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Montag, 2. August 2021

Scharfkorn nach der Montagsvesper

Der Gehorsam schließt den Bogen, und: Die Anmerkungen. - Wie generell die Dinge der Welt ihrem Wesen nach ein Hereinsenken der (geistigen) Form in die vorausgehende, aufnahmebereite und disponierte Mater-ia sind. Nicht zufällig ist deshalb die Gottesmutter Maria Urbild der Kirche! Welche wiederum das Urbild der gesamten Schöpfung ist, das seit dem Sündenfall von einer faktischen Welt überlagert wurde, aber darin wie Gold in Tonnen von Erz steckt.

Was ihr mit der Unbefleckten Empfängnis geschah ist das Urbild aller Schöpfungsvorgänge, die eine Analogie (!) zu diesem Zeugungsprozeß Gottes in der disponierten Materia (der allzeit reinen Jungfrau) sind. Die aus der Seite des Mannes genommen ist, und deren Wesen der Gehorsam ist, um Form annehmen zu können! Weshalb Gottes Dritte Person in Jesus von allem Anbeginn an, und aller Schöpfung vorausgehend weil, wie gesagt, deren Urbild, Mann sein mußte.

Die Idee der im Zweiten Vatikanum als offiziöses Hereinwehen der später breitflächig einsetzenden Spiritualisierung*** erstmals in der Kirchengeschichte möglich gemachten kategorialen Pastoral, das vom em. Papst Benedict XVI. in "Summorum Pontificum", das hiermit wieder aufgehoben wurde, im Vordergrund gestanden haben dürfte, lassen wir beiseite. Sie ist immer eine Schnapsidee gewesen, die sonst auch nur bei der Militärseelsorge (samt einem neu geschaffenen Militärbischofsposten) installiert wurde. Davon wieder zurückzusteigen muß deshalb gutgeheißen werden.

Am Ort, mit dem Ort, durch den Ort, dort BEGINNT die Kirche, dort muß sie beginnen. Wo immer echte glaubensfeindliche, nein, glaubens- und damit heilszerstörende Pfarren einen Meßbesuch unmöglich machen, muß diese Erkenntnis, aus dem realen Versuch und langem praktischem Ringen kommen, dort Fuß zu fassen. Meist ist es aber umgekehrt. Ein Blick, sozusagen, genügt, und schon ist jeder Sonntag Reisetag, an dem man sich aussucht, wo man zugehören will. Eine Aporie, genauso wie der groteske Fall, daß Meßbesucher, die sich auf die Tradition berufen, sich nun aussuchen, welcher Tradition sie folgen. Damit ist jeder Weg verbaut, auch der über eine "bessere" Alte Liturgie. Und das ist ein Mißstand, das ist gegen das individuelle Heil gerichtet. Dementsprechend ist Arroganz das nicht gerade seltenste Merkmal solcher "Meßgemeinden" die in der Regel tun, als lieferten sie sich ein mit Auszeichnung versehenes Katakombenmodell von Kirche. 

Alleine solche Erscheinungen von Selbstüberhebung sind sicheres Indiz dafür, daß in solchen Liturgiefragen die allermeisten Gläubigen um eine oder mehrere Kategorien zu hoch greifen, sich also über ihren Ort erheben, sodaß sie in Sachen entscheiden, die gar nicht ihrer Entscheidungsschuhnummer entsprechen (sondern z. B. eine Frage der Priester und Bischöfe, und deshalb im Streitfall auch von diesen auszutragen sind). In welches Seitenkämmerchen (mit hell beleuchteten Schaufenstern) aber wird hier jene Demut verstaut, in der der "Alten Messe" beigewohnt und "durch die Liturgie ein Surplus an Gnade" (durch Geformtheit) geerntet werden könnte? Eine Demut, die einer selbstverständlichen Einbettung in ein Kulturinsgesamt entspricht wie entspringt.

Ferner sollten sich viele einmal fragen, ob das Blut der Märtyrer, die derzeit etwa in China erwachsen, irgendetwas mit Fragen des Ritus zu tun hat. Oder die Märtyrer der "21", denen Mosebach ein Buch gewidmet hat. Bei denen nur eines besticht: Der selbstverständliche Gehorsam. An liturgischen Details ließe sich sonst nämlich auch dort und zumalen in der koptischen Kirche (die noch dazu nicht mit der römischen Kirche uniert ist, ja sogar einen eigenen Papst hat) genug herummäkeln. Weshalb die Heiligung in vieler Hinsicht den einfachen Gläubigen möglich ist, obwohl sie in Fragen, die den einfachen Gläubigen sogar beträfen, die zu beurteilen ihm aber nicht zustehen, den einen "gleichgültig" sein kann, während sie den Verantwortlichen zum Stolperstein des Heiles wird.

