Was ihr mit der Unbefleckten Empfängnis geschah ist das Urbild aller Schöpfungsvorgänge, die eine Analogie (!) zu diesem Zeugungsprozeß Gottes in der disponierten Materia (der allzeit reinen Jungfrau) sind. Die aus der Seite des Mannes genommen ist, und deren Wesen der Gehorsam ist, um Form annehmen zu können! Weshalb Gottes Dritte Person in Jesus von allem Anbeginn an, und aller Schöpfung vorausgehend weil, wie gesagt, deren Urbild, Mann sein mußte.
Die Idee der im Zweiten Vatikanum als offiziöses Hereinwehen der später breitflächig einsetzenden Spiritualisierung*** erstmals in der Kirchengeschichte möglich gemachten kategorialen Pastoral, das vom em. Papst Benedict XVI. in "Summorum Pontificum", das hiermit wieder aufgehoben wurde, im Vordergrund gestanden haben dürfte, lassen wir beiseite. Sie ist immer eine Schnapsidee gewesen, die sonst auch nur bei der Militärseelsorge (samt einem neu geschaffenen Militärbischofsposten) installiert wurde. Davon wieder zurückzusteigen muß deshalb gutgeheißen werden.
Am Ort, mit dem Ort, durch den Ort, dort BEGINNT die Kirche, dort muß sie beginnen. Wo immer echte glaubensfeindliche, nein, glaubens- und damit heilszerstörende Pfarren einen Meßbesuch unmöglich machen, muß diese Erkenntnis, aus dem realen Versuch und langem praktischem Ringen kommen, dort Fuß zu fassen. Meist ist es aber umgekehrt. Ein Blick, sozusagen, genügt, und schon ist jeder Sonntag Reisetag, an dem man sich aussucht, wo man zugehören will. Eine Aporie, genauso wie der groteske Fall, daß Meßbesucher, die sich auf die Tradition berufen, sich nun aussuchen, welcher Tradition sie folgen. Damit ist jeder Weg verbaut, auch der über eine "bessere" Alte Liturgie. Und das ist ein Mißstand, das ist gegen das individuelle Heil gerichtet. Dementsprechend ist Arroganz das nicht gerade seltenste Merkmal solcher "Meßgemeinden" die in der Regel tun, als lieferten sie sich ein mit Auszeichnung versehenes Katakombenmodell von Kirche.
Alleine solche Erscheinungen von Selbstüberhebung sind sicheres Indiz dafür, daß in solchen Liturgiefragen die allermeisten Gläubigen um eine oder mehrere Kategorien zu hoch greifen, sich also über ihren Ort erheben, sodaß sie in Sachen entscheiden, die gar nicht ihrer Entscheidungsschuhnummer entsprechen (sondern z. B. eine Frage der Priester und Bischöfe, und deshalb im Streitfall auch von diesen auszutragen sind). In welches Seitenkämmerchen (mit hell beleuchteten Schaufenstern) aber wird hier jene Demut verstaut, in der der "Alten Messe" beigewohnt und "durch die Liturgie ein Surplus an Gnade" (durch Geformtheit) geerntet werden könnte? Eine Demut, die einer selbstverständlichen Einbettung in ein Kulturinsgesamt entspricht wie entspringt.
Ferner sollten sich viele einmal fragen, ob das Blut der Märtyrer, die derzeit etwa in China erwachsen, irgendetwas mit Fragen des Ritus zu tun hat. Oder die Märtyrer der "21", denen Mosebach ein Buch gewidmet hat. Bei denen nur eines besticht: Der selbstverständliche Gehorsam. An liturgischen Details ließe sich sonst nämlich auch dort und zumalen in der koptischen Kirche (die noch dazu nicht mit der römischen Kirche uniert ist, ja sogar einen eigenen Papst hat) genug herummäkeln. Weshalb die Heiligung in vieler Hinsicht den einfachen Gläubigen möglich ist, obwohl sie in Fragen, die den einfachen Gläubigen sogar beträfen, die zu beurteilen ihm aber nicht zustehen, den einen "gleichgültig" sein kann, während sie den Verantwortlichen zum Stolperstein des Heiles wird.
Tatsache aber ist doch, daß viele der gegenwärtigen Märtyrer der Kirche in einem sehr weiten Sinn (und es gibt enorm viele!) gar NICHT aus dem katholischen Raum kommen, und Liturgie dort nicht die geringste Rolle spielt. Eher schon eine kulturelle Haltung, die noch nicht so ruiniert ist wie die des Westens. Und von der sind auch die Meßbesucher, die dezidiert den "Alten Ritus" suchen, nicht befreit, was alleine schon manche Fragwürdigkeiten aufwirft. Sodaß einmal die Antwort darauf gefunden werden müßte: Ob nicht die Alte Liturgie in gewissem Sinn und vielfach Reiterin auf dem kulturell toten Pferd des Geistes des Ungehorsams und Autonomismus reitet.
Worum geht es also? Es geht um das, was uns alle, jeden Getauften, den Anschluß an die Gnade bringt. Und das ist ... der Gehorsam. Und damit haben sie alle ihr Problem. Ob ein Steve Skojec, ob Pius X, und ob so viele "echt katholisch Gläubige." Der mehr ist als das bloße Befolgen von Anweisungen des Papstes. Der unbedingt notwendige, die einzig wirklich marianische Grundhaltung ist. Weil die geistige Wirklichkeit der Kirche noch jede verbogene, verbeulte und stinkende faktische Realität zum Guten nützt, über allem steht, und eine eigene Gestalt verwirklicht, die anders aussieht als wir sie uns vorstellen können. Weil der Kopf dieser Kirche ... Christus selbst ist.