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Sonntag, 29. August 2021

Was Afghanen und Deutsche verbindet (2)

So viel Unsinn in so kurzer Zeit gelernt, das erinnert an Deutschland nach 1945 (wenn nicht schon nach 1933) Ist in Afghanistan dasselbe passiert, die Afghanen lassen es sich nur nicht mehr gefallen? - Es hat lange, sehr lange gedauert, bis wenigstens manche Massenmedien ÜBERHAUPT von Straftaten der Afghanen (dabei: Wie von denen aller Migranten) berichtet haben, und sie haben das gemacht, weil der Druck aus der Bevölkerung einfach zu groß wurde. Zu schlimm waren die Zustände, zu viele Afghanen sind durch besondere Neigung zu Straftaten aufgefallen, und NIEMAND hat darüber berichtet, um diese Volksgruppe "nicht zu diskriminieren," also mit einem "Vorurteil" zu belasten. Wer aber den Verkehrsknotenpunkt Prater und dessen Umgebung näher kennt, weiß und wußte lange ehe es die Medien aufgreifen wollten, daß das kein "unberechtigtes Vorurteil" war, sondern brutale Realität.

Wodurch es nicht wenige Fälle gab, wo vor allem junge Menschen (und hier wieder: Mädchen) in einer Vertrauensseligkeit Nähe zuließen, die schrecklich endete. Auch im "Fall Leonie" kann man über die Frage nachdenken, ob solche Taten (die häufig vorgekommen sind, daß es aufgefallen ist, ALS "spezifisch afghanisch") nicht auch durch die Schuld der Medien geschehen haben können, weil das 13jährige Mädchen ein Vertrauen aufbrachte, das bei anderer Berichterstattung vielleicht nicht mit so verheerenden Folgen ausgefallen wäre.

Ob aber "die Taliban" wirklich so schlecht sind? Könnte es nicht sein, daß in ihnen vielmehr noch etwas von originärem Menschsein lebt, das genau der Todfeind des westlichen Wirklichkeitsverlustprogramms ist? Könnte es nicht sein, daß das es auch ist, was diese Afghanen erfolgreich verteidigt und nun sogar zur Regierung gebracht haben? Daß sogar von Anfang an der Konflikt in Afghanistan seit den 1950er Jahren ein Kampf der westlichen Dekadenz gegen die originäre Landeskultur gewesen ist? Denn Afghanistan war noch in den 1960ern ein außerordentlich "verwestlichtes" Land, zumindest - eiderdautz, warum wohl? - in den Großstädten. Offenbar aber nicht - am Land. Und dort dürfte nach wie vor die Mehrzahl der gut 30 Millionen Menschen leben.

Kurz: Das Mädchen leidet ebenso wie viele ihrer Verwandten oder Leidensgenossen - zumindest zitiert sie diese so, vielleicht ist aber auch das schon ein falsches Bild, eine Dramatisierung, die keinen Realitätsboden hat - unter einem Bild, das den Medien und Gehirnwäscheinstitutionen entstammt, aber nicht der Erfahrung des Wirklichen in Afghanistan und deren Taliban.

Aber damit gleicht die afghanische Bevölkerung (dieses Zuschnitts) verblüffend der Bevölkerung in unseren Ländern. Denn sie erleben genauso wie wir nach 1945, daß das Eigene, das Eigensein grundsätzlich abzulehnen weil schlecht, gewaltvoll, irrational-höllisch ist. 
Ein Bild, das sie von den Besatzungsmächten eingesetzt bekommen haben und dem ein wichtiger Schritt vorausgegangen sein muß: Der des Abschneidens aller "echten" Erinnerung, aller Realitätsoffenheit und dem Mut dazu, und aller realen, weltoffenen Gegenwartserfahrung. 

Unter der Drohung, am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen zu können - nichts anders ist bei uns passiert: jedes Unternehmen, jede freie Tätigkeit mußte zuerst von den alliierten Kommissionen bewilligt werden, also ihrem geistigen Strom und ihren Interessen entsprechen - mußte das Persönlichkeitsfundament abgetrennt und durch ein Fiktionskonstrukt ersetzt werden, das die Besatzer im Handkoffer mitbrachten, den sie dann in den Wohnstuben der traumatisierten Besiegten abstellen und langsam, wie in Zeitlupe auspacken, Stück um Stück hervorkramen, und so die Spannung, mit der die entrechteten Bewohner des Hauses auf den Koffer starren, lange lange hinziehen.

So ist es möglich, die gesamten Inhalte der Sprache, dieser Materia der oberen Schichte des Denkens, einer im Zuge eines traumatischen Erlebens des Verlustes der Selbstmächtigkeit - wie nach einer totalen Geschlagenheit durch einen Krieg, der den Charakter eines Vernichtungskrieges hat (in diesem Fall von allen Seiten, aber nur eine hat gesiegt) - beherrschten Bevölkerung auszutauschen. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß diese ureigensten Fundamente der Persönlichkeit nicht wieder an die Oberfläche kommen. Und hilft dabei keine Lockung, keine Bestechung, keine Korrumpierung, dann muß eben Gewalt herhalten. Dann wird gedroht und Angst gemacht.

Je länger das "Urereignis" zurückliegt, umso mehr. Denn es ist Wesen des Menschen, daß das Wahre, das Reale, das Gute sohin niemals ganz auszulöschen ist, sondern das ist, was immer nach Luft ringt. Bis es irgendwann mit dem Verschieben von bedeckenden Gedankenblöcken und Sprachinhalten in Ersatztopoi und Stellvertreterkriege nicht mehr das Auslangen findet. Dann hilft nur noch offener und handfester Krieg, mit Bomben und Granaten, mit Kugeln und Panzern.

Daß diese Handlungsweise eines Invasors offenbar keineswegs nur damals und heute in Afghanistan zu finden ist, hat uns - einmal mehr kann sie als Lehrbeispiel herangezogen werden - die "Corona-Krise" gelehrt. Deren Grundlagen in genau derselben Abtrennung der Menschen von ihren eigenen Vernunftgrundlagen, also der Fundierung ihrer Persönlichkeit in den Realitäten, in denen sie aufgewachsen sind, die ihre Vergangenheit ausmachten (und das noch dazu bei einer Lage, die ohnehin bereits von der Gehirnwäsche nach dem Krieg geprägt war).


*210821*