Tatsache aber ist doch, daß viele der gegenwärtigen Märtyrer der Kirche in einem sehr weiten Sinn (und es gibt enorm viele!) gar NICHT aus dem katholischen Raum kommen, und Liturgie dort nicht die geringste Rolle spielt. Eher schon eine kulturelle Haltung, die noch nicht so ruiniert ist wie die des Westens. Und von der sind auch die Meßbesucher, die dezidiert den "Alten Ritus" suchen, nicht befreit, was alleine schon manche Fragwürdigkeiten aufwirft. Sodaß einmal die Antwort darauf gefunden werden müßte: Ob nicht die Alte Liturgie in gewissem Sinn und vielfach Reiterin auf dem kulturell toten Pferd des Geistes des Ungehorsams und Autonomismus reitet.

Worum geht es also? Es geht um das, was uns alle, jeden Getauften, den Anschluß an die Gnade bringt. Und das ist ...  der Gehorsam. Und damit haben sie alle ihr Problem. Ob ein Steve Skojec, ob Pius X, und ob so viele "echt katholisch Gläubige." Der mehr ist als das bloße Befolgen von Anweisungen des Papstes. Der unbedingt notwendige, die einzig wirklich marianische Grundhaltung ist. Weil die geistige Wirklichkeit der Kirche noch jede verbogene, verbeulte und stinkende faktische Realität zum Guten nützt, über allem steht, und eine eigene Gestalt verwirklicht, die anders aussieht als wir sie uns vorstellen können. Weil der Kopf dieser Kirche ... Christus selbst ist.

Somit schließt sich der Bogen, läuft zurück zu den Schnapsnasen vom Beginn dieser Ausführungen. Denn was die Lehren sowohl von Gunnar Kaiser wie auch seinem Interviewpartner Gerald Hüther sind, ist letztlich genau dasselbe, was auch einen Jordan Peterson oder einen Steve Skojec oder die Pius X-Bruderschaft zerstört. Es ist ... der Ungehorsam dem Sein gegenüber, das da Gott ist.



*Oder Theologen, oder Psychologen. Unterschied ist meist ohnehin keiner: Sie alle sind schon vom Typ her Märchenerzähler, die mit klebrigen Inhaltsboxen Fliegen fangen, den Kern, das immanent Substantielle, die Melodie der Haltung aber scheuen wie der Teufel das Weihwasser, weil sie sonst vom Ungehorsam und der Überlegenheit der Selbstverliebtheit lassen müßten.
**Da wird etwa dann eine Gallionsfigur des Anti-Corona-Kampfes (Impfung) Dr. Bhakdi wegen einer lächerlichen Behauptung, hinter der ein Jude Anti-Semitismus wittern möchte, auf dessen bloßes Ankündigen einer Betreibung hin von allen fallengelassen. Sogar der Verlag kündigt den Bestsellerautor. Der sich als Buddhist (als Nihilist - auch wenn er im Fernsehen oft von "Gott" spricht - per se dem links-liberalen Lager zuzuordnen) und Thailänder gar nicht vorstellen konnte, wie es wirklich um die Meinungsfreiheit in unseren Ländern aussieht. Eine nächste Gallionsfigur der "Kritikerszene", diesmal in Österreich, Dr. Gerald Grosz, tritt ganz offen als Befürworter und Förderer der Homosexuellenszene (der er auch angehört) auf. Daß er als "Corona-Kritiker" weiterhin jedes Forum erhält ist nicht ohne Zusammenhang zu sehen. 
Denn wehe dem, der nicht vor der "Diversität" seinen Kotau macht! Von "Privatveranstaltung" ist da nämlich überhaupt keine Rede. Provokant suchen sie ihre Devianz in die Öffentlichkeit zu tragen, wo immer es geht. Die Homosexualität ist ihnen ein Mittel geworden, alle zum Küssen ihrer Füße zu zwingen, die Homosexualität noch als jene Unmoral weil Widernatur begreifen, die sie ist.
***Von dort her - lex orandi statuit lex credendi - ist sie über Verwirrungen in der Philosophie natürlich sehr rasch in die Theologie eingedrungen und versucht seither hartnäckig, sie zu protestantisieren. Denn dieses ortlose, ding- und gegenstandslose Denken über das Wirkliche - das vor allem ein Denken über den Charakter der Schöpfung ist - IST protestantisch. 


*250721*