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Montag, 19. Oktober 2020

Wären da nicht die Tatsachen

Es ist für Aufgeweckte eigentlich ein alter Hut, und es ist ermüdend festzustellen, daß die Evolutionsgläubigen sich seit Jahrzehnten am Stand drehen, nicht einen Millimeter vorankommen, und deshalb zwanghaft ins Reich der Phantasien ausweichen, in denen sie jenes Märchenland entwickeln, das das gesollte Ergebnis - die Welt des Lebendigen ist von sich selbst aus, also aus rein physischen, materialistischen, mechanistischen, physikalischen (bzw. so verstandenen) "logischen" und zwangsläufigen Abläufen so geworden, wie sie heute ist - produziert. 

Nicht einmal von "re-"produziert kann man noch sprechen, denn die Evolutionstheorien haben sich auf verblüffende Weise von jeder Evidenz, also von allem, was beobachtbar ist, entfernt. Und müssen einen immer größeren Teil des Beobachtbaren ausblenden, als "NOCH NICHT erklärbar" wegschließen, und mit "black boxes" füllen, also mit "DAS MUSZ SO UND SO IRGENDWIE ENTSTANDEN SEIN". 

Michael J. Behe, über den wir hier schon mehrmals gehandelt haben, ist genau aber darüber gestolpert. Er hat Dinge beobachtet, von denen er lange annahm, sie wären von irgendjemandem erklärt und verstanden, die aber (wie er zunehmend herausfand) von niemandem erklärt werden können. Weil sie den herkömmlichen evolutionistischen Thesen deutlichst widersprechen. Und die unerklärlichste, jeder Entwicklungstheorie widersprechende Tatsache ist, daß sich in unglaublich kleinem Maßstab auf zellulärer, genauer: auf mikrozellulärer Ebene (die Darwin gar nicht wissen konnte, weil sie erst durch die technische Entwicklung des letzten Jahrhunderts überhaupt beobachtbar und damit erforschbar waren) Mechanismen finden. 

Die nicht nur extrem klein und damit dem bloßen menschlichen Blick entzogen, die nicht nur unfaßbar komplex sind, sondern die niemals auf eine Weise "entstanden" sein können (vereinfacht gesagt: Durch jeweilige simple Fehlschaltungen und Fehlkopien auf genetischer Ebene) wie sie die Entwicklungstheorien voraussetzen. Sie befinden sich schon auf der kleinsten Ebene des Lebendigen, auf der Ebene der Bakterien, in einem Zustand der "irreduziblen Komplexität". Das heißt, daß nicht ein Teil wegzudenken wäre, alles muß gleichzeitig entstanden sein. 

Kein Teil der Dinge in lebendigen Dingen liegt einfach herum, um dann nach Belieben umgeformt zu werden. Alles hat jeweils feste Charakteristik, und ist niemals ohne Sinn (der von einem Größeren heraus das Einzelne benötigt) das, was es ist. Diese Sinngebung reicht bis in atomare Vorgänge hinein, denn kein Teilchen (Quantum) ist ohne vorausgehenden Sinn überhaupt bestimmbar, "ist" also ein Teil. Kein Quantum (quantenphysikalisch verstanden) hat eine an sich feststellbare "Eigenschaft", es sei denn, sie ist von einem Sinn vorgegeben, der es in ein System, ein Ganzes, ein Insgesamt "einbaut".

Sinn (logos) geht allem Materie-Sein voraus!

Wäre jeweils einer dieser winzigen Teile dieser "Biomaschinen" zeitlich nicht abgestimmt (also "zuerst" etc.) bzw. zugleich mit allen übrigen Teilen dieser Maschine entstanden, hätte er nicht nur keinen Entwicklungsvor-, sondern eher einen -nachteil bedeutet, sondern das "später" entstandene wäre "früher" notwendig gewesen, um dann anderseits das Insgesamt solch eines für Zelle unabdingbaren Apparates zu bilden. Und das im Maßstab von Millionstel von Millimetern. Auch läßt sich nicht ein Protein für andere Verwendungen "adaptieren". Für die beobachtbaren Tatsachen wären so viele koordinierte biologische Anpassungs- bzw. Mutationsgeschehen notwendig, daß diese durch kein (dem Evolutionismus aber zugrunde liegenden) Wahrscheinlichkeitsmodell auch nur annähernd begründbar wären.*

Die Anforderung einer Selektion auf der Grundlage von Zufall, Prämisse des Darwinismus, ist ungeeignet, um die wesentlichsten Prozesse in der Natur zu erklären. Ja, sie widerspricht sogar diesem Postulat, und verstellt den Blick auf die komplexen Vorgänge und beobachtbaren Tatsachen der Natur.

