenegger hat im Rahmen einer Zweitwirklichkeit - und nur darum geht es hier! und in seinem ganzen Leben! - jenen Technizismus inhaliert, der die USA gegründet hat. Und dessen einziges, wirkliches Prinzip die Überwindung, ja Vergewaltigung der Wirklichkeit (als historische Realität emaniert) ist, in der er sich vorfindet. Deshalb muß man sich vor solchen Menschen fürchten. 
Der Schaden, den solche Leute anrichten, ist kaum meßbar. Sie belasten die Menschen mit allen Dimensionen ihres Schicksals, machen sie zum Herren über die Welt, die in Wahrheit in der Hand Gottes ist, und nur von daher überhaupt Sinn - und damit Motiv, Motivation! - bilden kann. 
Schwarzenegger ist deshalb mitverantwortlich für den unfaßbaren, verantwortungslos und aus brutal selbstisch von so vielen weiteren Personen(sic!) kolportierten Unfug, in dem solche Theorien nach dem Zweiten Weltkrieg zahl- und maßloses Leid angerichtet haben. 
Er hat keine Ahnung was es bedeutet, wenn Menschen massenhaft (sic!) ihr Leben völlig verfehlen, weil sie diesem Unsinn nachlaufen. Den er eigenen Aussagen nach angeblich repräsentiert und "beweist". Der Weg Schwarzeneggers ist also von zahllosen Leichen gesäumt! 
Ja, Schwarzenegger ist ein Hauptschuldiger dafür, daß es nachgerade Zeitkrankheit ist, wie heute, daß es eine gesamte Gesellschaft zertrümmern kann, weil ganze Generationen ihr Leben verfehlen. Weil sie in Traumländer abdriften, die sie entwurzeln und in jeder Hinsicht scheitern lassen. Schwarzenegger ist deshalb sogar für zahlloses Leid in den Familien verantwortlich, das DURCH solche aberwitzigen Lebensphilosophien angerichtet wird. 
Weil die Menschen nicht und nicht zufrieden werden können. Sondern von einem Idealbild angetrieben - und das heißt immer und immer aus ihren Wurzelbetten herausgerissen! - nie jenen Punkt erreichen, der ihnen ANGEMESSEN ist. Denn nichts hat seine Begrenzung IN SICH, oder: AUS SICH. 
Sondern in der Hingabe an ihren Ort, in der Transzendenz daraufhin. Dort liegt Legitimität ihres Daseins, ja sogar absolute Legitimität, dort liegt jene Ruhe, die sie auf dem Weg Schwarzeneggers nie finden können. 
Was Schwarzenegger heute aber immer noch anrichtet, weil er sein Maß nicht gefunden hat (und sich somit in Wahrheit nur noch lächerlich macht!), ist auch entsprechend erschreckend. Wo er sich für "die Rettung des Planeten" (Klimawahn) einsetzt. Und seine zweitwirkliche (propagandistisch aufgetriebene, sonst durch nichts sonst noch reale) Macht für ein Ziel einsetzt, das ... einem Spatzenhirn eben entspricht. 

Was sagt das also für die USA aus, wenn solche Menschen in politisch höchste Positionen vordringen können! Es sagt, daß in solchen Systemen, die auf einer gigantischen Selbstüberschätzung beruhen, Selbstüberschätzung mangels Übereinstimmung mit dem Willen Gottes - als Verbindung von Schöpfung mit Ort als Bezugspunkt der Selbstüberschreitung und Begegnungsort mit dem Transzendenten -  zum Grundprinzip eines Lebens wird, dessen Grundprinzip die Überschätzung ist.
 
Schwarzenegger hat für das Bodybuilding viel geleistet. Das in sich ein durchaus ästhetischer, der Schönheit und der Sendung des Menschen gewidmeter Auftrag ist, in der eine künstliche Hochzüchtung eines Aspekts des Menschseins verwirklicht wird. Daß das Bodybuilding freilich so mißbraucht wird, daß es fast in sich bereits ein Mißbrauch des Schönen zugunsten des "Geilen" bedeutet, ist eine andere Geschichte. Schwarzenegger hat sogar viel geleistet, wenn man seine schauspielerischen Leistungen betrachtet, die ganz erstaunlich waren. 

Aber er ist ein kläglicher, ja verachtenswerter Versager, betrachtet man den ganzen übrigen Rest seiner "Leistungen", in denen er nur eines beweist: Daß man in diesen gesellschaftlichen Strukturen auch als Schwein ganz weit kommen kann. Und nichts mehr erzählt er nun sogar als Erfolgsrezept für jeden auf TedTV. Erbärmlich.

Zum Abschluß (und das hat in Anbetracht der obigen Ausführungen natürlich schon etwas von Vorführung bekommen) noch ein "Motivationsvortrag" von Arnold Schwarzenegger. Es bleibt somit nichts sonst zu sagen, es ist dasselbe Symptom. 

Außer, daß es wie hier schon oft gesagt wie belegt immer tragisch ist, wenn Schauspieler, die aufgrund ihres Nichtsseins (sic!) das eigentliche weil existentielle Talent" zum Schauspieler haben, plötzlich glauben, der Ruhm gelte ihrer "Privatperson", und sie hätten somit als Privatperson "etwas zu sagen". 

Dabei haben sie nicht einmal verstanden, warum sie überhaupt erfolgreich als Schauspieler werden konnten. Wozu man normalerweise nur noch sagen kann: Die falschen Rollen gespielt?! Denn nur insoweit kann ein Schauspieler auch als Persönlichkeit "in der Welt" reifen, wachsen und gewinnen.
 



*140820*