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Es macht das hier angesprochene Problem noch leichter verstehbar, wenn man diese Theologie in dem noch umfassenderen Rahmen sieht, in dem die Kirche seit den 1930er Jahren (gipfelnd im Zweiten Vatikanischen Konzil) hier über versuchte Liturgie-Innovationen (in denen Stift Klosterneuburg mit Pius Parsch, aber auch ein Münchner Theologe vom Rang eines Romano Guardini eine gewichtige Rolle spielen) und dort über Versuche, die Theologie an ihren Rändern so aufzuweichen - merken wir uns: Grenzen, Tore, Torwächter ... es spielt unten seine Rolle - daß sie auch für der Kirche Fernstehende leichter annehmbar ("verständlich") wird.
Und in gewissem Sinn ist das fast jeder der sogenannten "Katholiken". So wie jede, wirklich jede Religion in ihrer faktischen Gelebtheit ein ungeheuer weiter Raum rund um einen Kern ist, den lauter "Häresien" umflirren. Die Kirche unterscheidet hier freilich, daß ihr Kern KLAR und in der Unfehlbarkeit verankert ist, sodaß sich immer sagen läßt, WAS katholisch ist. Sämtliche anderen Religionen haben ja ein enormes Problem der Selbstdefinition.
Aber aus dieser "Nouvelle Théologie" ist ein spezifisches Problem erwachsen. Aus dieser "Verstehbarmachung" wurde ein Wegräumen. Ihre Vertreter haben sämtlich aber ein ganz spezifisches Problem. Und dem VdZ steht nicht an, es das Problem des Türstehers zu nennen ... was damit gemeint ist, ist unten ausgeführt.
Es ist auch das Problem des hw. Dr. Karl Wallner. Und es wird sichtbar an der Frage, um die es in dieser Sendung letztlich dann geht, und die eine der großen Streitfragen ist, die aus der "Nouvelle Théologie" aufgeplatzt ist: Ob es außerhalb der Kirche Heil gibt.
Was der Heiligenkreuzer Mönch hier glatt mit "ja" beantwortet: Ja, es gäbe das Heil auch außerhalb der Kirche. Und wie zu erwarten, schiebt er dann eifrig eine Menge Sätze hinterher (und der VdZ war in dem Moment, wo der dieses "ja" hörte, völlig sicher, daß das nun folgen würde), in denen er seine Spuren wieder zu verwischen sucht. Indem er die Exaktheit seiner Aussage vernebelt, und den Widerspruch. Den er durch Erwähnung vorgibt, zu beseitigen weil zeigt, daß er dessen gewahr ist: "Ja natürlich ist ..." Ist? So bestimmt? "Ist die Kirche die Braut Christi ..." ABER. Aber? Kein Aber. Denn in dieser Formulierung ist die Aussage FALSCH und noch mehr irreführend. Wallner vertritt eine glatte Häresie. Und weil es gerade in diesem Punkt ist, ist er als Oberer einer Missionsgesellschaft eine unerträgliche Fehlbesetzung. Der die Heiden im Stich läßt, anstatt ihnen das Heil zu verkünden. Lieber mit Bratwürsten versorgt, als mit dem, was die Kirche zu geben hätte. Das Heil.
Extra ecclesiam nulla salus! - Dieser Satz ist heute nicht weniger wahr als zu allen Zeiten. Er ergibt sich aus dem Wesen der Kirche, und ihn zu verleugnen ist eine schwere Beleidigung Gottes, eine brüske Zurückweisung der Erlösungstat Christi.
Das fühlt Wallner freilich schon, es zeigt sich in seinem Verhalten. Wenn, dann kann es nämlich nur heißen (und die von Wallner angeführten Belegstellen sind genauso zu verstehen, wobei er - eiderdautz - manche deren Worte glatt verändert; verräterischer geht es kaum noch, als in Bedrängnis zu lügen), daß man nicht wirklich ausschließen kann, daß jemand auch außerhalb der Kirche durch das Bekenntnis zu Jesus zum Heil gelangen könnte. Konjunktiv. Was aber heißt, daß er in diesem Augenblick und durch einen inneren Akt, dem ein Akt Gottes vorausgehen muß, bereits INNERHALB der Kirche steht.
Aber es zeigt sich einmal mehr, daß der Verdacht, der einen seit je beschlich, wenn man diesen Mann beobachtet hat, daß er ein schweres narzißtisches Problem hat, mehr als ein Verdacht ist. Der sich dann in einem konkreten Verhalten äußert, das man als "Torwächtersyndrom" bezeichnen kann. Das in seinem weiteren Bereich dem Narzißmussyndrom einzugliedern ist.
Was ist damit gemeint? Daß der Torwächter (oder man denke ganz einfach an einen Portier - der VdZ kennt dieses Gewerbe* zufällig sehr gut - oder an den Türsteher vor einer Promi-Diskothek) die Vollmacht hat, die Zusammensetzung des Inneren, dem er zugehört, zu verändern. Ihm obliegt es, wer Zutritt findet, und wo hin die Türen geöffnet bleiben. Er hat damit eine nicht zu unterschätzende Macht über das Ganze, so wie es ja immer die Subalternen sind, die faktisch das Ganze in der Hand haben.
Über die Bedeutung von Sekretärinnen sind ganze Bücher geschrieben worden, und die Bedeutung der Sekretäre Stalins für dessen Entscheidungen ist so überwältigend, daß man aus dem Staunen kaum herauskommt. Und auch der VdZ hat es oft genug erlebt, wie sehr man sich - als Stellvertreter und Repräsentant des Ganzen, etwa einer Firma, oder einer Institution wie einer diözesanen Katholischen Männerbewegung, der der VdZ 1993-95 als Diözesanreferent zugewiesen war - als Führungskraft in der Hand seiner Sekretärinnen (aber generell in der seiner Untergebenen) befindet. Sie steuert sogar den Informationsfluß, ist also mit verantwortlich für das Realitätsbild des ihr Vorgesetzten (um wieder zu Stalin zurückzukehren).
Und eine ähnliche Aussage läßt sich über Türsteher sagen. Zu der jeder werden kann, sobald er sich in einer autoritativen Situation befindet. Und das geschieht viel umfassender und häufiger, als den meisten jemals bewußt wird.
Karl Wallner ist so ein Türsteher der Katholischen Kirche. Einmal ist er es über ein Haupttor, das ein wichtiges Tor ist - das der Lehre, das der Universität, das sogar der Glaubensvermittlung in der ganzen Welt, denn Wallner ist seit ein paar Jahren sogar Sekretär der Päpstlichen Missionswerke. Er hat also eine sehr zentrale Türe, vor der er steht.
Das ist wiederum in einer anderen Bedeutung zu sehen, nämlich der, daß jeder Eintritt - egal wohin - eine Identitätsbejahung ist. Das jeweils Schwächere, Aufnahmebereite, nimmt die Identität des Stärkeren an, um es einfach zu sagen. Der Disko-Besucher MÖCHTE zum Teil eines Diskotheken-Ereignisses werden, also Teil der Identität der Diskothek. Das nur gesagt, um klar zu machen, wie sehr alles in erster Linie ein Seinsgeschehen ist, kein bloßes "Verhaltensgewuschel", zu dem es leider so oft diminuiert wird.
Morgen Teil 2) Sein wie Gott, oder:
Wenn der Türsteher es besser weiß als der Chef