Das Dilemma der Sichtweisen von Behe, der im Film als "römisch katholisch" bezeichnet wird (und dennoch keine Einwände gegen die Evolution aus religiöser Sicht gehabt habe, was denn doch recht seltsam ist) keine andere Erklärung findet als das, was man als "intelligent design" bezeichnet, das heißt, daß es einen vorangegangenen Plan geben muß, nach dem sich alles "entwickelt" hat (was dann eher im Sinne einer Entelechie, wie Aristoteles es sieht, zu verstehen ist), ist das Dilemma der Naturwissenschaften generell. 

Sie sind durch Postulate so deformiert, mittlerweile regelrecht verstümmelt, daß sie sich von Wissenschaft weit weg und zu bloßer Mythologie entwickelt haben. Denn naturwissenschaftlich ist da nichts mehr zu machen, es braucht eine andere Ebene der Erklärung. 

Hans-Peter Dürr, der ehemalige Sekretär von Werner Heisenberg, hat es einmal so beschrieben, daß die Naturwissenschaften zu einer Weltanschauungskonstruktion geworden sind. Denn die Wissenschaftler stoßen in mittlerweile ungeheurem Ausmaß auf Tatsachen, die durch herkömmliche Dogmen der Weltanschauung einfach nicht mehr erklärbar, noch weniger aber begreifbar sind.

Aber so etwas zu sagen, Tatsachen zu nennen, Beobachtbares als Relevanzsystem für die Naturwissenschaft einzufordern, ist existenzgefährdend. Vernunft selbst ist mittlerweile existenzgefährdend. Das ist das sicherste Kriterium für die Feststellung, daß wir in einer Anti-Kultur leben, die immer das Ende des Menschseins im Raum dieses "Kultur"-Einflusses bedeutet. Aus einer Anti-Kultur läßt sich somit nur noch fliehen.  



Hinweis: Youtube bietet zu diesem Film "Revolutionary/Revolutionär", den es auch als DVD käuflich zu erwerben gibt, nicht nur Untertitel, sondern in diesem Fall sogar recht gute Untertitel in deutscher Sprache.




*Man sollte an diesem Punkt auf die engen interdisziplinären, aber von einer weltanschaulichen Klammer (eines Gesollten, ja Gemußten) umfaßten Zusammenhänge von Kosmologie (Astrophysik) und Evolutionismus hinweisen. Mehr als man meinen könnte, bedingt ein Fachgebiet das andere, und liefert ein Fachgebiet dem anderen "Begründungszusammenhänge", die allesamt aber in dünner Luft hängen. 

Ohne die gigantischen Zeiträume der Astrophysik (siehe "Entstehungszeitpunkt des Universums" = "Urknall" vor 13,8 Mrd. Jahren) wäre Evolution und Darwinismus als These undenkbar. Umgekehrt nimmt aber die Astrophysik solche Zeiträume als notwendig und gegeben an, WEIL die Biologie sie "belegt" bzw. voraussetzt. Eines begründet sich also aus dem anderen, eine Behauptung bezieht sich auf eine andere. 

Und alle sind unbeweisbare Postulate einer mechanistischen, materialistischen Welterklärung, die vor allem eines sein muß: Sie muß gottfern, gottabhold sein. Gott darf bestenfalls Kontingenzbewältigung sein, fern, außerhalb des mechanischen Geschehens, nicht historisch real.

Es ist grotesk. Der VdZ ist in den späten 1960er, frühen 1970er Jahren im Gymnasium noch mit einem Naturkunde-Unterricht aufgewachsen, in dem das Alter der Welt mit rund 10.000 Jahren, das Alter der Menschheit mit rund 7.000 Jahren angegeben wurde. Von einer höchst bewundernswerten, geistvollen Professorin vorgetragen, die selbst als "Hobby" die Werkzeuge des Steinzeitmenschen nachgebaut hat. Zur Erinnerung: Das waren die Jahre, in denen die USA zum Mond geflogen ist. 

Die Söhne und Töchter des VdZ sind 20 Jahre später bereits mit der "Gewißheit" aufgewachsen, daß die Welt Milliarden von Jahren "alt" ist. Und der VdZ hat höchste Besorgnis um deren geistige Gesundheit, denn sie wirken wie blindgeschlagene, gehirngewaschene Zombies. Würde er nicht einen gewissen Sinn für "Wahrheit" feststellen, der ihm Hoffnung macht. Aber dazu müssen diese heutigen Menschen dermaßen viele Barrieren überwinden, daß es eine fast übermenschliche Leistung erfordert, die Grundlagen fürs Menschsein herzustellen. Und die beginnen beim Begreifen als Geschöpf.

  

*250920*