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Samstag, 7. August 2021

Gedankensplitter (1167d)

Die Gedankensplitter 1167 als Kleine Schule der Entscheidungen, hier im vierten Hauptsatz: Kriterien einer Entscheidung in verworrener Lage. Erster Versuch ein Fazit zu ziehen. Wann ist überhaupt eine Entscheidung zu treffen? Dazu ist als Voraussetzung die Rolle der Entscheidung als auch des Befindens im Rahmen eines schöpferischen Lebens zu erkennen. Samt den subtilen Unterschieden zwischen Urteil und Entscheidung. - Ehe wir ein erstes Fazit versuchen, wollen wir noch einen Punkt berühren. Nämlich den, wo es da hieße, sich unrealistisch idealen Zielen zuwenden, in der Entscheidung also nicht das einzuhalten, was Tugendmitte genannt wird - das rechte Maß zwischen dem objektiv Guten und dem subjektiv Möglichen. Hier kann als Hilfe zur Urteilsfindung gelten, daß das sachliche, objektive Gute im Ganzen und auf ein Leben bemessen sich aus Nicht-Falschem mehr zusammensetzt, denn aus vielleicht Richtigem, Gutem, und dem Vollbild des Erwünschten.

Deshalb ist dieses relative Gute des Nicht-Falschen zur Herstellung eines sicheren Urteilsgrundes zu behalten, und darauf dann das Mögliche im Maß des subjektiv Möglichen aufzurichten. Und das im Rahmen des Gebotes, daß in Zeiten der inneren Unsicherheit (hier vor allem!) immer auch die Frage gelten muß, ob etwas entschieden (im Sinne von: verändert) werden MUSZ. Ob es unbedingte sachliche Notwendigkeiten für Veränderungen gibt. Sobald dieses Maß überschritten ist, wird nämlich der Bereich des Schöpferischen betreten.
Ein Maß gilt für jede Entscheidung, gleich welcher Art, aber immer. Es ist so selbstverständlich weil auch Eckpfeiler göttlicher Grammatik, daß es kaum weiter ausgeführt werden muß. Und das ist, daß eine falsche, unrichtige Handlung niemals zu einem guten, richtigen Ergebnis, zu einem zurück in die Vorsehung Gottes, der einzigen lohnenden Lebensschiene, führen wird.

Umgekehrt gilt, wir wiederholen uns, fassen damit aber in neuem Ansatz zusammen, daß eine Situation, die verworren scheint, die einem als neblicht, starr, unentwirrbar, seltsam erscheint, dann nicht seltsam und falsch sein kann, wenn sie die Folge lauter "richtiger Entscheidungen" gewesen ist! 
Dann kann eine Veränderung, die niemals eine Veränderung nach klarem Ziel sein kann (sonst wären die Vorentscheidungen falsch, nicht richtig gewesen), weil sie nur verändern soll, weil das Gegenwärtige subjektiv unerträglich (etc.) scheint (und nicht objektiv ist, als Ergebnis des sittlichen Aktes der Bewertung), niemals richtig sein! 

Womit diese Art der Entscheidung eines Hinausgreifens in nicht wesensbehörige Bereiche, vorwiegend die Art der Frau sein wird. Die sich nötigenfalls (und bei Untugend im besonderen) darauf hin zu erziehen hat. Gerade in diesen Zeiten, in denen schon über viele Jahrzehnte gelehrt wird, daß auch die Frau ihr Leben durch positive Akte zu "gestalten" habe. Worum es uns hier geht, ist darauf zu verweisen, daß diese Art der Lebensgestaltung in jedem Fall zum Desaster führen wird weil muß. Und ich meine auch zuhauf zu sehen, daß gerade Frauen ab ihrer Mitte des Lebens in einem wahren Desaster der Verworrenheiten aufwachen, in die sie auch ein falsch umgebautes Bürgerliches Recht nachgerade und beinahe hämisch verhaftet.

enn sich auf ein höheres Ziel hin zu überspannen, wie es das Schöpferische tut - das immer etwas voraus ist, weil alles zu Schaffende den Wagemut, die "Gewalt" braucht - ist die ihr wesensfremde Art des Mannes, der ein Werk aufrichtet. Und in dessen Kreis sich dann die Frau bewegen muß (und dies auch dann tut, wenn sie meint, selbst gestalten zu müssen; nur sind die Verbindlichkeiten dann nicht mehr klar zu erkennen). Deren Haupteigenschaft nicht zu Unrecht oft mit dem Erduldenden, dem Mittragenden am Schicksal des Mannes identifiziert wird. Für dessen Werk sie im Weltsinn keine Verantwortung zu tragen hat.

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Geht es nun schon? Dürfen wir die Fäden schon einmal in die Hand nehmen, um zu sehen, ob wir alle bereits aufgenommen haben? Probieren wir es. Bereit?

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Wir haben geklärt, was Leben als Existieren überhaupt bedeutet. Wir haben geklärt, daß dieses im Wesentlichen die Tugend der Geduld als Hingespanntheit des eigenen Daseins auf das Geschenk des Glaubens (das dann im eigentlichen Sinn Existieren=ex-ire, herausgehen, etymol. sogar heraus-sein bedeutet (sein als gehen) erfordert. Wir haben geklärt, daß ein Entscheiden - ist es denn ein solches - nur als schöpferischer Akt möglich ist. Und wir haben geklärt, wie Mann und wie Frau darin schöpferisch werden. Damit haben wir jene Blickpunkte errichtet, von denen aus Glaube, Treue, Tugend als Festhalten (das ein Transzendieren) am Ort ist. 

Sodaß uns Angst nicht als diffuse "psychologische Befindlichkeit" begreifbar wird, sondern als Verweigerung der Treue, als Wahl eines Ortes, der nicht "der uns zubedachte" ist. Aus dem dann die ontische Differenz zum Sein real wird, in die hinein das Wort - das Sein ISSET - sein Urteil spricht. Real, hörbar, erfahrbar, und wie auch immer wir es verwischen wollen. (Und meist wird sogar genau das mit Angst bezeichnet, das doch so klar und logos-bezogen, also logisch ist: Das unbewußte Verwischen, Selbstverwirren dieser gehörten Stimme des Seins.) 

Verwischen wie Kleinkinder, die uns damit aber ein tiefes Geheimnis verraten, das ihnen noch viel präsenter ist als dem Ältergewordenen: Daß ein Wesen, das humanomorph ist, eigentlich die Augen/Sinne bedecken können müßte, damit das Sein sich auflöste. So macht es nämlich Gott. Es ist nur, was Gott sieht. Und wir, wir sind doch seinem Abbilde nach?! Ja. Aber nur analog. Nicht ontisch.

ber dann ist Angst noch etwas: Ein Vorausbeugen. Ein Voraussein. Ein Sein an einem anderen Ort, obwohl wir noch den alten bewohnen bzw. besetzt und inne haben. Damit schaffen wir ein Motivans, einen Antrieb, der uns wegkatapultieren soll. Und uns dazu treibt, Datum um Datum zu fälschen, sodaß vor dem Verstande ein Bild entsteht, das uns die Verfehltheit des augenblicklichen Ortes "begründet". Die Untreue rechtfertigt (die wir nämlich bereits begangen haben!), ja zur Tugend umfärbt. Und uns nach einem Ort greifen läßt, an dem wir das Schöpferische gerne hinter uns lassen, weil er uns Magen und Ohr füllt. Sodaß wir gerne das Priesterliche verlassen, und uns dem Weltimmanenten verschreiben.